: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Tag der Lügen

Und als ich das Paket zur Post gebracht hatte und nach Hause kam, sah ich noch den Silbergegenstand, der unbedingt mit nach Berlin hätte gehen sollen, und dachte mir: Du wirst alt und vergesslich. Das ganze Prozedere nochmal. Ich bin kein Freund der Post, seitdem sie mit schöner Regelmässigkeit Pralinen auf dem Weg nach Berlin in Schokobrei verwandelt, ich mag Postämter nicht und wenn möglich, bevorzuge ich Kuriere. Heute durfte ich dann erkennen, dass es gar nicht so dumm war, das Silber zu vergessen:



Komischerweise war der gesamte Inhalt bei der "Rücksendung" verschwunden, die Maschine hatte nur für die Karte und Zeichenkartons keine Verwendung, Süsswaren und andere Nettigkeiten jedenfalls sind verloren. Sowas passiert mir nur bei Post, die nach Berlin geht. Wer glaubt, dass das ein Zufall ist, für den hätte ich auch eine Geschichte von einer Herbergssuche, einem Messias, ein paar Viechern und Hirten im Programm. Oder eine Powerpoint, dass Blogwerbung wirkt, oder eine Investmentmöglichkeit bei einem gewissen Herrn Madoff.



Die eine Möglichkeit wäre, sich mit diesem Laden in Verbindung zu setzen und irgendeiner rehäugigen Callcenter-Mitarbeiterin im tiefsten Sachsen an diesem Tag einen Vorgeschmack auf das Ende der Geschichte zu geben - in sage nur: Nägel. Die andere ist, das wohltuende und beruhigende Putzen des Silbers für den späteren Abend. Es ist nicht schlimm, es ist aller ersetzbar, und ich mein, hey, ich kann die Schokolade in Rottach nachkaufen, und der Depp wird bis zu seiner pensionierung in einem Postcenter in der Berliner Pampa sitzen.



Dergestalt friedlich geht es in den gemütlichen und runden Teil des Tages, und weiter zum Essen, zum Foodporn, den sich mancher Leser und Schenker - danke an dieser Stelle - so sehnlich wünscht, und den zu bieten ich an so einem Tag zur Feier des Endes des Weihnachtsterrors der Mehrheitsgesellschaft unter Aufbietung diverser sonst nicht benutzter Stücke gerne bereit bin:







Nun aber rasch in die Stadt, in die alte Kneipe, wo all die Unverheirateten schon warten, um die neusten Geschichten aus dem letzten Jahr zu erzählen, weihnachtliche Tragödien in Erfahrung zu bringen und Vaterschaften in Zweifel zu ziehen - was sich in dieser Nacht historisch gesehen besonders anbietet.

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