: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 25. August 2008

No. 24

Normalerweise kann man sich das Fragen bei gewissen Produktkategorien auf den Antikmärkten sparen: Bessere Uhrennmarken, Leicas, Meissen und überhaupt alles, was heute noch eine Marke mit Legende oder auch nur einem geschickten Marketing ist. Perverserweise setzt sich das bis in die Fälschungen fort; eine "Breitling" chinesischer Produktion ist teurer als eine echte Doxa, und selbst runtergeschlampte Kopien von Louis Vuitton erreichen bessere Preise als wirklich gute, alte Lederkoffer. Bei Schreibzeug ist das auch nicht anders: Füller von Pelikan und Montblanc scheinen eine gute Wertanlage zu sein, wenn man ihre heutigen Preise nach 30 oder 40 Jahren erfragt. Deshalb habe ich aufgehört zu fragen, denn wenn ich über dumme Vorstellungen höhnisch lachen will, schaue ich mir Videos von MC Winsel an.

Heute jedoch nuschelte ich an einer Schachtel voller alter Federhalter die typische Frage - wosgosdndes - in meinen nicht vorhandenen Bart, und bekam eine wirklich erstaunliche Antwort, die darauf schliesen liess, dass der Händler seinen Clown bislang noch auf dem sauber verpackten Brötchen gelassen und ihn nicht angefressen hatte. Oder auch noch nichts vom Treiben seiner Kollegen gehört hatte, die bei Montblanc sofort so tun, als sei ihr Tapeziertisch eine Dependance von Prantl in München oder der Cartoleria Rossi in Mantua.



Nun, das Modell No. 24 ist natürlich kein Meisterstück, das heute jeder Bankangestellte sein eigen nennt, und auch kein Sammlermodell, mit dem man sich spielend an das Limit der Kreditkarte bringen kann, sondern einfach nur ein schlichter, guter Füller mit Goldfeder aus den 60er Jahren im damals üblichen, schlichten Design, nicht nostalgisch und nach ein wenig Putzen so gut wie neu. Und überdies eine sinnvolle Anschaffung; ich habe zwar schon ein paar gute Füller, aber bislang keinen am See, und vielleicht wollen dort Besucher auch mal Postkarten nach Hause schreiben, mit bayerischen Blaskapellen in Booten auf dem See vor Alpenkulisse, oder gar Briefe auf Papier der Fabrik, die unten im Tal das Geld für die Inflation druckt, die gleiche Inflation, die es unwahrscheinlich werden lässt, dass so schnell wieder ein Montblanc zu derartig günstigen Konditionen den Besitzer wechselt.

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Empfehlung heute - Etwas bleibt

an oder besser auf oder noch besser letztlich dann doch nicht auf Patois zurück.

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Reste aufkochen.

Betten machen.

Aufräumen.



Frühstücken.

Abreisen.

Gerade, wenn die Sonmne wieder kommt. So prosaisch ist das hier.

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