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Montag, 8. Juni 2009
Freunde der Dystopie
werden, wenn sie gerade Eliten nicht besonders schätzen, ihr Vergnügen mit dem heutigen Beitrag in der FAZ haben. Hoffe ich zumindest.
donalphons, 16:41h
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Man soll ja allen eine Chance geben
Vor ein paar Wochen war auf dem Weg zum Wochenmarkt ein Stand der Piratenpartei. Nun bin ich bekanntlich mit Schmerzen - aber vielleicht wird das besser, wenn die Münte-SPD jetzt endlich abtritt - Sozialdemokrat, höre mir aber alles an. Die Jungs waren strategisch eher schlecht aufgestellt, denn der Weg zum Wochenmarkt ist nicht gerade die Promenade der sog. "Netizens", ein Begriff im Übrigen, den, wäre er ausgedruckt, man den Erfindern wieder in die Gurgel schieben sollte. Sage ich mit einer sicher überdurchschnittlich intensiven Internetpersönlichkeit. Die Parteimitglieder hatten wenig zu tun, und so redete ich etwas mit ihnen und fragte, was sie eigentlich vom Emissionsrechtehandel so hielten.
Es gibt ja manche, die sagen, dass es nichts ausmacht, wenn eine Partei wenig Grundsätze habe, und die Grünen wären auch nicht anders gewesen. Das sehe ich anders; bei den Grünen gab es im Vorfeld eine umfassende gesellschaftspolitische Debatte von Atom über Bürgerrechte und Umwelt bishin zu Familienbetreuung und Strafvollzug. Bei den Grünen hatte man ungefähr eine Ahnung, worauf man sich einliess. Auch die Rosa Liste in München wurde von mir und vielen anderen Heterosexuellen gewählt, weil sie klare Vorstellugen von Politik jenseits der eigenen belange hatten. Der Junge, mit dem ich sprach, wusste nicht mal genau, was das sein soll, Emissionsrechtehandel.
Ich fand diese Leute entsetzlich beschränkt. Eine reine Klientelpartei für Internetfreunde, Gamer, Jugendliche, die sich nicht verstanden fühlen, Downloader und Netzaktivisten. Das meiste von dem war ich nie, und ich kriege auch Krätze, wenn man mir mit Heilsversprechen eines banalen Werkzeugs kommt, und dieser spzifischen Onliner-Denke, dass man im Netz eine neue Gesellschaft wäre. Ich fände vieles von denen unterstützenswert, wenn ich jetzt kein Blog hätte und darauf angewiesen wäre, dass es jemand für mich vertritt. Aber im Kern ist das eine reine Klientelpartei wie die FDP und gleichzeitig eine populistische Lokalveranstaltung wie die CSU - das Schlechteste aus beiden Welten.
Mir wird speiübel bei der Vorstellung, dass ich neben diesem Staat auch im Internet nun eine Gesellschaft mit all dem Dreck bilden müsste, der da rumläuft, und eine Partei hätte, die sich dieser Gesellschaft annimmt, mit Pornofreunden, Twitterern, Forentrollen, anonymen Feiglingen, dem bloggenden Koofmichgeschwader und den Preisvergleichsjunkies. Bayern und Deutschland ist schon übel genug, weitere Bindungen interessieren mich nicht, weder durch Communities noch durch gemeinsame Netzerlebnisse wie das Durchschnattern des neuesten Scheissdrecks bei Spiegel online, den man je nach Aussage hasst oder als Beleg der eigenen Bedeutung nimmt. Ich bin gern anders und ausserhalb, viel lieber als in dieser miserablen Gesellschaft, die politisch ähnlich amorph und glibbrig ist wie das Wissen der Piraten.
Ich wähle gern Menschen, die klüger sind als ich. Ich gebe meine Stimme Vertretern, die grob wissen, was gut ist. Ich gebe niemandem meine Stimme, der jenseits seiner Partikularinteressen erst mal bei Wikipedia nachschauen muss, worum es geht. Ich mag den Ton auf deren Webseite nicht, weder von den durchgeknallten Gamern noch von den pressemitteilungsstöpselnden Piraten. Seit wann brauchen Piraten überhaupt sowas?
