: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 22. Januar 2009

In der Hölle der Freundlichkeit.

Es gibt eine gewisse Form der Freundlichkeit, die ich fliehe. Oder besser, zu fliehen versuche. Früher war es nicht so schlimm, damals war niemand so arg entsetzlich freundlich. Durch ein paar ohnehin nicht schöne Entwicklungen jedoch gibt es nun jemanden, der alle unerfreulichen Eigenschaften der Freundlichkeit in sich vereint und als vollkommene Distanzlosigkeit wieder ausspuckt. Anfassen, anquatschen, begleiten, niederlabern, ausquetschen, Ratschläge dümmster Natur geben und bei all der Freundlichkeit immer ein Ziel im Auge haben. ... Zwischen dem Punkten und diesen Worten liegen ein paar Minuten des Ringens, aber, ja, ehrlich, ich gebe es zu, auch wenn ich mich dafür nicht leiden kann - die Person ist das Produkt katholischer Erziehung und südostasiatischer Aufdringlichkeit. Und ich bin machtlos. Machtlos, und wenn es dann endlich vorbei ist, vollkommen geschlaucht. ich stehe vor dem Spiegel, schneide Grimassen und sage Dinge, die ich nie sagen würde.



Die Person wäre nach hiesigen Begriffen in all ihrer Freundlichkeit dreist, unverschämt und indiskret. Sie ist vollkommen gefühllos, was schwache Zeichen angeht, inmer noch gefühllos, wenn man deutliche Hinweise aussendet, und von der gleichen maultierartigen Gefühllosigkeit, wenn man freundlich und bestimmt das Ende ausdrückt. Es spielt keine Rolle, ob es deutsche oder englische Signale sind - letztere müsste er eigentlich besser verstehen. Haustüren bieten da keinen Schutz, er konmt gerne mit. Ich habe einfach keine Methode gelernt, mit so etwas im Rahmen umzugehen. Es gibt keinen zivilisatorisch gerechtfertigten Weg, um schnell und ohne psychische Belastung zu entfliehen. Und ganz ehrlich: Südostasien interessiert mich auch nicht.

Er schafft etwas, das bislang nur eine Japanerin geschafft habe: Dass ich wegen einem Menschen voreingenommen bin. So, wie ich immer etwas bescheuert lächle, wenn ich eine Japanerin sehe - ich will nicht wissen, wie ich aussah, als ich das letzte Mal in Schönbrunn war - formt sich in meiner Vorstellung der südostasiatische Raum zu einer riesigen Menge an überfreundlich-unhöflichen Menschen zusammen, und wenn ich nicht wüsste, dass es nur noch mehr distanzlose Freundlichkeit und Bemühen um den anderen zur Folge hätte, wäre ich schon lange mal explodiert. Weil es aber keine höfliche oder unhöfliche Lösung gibt, trage ich draussen einen Dufflecoat mit Kapuze, und springe schnell über Pfützen, wenn ich ihn sehe. Und denke mir: Freundlichkeit ist nichts. Höflichkeit ist alles.

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Mein Blut gab ich für Tand

- aber wenigstens hatte ich damit Stoff für eine Geschichte in der FAZ. Darf ich besonders die Skeptiker bitten, sich das durchzulesen und mich wissen zu lassen, ob ich auf meine alten Tage tatsächlich einen den leicht dementen Eindruck mache, der mit der von ihnen befürchteten Zahnlosigkeit einhergeht? Ich diskutiere gern darüber. Wirklich.

(Nein, ich bin nicht angefressen. Es interessiert mich nur.)

Ansonsten: Bin ich eigentlich der einzige, der darüber redet, dass das Vereinigts Königreich vor der Kernschmelze steht? Es ist schwer, so etwas zu beurteilen, aber ich habe den Eindruck, ganz unten in einem Wellental zu sitzen, und hoch über mir, vom Scheitel des Tsunami, fällt gerade die HMS UK herunter, ohne jemals wieder in der Lage zu sein, die Wellen zu beherrschen. Ich denke aber, Lehman war ein Lustspiel gegen das, was jetzt kommen wird.

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