Dienstag, 24. Januar 2006
Zum Ausklang eines wilden Tages

Das war´s, für heute.
bis auf einen kleinen fiesen boo, der hoffentlich bald online ist - ebay ;-)
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JR v. Matt: Weiterpissen an der "untersten Klowand"
Viele von Euch schreiben, ich hätte mit meiner Mail ein Eigentor geschossen. Okay, eins vielleicht. Aber wie viele Eigentore schießt ihr gerade, indem Ihr mein Schlagwort „Klowände des Internets“ teils empört, teils genüsslich aufgreift im Sinne eines Agenda Setting verbreitet? Bei Technorati.com war der Suchbegriff zeitweise auf Platz 3!
Ich heul gleich. Ganz schlimmes Eigentor von uns, das Suchen bei Technorati.
Die Klowand-Debatte erinnert mich übrigens an Münteferings Heuschrecken-Debatte: In beiden Fällen gab es Kritik, dass ein Sachverhalt mit einem plakativen Bild unzulässig verallgemeinert wurde.
Die Heuschrecken waren ein Symbol für das Abgrasen und Weiterziehen. Die Klowände sind ein Symbol für das Anpinkeln und Verpissen – für Meinungsäußerung im Schutz der Anonymität.
Natürlich haben viele Investoren ethisch einwandfreie Ziele. Und natürlich haben viele Weblogs einen ernsthaften Ansatz. So haben mich die meisten Eurer Beiträge sehr inspiriert und mir die virale Kraft dieser Medienform bewusst gemacht. Vergesst aber nicht, dass auch die Kommentare den Content eines Weblogs bestimmen. Und vor allem dort habe ich einiges gefunden, was meinem Vorurteil neuen Schub gab: Leute, das war teilweise unterste Klowand!
Wenn Investoren Heuschrecken sind und Blogger Klowände, dann sind Werber der Matsch, der manchmal die Ablussrohre verstopft. Da, wo die Koksreste gefunden werden. Der Mann hat nichts begriffen. Immer noch ganz oben. Du bist Jean Remy von Matsch. Du bist Toitschland.
Und wahrscheinlich schwallst Du demnächst auf irgendeinem Kongress Deiner korrupten Politikkasperl von viralem Marketing, und Dein Kumpel Pit Kabel, der mit dem Nemax-Skandal an der Backe, applaudiert.
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Dotcomtod lebt und kehrt als BooCompany.com zurück
Lanu, Ex-CEO der dotcomtod Communication AG übernimmt mit sofortiger Wirkung die Führung von Europas führendem Anbieter und Distributor exitorientierter Unternehmensmeldungen und setzt auf ein erweitertes Geschäftsmodell.
Das Aufatmen in den Führungsetagen einiger Unternehmen über das angebliche Ende von dotcomtod ist vorbei. Unter BooCompany.com ist ab sofort das gesamte digitale schlechte Gewissen von über drei Jahren dotcomtod zu finden. „Und wenn ich jeden Sentinel persönlich aus seiner Blogger-Nische zerren muss, egal, es ist Zeit, wieder Nägel mit Köpfen zu machen,“ betont Lanu.
Sämtliche Assets von Dotcomtod, inclusive aller historischen Daten wurden an die neu gegründete Firma BooCompany übergeben. Das Unternehmen macht exakt an der Stelle weiter, wo Dotcomtod aufgehört hat, und überträgt das erfolgreiche Business Model auf die gesamte Wirtschaft. "Nachdem unsere alten Freunde Alex Falk und Peter Kabel dabei sind, wieder durchzustarten, möchten wir natürlich weiterhin unsere Unterstützung beim Reality Check anbieten", erklärt die alte und neue Gründerin und CEO Lanu die Motivation für die Fortschreibung einer der ganz wenigen Erfolgsgeschichten der deutschen Internetwirtschaft.