Mich interessiert noch was anderes als Internet. Es mag hier draussen ketzerisch klingen, aber mir ist eine bessere Kontrolle der Banken erst mal wichtiger als verschärfte Datenschutzrichtlinien. Ich möchte Wahlalternativen und keine Vielversprecher, denen alles andere wurscht ist. Ich will den Eindruck haben, dass meine Vertreter Verantwortung übernehmen, und nicht nur einer kleinen Gruppe dienen. Es war durchaus interessant, mit denen zu reden. Ich habe was gelernt und mein Kreuzerl woanders gemacht.
Es gibt ja manche, die sagen, dass es nichts ausmacht, wenn eine Partei wenig Grundsätze habe, und die Grünen wären auch nicht anders gewesen. Das sehe ich anders; bei den Grünen gab es im Vorfeld eine umfassende gesellschaftspolitische Debatte von Atom über Bürgerrechte und Umwelt bishin zu Familienbetreuung und Strafvollzug. Bei den Grünen hatte man ungefähr eine Ahnung, worauf man sich einliess. Auch die Rosa Liste in München wurde von mir und vielen anderen Heterosexuellen gewählt, weil sie klare Vorstellugen von Politik jenseits der eigenen belange hatten. Der Junge, mit dem ich sprach, wusste nicht mal genau, was das sein soll, Emissionsrechtehandel.
Ich fand diese Leute entsetzlich beschränkt. Eine reine Klientelpartei für Internetfreunde, Gamer, Jugendliche, die sich nicht verstanden fühlen, Downloader und Netzaktivisten. Das meiste von dem war ich nie, und ich kriege auch Krätze, wenn man mir mit Heilsversprechen eines banalen Werkzeugs kommt, und dieser spzifischen Onliner-Denke, dass man im Netz eine neue Gesellschaft wäre. Ich fände vieles von denen unterstützenswert, wenn ich jetzt kein Blog hätte und darauf angewiesen wäre, dass es jemand für mich vertritt. Aber im Kern ist das eine reine Klientelpartei wie die FDP und gleichzeitig eine populistische Lokalveranstaltung wie die CSU - das Schlechteste aus beiden Welten.
Mir wird speiübel bei der Vorstellung, dass ich neben diesem Staat auch im Internet nun eine Gesellschaft mit all dem Dreck bilden müsste, der da rumläuft, und eine Partei hätte, die sich dieser Gesellschaft annimmt, mit Pornofreunden, Twitterern, Forentrollen, anonymen Feiglingen, dem bloggenden Koofmichgeschwader und den Preisvergleichsjunkies. Bayern und Deutschland ist schon übel genug, weitere Bindungen interessieren mich nicht, weder durch Communities noch durch gemeinsame Netzerlebnisse wie das Durchschnattern des neuesten Scheissdrecks bei Spiegel online, den man je nach Aussage hasst oder als Beleg der eigenen Bedeutung nimmt. Ich bin gern anders und ausserhalb, viel lieber als in dieser miserablen Gesellschaft, die politisch ähnlich amorph und glibbrig ist wie das Wissen der Piraten.
Ich wähle gern Menschen, die klüger sind als ich. Ich gebe meine Stimme Vertretern, die grob wissen, was gut ist. Ich gebe niemandem meine Stimme, der jenseits seiner Partikularinteressen erst mal bei Wikipedia nachschauen muss, worum es geht. Ich mag den Ton auf deren Webseite nicht, weder von den durchgeknallten Gamern noch von den pressemitteilungsstöpselnden Piraten. Seit wann brauchen Piraten überhaupt sowas?
Mich interessiert noch was anderes als Internet. Es mag hier draussen ketzerisch klingen, aber mir ist eine bessere Kontrolle der Banken erst mal wichtiger als verschärfte Datenschutzrichtlinien. Ich möchte Wahlalternativen und keine Vielversprecher, denen alles andere wurscht ist. Ich will den Eindruck haben, dass meine Vertreter Verantwortung übernehmen, und nicht nur einer kleinen Gruppe dienen. Es war durchaus interessant, mit denen zu reden. Ich habe was gelernt und mein Kreuzerl woanders gemacht.
donalphons, 05:31h
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