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Dienstag, 14. Januar 2014
Evil am Mic
DAS KANNST DU NICHT MACHEN, sagt sie, die sind doch voll evil!
Die sind vor allem eine gigantische Behörde, bei der keiner weiss, was der andere macht und es auch gar nicht wissen will, weshalb die eine Sektion Aufträge vergibt, die die andere gar nicht haben möchte und ausserdem ist noch jemand zwischengeschaltet, insofern wäre es nicht für "die" sondern für jemanden, der etwas für die Schubladen von Leuten macht, die Geld verbrennen. Aber ich mache es ja sowieso nicht.
Evil, sagt sie nochmal.
Evil... man braucht mir nichts mehr von evil erzählen. Drei der evilsten Dinge, die ich je erlebt habe, waren eine öffentlich-rechtliche Anstalt, eine wie ein Sklavendorf geführte Einrichtung einer anderen öffentlichen Struktur mit Bildungszielen, und ein linkes Radioprojekt.Wenn die evile Firma ihre Ziele so verfolgen würde wie die drei ihre angeblichen Wohltaten, wären wir wirklich schlecht dran.
Das hat mir auch die Lust am Radio versaut, und zwar gründlich. Ich war da nicht ganz schlecht, und der Ur-Don-Alphonso war, bevor er ins Netz entschlüpfte, zuerst mal nur eine Radiofigur, die anfing, PR für eine Sendung zu machen. Aber für das Senden braucht man eine Lizenz und um diese Lizenz schart sich dann meist ein Pack, neben dem die linke Fraktion der Berliner Piratenfraktion wie ein Haufen Kosacken-Chorknaben erscheint. Als ich einen Jingle mit dem Claim "Radio macht glücklich" aufnahm, stimmte das für mich schon lang nicht mehr. Und wenn ich heute erlebe, wie das Radio wegbröckelt, dann tut es mir nicht weh.
Ich sage nur DAB. Die verdienen den Tod. Mehr als jede Zeitung.
Ich dagegen ziehe immer mal wieder weiter, wenn es mir zu blöd wird, mit zunehmend leichtem Herzen, denn mein Leben ist schön, ich kann aufgrund der guten Basis auch mit wenig leben und einen wie mich wird man immer brauchen. Mir reicht ein Sofa, ein billiger Rechner und Internet. Ich muss nur einen Moment an Radio denken und ich weiss wieder, was ich mit dem Netz habe. Etwas, mit dem ich Radio machen kann, ohne Fremdbestimmung, und deshalb habe ich mal vor zwei Jahren ein USB-Micro gekauft, weil der ganze Plunder von früher gut verstaut und vergessen war.
Jetzt habe ich mir das Ding aber mal genauer angeschaut. Früher war ein Micro ein Schallwandler, vorne ging der Ton rein und hinten gingen elektrische Impulse hinaus. Micros hatten Bändchen, Tauchspulen,. Kondensatoren oder Röhren, aber keine ICs oder DSPs, wie sie jetzt in meinem USB-Micro sind. Klar, das braucht einen A/D-Wandler. Und natürlich auch ein paar Effekte wie einen Kompressor oder Limiter. Das waren früher teure 19-Zoll-Geräte, die man im Mischult einschleifen und justieren musste. Heute ist da so ein Analyseprogramm eingebaut, das dem Kompressionsprogramm sagt, was gerade kommt und was es tun soll. Theoretisch könnte es wohl auch meine Sprache zu Text umarbeiten, zumal ich ja am Micro deutlich rede. Man kennt das vom Handy.
Und meine Worte dann via USB an den Rechner schicken und, weil es ja installiertes Teil ist, meine Äusserungen rausschicken zu jemandem, der mich beobachten will. Wir denken immer in Trojanern, wenn wir über die NSA sprehen, aber was wäre leichter als ein softwarebasierter, fest eingeschmolzener Wanzennachbau direkt nach der Schallwandlung? Wie evil ist evil?
