: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 25. Januar 2009

Aus dem Leben eines Probloggers

Als ich letzte Woche in Frankfurt war, bin ich danach noch mit Freunden unterwegs gewesen. Die ganz, ganz zahme Version dessen, was wir dort gesagt haben, findet sich jetzt formschön an der Blogbar.

(Lustigerweise sind zwei der bestverdienensten Profiblogger, die ich kenne, extrem nette und gar nicht internetkranke Werbefeinde und ausserdem der Überzeugung, dass Profibloggen nach Berliner Art nichts werden kann)

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Stahleis

Normalerweise habe ich Bilder vom Aufstieg. Aber heute wollte ich nur ankommen. Ankommen bedeutet: Volle Konzentration. Immer. Bei jedem Schritt. Jede Rampe ist ein schräges, stahlhartes Eisfeld. Die Leute tragen ihre Schlitten wieder nach unten, weil es zwischen Bäumen und Stacheldraht fast so gefährlich wie bei Verdun ist. Und mitten im Wald, auf der Alternativstrecke, ist es auch nur teilweise besser. Dafür ist es teilweise der Aufstieg in einen gefrorenen Wassersturz.



Normalerweise habe ich auch Bilder von der Abfahrt. Ich bin gefahren. Aber der Reibungswiderstand der Stahlkufen auf dem Eis ist so gut wie nicht existent. Bevor die Kamera auch nur in die richtige Position gebracht ist, ist die Geschwindigkeit viel zu hoch, um sich auf etwas anderes als das fahren einzulassen. Fahren heisst bremsen. Bremsen heisst allerdings nur die Beschleunigung reduzieren. Das Geräusch der Schuhe auf dem darunter fliegendem Eis ist wie aus einem Horrorfilm. Sobald ich den Rodel anhebe und sich die Kufen hinten ins Eis fräsen, ist es die Tonkulisse einer Autojagd über Pässe, wenn Blech auf Felsen reibt. Das dauert nur Sekunden. Hier sind es lange Minuten, sehr, sehr lange Minuten. Die Kurven nehme ich an den steilsten Stellen, damit die Fliehkraft die Kufen in das Eis drückt. Beim Aufstieg hat es eine Frau ganz aussen probiert, wo die Kurve flach ist. Das war keine gute Idee.

Unten dann das Auto. Einsteigen, anlassen, losfahren. Auf der Strasse ist kein Eis. Aber bei jeder Lenkbewegung schreit das Adrenalin, dass das Eis nicht halten könnte. Es dauert, es dauert bis nach dem Bad, bis die Vision weg ist, was eigentlich geschieht, wenn die Kufen in einer wirklich gefährlichen Kurve nicht mehr greifen. Es war heute verdammt unschön, das fünf Kilometer lange, 8% steile Eisband zwischen den Bäumen. Ankommen ist alles. Und das Geräusch habe ich immer noch in den Ohren.

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