: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 19. Januar 2011

Man denkt an mich auf dem Dorfe

Es ist ja nicht so, dass ich noch ein Goldrandgeschirr brauche. Und wenn ich es nicht kaufe, ist es wenigstens so, dass ich davon erzähle, und jemand sagt, da hätte er auch noch eines von Oma und wenn ich es wollen würde - sie benutzen es nie und wären froh, wenn es in gute Hände kommt.



Aber dass Leute extra anrufen, vorbeikommen und etwas mitbringen, ist dann doch eine neue Entwicklung. Das Übliche: In den 50ern gekauft und dann als gutes Geschirr nie, nie, nie genutzt. Nachdem es aber nur für vier und nicht für sechs ist, und sich deshalb auf kleinsten Raum stapeln lässt - ab fünf Tassen übereinander wird es wacklig - wird es einen netten Platz am Tegernsee bekommen. Ich denke, da passt es ganz gut hin, und Oma, habe ich erfahren, wohnte doch auch auf dem Lande.

Wobei ich ohnehin den Eindruck habe, dass ich immer nur in Dörfern gewohnt habe, ausser München, das war anonym. Und Berlin, das war ein Slum. Da schenkt dir keiner was.

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Man nenne sie nur noch

Bundesfamilienministeriumswölbbauch.

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Lügeniggenerdeurowebildlblogverarschsagergeigen

Zu den Kontroversen um zwei ehemalige Beteiligte des ziemlich toten Blogwerbenetzwerks Adnation wünschen manche von mir Auskunft zu erhalten. Ich halte von den beiden Bloggern ähnlich wenig wie von ihren Gegnern, aber ich bin nicht sauer auf sie.

Ganz ehrlich: Ich lese das und bin der Meinung, dass die Hölle die anderen sind. Manche machen ihr Leben mit Alkohol, Drogen und Gewalt kaputt, andere mit Blogs. Manchmal mit der Gier auf nie kommende Werbeeinnahmen, manchmal mit krasser Selbstüberschätzung. Das liegt meines Erachtens übrigens durchaus an Berlin und dem Medienzirkus, ob nun blog- oder papierbasiert, aber wer sich das Leben so raussucht, der endet dann auch so. Bei manchen fällt es nur mehr auf als bei anderen. Ich schaue gerade ab und zu in ein Radlerforum: Da gibt es auch solche. Vermutlich auch bei Facebook. Keine Ahnung. Ich schätze, es geht da gar nicht um Medienkompetenz, sondern um Lebenskompetenz. Vielleicht muss man das auch so machen, wenn man nichts anderes hat. Hey, ich habe ein marodes Hinterhaus und eine immer staubige Bibliothek, ich muss ein Rad justieren und ausserdem suche ich noch ganz bestimmte Gemälde! Vielleicht rettet mich das davor, so zu werden. Manchmal gibt es hier Klagen, dass sich das Blog so sehr geändert hätte: Sicher. Das Leben ändert sich, also ändert sich auch das Blog. Es wäre schlimm, wenn das Leben, am Blog aufgehängt, gleich bliebe.

Was ich bei all denen erschreckend finde ist die Vorstellung, dass die jetzt schon seit gefühlten Ewigkeiten weder eine andere Option haben, noch offensichtlich eine haben wollen. Und dass es noch lange so weitergehen wird. Ich blogge gerne, es macht mir Spass, und wenn es das einmal nicht mehr macht, höre ich auf und mache etwas anderes, wie es schon immer war. Und wenn ich mir sowas wie diese Leute da anschaue, bin ich etwas näher am Aufhören. Mir graust es davor und vor den Strukturen in mir, die eventuell ähnlich kaputt sein könnten. Immerhin wäge ich meine Worte genau ab, und wenn jemand von der Blogbar runterwill und vernünftige Gründe hat, lösche ich das auch, selbst wenn die fast nie Danke oder auch nur Bitte kennen. Aber zum Glück ist es ja meistens anders.

Und dann gibt es ja auch noch Don Dahlmann.

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