Wir planen ja einen Podcast, und irgendwie habe ich keine Lust, mehr Verbindung als irgendwie möglich zu haben. Handy ist alt (9 Jahre) und aus, Musik kommt von der CD und nicht vom Streamingserver, am Netz hängt ein Rechner und dann gibt es noch einen anderen, der kein WLAN und kein LAN besitzt, sondern etwas, das wirklich alt ist. Hardware. Meine Überweiungen mache ich mit Papier. Und was weiss ich schon, was man mit so einem vermutlich ungesicherten Chip in einem Mikro machen kann? Die NSA denkt sicher in diese Richtung.
Deshalb habe ich jetzt meine alte Radiogeschichte ausgegraben. RFT Mikrofontechnik Gefell zum Beispiel, mit Netzgerät 691, das ein PM 750 und ein PM 860 spreist. Die DDR sparte nicht bei der Propaganda und hat wirklich gute Dinge gebaut. Früher für den Staatsrat, heute für den Bundestag, keine Pointe. Ein sogenannter Elefantenpimmel, Electrovoice RE 20. Die Kleinkondensatoren von AKG. Und ich fand unschöne Überraschungen wie den zu einer klebrigen Substanz zerfallenen Schaumstoff in der Schachtel der Sennheiser-Keule. Wirklich, das heisst so. Tontechnik ist totaler Sexismus. Überall Primärgenitalien. Mit Nahbesprechungseffekt. Ausserdem fehlen 3 der vier MD 421 von Sennheiser und alle vier Peavays PVM 520. Weiss der Teufel, wo sie sind.
Wir machen das alles wieder schön analog. Bis zum alten Wandler. Einfach so, aus Prinzip. Ich vermute, die NSA wird in Zukunft auf jedes Interface zugreifen wollen, denn damit rechnet man am wenigsten. Irgendwo zwischen Eingabe und Verschlüsselung werden sie sein, und da sollte man es ihnen nicht zu leicht machen, Nicht nur datensparsam sein, sondern auch hardwaresparsam. Niedriges Profil und hohe Hürden, so stelle ich mir das vor.
Dass ich ein elender Snob bin und mir dache: Ich habe Neumänner, das PM860 wird wieder gebaut und ist wirklich grandios, ich habe einen schönen Röhrenverstärker und einen vollparametrischen EQ und einen Optokompressor, der nicht so bescheuert pumpt wie das China-USB-Geraffel - das hat damit nichts zu tun. Wer mir das unterstellt, ist evil.
Die sind vor allem eine gigantische Behörde, bei der keiner weiss, was der andere macht und es auch gar nicht wissen will, weshalb die eine Sektion Aufträge vergibt, die die andere gar nicht haben möchte und ausserdem ist noch jemand zwischengeschaltet, insofern wäre es nicht für "die" sondern für jemanden, der etwas für die Schubladen von Leuten macht, die Geld verbrennen. Aber ich mache es ja sowieso nicht.
Evil, sagt sie nochmal.
Evil... man braucht mir nichts mehr von evil erzählen. Drei der evilsten Dinge, die ich je erlebt habe, waren eine öffentlich-rechtliche Anstalt, eine wie ein Sklavendorf geführte Einrichtung einer anderen öffentlichen Struktur mit Bildungszielen, und ein linkes Radioprojekt.Wenn die evile Firma ihre Ziele so verfolgen würde wie die drei ihre angeblichen Wohltaten, wären wir wirklich schlecht dran.
Das hat mir auch die Lust am Radio versaut, und zwar gründlich. Ich war da nicht ganz schlecht, und der Ur-Don-Alphonso war, bevor er ins Netz entschlüpfte, zuerst mal nur eine Radiofigur, die anfing, PR für eine Sendung zu machen. Aber für das Senden braucht man eine Lizenz und um diese Lizenz schart sich dann meist ein Pack, neben dem die linke Fraktion der Berliner Piratenfraktion wie ein Haufen Kosacken-Chorknaben erscheint. Als ich einen Jingle mit dem Claim "Radio macht glücklich" aufnahm, stimmte das für mich schon lang nicht mehr. Und wenn ich heute erlebe, wie das Radio wegbröckelt, dann tut es mir nicht weh.
Ich sage nur DAB. Die verdienen den Tod. Mehr als jede Zeitung.
