... newer stories
Freitag, 9. Oktober 2009
Empfehlung heute - Die Top 3 Irrsinnsmeldungen
Es gibt Ereignisse, die einem den Wahnsinn der Finanzkrise merklich erleichtern. Dazu gehört es, wenn in Italien ein Immunitätsgesetz für den Scharlatan Berlusconi nicht in Kraft treten und der Mann demnächst wieder vor gericht gestellt werden kann. Zuimindest irgendwas geht noch gut. Weniger gut:
Platz 3: Conde Nast, Heimat meines dünn gewordenen Leib- und Magenmagazins World of Interior, könnte dieses Jahr eine Milliarde weniger Werbeumsätze machen. Da bin ich aber mal gespannt, ob die deutsche AD-Chefon noch lange grosse Sprüche von Elite und Reichtum macht.
Platz 2: Das Conde Nast unter den Ländern heisst Lettland und ist gerade dabei, das Island des Baltikums zu werden, mit zusammenbrechender Währung und allem, was dazu gehört. Bei Egghat gibt es eine feine Zusammenfassung der Lage eines Landes, das von Neoliberalen lange als Musterschüler präsentiert wurde.
Platz 1 und hier musste ich erst mal nachschauen, ob heute der 1. April ist: Im Gazastreifen wurden die Tunnels der Hamas für den Waffenschmuggel offensichtlich privatwirtschaftlich finanziert, und die Investoren wollen nach deren Schliessung nun ihr- inzwischen verpulvertes - Geld zurück. Da sage noch einer, nur deutsche Investoren hätten stupid Money.
Platz 3: Conde Nast, Heimat meines dünn gewordenen Leib- und Magenmagazins World of Interior, könnte dieses Jahr eine Milliarde weniger Werbeumsätze machen. Da bin ich aber mal gespannt, ob die deutsche AD-Chefon noch lange grosse Sprüche von Elite und Reichtum macht.
Platz 2: Das Conde Nast unter den Ländern heisst Lettland und ist gerade dabei, das Island des Baltikums zu werden, mit zusammenbrechender Währung und allem, was dazu gehört. Bei Egghat gibt es eine feine Zusammenfassung der Lage eines Landes, das von Neoliberalen lange als Musterschüler präsentiert wurde.
Platz 1 und hier musste ich erst mal nachschauen, ob heute der 1. April ist: Im Gazastreifen wurden die Tunnels der Hamas für den Waffenschmuggel offensichtlich privatwirtschaftlich finanziert, und die Investoren wollen nach deren Schliessung nun ihr- inzwischen verpulvertes - Geld zurück. Da sage noch einer, nur deutsche Investoren hätten stupid Money.
donalphons, 00:13h
... link (8 Kommentare) ... comment
gute Bibliothek, die
Büchersammlung, in den letzten Jahren weitgehendst frei von den Werken von Literaturnobel-, deutscher Buch- und Bachmannpreisträgern.
donalphons, 22:18h
... link (13 Kommentare) ... comment
Vier in einer
Ich halte die Abwrackprämie für Unsinn. Weil sie fahrbereite Autos vernichtet und massenhaft Rohstoffe verschwndet hat, weil die neuen verkauften Autos meistens Arbeitsplätze in anderen Ländern fördern, weil es die Massen anspricht, weil es ziemlich teuer war und obendrein die Strassen voll mit schnell produzierten, mülligen Kleinwägen gemacht hat, die hässlich aussehen und oft Opel heissen. Deren Nachteile treten dann ausgerechnet auf meinen Bergstrassen zutage:
Es ist fast immer ein Opel, wie hier am Achensee. Bei Heilig Wasser war es dann ein Corsa, und ein Insignia reckte bei der Abfahrt vom Jaufenpass sein hässliches Hinterteil in meine Richtung. Und wie sich nun nach der Wahl zeigt, ist nicht nur das Konzept von Magna für den mit dem Abwracken über die Runden geretteten Hersteller wacklig, auch die Bundesregierung sieht plötzlich wieder neue Sachverhalte. Aber auch die FDP ist zu feige, das Offensichtliche zu sagen: Es gibt einen Markt mit Überkapazitäten, die Käufer sind fragwürdige Gestalten, die Produkte sind nicht auf der Höhe der Zeit - lasst den Schmodder den Amerikanern, sollen die sich damit rumschlagen. Es gibt wichtigere Industrieen als die Begehrlichkeiten russischer Banken, amerikanischer Staatsbetriebe und ehrenwerter Männer aus Österreich.
