... newer stories
Montag, 8. Juli 2013
Antizyklisch
Fünf Tage in der Woche geht der Metropolenmensch in seiner urbanen Lebenslage dem weit verbreiteten Hobby des Extremimstaustehens nach. Und die anderen zwei Tage trifft er sich mit Seinesgleichen bei uns und baut den Münchner Stau an allen Seiten des Tegernsees nach. Manchmal sogar von der Autobahn bis zum See und wieder zurück.
Da ist es nur folgerichtig, wenn man auf Nebenstrassen ausweicht und Orte aufsucht, die weniger prominent sind. Eigentlich ist der See ja am Wochenende unbewohnbar, da hat man nur die Wahl zwischen dem Verweilen auf der Terrasse, ganz vergessenen Bergwegen oder eben die Gegenrichtung. Man muss zwei Tage lang antizyklisch denken, bis sich alles wieder setzt und einrenkt, und der Münchner wieder sein angestammtes Territorium einabgast.
Am Kirchsee ist noch Platz und in Reutberg ist noch ein Tisch frei, die Bedienung ist nett und sieht auch nett aus, und man vergisst völlig, wie spät es ist - und dass der Münchner vermutlich längst daheim ist und um einen Parkplatz kämpft, das zweitliebste Hobby, und morgen keiner zuschauen wird, wenn dann endlich gebadet wird. In Neopren. Über den Bug des Brettes. Ins Wasser. Jetzt ist Sommer. Jetzt muss das sein, denn im Herbst wird das Wasser zu schnell kalt, und dann bleibt wieder nur das Rennrad, um die Torteneinführung zu kontrollieren.
Ganz zu schweigen von der mit Honig bestrichenen und in der Vainillesosse ersäuften Dampfnudel, die bei der Heimfahrt drückt und irgendwie so gar nicht hinauf auf das Plateau will, in dem der See inzwischen einsam und von allen Münchnern verlassen dämmert.
Da ist es nur folgerichtig, wenn man auf Nebenstrassen ausweicht und Orte aufsucht, die weniger prominent sind. Eigentlich ist der See ja am Wochenende unbewohnbar, da hat man nur die Wahl zwischen dem Verweilen auf der Terrasse, ganz vergessenen Bergwegen oder eben die Gegenrichtung. Man muss zwei Tage lang antizyklisch denken, bis sich alles wieder setzt und einrenkt, und der Münchner wieder sein angestammtes Territorium einabgast.
Am Kirchsee ist noch Platz und in Reutberg ist noch ein Tisch frei, die Bedienung ist nett und sieht auch nett aus, und man vergisst völlig, wie spät es ist - und dass der Münchner vermutlich längst daheim ist und um einen Parkplatz kämpft, das zweitliebste Hobby, und morgen keiner zuschauen wird, wenn dann endlich gebadet wird. In Neopren. Über den Bug des Brettes. Ins Wasser. Jetzt ist Sommer. Jetzt muss das sein, denn im Herbst wird das Wasser zu schnell kalt, und dann bleibt wieder nur das Rennrad, um die Torteneinführung zu kontrollieren.
Ganz zu schweigen von der mit Honig bestrichenen und in der Vainillesosse ersäuften Dampfnudel, die bei der Heimfahrt drückt und irgendwie so gar nicht hinauf auf das Plateau will, in dem der See inzwischen einsam und von allen Münchnern verlassen dämmert.
donalphons, 00:51h
... link (9 Kommentare) ... comment
Heimat der Patrioten
könnte der Kirchsee zwischen dem Tegernsee und Holzkirchen sein.
Aber was sind in Zeiten von Prism und NSA heute schon noch Patrioten? Leute, die gern weiter transatlantische Pfründe möchten? Nixchecker? Gottvertrauer? Einfach ein wenig dumm? Muss man erst ihre Emails ins Internet stellen, damit sie verstehen?
Das sind so Fragen, auf die ich in der FAZ Antorten suche.
Aber was sind in Zeiten von Prism und NSA heute schon noch Patrioten? Leute, die gern weiter transatlantische Pfründe möchten? Nixchecker? Gottvertrauer? Einfach ein wenig dumm? Muss man erst ihre Emails ins Internet stellen, damit sie verstehen?
Das sind so Fragen, auf die ich in der FAZ Antorten suche.
donalphons, 18:41h
... link (23 Kommentare) ... comment
... older stories