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Freitag, 27. November 2009
Tarnfarben
Plötzlich ist man allein auf weiter Flur, alle haben Reissaus genommen. Heute Abend, 21 Uhr, was niemand mehr da. Am Tag davor hatten sie die Teekanne aus der Zeit von George III noch kräftig hochgesteigert, da war noch Kaufwille vorhanden. Heute waren all die Engländer verschwunden
In meinen Augen ist der Preis englischer Silberkannen bei Ebay ein guter Indikator für den Wert, der im jeweiligen Konsumklima dem Wert eines Gegenstandes über dem Materialwert beigemessen wird. Seit dem Ausbruch der Krise liegen normale Silberkannen auf einem Niveau von 110 bis 140% des Materialpreises. Erst in der Zeit vor Königin Victoria ziehen die Preise bis zu 200, 250% des Materialwertes an. So gesehen hätte ich heute die Kanne mit ihren mehr als 18 Unzen gar nicht bekommen dürfen, und schon gar nicht für 185 Euro - der Materialwert allein liegt schon bei 205 Euro.
Aber die Käufer waren einfach verschwunden. Krise ist, wenn die Leute nicht mal mehr Dinge kaufen wollen, die weniger als das Edelmetall kosten, aus dem sie gemacht wurden. Das war bis gestern übrigens komplett anders, da ging ich mehrmals gegen Briten unter. Danke, Dubai, kann ich da nur sagen.
In Ermangelung von Bergen war ich heute am Baggersee spazieren, sah den Enten zu und wunderte mich über die seltsamen Gebräuche der Angler. Telefonierte mit Leuten, die allesamt mehr als nur viel zu tun haben. Ähnlich wie in den übleren Zeiten der New Economy häufdn sich gerade die Ausfälle wegen Überarbeitung und Freizeitmangel. Ausser mir sind auch nur Rentner am See.
Die anderen wollen vermutlich keine Schwächen zeigen, auch wenn sie in den kommenden Wochen nichts vom Tag mitbekommen: In der Finsternis ins Büro, in der Finsternis nach Hause. Und das, obwohl das Wetter immer noch einen Tag weiter hält, obwohl mn jetzt nochmal durch all die Farben des Herbstes wandern könnte, dem Schnee nochmal ein paar Tage abtrotzen. Aber es ist Jahresabschluss, da steigt der Stress. Nur nicht bei mir, habe ich den Eindruck.
Ich sitze da und höre mir all die einstürmenden Firmenprobleme an, den Druck und die Streitigkeiten, und stehe eigentlich nur vor dem Problem, dass ich noch ein paar Hosen brauche, es ist wirklich so banal, um zufrieden in den Herbst zu gehen. Hosenkauf ist eine lächerliche Aufgabenliste angesichts der Wichtigkeiten, die mich nicht betreffen. Ändern - ändern kann ich ihnehin nichts. Alles geht den Weg, der gegangen werden muss, die eine in den Überdruck, ich über Wiesen und kahle Felder nach Hause.
In meinen Augen ist der Preis englischer Silberkannen bei Ebay ein guter Indikator für den Wert, der im jeweiligen Konsumklima dem Wert eines Gegenstandes über dem Materialwert beigemessen wird. Seit dem Ausbruch der Krise liegen normale Silberkannen auf einem Niveau von 110 bis 140% des Materialpreises. Erst in der Zeit vor Königin Victoria ziehen die Preise bis zu 200, 250% des Materialwertes an. So gesehen hätte ich heute die Kanne mit ihren mehr als 18 Unzen gar nicht bekommen dürfen, und schon gar nicht für 185 Euro - der Materialwert allein liegt schon bei 205 Euro.
Aber die Käufer waren einfach verschwunden. Krise ist, wenn die Leute nicht mal mehr Dinge kaufen wollen, die weniger als das Edelmetall kosten, aus dem sie gemacht wurden. Das war bis gestern übrigens komplett anders, da ging ich mehrmals gegen Briten unter. Danke, Dubai, kann ich da nur sagen.
In Ermangelung von Bergen war ich heute am Baggersee spazieren, sah den Enten zu und wunderte mich über die seltsamen Gebräuche der Angler. Telefonierte mit Leuten, die allesamt mehr als nur viel zu tun haben. Ähnlich wie in den übleren Zeiten der New Economy häufdn sich gerade die Ausfälle wegen Überarbeitung und Freizeitmangel. Ausser mir sind auch nur Rentner am See.
Die anderen wollen vermutlich keine Schwächen zeigen, auch wenn sie in den kommenden Wochen nichts vom Tag mitbekommen: In der Finsternis ins Büro, in der Finsternis nach Hause. Und das, obwohl das Wetter immer noch einen Tag weiter hält, obwohl mn jetzt nochmal durch all die Farben des Herbstes wandern könnte, dem Schnee nochmal ein paar Tage abtrotzen. Aber es ist Jahresabschluss, da steigt der Stress. Nur nicht bei mir, habe ich den Eindruck.
Ich sitze da und höre mir all die einstürmenden Firmenprobleme an, den Druck und die Streitigkeiten, und stehe eigentlich nur vor dem Problem, dass ich noch ein paar Hosen brauche, es ist wirklich so banal, um zufrieden in den Herbst zu gehen. Hosenkauf ist eine lächerliche Aufgabenliste angesichts der Wichtigkeiten, die mich nicht betreffen. Ändern - ändern kann ich ihnehin nichts. Alles geht den Weg, der gegangen werden muss, die eine in den Überdruck, ich über Wiesen und kahle Felder nach Hause.
donalphons, 00:54h
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