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Samstag, 27. Juli 2013
Alubase: Alpenluftsmoker, Gerölleinwerfer
Es ist wohl eine Konstante, dass kein Sommer in den Bergen vergeht, da ich nicht vom Rad falle. Und es ist auch immer bergab. Die Landschaft ändert sich natürlich, und obendrein geht es auch immer glimpflicher ab, vermutlich, weil ich auch das Stürzen lerne. Diesmal war es - im Gegensatz zum letzten Jahr, als in der Nacht passierte und der nächste Brunnen in Rottach war - sogar noch hell, ich hatte noch Wasser in der Flasche, und statt einer wirklich hässlichen Geschichte waren es mehrere, die nicht ganz so übel auffallen. Ausserdem ist die Anzahl der gefahrenen Kilometer und Berge zwischen den Stürzen gewachsen. Man könnte also sagen: Es wird nicht gut, aber besser.
Und das Rad hat diesmal wirklich keine Schuld, es lag einfach am Schotter und der mangelnden Aufmerksamkeit in einer Kurve, die ich schon zig mal gefahren bin. Ging ganz schnell und war der Niederpunkt einer, davon einmal abgesehen, wirklich schönen Tour. Ich konnte sogar noch beide Bremsen bedienen, was auch nicht selbstverständlich ist, und dem Rad hat nichts gefehlt. Ja, ich würde auch sagen: So ein Cannondale v2000 SL von 1999 würde ich jederzeit wieder kaufen. Da kann nicht viel kaputt gehen. Und es hat mich zweimal schon vor brenzligen Momenten bewahrt - irgendwann endet halt die Glückssträhne. Genau genommen endete sie in jenem Moment, da ich die eine Hand vom Lenker nahm, um die Gabel einzustellen. Das macht man besser nicht in der Kurve, das kann ich an dieser Stelle nicht so wie das V2000 empfehlen.
Trotzdem war diese Tour die schönste der letzten Tage, weil endlich die Luft klar gewesen ist. Manche halten das hier oben für eine überwältigende Fernsicht, aber ich bin im Winter hier, und ich kenne den Unterschied. Die letzten Tage war es immer diesig, nie sah man das Zugspitzmassiv, nie konnte man in Rottach Bäume zählen; es war schon hübsch, aber um wirklich überwältigend zu sein, muss sich ein Zug der Berge nach dem anderen in absoluter Klarheit stapeln. Erst dann stellt sich dieses Gefühl ein, in einem grenzenlosen Raum über allen Dingen zu sein. Der Dunst ist immer im Flachland, aber der darf da auch sein. Diesmal sah ich zum ersten Mal seit Monaten wieder den Grossglockner in der Ferne. Ich habe mich damit abgefunden, dort nie hinaufzuklettern - nicht weiter schlimm, man muss nicht alles getan haben - aber es ist gut, ihn zu sehen: Weil er mir das menschliche Mass verdeutlicht.
Normalerweise schaue ich nicht auf die Uhr, ja, ich habe noch nicht mal eine Uhr dabei, und sogar die EXIF-Dateien der Bilder lösche ich inzwischen; genau kenne ich die Zeiten nicht, aber eines wusste ich dennoch: Unten wartete man, um essen zu gehen, also war nicht nicht lange oben. Manchmal bleibe ich ja auch Stunden einfach sitzen und schaue und denke nicht viel, und das hätte ich vielleicht auch diesmal tun sollen. Statt dessen bin ich dann bald wieder abgestiegen, habe mich aufs Rad geschwungen und dann gedacht: Oh, die Federgabel muss ich ja noch.... mir war schon beim Tun klar, dass das jetzt keine gute Idee ist. Aber mei. Nochmal passiert mir das nicht.
Wie auch immer, mit Wundenauswaschen am Berg und hinab über die Böschung zum Rad klettern und ganz vorsichtig abfahren war ich dennoch noch nie so schnell da oben und wieder herunten. Ich hätte also ganz langsam absteigen können, den Drehgriff öffnen, und dann weiter fahren. So mache ich das das nächste Mal auch, und warte zudem, bis es finster ist.
