: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 29. August 2007

Preise, atemberaubend

Ich bin bekennender Leser recht esoterischer Einrichtungsmagazine, die sich an ein internationales Publikum mit entsprechend gehobenen Ansprüchen wenden. Natürlich hat dort alles seinen Preis, und bei den Farben kann man ebensowenig Baumarktangebote erwarten, wie einen Sommerschlussverkauf bei den Stoffen. Naturseide? 160 Euro der Meter. Echte Pigmente? Ich muss schon bitten, man will doch keinen Volksaufstand im sich benachteiligt fühlenden Osten. Den meisten wirklich schönen, langsam gewachsenen Wohnungen sind dennoch Besitzer gemein, die viel zahlen, wenn es nicht anders geht, und die günstig kaufen, wenn sich bei Auktion und Flohmarkt die Gelegenheit bietet. Am liebsten wird natürlich der Familienbesitz geplündert, und diese Mischung aus Keller, Trödel und ersten Adressen lässt die Einrichtung dann oft gar nicht so teuer sein.

Teuer ist dagegen der Spam, den ich heute in meinem Briefkasten vorfand:



Das berüchtigte Müllmöbelhaus ist, mit Verlaub, so teuer, dass ich mir eine auch nur halbwegs untermittelwertige Einrichtung dort nicht leisten könnte. Ich habe diesen unsagbar hässlichen Printklotz tatsächlich aus dem Briefkasten gezogen und durchgeschaut; mal abgesehen von den optischen Verbrechen ist es schlicht und einfach völlig überteuert. Während internationale Luxusmarken durch den starken Euro in den letzten Jahren eher billiger geworden sind, langen die Schrottspangiganten richtig hin. Ein paar billige Schnäppchen, die sie über das andere Zeug querfinanzieren, und bei dem bleibt einem dann die Spucke weg. Ich mein, wir reden hier nicht von Qualitätsmöbeln, bei denen man sich die Stoffe aussuchen und Sonderwünsche erfüllen lassen kann, sondern von Industriekrempel in Standardfarben und Grossproduktion. Von der Tackerklammer bis zum verwendeten Holz muss das billigst sein, und noch billiger ist allenfalls das Design, das die Angestellten aus 250 Jahren europäischer Designgeschichte zusammen"getragen" haben. Beschwere sich bitte keiner über Chinaplagiate, der in so einem Laden einkauft. Wenn er es sich leisten kann.

In meinen Zeitschriften käme übrigens keiner auf die Idee, eines der wirklich durchdachten, hochwertigen Interieurs als "das schönste Zuhause der Welt" zu deklarieren. Ikea, die das bar jeder Selbstbescheidung im Editorial neben ihrer dummdreisten Duzerei tun, wertet Wohnungen ab, wie ein gekaufter Trigamibeitrag das Blog. Ikea kann nicht schön sein, denn die Natur der Wegwerfmöbel verschliesst sich jeder Ästhetik - und sei es auch nur die Asthetik des Grauens.

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Empfehlung heute - Aufhören ist keine Lösung

Diese Torten sind ganz wunderbar. Es ist eine enorme Arbeit, sie zu fertigen, und der Gewinn steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand, den mein Konditor treiben muss. Und das im Wissen, wieviele ignorante Volldeppen irgendeinen vakuumverpackten Dreck kaufen, deren Hersteller sich weder um Nachhaltigkeit noch um Umweltschutz kümmern und am liebsten alles in Genscheiss machen würden. Das kann ganz schön frustrieren. Diese Torten sind nicht nur vom Geschmack her wunderbar, sondern vor allem wegen der Haltung, aus der heraus sie gefertigt werden.