Ich dagegen ziehe immer mal wieder weiter, wenn es mir zu blöd wird, mit zunehmend leichtem Herzen, denn mein Leben ist schön, ich kann aufgrund der guten Basis auch mit wenig leben und einen wie mich wird man immer brauchen. Mir reicht ein Sofa, ein billiger Rechner und Internet. Ich muss nur einen Moment an Radio denken und ich weiss wieder, was ich mit dem Netz habe. Etwas, mit dem ich Radio machen kann, ohne Fremdbestimmung, und deshalb habe ich mal vor zwei Jahren ein USB-Micro gekauft, weil der ganze Plunder von früher gut verstaut und vergessen war.
Jetzt habe ich mir das Ding aber mal genauer angeschaut. Früher war ein Micro ein Schallwandler, vorne ging der Ton rein und hinten gingen elektrische Impulse hinaus. Micros hatten Bändchen, Tauchspulen,. Kondensatoren oder Röhren, aber keine ICs oder DSPs, wie sie jetzt in meinem USB-Micro sind. Klar, das braucht einen A/D-Wandler. Und natürlich auch ein paar Effekte wie einen Kompressor oder Limiter. Das waren früher teure 19-Zoll-Geräte, die man im Mischult einschleifen und justieren musste. Heute ist da so ein Analyseprogramm eingebaut, das dem Kompressionsprogramm sagt, was gerade kommt und was es tun soll. Theoretisch könnte es wohl auch meine Sprache zu Text umarbeiten, zumal ich ja am Micro deutlich rede. Man kennt das vom Handy.
Und meine Worte dann via USB an den Rechner schicken und, weil es ja installiertes Teil ist, meine Äusserungen rausschicken zu jemandem, der mich beobachten will. Wir denken immer in Trojanern, wenn wir über die NSA sprehen, aber was wäre leichter als ein softwarebasierter, fest eingeschmolzener Wanzennachbau direkt nach der Schallwandlung? Wie evil ist evil?
Wir planen ja einen Podcast, und irgendwie habe ich keine Lust, mehr Verbindung als irgendwie möglich zu haben. Handy ist alt (9 Jahre) und aus, Musik kommt von der CD und nicht vom Streamingserver, am Netz hängt ein Rechner und dann gibt es noch einen anderen, der kein WLAN und kein LAN besitzt, sondern etwas, das wirklich alt ist. Hardware. Meine Überweiungen mache ich mit Papier. Und was weiss ich schon, was man mit so einem vermutlich ungesicherten Chip in einem Mikro machen kann? Die NSA denkt sicher in diese Richtung.
Deshalb habe ich jetzt meine alte Radiogeschichte ausgegraben. RFT Mikrofontechnik Gefell zum Beispiel, mit Netzgerät 691, das ein PM 750 und ein PM 860 spreist. Die DDR sparte nicht bei der Propaganda und hat wirklich gute Dinge gebaut. Früher für den Staatsrat, heute für den Bundestag, keine Pointe. Ein sogenannter Elefantenpimmel, Electrovoice RE 20. Die Kleinkondensatoren von AKG. Und ich fand unschöne Überraschungen wie den zu einer klebrigen Substanz zerfallenen Schaumstoff in der Schachtel der Sennheiser-Keule. Wirklich, das heisst so. Tontechnik ist totaler Sexismus. Überall Primärgenitalien. Mit Nahbesprechungseffekt. Ausserdem fehlen 3 der vier MD 421 von Sennheiser und alle vier Peavays PVM 520. Weiss der Teufel, wo sie sind.
Wir machen das alles wieder schön analog. Bis zum alten Wandler. Einfach so, aus Prinzip. Ich vermute, die NSA wird in Zukunft auf jedes Interface zugreifen wollen, denn damit rechnet man am wenigsten. Irgendwo zwischen Eingabe und Verschlüsselung werden sie sein, und da sollte man es ihnen nicht zu leicht machen, Nicht nur datensparsam sein, sondern auch hardwaresparsam. Niedriges Profil und hohe Hürden, so stelle ich mir das vor.
Dass ich ein elender Snob bin und mir dache: Ich habe Neumänner, das PM860 wird wieder gebaut und ist wirklich grandios, ich habe einen schönen Röhrenverstärker und einen vollparametrischen EQ und einen Optokompressor, der nicht so bescheuert pumpt wie das China-USB-Geraffel - das hat damit nichts zu tun. Wer mir das unterstellt, ist evil.
donalphons, 04:27h
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