: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 19. Juni 2009

Die Freuden von Lucas DM2P4

Da fuhren wir also nach Friedberg, bester Dinge und auf der Suche nach einer netten Örtlichkeit für ein Picnic. 20 Kilometer lief alles bestens, auf der A 5 war ohnehin Tempolimit und alle Spuren frei. Dann verabschiedete sich der Overdrive - immer ein schlechtes Zeichen - und dann auch der Vortrieb. Was nicht gerade lustig ist, wenn die LKWs auf der Standspur fahren und daneben eine Leitplanke ist. Immerhin brachte uns Lazy Susan noch den Berg hoch und bei Kilometer 478 hinter das Ende der Leitplanke.

Ein äusserst netter ADAC-Mann nahm sich des Problems - offensichtlich die altbekannte Sache mit der Batterie - an, und nach einer Weile lief Lazy Susan dann auch wieder. Derr ADAC-Mann liess die rechte Spur für uns sperren, möglich dank der Überwachungskameras an deutschen Autobahnen (nur falls jemand glaubt, die Psychopathen der deutschen Bundestages würden keine totalitären Durchgeknallten finden, die hier nicht auch chinesische Verhältnisse einführen würden), wir fuhren los, überholten den ADAC-Mann, und dann ging der Motor wieder aus. Ein wenig Schrauben, diesmal am der Zündverteiler, zeigte dort gewisse Probleme. Abschleifen, anlassen, der wunderbare Krach eines brüllenden 2 1/4 litre Motor, weiter, nach 700 Meter der nächste Zusammenbruch. Neue Witze von Holgi, den vorzustellen ich nicht umhin konnte, und der Mann in Gelb kannte ihn und überhaupt gab es viel zu lachen. Anschliessend Abschleppung runter zu einem Parkplatz, Fehlerdiagnose: Verteilerkondensator im Lucas DM2P4 und/oder Zündspule. Aber ein paar Kilometer läuft er ja, also beschlossen wir - Holgi hatte gerade gegenüber noch Unterwäsche gekauft - einfach von Zusammenbruch zu Zusammenbruch über die Landstrasse heimzuschleichen. 10 Kilometer sollte es schon gehen.



Es ging bis zur nächsten Kreuzung. Dann rief ich den Abschleppwagen, und solange picnicten wir eben in grünem Leder. Es gibt Schlimmeres, als in einem Sunbeam auf den Abschleppdienst zu warten - man stelle sich nur vor, das würde in einem Opel passieren. Kein Leder, keine hübschen Instrumente, kein Porzellan. Natürlich hatten wir auch Torte dabei. So gesehen war es ein angenehmer Nachmittag, und wir hatten viel erlebt und viel Spass.



Ein ebenfalls von Lucas oft im Stuch gelassener Brite hielt an und wollte den Wagen begutachten, in den Motorraum schauen, wir sprachen ein wenig über die Tücken der Produkte aus dem Hause Lucas, nahmen noch einen Tee, die Wolken zogen weg und die Sonne kam durch. Irgendwann zwischen der ersten und zweiten Torte kam auch der Wagen, der uns heim brachte. Immerhin hatte ich so die Gelegenheit zu sehen, wie es wirkt, wenn ich mal bei hoher Geschwindigkeit sehr nah auf einen Opel Astra auffahre.



Dann erreichten wir Griesheim und den Meister der Schraubenschlüssel, lachten und plauderten noch etwas und kamen zum Schluss, dass wir zwar vier mal liegen geblieben waren, wegen eines 2 Euro teuren Kondensators, so gross wie eine Daumenkuppe, aber auch selten so viel Spass hatten.

Trotzdem hoffe ich natürlich, dass es heute Nachmittag nach Bayern besser laufen wird.

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Männerwelt

Nicht ganz. Auch Kinderwelt. Männer und Kinder sind diejenigen, die am meisten schauen, staunen und sich nicht losreissen dürfen. Der Schrauber fährt sehr, sehr grosse Runden um den Block, wenn er etwas ausprobiert. An drei Eiscafes vorbei.



Wenn ich erst mal am See bin, fahre ich nach Tegernsee und suche mir einen dicken Benz vor einem Cafe raus. Vor dem parke ich dann. Und mache Bilder von den Leuten, die stehenbleiben, um zu gaffen, und vergleiche das mit den Bewunderern des Benzes.

Never in human history was so much awareness owed from so many by so few bucks.

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