Dieser Blick hier oben ist wunderbar. Darunter, im Hausganng, kam am Wochenende ein grosser Brocken Verputz von der Wand runter, einfach so - auf den ersten Blick. Bei genauerem Hinschauen zeigte sich, dass da eine vermauerte romanische Tür ist, und durch den Spalt Wasser hochgekommen ist. Man würde normalerweise den Gang so generalsanieren, dass nichts mehr an die historischen Reste erinnert, und dann könnte man auch Kanzleien und Praxen reinmachen, die das Doppelte zahlen. Aber das verträgt sich nicht mit dem Verständnis vom Haus als lebendem, bewohnten Organismus und der Stadt als sozialem Mikrokosmos. Also werde ich nachher verputzen und streichen, und die Redaktion so lang um Aufschub bitten. Es ist eine Frage der Haltung, aber es lohnt sich, wenn man den Blick hebt und:



Ich verstehe, was der werte Don da schreibt. Von Adical bis Opeltests hatten wir unterschiedliche Auffassungen, aber ich finde, er hat Haltung. Das fehlt den Leuten, die hier draussen oder gar auf meinem Blog aufgeschlagen sind, und bei denen der kommerzielle Ansatz und der Trashfaktor unübersehbar war. Was Nestlé im Erährungsbereich und der Hausentkerner in der Altstadt, das sind nach meiner Meinung hier die Winksturieckloboprobloggerworlder, die videodrehenden Waschbeckenpinkler, insolventen Werbekulturbeglücker und Koofmichs. Nicht, dass ich mir es ernsthaft überlegen würde, aber einem Moment wie den damaligen Spammereien von Mathias Winks steht da immer die Frage im Raum, wie man klar macht, dass sowas lediglich eine ähnliche Software verwendet - und ob man dieser letzten Gemeinsamkeit nicht auch irgendwie entgehen könnte. Indem man sie nicht mehr nutzt.

Das ist dann der Punkt, der der Frage einer Beendingung der Bloggerei am nächsten ist. Das Problem ist nur, und hier zieht es mich wie am gespannten Gummiband zurück zur Tastatur: Den anderen sind solche Gedanken weltenfern, solange noch irgend eine begründbare Hoffnung auf Abkassieren, Karriere, oder was auch immer sie gern hätten, besteht. Wenn man gern andere und bessere Texte lesen will, muss man sie eben schreiben und verlinken. Wenn man schreiben kann, sollte man diese Fähigkeit nicht verkommen lassen. Weniger eigenes ist nun mal leider mehr von den anderen. Man macht nichts besser, wenn man nichts macht. Aufhören löst nur die Probleme derer, die sich darüber freuen. Aber bis es soweit ist, wird es hier noch viele Torten geben.

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Montag, 27. August 2007

Die vielen Gesichter der Zufriedenheit

Für den aktuellen Gast ist Zufriedenheit der Umstand, ein ortstypisches Frühstück auf der Dachterasse vorzufinden:



Es ist der Zufriedenheit der Mieter sicher nicht abträglich, wenn ab und zu einer vor der Tür steht und Kuchen, eine Tarte oder ähnliches vorbeibringt - die Teller bringen sie jedenfals gerne zurück:



Und es trägt zu meiner Zufriedenheit bei, nun endlich ein kleines und stilvolles Fernglas zur Überwachung der hier mitunter auftauchenden Hools gefunden zu haben, um damit den Schlaf meiner Freunde, Gäste und Mieter zu sichern:



Und nach einem Wochenende voller Besoffener in der Altstadt wüsste ich wirklich gern, was die Leserschaft tun würde, wenn gegenüber, ausserhalb der Wurfweite schwerer Gegestände "rohe Kräfte sinnlos walten", sprich, bezechte Volldeppen randalieren und Eigentum anderer einfach aus Gaudi beschädigen, und das offensichtlich auch noch cool finden. Sowas machen die nicht allein, da steht nicht einer, der einen Kopf kleiner ist und Brille trägt, das sind mehrere, und die haben vor der körperlichen Unversehrtheit anderer mutmasslich auch nicht mehr Respekt als vor deren Eigentum. Ist man ein Spiesser, wenn man die Polizei ruft und Anzeige erstattet? Wohlgemerkt: Straftaten. Eingetretene Tore, Nazisprüche, so Zeug, nicht nur ein paar laute Jugendliche.