Für alte und neue User ändert sich nichts. BooCompany bietet unter der Domain Boocompany.com die alten Funktionalitäten und Benefits von Dotcomtod an. Sogar das Login mit den alten Benutzerdaten ist für die Sentinels möglich. Im Vorfeld wurden bereits neue Verträge mit einer Reihe von alten Stars der Downturnszene abgeschlossen. "Geil - endlich das mit dem Ackermann tun, was wir früher schon mit dem Pit Kabel gemacht haben", freuen sich die Elitetruppen, die in der Erweiterung auf die gesamte Wirtschaft und deren Folgen für die Gesellschaft einen neuen Wachstumsmarkt erkennen.
DCT-Urgestein joman ließ sich nach langem Zögern ebenfalls davon überzeugen, das neue BooCompany-Angebot zu unterstützen. „Ick will aba ooch mal een uff positiv machen“, grantelt joman.
CEO Lanu kommt dieser Forderung mit einer zusätzlichen Erweiterung des Geschäftsmodells nach. Mit dem Spin-Off SuperCompany.de, der in Europa einzigartigen „Business Hall of Fame“ erschließt man sich eine bisher völlig vernachlässigte Zielgruppe.
„Wer Erfolg hat, soll es zeigen können“, betont Heiligenscheinverkäufer joman, „Und wer keinen hat, der kann wenigstens so tun und alle Anja-Tanjas zu mir schicken.“
Lanu, deren Tätigkeitsschwerpunkt weiterhin bei BooCompany.com liegt, ist sich sicher, wer im internen Wettbewerb der beiden Geschäftsbereiche die Nase vorn haben wird. „Ich bin froh, dass uns nun niemand mehr Einseitigkeit vorwerfen kann, doch wenn ich mich da draußen umschaue, dann ahne ich, wer gewinnt.“
„Mir hat diese Webseite echt gefehlt“, betont die Firmenchefin. „Und ich weiß, es ging nicht nur mir so. Vielen Dank an alle, die den Neustart möglich gemacht haben.“ Zum Abschluss fügt sie lächelnd hinzu: „Ich werde übrigens jeden Journalisten, der BooCompany als Watchblog bezeichnet, persönlich an seinen Schreibtisch tackern lassen und ihm drei Tage lang aus der Wirtschaftswoche vorlesen.“
Über BooCompany.com
BooCompany ist der einzig legitime dotcomtod-Nachfolger und somit Europas führender Anbieter und Distributor für exitorientierte Unternehmensmeldungen. Mittels als "Boo", "Insider" oder "Final" bezeichneter Negativmeldungen können die User über den allgemeinen Downturn informieren.
boocompany.com
Über SuperCompany.de
SuperCompany ist die erste European Business Hall of Fame und somit Europas führender Anbieter und Distributor erfolgsorientierter Unternehmensdarstellungen. Mit einem Eintrag in die Ruhmeshalle gelingt es Firmen, die Erfolge ihres Unternehmens darzustellen und zum lang erwarteten Aufschwung beizutragen.
supercompany.de
Kontakt:
Lanu@boocompany.com
Abdruck honorarfrei. Um Belegexemplar wird gebeten.
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Hey Ho!
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 22. Januar 2006
Blau

Eltern schleifen ihre Blagen ins Kino, damit sie endlich mal ruhig sind. Vor dem Juwelier drängeln sich die Herrschaften, nachdem das Cafe geschlossen ist, und diskutieren über Luxusuhren und Schmuck. Weiter oben, am Fastfoodschlonzer, schreien ein paar Jugendliche. Und daneben freut man sich über das reiche Angebot des neu eröffneten Spiesserladens, der genau das langweilige Zeug anbietet, das so praktisch, so nachhaltig, so farblich passend für die ganze Familie ist, vom Mantel bis zur Reizwäsche. Auf den Plakaten versprechen kulturell engagierte Mitbürger Konzertsensationen, überraschend und neu wie der Pausenprosecco. Um diese Zeit jedoch sollte man sich nicht mehr telefonisch verabreden; sobald es dunkel wird, verbietet sich das Telefonat, wurde einem hier noch beigebracht. Die Stadt bereitet sich auf den sündenfreien Schlaf vor, und wer jetzt noch ausgeht, macht sich auf den Weg in den Abendgötzendienst.