Es ist mir nämlich peinlich, ich schäme mich wegen des Berges, wenn ich so blutwasserüberströmt herunterfahre, und die Entgegenkommenden müssen das entsetzt mit anschauen. Es ist ja nicht der Berg. Es ist nur der Depp.
Und das Rad hat diesmal wirklich keine Schuld, es lag einfach am Schotter und der mangelnden Aufmerksamkeit in einer Kurve, die ich schon zig mal gefahren bin. Ging ganz schnell und war der Niederpunkt einer, davon einmal abgesehen, wirklich schönen Tour. Ich konnte sogar noch beide Bremsen bedienen, was auch nicht selbstverständlich ist, und dem Rad hat nichts gefehlt. Ja, ich würde auch sagen: So ein Cannondale v2000 SL von 1999 würde ich jederzeit wieder kaufen. Da kann nicht viel kaputt gehen. Und es hat mich zweimal schon vor brenzligen Momenten bewahrt - irgendwann endet halt die Glückssträhne. Genau genommen endete sie in jenem Moment, da ich die eine Hand vom Lenker nahm, um die Gabel einzustellen. Das macht man besser nicht in der Kurve, das kann ich an dieser Stelle nicht so wie das V2000 empfehlen.
Trotzdem war diese Tour die schönste der letzten Tage, weil endlich die Luft klar gewesen ist. Manche halten das hier oben für eine überwältigende Fernsicht, aber ich bin im Winter hier, und ich kenne den Unterschied. Die letzten Tage war es immer diesig, nie sah man das Zugspitzmassiv, nie konnte man in Rottach Bäume zählen; es war schon hübsch, aber um wirklich überwältigend zu sein, muss sich ein Zug der Berge nach dem anderen in absoluter Klarheit stapeln. Erst dann stellt sich dieses Gefühl ein, in einem grenzenlosen Raum über allen Dingen zu sein. Der Dunst ist immer im Flachland, aber der darf da auch sein. Diesmal sah ich zum ersten Mal seit Monaten wieder den Grossglockner in der Ferne. Ich habe mich damit abgefunden, dort nie hinaufzuklettern - nicht weiter schlimm, man muss nicht alles getan haben - aber es ist gut, ihn zu sehen: Weil er mir das menschliche Mass verdeutlicht.
Normalerweise schaue ich nicht auf die Uhr, ja, ich habe noch nicht mal eine Uhr dabei, und sogar die EXIF-Dateien der Bilder lösche ich inzwischen; genau kenne ich die Zeiten nicht, aber eines wusste ich dennoch: Unten wartete man, um essen zu gehen, also war nicht nicht lange oben. Manchmal bleibe ich ja auch Stunden einfach sitzen und schaue und denke nicht viel, und das hätte ich vielleicht auch diesmal tun sollen. Statt dessen bin ich dann bald wieder abgestiegen, habe mich aufs Rad geschwungen und dann gedacht: Oh, die Federgabel muss ich ja noch.... mir war schon beim Tun klar, dass das jetzt keine gute Idee ist. Aber mei. Nochmal passiert mir das nicht.
Wie auch immer, mit Wundenauswaschen am Berg und hinab über die Böschung zum Rad klettern und ganz vorsichtig abfahren war ich dennoch noch nie so schnell da oben und wieder herunten. Ich hätte also ganz langsam absteigen können, den Drehgriff öffnen, und dann weiter fahren. So mache ich das das nächste Mal auch, und warte zudem, bis es finster ist.
Es ist mir nämlich peinlich, ich schäme mich wegen des Berges, wenn ich so blutwasserüberströmt herunterfahre, und die Entgegenkommenden müssen das entsetzt mit anschauen. Es ist ja nicht der Berg. Es ist nur der Depp.
donalphons, 00:18h
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