... newer stories
Montag, 1. Dezember 2008
BayernND
In München steht ein Bankenhaus...
Es gibt so Beiträge, da braucht man etwas Zeit. Die Vorgänge um die bayerische Landesbank jedenfalls versetzen auch mich, der ich einige Zeit in der Landespolitik gearbeitet habe, in Erstaunen. Man hat sich ja einiges vorstellen können, 3 bis 5 Milliarden Verluste wurden schon im Frühjahr vermunkelt, aber das, was jetzt kommt, sprengt doch alles Vorstellbare: Die Sparkassen scheiden aus und müssen vermutlich 1,4 Milliarden weitgehend abschreiben, und der Freistaat - und damit wir alle - zahlt drauf. Weit mehr als das, was die Bank in den letzten Jahrzehnten als Gewinn eingefahren hat. Und dann gibt es noch mindestens einen grossen Komplex, der in der Öffentlichkeit nicht gross besprochen wird - die Süddeutsche Zeitung etwa hat aus unerfindlichen Gründen beide Augen fest zugedrückt - der noch böse ins Kontor schlagen kann.
In der CSU-Fraktion sammelt man vermutlich für Kerzen und die Rutschwahlfahrt nach Altötting, denn diese Krise ist nichts, für das diese Herren sowas wie eine Lösung hätten. Wie auch. Die BayernLB ist ein Vehikel der Grossmannssucht, mit der man im Osten und weltweit Gewinne und auch Politik machen wollte. Das Ding hat offensichtlich weder Bremse noch Rückwärtsgang, und die Lenkung funktioniert auch dann nicht, wenn man Teile der Besatzung über Bord wirft. Und das, obwohl die Lohnkosten das allerkleinste Problem der Bank sind. Der gemeine CSU-Parlamentarier versteht davon so viel wie der Halbaffe von Raumfahrt, und die besten Kräfte der Partei sind relativ dazu vor dem Neandertaler* hängengeblieben.
Die Bank werden sie schrumpfen, die Auslandstöchter für kleinstes Geld verkaufen - aber die Schulden, die Verpflichtungen und die miesen Papiere werden bleiben. Zusammen mit den politisch gewollten und verantworteten Altlasten könnte eine Lösung eine Bad Bank sein, wie das Vehikel der Schweizer für die maroden Papiere der UBS. Damit könnte man die alten Geschichten auch etwas der Kontrolle entziehen, und den schmerzhaften Prozess der Refinanzierung der Bank etwas strecken. Aber ich fresse einen Besen, wenn die Geschichte weniger als 15 Milliarden tatsächlichen Finanzbedarf jenseits von Sicherungen bis Mitte 2009 eingespielt hat. Wenn schon die Sparkassen Angst haben, in den Untergang gerissen zu werden, muss es schlimm sein, viel schlimmer als bislang zugegeben.
Andererseits wird der Sparkurs auch ein paar Projekte begrenzen, die weniger schön sind. Manches Luxushotel, viele Shoppingcenter und vielleicht auch die neue Startbahn am Münchner Flughafen werden nicht mehr so leicht realisiert werden können. Die CSU wird nicht mehr nach Gusto in Osteuropa konservative Parteien päppeln. Und vielleicht kommt es auch mal zu einer Abrechnung mit der Ära Stoiber, die die CSU anpacken sollte, bevor die Wähler sie in die Bedeutungslosigkeit treten. Es gibt in diesem Land ein paar Faktoren, die den Crash der Landesbank nicht so hart durchschlagen lassen wird, wie der Niedergang ihrer Schwestern in Sachsen oder NRW. Trotzdem ist es in höchstem Masse nervend, nach einem ganzen Leben unter diesem verkommenen Regime jetzt, da es teilweise abgewählt ist, auch noch dafür zahlen zu müssen. Ein höhnisches Lachen bleibt da nur für die karrieregeilen FDPler, die eine Beteiligung an der Macht wollten und einen Anteil am grossen Jauchekrug Urinator Financialis bekommen.