Ich aber gehe lächelnd durch die Strassen, wissend, dass morgen der Tag sein wird, auf den zu warten sich gelohnt hat. Ich muss noch was schreiben, für den Tag des Zorns.
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Wedding, meine Liebe
Der Wedding ist ein Mikrokosmos. Ich habe nie, wirklich kein einziges Mal jemanden erlebt, der nicht Deutsch konnte. Wenn ich einen Bayern in Berlin treffe, rede ich auch eine Sprache, die kaum jemand da oben versteht. Und bei den Türken schleicht sich Deutschland sowieso in die Umgangssprache, Kräutersosse zum Beispiel heisst Wedding-türkisch auch so. Manche Frauen tragen Kopftuch, als wären sie in einem bayerischen Kaff. Aber das ist die Minderheit. Der Wedding hat die gefühlt höchste Dichte an Maniküren und Beautyshops, und das liegt nicht an den Eingeborenen.
Es bedarf, das gebe ich zu, einer gewissen Gewöhnung, sich dem Bezirk zu nähern. Man kann im Wedding nicht leben, ohne dauernden Kontakt zu Nichtdeutschen. Und Nichtdeutsche können dort nicht ohne dauernden Kontakt mit Deutschen leben. Das Ergebnis ist halt keine Staatsoper und keine Friedrichstrassengala, sondern ein wildes Durcheinander von Kommerz, Kultur, Fortschritt und Traditionen. Wer glaubt, dass die jungen Türken im Wedding in einer zurückgebliebenen Parallelgesellschaft leben, war noch nie nach acht in einem Internetcafe. Wer glaubt, dass es dort nichts gibt, was den Besuch lohnt, war noch nie in der Schererstrasse, im wild wedding oder im Cafe Schmidt.

Der Wedding ist gross, laut und arm. Der Wedding ist aber schon lange nicht mehr am Nullpunkt. Der Wedding hat noch die Chancen, die Mitte längst verspielt hat, und es würde mich überraschen, wenn die Weddinger diese Chancen ebenso schluffig verspielen wie die arroganten Kotzbrocken im Presseviertel. All die bescheuerten Legenden über den Wedding in der Welt, dem Tagesspiegel und anderen Mitte-Medien beruhen darauf, dass sie nie ihren Arsch aus ihrem Kiez rausbekommen. Die Arroganz gegenüber dem Wedding ist eigenrlich nur ein weiterer guter Grund, neben dem Palast der Repulik gleich noch den Rest des Slums Berlin plattzumachen. Wenn man schon mal dabei ist... niemand baucht solche Mitte-Lackaffen.
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Kleine Kommentarschliessung über Nacht
Die Kommentare sind vorübergehend geschlossen, und ich hoffe, dass die Sache morgen insofern von seinem Mitautor/presserechtlich Mitverantwortlichen Jürgen Krafzik gelöst wird, dass sie in Zukunft in ihrer Ecke bleiben und ich keine konsequenten Liebesgrüsse aus Paragraphistan rüberschicken lassen muss. Ich denke, es ist nachvollziehbar, dass ich Personen wie Meyn nicht in meinen Kommentaren haben will. Bislang war das alles noch zivil, und es wäre wirklich nett, wenn es so bleiben könnte. Nicht nur für mich.