Allerdings - bin ich nun selbst auch Nutzniesser der Abwrackprämie. Indirekt. Denn meine Barchetta hatte einen Geburtsfehler: Als sie auf den Markt kam, gab es einen Engpass bei der Lederausstattung der Fahrzeuge. Im ersten Jahr wurden fast nur Autos mit Stoffsitzen ausgeliefert, und die Ausnahmen waren mit 750 Euro Aufpreis nicht wirklich billig. Das sah man in den Jahren danach auch bei den Gebrauchtpreisen: Selten kosteten Ledersitze weniger als 500 Euro. Wenn es sie überhaupt gab.
Als mir dann im Sommer der Ford ins Heck knallte und ich den Bestrebungen anderer Familienmitglieder, mir für die Versicherungsauszahlung und die Abwrackprämie und anderer finanzieller Mittel einen Neuwagen zu kaufen - praktisch! neu! wasserdicht! langweilig! - widerstand, habe ich meinem Wagen versprochen: Das wird wieder. Die Schrotpresse lassen wir den Opels. Und das Unglück nutzen wir zu einer Rundumüberholung.
Nachdem der Restwert nicht allzu hoch war, kam für die schon vorher ruinierte Tür kein Originalersatzteil in Frage. Ich suchte ja schon länger, aber die meisten verlangten unzüchtige Summen. Diesmal: Ebay, Tür, silber, 120 Euro. Das gleiche mit der Stossstange, normalerweise zu haben ab 350 Euro, diesmal 130 Euro. Der Verkäufer erklärte mir das so: Momentan nutzen viele, die eine beschädigte Barchetta haben, sei es nun Getriebe oder Motor, die Gelegenheit und kassieren die Abwrackprämie. Daher kommt das aktuelle Überangebot für Barchettateile. Als ich meinen Motorschaden hatte, musste ich vier Wochen auf einen passenden Ersatz warten, bis sich ein frisches Spenderherz fand. Heute wäre das alles kein Problem.
Und nun stolperte ich zufällig auch noch über Ledersitze. Gut erhalten, aus einem Wagen mit geringer Laufleistung und Getriebeschaden. Für sehr wenig Geld. Weil es momentan einfach zu viele davon gibt, und nicht allzu viele Barchettas, die dergleichen brauchen. Nur jedes Dritte der in Deutschland verkauften Exemplare, meinte der Abwracker, würde nach dem Aderlass der Abwrackprämie noch fahren. Meine fährt, aber nach etlichen Wassereinbrüchen waren die Sitze nicht mehr wirklich hübsch. Jetzt, nach zwei Stunden mit dem Schraubenschlüssel, sieht das doch fein aus.
Ich halte die Abwrackprämie immer noch für erbärmlichen Unsinn, aber immerhin: Nicht nur die Neukäufer profitierten davon mit einem Bruchteil dessen, was sie an Wertverlust nach 2 Jahren hinnehmen müssen. Auch ich habe etwas davon. Teile von drei verunfallten und geschlachteten Barchettas leben in meinem Fahrzeug weiter. So hat man sich in Berlin die Abwrackprämie sicher nicht vorgestellt, aber so ist das immer mit der Verschwendung: Es gibt immer jemanden, der nicht einfach nur zuschaut, wenn andere das Gute wegwerfen, um Opels zu kaufen.