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Sonntag, 26. August 2007

Neues Sexspielzeug für Foodporn

oder ich kann das alles erklären, Mutter: Das grosse Tablett ist gar nicht so gross, und aufgrund seiner Form perfekt für Hörnchen und Quarktaschen geeignet - das siehst du doch auch? Ja, dann, die neue Teekanne fasst anderthalb Liter, und weil du ja meine andere grosse Teekanne vor vier Wochen geliehen hast, ist das bei genauer Betrachtung deine Schuld- was? Du findest, dass du sie jetzt behalten kannst, wo ich...? Hm.



Ja, der Untersetzer war nötig, Mutter. Weil er gut dazu passt, wie auch zu meiner - oder deiner - grossen Kanne, die bei dir ist. Aber ich würde es bevorzugen, wenn ich ihn behalten...? Nein. Na gut. Ich bin ja nicht so. Dann noch eine mittelgrosse Brotschale - ich habe ja eine zwei drei kleine für mich allein, und zwei grosse Schalen, wenn mehr als zwei Leute da sind, aber so mittlere hatte ich bisher nicht, glaube ich, oder? Und weil mein neuer Tisch für den Dachgarten so klein ist, passen auch die alten, flachen Warmhalteschüsseln nicht mehr drauf. Sch so, ja, die kleine Käseplatte, die musste ich nehmen, da war ja ein passendes Monogrfamm drauf und es gab sie als Dreingabe. Es war also dringend nötig, wie konnte ich nur ohne leben.

Und dann noch diese Terrine hier, die... Ja... darf ich ausreden? Die ist für dich. Die past zu Deinen anderen - wieviel waren das eigentlich? 10, oder so?

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Wahre Freunde

Man sollte diese Sommerabende als das geniessen, was sie sind: Naturtheater, gross, weit, voller Glanz und Licht.



Man kann es aber natürlich auch anders machen, wie die beiden Kerle nach diesem Sonnenuntergang. Offensichtlich betruken nach einem vor den Toren der Stadt gelegenen Prollfest, torkelten sie grölend die Strasse runter. An den Verteilerkästen noch nicht angelangt, hatte ich schon einen Platz am Fenster und die Kamera in der Hand. Man kennt das ja, Bilder können Anklagen retten*. Prompt verrichtete dort einer seine Notdurft, und der adere kletterte auf den Verteilerkasten, wo er das tut, was das Pack heute auf Biertischen macht: Er ergab sich in ungelenkige Bewegungen, und trommelte auf dem darüber befindlichen, an der Wand befestigten Einbahnstrassenschild herum. Ich zoomte mich ganz nah heran, um im Sucher hautnah die Fortsetzung zu erleben: Er ergriff das Schild mit beiden Händen, wohl in der Absicht, es abzubrechen, hängte sich mit ganzem Gewicht dran -

und verlor den Halt. Beine, Körper und Kopf verschwanden aus dem Sucher, und ein platschendes Geräusch verkündete den vollständigen Sieg der Erdbeschleunigung. Da lag er dann und ruderte mit den Armen in der frisch hinterlasseen Flüssigkeit seines Freundes. Rappelte sich auf. Schwankte. Ging ein paar Schritte, lehnte sich an die Wand und sackte zusammen. Sein Freund lachte sich scheckig, holte das Handy heraus und machte ein paar Bilder von dem offensichtlich vorerst bedienten Tänzer.

Ich überlegte, ob ich nun die Polizei oder den Krankenwagen rufen sollte. Aber auf die Fresse fallen ist noch nicht mal Sachbeschädigung, der Beton sah noch heil aus, und für den Sanitäter hätte der Freud ja das Handy dabei. Der patschte ihm ein paar mal ins Gesicht und grölte, er habe echt Glück gehabt. Irgendwie schien es mir, dass da unten bei diesen Freunden, jetzt mal in sich betrachtet, alles schlüssig und kongruent war, da haben sich welche gefunden, da will man nicht stören. Und nach ein paar Minuten schleppten sie sich weiter, zum nächstenn Besäufnisort. Nehme ich mal an.

*Ich garantiere: Wer das hätte tun müssen, was ich heute morgen vor dem Stadtpalast tun musste, würde bei den nächsten Hools auch zur Kamera greifen.