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 21. Januar 2006
This is one for the Ladies in the House

Dieser junge Herr, der da so lässig am Baum steht und seinen wirklich klasse geformten Körper lustvoll windet, steht in einer der dunkelsten, traurigsten Kirche meiner Heimat, an deren Tür, in Plastikfolie eingeschlagen, auf grünem Papier eine Briefaktion gegen die Abtreibungspille an die Adresse der Bundesregierung gefordert wird. Das Spiel seiner Muskeln überragt jeden Sonntag die verbrauchten Leiber der hiesigen Kirchgänger, denn obwohl der Ort bis in die morschen Knochen katholisch ist, laufen auch hier die jüngeren Besucher weg, und für den Rest reicht auch weiterhin dieses kleine, dunkle Loch. Da steht er, die Windung seiner Leisten drückt mehr Lust denn Schmerz durch die Pfeile aus, die sein zartes, junges Fleisch und die makellose Haut durchbohren. Wenn er ehrlich ist, gefällt es ihm, und wenn die hier lesenden Damen ehrlich sind, hat es auch für sie seinen Reiz, so festgefickt, so bis zum Platzen angespannt, wie er dasteht. Was jetzt vielleicht noch fehlt, wäre ein beherzter Griff zu seinem Lendenschurz, ein schamloses Zerren, damit sich das Stöhnen von steinernen Lippen löst und extatisch in den Gewölben widerhallt, so knapp ist dieser Knabe vor der Erlösung von seiner nie endenden Lust.
Zu seinen Füssen verrichten tumbe Bauern seit über 400 Jahren den immer gleichen, hirnlosen Dienst, sie erkennen nicht die Wahrheit, sie sind blind für seinen Sex und das Ficken, die Pornographie, keiner sieht es, denn der Ort ist dem Verzicht und der lustlosen Hingabe an das Leid geweiht, und dshalb ist er nun hier zu sehen, verbunden mit der Bitte an die Damen, diesen Luxuskörper ein wenig anzusabbern, diese arme Sau aus dem Kuhkaff, die doch so lässig sein könnte, weil sie den Schmerz, die Gewalt, die Lust und die Begierde nach dem eigenen zerfetzten Leid so liebt, dieser geile Kerl, mit dem sie alles machen könnten, der es will, wäre er doch nicht aus polierten Juramarmor in der Farbe hellen Fleisches, leidend, verkannt und falsch verstanden eingesperrt mit alten, tumben Leuten in diesem Haus der banalsten, langweiligsten Moral.
Lechzt, Ihr Metzen aus Babylon.
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Freitag, 20. Januar 2006
Unwort des Jahres 1669

und das von einer Tussi, deren Clan über Jahrhunderte ein Kaff ausgesaugt hat, die nie etwas tun musste und Arbeit bur vom Blick aus dem Fenster kannte, die sich noch nicht mal Sorgen machen brauchte, dass sie sich vielleicht irrt, weil alle Andersgläubigen längst deportiert oder umgebracht waren, und die sich schon qua Geburt sicher war, einen Spezialdeal mit Gott zu haben. Und deshalb den tollsten Stein des gesamten Kirchhofs bekam. Das rockt auch noch, wenn alle anderen armen Schweine längst zu Staub zerfallen sind.
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Business Roundup
Da ist nämlich viel Platz. So viel, dass die nach Deutschland geströmten Immobilienfonds jetzt einer nach dem anderen ins Wanken geraten. Diesmal werden die Fonds der KanAm dichtgemacht - wer Kanam nicht kennt: Frankfurter Messeturm. Während bei der Deutschen Bank das Entsetzen ungerechtfertigt gross war, ist das jetzt erst mal nicht so schlimm: KanAm war eher was für die Profis, die damit, höhöhö, ihre riskanteren Investments wie etwa an der japanischen Börse defensiv absichern wollten. Jetzt reden diese Profis allgemein davon, dass es alles nur vorrübergehend ist - keiner von denen würde es jetzt gern sehen, wenn all die kleinen Idioten aus den Starnberger Zahnarztpraxen ihre 100.000er-Krümel abziehen. Schliesslich wollen die Profis selbst raus. Und das geht nur, wenn jemand drin bleibt. Die Uhr tickt, 3, 2, 1,
- nicht meins, wenn man beim Ebay-Vorzeigehändler Qentis gekauft hat. Jaja, die bösen Finanzierungsprobleme, das ist dann doch was anderes, als bei Oma den Keller auszuräumen. Selbst billiger Ramsch von den Spotmärkten kann seine Tücken haben. Und Expansion um jeden Preis wie damals in der New Economy ist auch heute nicht immer die passende Antwort auf das Grundproblem unserer Überflusswirtschaft: Wer soll den Shenzen-Schund denn hier noch kaufen? Und dann noch diese bösen Gerüchte in der Ebay-Economy: Steuervermeidung, Schwarzarbeit, Schattenwirtschaft, Hehlerei, Betrug, und die Überwachung im Konzern. Wo ist eigentlich der grosse Unterschied zu meiner heimischen n´Dranghetta-Economy? Und alles nur, weil der Fachhandel drei Euro mehr für ein Stativ nimmt. Geiz ist, na, wir kennen es.