1, 2, 3, gsuffa.
*Der Neandertaler (Homo sapiens neanderthalensis) ist der erste Mensch, dem ein dauerhaftes Überleben in Bayern zumindest in den ersten Phasen der letzten Eiszeit gelang, und der vor dem Kältemaximum die Intelligenz besass, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Man sieht: Soweit ist die CSU definitiv nicht. Vielleicht Homo Heidelbergensis (Schwaben. Naja. Hätte man sich denken können. Man führe sich den Waigel vor Augen.)
Es gibt so Beiträge, da braucht man etwas Zeit. Die Vorgänge um die bayerische Landesbank jedenfalls versetzen auch mich, der ich einige Zeit in der Landespolitik gearbeitet habe, in Erstaunen. Man hat sich ja einiges vorstellen können, 3 bis 5 Milliarden Verluste wurden schon im Frühjahr vermunkelt, aber das, was jetzt kommt, sprengt doch alles Vorstellbare: Die Sparkassen scheiden aus und müssen vermutlich 1,4 Milliarden weitgehend abschreiben, und der Freistaat - und damit wir alle - zahlt drauf. Weit mehr als das, was die Bank in den letzten Jahrzehnten als Gewinn eingefahren hat. Und dann gibt es noch mindestens einen grossen Komplex, der in der Öffentlichkeit nicht gross besprochen wird - die Süddeutsche Zeitung etwa hat aus unerfindlichen Gründen beide Augen fest zugedrückt - der noch böse ins Kontor schlagen kann.
In der CSU-Fraktion sammelt man vermutlich für Kerzen und die Rutschwahlfahrt nach Altötting, denn diese Krise ist nichts, für das diese Herren sowas wie eine Lösung hätten. Wie auch. Die BayernLB ist ein Vehikel der Grossmannssucht, mit der man im Osten und weltweit Gewinne und auch Politik machen wollte. Das Ding hat offensichtlich weder Bremse noch Rückwärtsgang, und die Lenkung funktioniert auch dann nicht, wenn man Teile der Besatzung über Bord wirft. Und das, obwohl die Lohnkosten das allerkleinste Problem der Bank sind. Der gemeine CSU-Parlamentarier versteht davon so viel wie der Halbaffe von Raumfahrt, und die besten Kräfte der Partei sind relativ dazu vor dem Neandertaler* hängengeblieben.
Die Bank werden sie schrumpfen, die Auslandstöchter für kleinstes Geld verkaufen - aber die Schulden, die Verpflichtungen und die miesen Papiere werden bleiben. Zusammen mit den politisch gewollten und verantworteten Altlasten könnte eine Lösung eine Bad Bank sein, wie das Vehikel der Schweizer für die maroden Papiere der UBS. Damit könnte man die alten Geschichten auch etwas der Kontrolle entziehen, und den schmerzhaften Prozess der Refinanzierung der Bank etwas strecken. Aber ich fresse einen Besen, wenn die Geschichte weniger als 15 Milliarden tatsächlichen Finanzbedarf jenseits von Sicherungen bis Mitte 2009 eingespielt hat. Wenn schon die Sparkassen Angst haben, in den Untergang gerissen zu werden, muss es schlimm sein, viel schlimmer als bislang zugegeben.