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Sonntag, 26. August 2007

Dieses komische Ding, das man Vertrauen nennt

Nachdem meine gesammelte Leserschaft beim Versuch, mir den Kauf eines MG B GT auszureden, grandios gescheitert ist und damit wieder einmal bewies, wie weit es mit dem "Wisdom of the Crowd" her ist, fuhr ich heute nach München. Genauer, in einen der Speckgürtelvororte, die gefühlte 80% aller in Deutschland zugelassenen Roadster beheimaten. Ich stand gerade im übelsten Stau auf der A9 neben einem grottenhässlichen Opel Corsa mit ebenso vorzeigbaren Fussballfans, als mich der Verkäufer anrief und wortreich bat, doch etwas später zu kommen. Froh, ihm nicht meine absehbare Verspätung durch obskure Rabauken und holländische Wohnwägen erklären zu müssen, sagte ich zu. Der Stau löste sich auf, und weil noch etwas Zeit blieb, nutzte ich die Gelegenheit, den Flohmarkt in Freimann zu besuchen.

Gleich zu Beginn waren diese alten Autohandschuhe aus Peccaryleder. Sie passten perfekt und sagten: Nimm uns mit auf die Pässe und in die Täler, wir führen dich durch die Kurven und schützen deine Hände, erlöse uns von dieser Kiste voller Ramsch und wir werden eine höllisch gute Zeit haben. Alte Rennfahrerhandschuhe eines berühmten Herstellers, mit Stahlschnalle und dieser unbezahlbaren Patina, die längst verschrottete Autos schufen - für einen Euro. Gut seien sie, meint der Händler, aber was soll man machen, keiner kaufe alte Handschuhe.

Und nicht weit entfernt davon einer, der zu alt ist für zwei Räder und sich von seinen Aviator Goggle, der französischen Retrobrille schlechthin, trennen wollte. Das mittelleichte Gegenstück zu der Halcyon für den offen genossenen Winter. Wer offen fährt, kauft dergleichen, ohne gross zu überlegen, denn irgendwann sitzt sicher die eine auf dem Beifahrersitz, die friert und tränende Augen hat und dankbar ist für jeden Schutz, den sie im Wagen findet. 190 Mark habe er damals dafür bezahlt, sagt der Verkäufer, und ich glaube ihm.



Ich glaube alles. Ich glaube, dass das Roeckl-Schild in den Handschuhen echt ist, und an die kommenden Pässe mit den Handschuhen. Ich glaube , dass die Brille nicht billig war, so weich, wie sich das Leder anfühlt. Ich glaube den Verkäufern, die mir damit viel Vergnügen wünschen, denn vielleicht kennen sie das, was sich damit verbindet. Gleichwohl, irgendwo mache ich eine schnöde Rechnung auf, gierig und irrational: 100 Euro die Brille, 120 Euro die Handschuhe, gezahlt habe ich 9 Euro, also habe ich 211 Euro gespart, und der Herr mit dem MG meinte, er habe auch noch eventuell Speichenräder als Zubehör.

Die Speichenräder sind sauber wie der Vorgarten des Verkäufers, der auch noch einen BMW und einen weiteren BMW und ein sehr jovales Benehmen hat. Und einen MG mit Faltdach, das undicht ist und Wasserflecken im Fahrzeughimmel hinterlassen hat. Man könnte auch sagen: Es riecht trotz Wunderbaum schimmlig. Wenn man es sagt, lernt man schnell die Grenzen der Jovalität kennen: Nichts Schimmel, ganz sicher, das frische Wertgutachten belege das. Und die Hohlraumversiegelung sei vom Feinsten, da muss man sich nicht bücken. Gespachtelt wurde der unfallfreie Wagen nie, und dass die Stossstange vorn etwas schief ist, kann er nicht erkennen - oder doch, ganz leicht - na, das Parken in der Grossstadt, also gut. 100 Euro geht er noch ruter, jetzt aber, na?



Als ich von den gesparten 211 Euro 50 in Bücher investiert habe, überlege ich angesichts der schönen, abgestellten italienischen Formen in Schwabing, ob so ein Alfa nicht bei den gleichen Macken und schlecht vertuschten Unfallschäden nicht die bessere Wahl wäre. Solange das Bauchgefühl stimmt. Es ist immer so eine Sache, mit dem Vertrauen. Bei Roeckl war man übrigens von den Handschuhen sehr begeistert.