Weshalb es auch die Guten in der digitalen Wirtschaft erwischt. Konica-Minolta gibt mitten im Boom der Digitalkameras das Photogeschäft auf. Es versaut die Konzernbilanz. Man kennt es leider schon von IBM. Als ich nach Berlin gegangen bin, war eine meiner ersten Anschaffungen eine Minolta S414. Die meisten grösseren Bilder und fast alle Serien hier, die ganze Pressearbeit ist mit der Minolta gemacht worden. Gutes Teil, schwer, solide, zuverlässig. Ganz anders als die winizige Kodak und die Pentax, die den Dauerbetrieb nicht ausgehalten haben. Hervorragender Bildwandler - das ist das Teil, das die ganzen Megapixelwichser nicht kennen. Minolta, eine x500 mit 300er Tele, das war im Gymnasium der Traum unserer Spiegelreflexträume.
Such is life. Such is Death. Such is 180 Points.
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Freitag, 20. Januar 2006
Residenz

Sie nennen es Residenz. Residenz klingt nach viel und kann viel bedeuten. Selbst Altersheime, in denen sie mit verseuchten Lungen und matschigen Hirnen vor sich hinsiechen, sind Residenzen, aber das hier ist natürlich nochmal besser. Hier gibt es noch Tiefgaragen, und überhaupt soll man hier aktiv sein, das Leben nochmal geniessen, was man auch tun kann, wenn man Preise von über 3500 pro Quadratmeter akzeptiert. Residenz eben. Palast trauen sie sich nicht sagen, für die Maximalgrösse von 110 Quadratmeter wäre es wirklich nicht angemessen. Aber täglich bleiben die, die schon ihren Residenzanteil gekauft haben, stehen und bewundern das Werden der Residenz an der Stelle, wo sich ein angemessenes Haus vor zwei Jahren noch gut in den architektonischen Bestand eingefügt hat. Wenn hier erst mal die Glasfassade steht, wird das anders sein.
Residenz. Noch nicht mal 30 Zimmer haben, aber das Maul aufreissen. Plebs, widerliches.
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Durchmachen vom 27. auf den 28. Januar?
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Jean-Remy und die Scheisshäuser
Meine Mutter hat mir beigebracht, dass man sich für ein Geschenk bedankt, selbst wenn man damit nichts anfangen kann. Wie Recht sie hatte, ist mir gerade wieder klar geworden. Vor zwei Wochen startete "Du bist Deutschland", die größte gemeinnützige Kampagne aller Zeiten und ein riesiges Geschenk.
Die großen Verlage haben Zeit und Raum im Wert von 35 Millionen Euro geschenkt. 30 Promis der ersten Liga haben Zeit und ihr Gesicht geschenkt. Wir und kempertrautmann haben Zeit und Herzblut geschenkt. [...]
2. Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. (Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern? Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.)
Zeit und Herzblut von unterbezahlten Praktikanten, die sonst nur rumgestanden wären. Und das kommt von einem Berufsstand, gegen den Politiker, Journalisten und ukrainische Autoschieber ein Muster an Rechtschaffenheit sind, ein alles mitnehmender Berufsstand, der allenfalls noch von Blogüberwachern und Serienabmahnern an Verkommenheit überboten wird - oder auch nicht, sondern selbst mitmacht. Es muss Jean-Remy sehr weh getan haben, dass wir aus dankbarkeit für sein "Geschenk" nicht die Unterseiten seiner rahmengenähten Eduard-Meyer-Schuhe abgeleckt haben, nehme ich an.