Andererseits wird der Sparkurs auch ein paar Projekte begrenzen, die weniger schön sind. Manches Luxushotel, viele Shoppingcenter und vielleicht auch die neue Startbahn am Münchner Flughafen werden nicht mehr so leicht realisiert werden können. Die CSU wird nicht mehr nach Gusto in Osteuropa konservative Parteien päppeln. Und vielleicht kommt es auch mal zu einer Abrechnung mit der Ära Stoiber, die die CSU anpacken sollte, bevor die Wähler sie in die Bedeutungslosigkeit treten. Es gibt in diesem Land ein paar Faktoren, die den Crash der Landesbank nicht so hart durchschlagen lassen wird, wie der Niedergang ihrer Schwestern in Sachsen oder NRW. Trotzdem ist es in höchstem Masse nervend, nach einem ganzen Leben unter diesem verkommenen Regime jetzt, da es teilweise abgewählt ist, auch noch dafür zahlen zu müssen. Ein höhnisches Lachen bleibt da nur für die karrieregeilen FDPler, die eine Beteiligung an der Macht wollten und einen Anteil am grossen Jauchekrug Urinator Financialis bekommen.
1, 2, 3, gsuffa.
*Der Neandertaler (Homo sapiens neanderthalensis) ist der erste Mensch, dem ein dauerhaftes Überleben in Bayern zumindest in den ersten Phasen der letzten Eiszeit gelang, und der vor dem Kältemaximum die Intelligenz besass, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Man sieht: Soweit ist die CSU definitiv nicht. Vielleicht Homo Heidelbergensis (Schwaben. Naja. Hätte man sich denken können. Man führe sich den Waigel vor Augen.)
donalphons, 00:55h
... link (24 Kommentare) ... comment
Risikohunger
Man sollte auf Flohmärkten nichts kaufen, was Strom benötigt. Strom ist immer ein Risiko, und schon die unsensibelste Darreichungsform des Problems, die Lampen, können gefährlich, nervtötend oder sehr teuer werden. So, wie ich das mache - einfach einen Kronleuchter aus dem Schnee zerren und hoffen, dass nicht zuviel Wasser in die Elektrik gekommen ist - sollte man es keinesfalls probieren. Es kann durchaus sein, dass der Leuchter schon ein paar mal im Regen war. Es ist nicht auszuschliessen, dass er schon mal durchgebrannt ist und deshalb ausgesondert wurde, oder die Kabel marode sind und ausgetauscht werden müssen. Es ist auch möglich, dass die Isolierung in alten Fassungen zerbröselt ist. Wirklich alte Kronleuchter aus der Zeit vor 1945 sind im Antiquitätenhandel vor allem so teuer - ein amerikanischer Händler will durchgeknall schlanke 3000 Euro für ein ähnliches Exemplar - , weil es eine furchtbare Arbeit sein kann, die Elektrik zu erneuern. Die Kabel wurden noch vor der Monatge der Glasbausteinen gelegt. Man muss den Leuchter weitgehend ausenandernehmen und wieder zusammenbauen. Viele auf Kerzen umgerüstete Lüster verdanken die Transformation einer hoffnungslos verschmorten Verkabelung, und wenn ich ehrlich bin: Das wäre die bessere Entscheidung für meinen neuen Deckenprunk gewesen:
Noch nie habe ich so vorsichtig die Glühbirnen eingeschraubt wie heute, jede Fassung einzeln und einem Sicherungsschalter dazwischen, damit mir nicht die ganze Bude ausgeht - weiter unten schreibt gerade jemand an der Abschlussarbeit, heute ist der letzte Tag, und diese Ausrede für den Absturz des Rechners wäre dann doch zu exotisch gewesen. Alle Fassungen waren marode, alle Kabel durchgeschmort, und was an Isolierung nicht verkokelt war, war brüchig und bröselte aus den Halterungen. Ud warum? damit ich keinen Platz habe, wo ich ihn hängen kann. Aber hergeben werde ich ihn nach dem Stress und 10 Stunden nächtlicher Fieselarbeit auch nicht. Ich habe zu viel gelitten, geblutet und gezittert. Wir finden schon einen Ort.
