Fetzen

Man vergisst beim Aufstieg irgendwann die Welt, denn es ist sehr eisig dort oben, man konzentriert sich auf das Wesentliche, Schritt für Schritt, jetzt nur nicht hinfallen, wer fällt, der rutscht sehr weit runter in die Bäume, immer weiter, bis dann die Sonne durchbricht und der Gipfel erscheint.



Die letzten hundert Höhenmeter sind sehr steil, hässlich zu gehen und später noch hässlicher auf dem kaum zu bremsenden Rodel, netterweise ist der Weg zum Tal hin auch mit Stacheldraht gespickt, aber es lohnt sich wegen der Aussicht.



Von da oben aus kann man sehen, dass es morgen wieder schön sein wird. Nur in den Niederungen im Norden wird sich der Nebel halten, der sich in langen Adern entlang der Flüsse Richtung Augsburg zieht. Ich bin morgen ganz sicher nicht in Augsburg.



Ich weiss nicht, ob ich hier sein werde. Vielleicht fahre ich auch woanders hin. Die Strecke hat unter Tags sehr gelitten, hier war eine Münchner Invasion, und die Vereisung der Strecke macht die Abfahrt zusammen mit den Wanderern nicht eben leichter.



Der Rodel ist 30 Jahre alt, wie auch die Bespannung, und langsam reissen die Stoffgurte an der eher schwachen Vernagelung. Dann geht alles recht schnell, es macht ein paar mal Ratsch, und man fährt dann besser auf dem hinteren Holzbock zu Tale. Nicht wirklich angenehm für das Sitzfleisch auf dieser ruppigen Strecke. An das schräge Driften durch die eisglatten Kurven gewöhnt man sich schneller, als an die knallharten Stösse von unten.



Man kann die Fetzen wieder festnageln, und noch ein paar mehr Nägel zur Sicherheit hineinschlagen. Es sieht schlimmer aus, als es ist, und es fühlt sich schlimmer an, als es nach einem heissen Bad sein wird.



Man schwitzt, man stolpert, man ringt um Balance, man schleudert durch Kurven und Angst, Angst hat man auch. Morgen wieder.

Montag, 15. Dezember 2008, 00:29, von donalphons | |comment

 
i do hope your newly acquired addiction will not serve to make the local practitioner happy.

... link  

 
A Guada hoids aus und uman Schlechdn is ned schod, sagt man bei uns.

... link  

 
bittschön, ein halstuch bei der rasanten abfahrt wär' jetzt ja schon das allermindeste. so'n knochenbruch kann man in ein paar wochen ja immer kurieren, aber eine erkältung mit asthmaverstärkter bronchitis an chanukka täte mir sehr leid!

à propos: ich hätte da den wunsch, eine gabe zu versenden, aber an welche deckadresse kann man die schicken?

... link  

 
Ich trage das "Überlappende Zwiebelsystem", das man beim Ausgraben im Schnee immer berücksichtigt. Um den Hals herum ist erst ein hohes Heln, dann die Lederkappe von oben, und dann der Kragen des Pullis von unten ganz zugezogen und als Abschluss die Lederjacke. Da kommt nichts durch.

Die Adresse ist auf den Cayman Islands im Impressum der Blogbar.

... link  


... comment
 
Der Don der stürzt sich ganz herab
Ins tiefe Tal, auf Schnee herunter
Derweil treiben es die Neonazis in
Bayern, genauer - Passau - immer bunter

Da wäre es vielleicht doch etwas besser
(auch wegen der Sache mit dem Messer)
Der Don würde ein bis zwei Nazis reiten
Bis tief ins Tal, und zwar: damit sie reifen

Und die braune Farbe schneegewaschen,
weggeschleift wurde von ihren Sachen
Oi! Was wäre das für eine Schlittenfahrt!
Für den Don bequem, für die Nazis hart.

... link  


... comment
 
Hahahaha!

... link  

 
Was ist daran so lustig?

... link  

 
Ach, sieht einfach süß albern heroisch aus ... :D

... link  

 
Für mich sieht es nur nach "Froh, oben zu sein und sich in die Sonne setzen" aus.

... link  

 
Stimmt. Das waren die Worte, die ich gesucht habe.

... link  

 
... ist das eigentlich die beruehmte Klapphandybrille da auf dem Lederkapperl?

... link  

 
Wir brauchen wirklich keine Halogenspots und auch kein Gammelfleisch, Franz.

... link  

 
Türenklapp hilft gegen langweilige Vertreter.

... link  

 
Du kommst als Besucher und gehst als nerviger Trolldepp.

... link  


... comment
 
Gute Gegenlichtaufnahmen. Neuer Filter?

... link  

 
Das ist immer noch das 23mm-Objektiv der Kodak V705, die bislang trotz meiner sonstigen Erfahrungen mit dieser Firma alles mitgemacht hat. Und es war wirklich viel, was ich ihr in den letzten zwei Jahren zugemutet habe - zum Beispiel sind alle Flankenbilder aus fahrenden Autos mit dieser Kamera gemacht. Ich werde am 11. Januar eine Bilanz nach 2 Jahren schreiben.

... link  


... comment