Es ist fast immer ein Opel, wie hier am Achensee. Bei Heilig Wasser war es dann ein Corsa, und ein Insignia reckte bei der Abfahrt vom Jaufenpass sein hässliches Hinterteil in meine Richtung. Und wie sich nun nach der Wahl zeigt, ist nicht nur das Konzept von Magna für den mit dem Abwracken über die Runden geretteten Hersteller wacklig, auch die Bundesregierung sieht plötzlich wieder neue Sachverhalte. Aber auch die FDP ist zu feige, das Offensichtliche zu sagen: Es gibt einen Markt mit Überkapazitäten, die Käufer sind fragwürdige Gestalten, die Produkte sind nicht auf der Höhe der Zeit - lasst den Schmodder den Amerikanern, sollen die sich damit rumschlagen. Es gibt wichtigere Industrieen als die Begehrlichkeiten russischer Banken, amerikanischer Staatsbetriebe und ehrenwerter Männer aus Österreich.
Allerdings - bin ich nun selbst auch Nutzniesser der Abwrackprämie. Indirekt. Denn meine Barchetta hatte einen Geburtsfehler: Als sie auf den Markt kam, gab es einen Engpass bei der Lederausstattung der Fahrzeuge. Im ersten Jahr wurden fast nur Autos mit Stoffsitzen ausgeliefert, und die Ausnahmen waren mit 750 Euro Aufpreis nicht wirklich billig. Das sah man in den Jahren danach auch bei den Gebrauchtpreisen: Selten kosteten Ledersitze weniger als 500 Euro. Wenn es sie überhaupt gab.
Als mir dann im Sommer der Ford ins Heck knallte und ich den Bestrebungen anderer Familienmitglieder, mir für die Versicherungsauszahlung und die Abwrackprämie und anderer finanzieller Mittel einen Neuwagen zu kaufen - praktisch! neu! wasserdicht! langweilig! - widerstand, habe ich meinem Wagen versprochen: Das wird wieder. Die Schrotpresse lassen wir den Opels. Und das Unglück nutzen wir zu einer Rundumüberholung.
Nachdem der Restwert nicht allzu hoch war, kam für die schon vorher ruinierte Tür kein Originalersatzteil in Frage. Ich suchte ja schon länger, aber die meisten verlangten unzüchtige Summen. Diesmal: Ebay, Tür, silber, 120 Euro. Das gleiche mit der Stossstange, normalerweise zu haben ab 350 Euro, diesmal 130 Euro. Der Verkäufer erklärte mir das so: Momentan nutzen viele, die eine beschädigte Barchetta haben, sei es nun Getriebe oder Motor, die Gelegenheit und kassieren die Abwrackprämie. Daher kommt das aktuelle Überangebot für Barchettateile. Als ich meinen Motorschaden hatte, musste ich vier Wochen auf einen passenden Ersatz warten, bis sich ein frisches Spenderherz fand. Heute wäre das alles kein Problem.
Und nun stolperte ich zufällig auch noch über Ledersitze. Gut erhalten, aus einem Wagen mit geringer Laufleistung und Getriebeschaden. Für sehr wenig Geld. Weil es momentan einfach zu viele davon gibt, und nicht allzu viele Barchettas, die dergleichen brauchen. Nur jedes Dritte der in Deutschland verkauften Exemplare, meinte der Abwracker, würde nach dem Aderlass der Abwrackprämie noch fahren. Meine fährt, aber nach etlichen Wassereinbrüchen waren die Sitze nicht mehr wirklich hübsch. Jetzt, nach zwei Stunden mit dem Schraubenschlüssel, sieht das doch fein aus.
Ich halte die Abwrackprämie immer noch für erbärmlichen Unsinn, aber immerhin: Nicht nur die Neukäufer profitierten davon mit einem Bruchteil dessen, was sie an Wertverlust nach 2 Jahren hinnehmen müssen. Auch ich habe etwas davon. Teile von drei verunfallten und geschlachteten Barchettas leben in meinem Fahrzeug weiter. So hat man sich in Berlin die Abwrackprämie sicher nicht vorgestellt, aber so ist das immer mit der Verschwendung: Es gibt immer jemanden, der nicht einfach nur zuschaut, wenn andere das Gute wegwerfen, um Opels zu kaufen.
donalphons, 12:42h
... link (26 Kommentare) ... comment
... older stories