: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 20. Januar 2009

Empfehlung heute - Dass ich das noch erleben darf

Ambrose Evans-Pritchard, das Sturmgeschütz des britischen Peso beim Torygraph rutscht angesichts der Krise seiner Exfreunde in den Banken auf den Knien und ahnt, dass Ihrer Majestät Königreich demnächst die Kolonien um Aufnahme wird anbetteln müssen.

Da fragt man sich: Nur Panik eines unverbesserlichen Gesinnungsschreiber oder wirklich der Moment, da die Insel untergeht? Oder wie wäre es mit ein paar sauberen Euro im Kurs von 1,5o Pfund? Wir haben die Aufnahme von Zypern überlebt, wir packen auch die Insel. Is eh scho wuascht.

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Wertlos

Wertlos I: Das britische Pfund. Inzwischen macht man sich auf der Insel gar nicht mehr die Mühe, Ereignisse wie den 28-Milliarden-Verlust der Royal Bank of Scotland - nach einem 32-Milliarden-Bailout zu beschönigen. Das Land braucht geld, und statt es sich zu borgen, geht es zur Zentralbank und lässt es drucken. 50 Milliarden Pfund. Das sieht nicht nach Weimar aus, das ist Weimar. Ich darf hier an meine Worte von vor einem Jahr erinnern, zum Thema Orte an denen man nicht sein will: 1. London. Europäisches Finanz- und Immobilienzentrum zu sein, mit einer Immobilienblase im Rücken, ist kein Spass. Zeit, an die Wiederansiedlung von Wölfen in Notting Hill nachzudenken.

Wertlos II: Chrysler. Übersetzt bedeutet diese Meldung: Fiat bekommt 35% von Chrysler für die Verlagerung alter Maschinen und Produktionsstrassen nach Amerika, um dort Fiats zu verkaufen. Früher nannte man das Industrieabfallexport und war froh, wenn die Chinesen das Zeug kauften. Kein Wunder, dass die Daimler AG ihren Rest an Chrysler inzwischen komplett abgeschrieben hat.

Wertlos III: Die Freunde der Blasmusik, die in einer grossen süddeutschen Zeitung eine Kaufempfehlung für Postbankaktien lasen, nach der die Deutsche Bank irgendwann ein Übernahmeangebot würde machen müssen. Bei vermuteten 50 Euro erschien der damalige Kurs von 20 bis 25 recht angenehm. Wie ich nun gestern hören durfte, hat das diejenigen kalt erwischt, sie sich daraufhin die Aktien auf Kredit gekauft haben. Ein Jahr 6% Zinsen zahlen, dann 100% Gewinn machen und aussorgen. Das sind die leute, die jetzt wie blöd die Postbank verkaufen, um die Privatinsolvenz zu umgehen. Aktionär sein ist ok, aber Aktien mit Schulden zu finanzieren - sollte nach 1929 eigentlich nicht mehr gemacht werden.

Wertlos IV: Steuersenkungen. Die Freunde der Blasmusik aus Wertlos III werden den Teufel tun und irgendwas davon ausgeben. Die werden sparen, sparen, sparen, um ihre Vermögensverluste auszugleichen. Und nochmal sparen, wenn sie sich die prekäre Lage der EU-eigenen AmrandedesAbgrunds-Staaten anschauen. Es wird dauern, aber es wird auch bei uns durchschlagen, und einen fiesen Effekt der Rezessionsverlängerung haben. Steuersenkungen sind im oberen Bereich unserer Gesellschaft nichts anderes als staatliche Ausgleichszahlungen für das unverantwortliche Gezocke, das die Probleme erst verursacht hat. Ich halte nichts von Enteignungen und Zwangsverwaltung, selbst wenn das bei einer Reihe von Konstrukten des grauen Kapitalmarkts dringend erdorderlich wäre, aber diese Krise sollte man die Verursacher zumindest selbst bezahlen lassen, wenn man sie schon nicht zur Verantwortung zieht. Mich würde ja interessieren, wieviel Typen wie der Westerwelle in den letzten Monaten verloren haben.

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