: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 15. Dezember 2008

Fetzen

Man vergisst beim Aufstieg irgendwann die Welt, denn es ist sehr eisig dort oben, man konzentriert sich auf das Wesentliche, Schritt für Schritt, jetzt nur nicht hinfallen, wer fällt, der rutscht sehr weit runter in die Bäume, immer weiter, bis dann die Sonne durchbricht und der Gipfel erscheint.



Die letzten hundert Höhenmeter sind sehr steil, hässlich zu gehen und später noch hässlicher auf dem kaum zu bremsenden Rodel, netterweise ist der Weg zum Tal hin auch mit Stacheldraht gespickt, aber es lohnt sich wegen der Aussicht.



Von da oben aus kann man sehen, dass es morgen wieder schön sein wird. Nur in den Niederungen im Norden wird sich der Nebel halten, der sich in langen Adern entlang der Flüsse Richtung Augsburg zieht. Ich bin morgen ganz sicher nicht in Augsburg.



Ich weiss nicht, ob ich hier sein werde. Vielleicht fahre ich auch woanders hin. Die Strecke hat unter Tags sehr gelitten, hier war eine Münchner Invasion, und die Vereisung der Strecke macht die Abfahrt zusammen mit den Wanderern nicht eben leichter.



Der Rodel ist 30 Jahre alt, wie auch die Bespannung, und langsam reissen die Stoffgurte an der eher schwachen Vernagelung. Dann geht alles recht schnell, es macht ein paar mal Ratsch, und man fährt dann besser auf dem hinteren Holzbock zu Tale. Nicht wirklich angenehm für das Sitzfleisch auf dieser ruppigen Strecke. An das schräge Driften durch die eisglatten Kurven gewöhnt man sich schneller, als an die knallharten Stösse von unten.



Man kann die Fetzen wieder festnageln, und noch ein paar mehr Nägel zur Sicherheit hineinschlagen. Es sieht schlimmer aus, als es ist, und es fühlt sich schlimmer an, als es nach einem heissen Bad sein wird.



Man schwitzt, man stolpert, man ringt um Balance, man schleudert durch Kurven und Angst, Angst hat man auch. Morgen wieder.

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Advent, Advent, ein Rodel rennt

drauf grunzt der Don wie ein wildes Tier
und knallt dann hungrig durch die Tür.



Der Schnee, der Schnee liegt in der Höh',
nach dem Aufstieg ist im Magen Raum
der Don schlachtet schnell den Kuchentraum



Und huckepack in seinem Sack
bringt er den Winterteppich in das Haus
drauf breit´sich dann Dons Gschpusi aus.



Advent, Advent, sein Rodel rennt
heut Nachmittag erneut die Neureuth runter.

Und Nachts, da treibt er es noch bunter.

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