Was tut man nach all der Arbeit? Man geht sich erholen. Ah, Sonntag, wie wäre es mit - Flohmarkt? Wie wäre es mit etwas Neuem, Schönen, von mir aus sogar: Etwas, das man tatsächlich brauchen kann? Und wie es so ist: Bei der Suche nach Ersatzteilen für den Lüster bin ich in einer Schublade auf ein nicht vollständiges Bruckmann-Besteck gestossen, das zwar 30 Teile hatte, aber neben sechs Messern, Gabeln und Löffeln nur 12 Desertlöffel. Und keine Kuchengabel. Ohne Kuchengabel bringt das alles nichts, und die Hoffnung, irgendwann die fehlenden Stücke zu finden, hatte ich längst aufgegeben. Heute nun kam ich an einem Bierkrug - Oktoberfest 1992 -vorbei, in dem einiges an losem Besteck eingefüllt war. Darunter auch sechs Kuchengabeln, von denen ich dachte, sie wären doch... sie könnten... da war doch auch so ein Schwung bei den Bruckmannlöffeln und so ein Endbürzelchen - und für 4 Euro -
Nunähalso - Nein. Nicht wirklich, nicht ganz. Gerade mal so, dass man es zusammen verwenden könnte, ohne dass es auffallen müsste. Konjunktive jedoch sind immer schlecht, also geht die Suche weiter, vielleicht kommen irgendwann die passenden Gabeln.
Oder das passende Restbesteck.
Am Tegernsee ist übrigens eines mit dem passenden Bürzel. Aber ganz anders gechwungen. Hm.
Noch nie habe ich so vorsichtig die Glühbirnen eingeschraubt wie heute, jede Fassung einzeln und einem Sicherungsschalter dazwischen, damit mir nicht die ganze Bude ausgeht - weiter unten schreibt gerade jemand an der Abschlussarbeit, heute ist der letzte Tag, und diese Ausrede für den Absturz des Rechners wäre dann doch zu exotisch gewesen. Alle Fassungen waren marode, alle Kabel durchgeschmort, und was an Isolierung nicht verkokelt war, war brüchig und bröselte aus den Halterungen. Ud warum? damit ich keinen Platz habe, wo ich ihn hängen kann. Aber hergeben werde ich ihn nach dem Stress und 10 Stunden nächtlicher Fieselarbeit auch nicht. Ich habe zu viel gelitten, geblutet und gezittert. Wir finden schon einen Ort.
Was tut man nach all der Arbeit? Man geht sich erholen. Ah, Sonntag, wie wäre es mit - Flohmarkt? Wie wäre es mit etwas Neuem, Schönen, von mir aus sogar: Etwas, das man tatsächlich brauchen kann? Und wie es so ist: Bei der Suche nach Ersatzteilen für den Lüster bin ich in einer Schublade auf ein nicht vollständiges Bruckmann-Besteck gestossen, das zwar 30 Teile hatte, aber neben sechs Messern, Gabeln und Löffeln nur 12 Desertlöffel. Und keine Kuchengabel. Ohne Kuchengabel bringt das alles nichts, und die Hoffnung, irgendwann die fehlenden Stücke zu finden, hatte ich längst aufgegeben. Heute nun kam ich an einem Bierkrug - Oktoberfest 1992 -vorbei, in dem einiges an losem Besteck eingefüllt war. Darunter auch sechs Kuchengabeln, von denen ich dachte, sie wären doch... sie könnten... da war doch auch so ein Schwung bei den Bruckmannlöffeln und so ein Endbürzelchen - und für 4 Euro -
Nunähalso - Nein. Nicht wirklich, nicht ganz. Gerade mal so, dass man es zusammen verwenden könnte, ohne dass es auffallen müsste. Konjunktive jedoch sind immer schlecht, also geht die Suche weiter, vielleicht kommen irgendwann die passenden Gabeln.
Oder das passende Restbesteck.
Am Tegernsee ist übrigens eines mit dem passenden Bürzel. Aber ganz anders gechwungen. Hm.
donalphons, 20:10h
... link (37 Kommentare) ... comment
... older stories