+++UPDATE+++: Oh wie ist das schön! Jung von Matt macht den Jamba und trollt bei Jens Scholz in den Kommentaren rum!
+++UPDATE 2+++: Thomas Knüwer meldet:Nachtrag: Beim Versuch herauszufinden, ob der Text authentisch ist, verweist JvM erstmal an Fischer-Appelt, die PR-Agentur von "Du bist Deutschland". Auf meine Zweifel, ob ein Dienstleister die Echtheit eines internen Newsletters bestätigen kann, heißt es: "Die wissen sicher schon, dass da was im Internet steht." Der zuständige Ansprechpartner meldet sich um kurz nach 14 Uhr und bestätigt, dass der Text authentisch ist.
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Mittwoch, 18. Januar 2006
Kleiner globalisierter Web2.0-Boo für OpenBC
Es ist aber auch noch anders. Es ist nämlich so, dass die Chinesen keine Lust haben, Langnasen weiter die Füsse zu massieren. Deshalb gibt es die Firma Wealink.com, die sich mehr als nur die notorischen Lächler bei OpenBC und LinkedIn abgeschaut hat. Mit der typischen chinesischen Lockerheit in der Frage des Intellectual Property - softwaremässig ist das sowieso easy - will die Firma jetzt der ganz grosse Player werden, mit Segen der staatsnahen VCs. Das Web2.0-Geschwalle haben sie schon knallig drauf, dass hiesige Web2.0-Promoter aussehen wie
With net users’ increasing demands for more relevant information services, coupled by his/her desire to impose his/her unique personal preferences on service offerings and the desire to find and interact with others sharing common interest, I expect two-way or multi-way information sharing and retrieval will soon be the next hot spot of the internet.
10 Millionen Dollar, sagt dieser Bericht (sagt bloss ihr könnt kein Mandarin, so wird das nie was mit der global challenge), haben sie bei Wealink für die Expansion - da kann OpenBC gleich mal überlegen, ob sie das Rad ich China wirklich drehen wollen, gegen so einen Giganten. Oder nicht doch besser die Operation an die Chinesen verkaufen. Wealink - den Namen sollte man sich merken.
20 Punkte bitte.
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Die Höllentore gehen auf.
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Dienstag, 17. Januar 2006
Formidable

An der Tür des Stadtpalastes klammert sich eine grazile Gestalt aus dem fernen Orient fest, zuckt mit der Nase beim Anblick des Lichterflirrens auf den glatten Wegen und fragt auf Englisch, ob es sehr gefährlich da draussen ist, sie will nicht wirklich da hinaus zum Einkaufen, ist zu erahnen. Gestern, am Flughafen, war sie noch guter Dinge für die letzten Wochen in diesem seltsam fremden Land, aber das hier ist keine höfliche Begrüssung, auch wenn Langnasen auf den Strassen beim expressionistischen Ausdrucksgleiten in Scharen das Gesicht auf amüsanteste Weise verlieren. Oben über der Stadt sind alle Herrlichkeiten des Okzidents im Kühlschrank, so gegen halb 10, erklingt die Bitte, ware es ein grosses Vergnügen, sie erwarten zu dürfen, und nein, es macht wirklich wirklich keinerlei, absolut überhaupt keine Umstände, ganz im Gegenteil.
SCHEISSE! brüllt jemand die Strasse runter, unhöflich und indezent, und gleichzeitig ertönt ein SMackhh. Um halb 10, also.
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Der Don, die Süddeutsche, ihre Blogs und deren Leser
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Erst rechts, dann links

Bloss nichts sagen, bloss den Machterhalt nicht gefährden, im Prinzip ist es der Union ganz recht so, mit den Sozis kann man besser klüngeln als mit den liberalen Schreihälsen und ihrem Unsympathen an der Spitze, mit dem man sich nur die Umfragewerte versaut. Sie sind erst mal wieder an der Macht, wer hätte nach der Pleite das gedacht, jetzt geht´s erst mal an das Büffäh, mag noch jemand was von dem Kuväh? So feiert die Uckermark...
Man sagt, es soll Redakteure bei Stern, Spiegel und FTD geben, die jeden Morgen erst mal kotzen möchten. Und die noch mehr kotzen werden, wenn sie begreifen, dass ihre ganze Rektalakrobatik und Spindoktorei die fetten Hinterteile an und unter den Linden keinen Millimeter in Richtung ihres neoliberalen Wunschtraumes bringt. Den armen Glos, den hassen sie jetzt schon, und machen aus einem der fähigsten Köpfe der CSU eine Witzfigur. Was man halt als Hauptstadtjohurnaille so macht, wenn man den Wähler nicht komplett verarschen konnte. Irgendjemand muss dafür büssen, wenn die schon nicht so wählen, wie von den Werbekunden verlangt. Vielleicht sollte der Glos auch für 3 Millionen Werbung schalten, wie das Merkel - das könnte helfen.
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Dienstag, 17. Januar 2006
Bloghypstechen
Macht 60 Punkte.
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Von links hinten, mit Kraft.
Er ist es, der im Büro immer nur an sein Fortkmmen denkt. Er will mindestens doppelt so schnell sein, und wechselt oft die Firma, um unter anderen, ihm ähnlichen Führungspersonen und Entscheidern das gleiche Spiel nochmal zu machen. Alles an ihm ist auf Leistungsbereitschaft gepolt, auch wenn er nur ein hohler Phrasendrescher ist, vorgestern Portal, gestern user generated, heute Business Blogs und morgen Web2.o. Er liebt das Oktoberfest und den Trachtenplunder, in dem er sich politisch unkorrekt, und stolz auf die okkupierte Tradition, in der Stadt zeigt. Er versucht sich in bayerischer Herzlichkeit und Jovalität und wirkt dadurch so freundlich wie ein korrupter Kiesgrubenbesitzer in Vierharting, dem imaginären Kuhkaff, wo sie alle herkommen, die Bazis und Freinderln.
Zum Fitness-Studio fährt er natürlich mit dem neuesten bayerischen Cabrio. Vom Z1 hat er nur geträumt, den Z
Er kann auch gar nicht anders, schliesslich wohnt er in Schwabing. Und da ist es immer voll. Da muss er halt Kompromisse eingehen. Und wenn auf dem Bürgersteig auch kein Platz mehr ist, dann parkt er halt, ist ja nur für eine Nacht, am Wochenende, da ist ja kaum Verkehr, im völlig überzogenen Halteverbot einer Strassenverengung einer Baustelle. Da ist noch massig Platz, eine Sauerei, dass da so viele Parkplätze verschwendet werden, sollen die in der Nacht halt a bisserl langsamer tun in der Schikane.
Andere, ihm ähnliche Leute denken vielleicht: Ui, die Strasse ist gerade, da kann man es richtig krachen lassen. Ist ja schon spät in der Nacht, das merkt keiner ausser denen, die durch das Auspuffdonnern wach werden. Die Verengung da vorne, ooopsss, war doch nicht so gut, nebenbei zu handynieren, aber das schaffen sie schon, die kleine Kurve mit Tempo 80, solang da nix geparkt...

Au weia. Immerhin stand er im Parkverbot. Naja. Hat auch keiner gesehen, oder? Also... genaugenommen kann er sie gar nicht anzeigen, dann müsste er ja zugeben, dass er im Halteverbot gestanden ist. Da hat er auch ziemlich Mitschuld, da ist es eigentlich nur gerecht, wenn sie das so machen, dass sie jetzt weiterfahren und den eigenen Schaden selbst zahlen, soll er doch auch machen, wenn er hier schon parkt, im Halteverbot einer Baustelle für ein neues, schickes Appartementhaus in der traumhaft schönen Munich Area.
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