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Seit die Callas nicht mehr lebt,

sind öffentliche Szenen auch nicht mehr das, was sie mal waren. Soap Opera, allenfalls. Lanugweilig.

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Samstag, 25. August 2007

Empfehlung heute:Im hohen Norden

erzählt das Sickgirl von Blumen und Männern.

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Tarte mit Mangold und Pfifferlingen

im Entstehen:



Denn ab und zu braucht der Mensch etwas Saures. (Wenn er nicht gerade auf dem Berliner Jahrestreffen für angewandtes Parasitentum Junkfood mit Bionade runterspült).

Edit: Kaum drei Stunden später ist es so weit; es naht der Moment, der alle Mühen, die doch nur Freuden waren, vergessen macht.



Und nun ist überall der Geruch von Safranöl in der Luft; ich denke, ich werde doch noch eine Kleinigkeit sofort...

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Kalorienhinweis - Dieses Weblog ist für Esser unter 18 Jahren nicht geeignet. Enthält orgiastische Akte und Food-Porn-Darstellungen mit Anklängen an Stilleben des Barock in Wort und Bild. Bleiben Sie, wenn Sie Ihre Ideallinie haben und halten können, oder eh schon alles zu spät ist, was ich in der Regel bevorzuge. Ansonsten verlassen Sie diese Seite und gehen direkt zu den Hungerleiderseiten des Berliner Prekariats.
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Aussterbender Beruf

Ich finde Zeitungshändler ja eigentlich sehr hübsch und romantisch - sie haben ein wenig vom melancholischen Charme der Tante-Emma-Läden und Altstadtbäckereien, denen sie ins Verderben vorangehen.



Gibt es vielleicht nicht doch eine Möglichkeit, die JoHurnaille verdientermassen krepieren zu lassen und diese pitoresken Zeitungshändler mit ihren neuesten, schon seit Stunden im Internet erledigten Skandale zu erhalten? Neben meiner World of Interior und der Byzance, natürlich.

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Gnnnrlbrpffö glunggnn

Was?

Gönnnörölbrpffö gölunggönn!

KreizBianbaamundHollastaan, red Deitsch wannst mit mia redst!

GNNNNNNGNnhhchchcch - tschuldigung, ich musste owischluckn. Ich sagte: Die Generalprobe für das grosse Fressen am Sonntag ist zu vollster Zufriedenheit gelungen!



Der Datschi ist kein manieriertes Festessen, kein literarisches Fest, keine Deckchenstickerei. Der Datschi ist ein orgiastischer Akt.

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Freitag, 24. August 2007

68 Minuten im August







Ich habe zum neuen Tisch auch Korbstühle bei Muttern geklau erworben.

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5 Jahre zur Perfektion

Nach dem Studium und während der Überlegung, ob ich nach all dem wirklich diesem Fach treu bleiben wollte, nach all der Kopflastigkeit und der daraus resultierenden Unfähigkeit, an etwas anderes zu denken als an Flügelgläser, Stratigraphien und der Problematik von Christlein-Stufen, trat ich eine Arbeit an, die seit Jahren, eigentlich sogar Jahrzehnten hätte erledigt werden müssen. Die etwas krude Baugeschichte des Komplexes, den ich hier der Einfachheit halber als "Statdpalast" bezeichne, hatte im beginnenden 19. Jahrhundert eine Lücke gerissen. Der Ostflügel der Anlage wurde zuerst als spätromanisches Stadthaus angelegt, vermutlich mehrfach erweitert, und war in der Zeit vor dem Einzug der Gesellschaft Jesu ein eigenständiges, grosses Patrizierhaus. Die Gesellschaft erwarb drei nebeneinander liegende Parzellen, deren westliche ebenfalls mit einem hohen Patrizierhaus bebaut war, und führten das dazwischen liegende kleinere Bürgerhaus auf die gleiche Höhe auf. In dessen Inneren wurden die Laufhorizonte der Patrizierhäuser angeglichen. So entstand der äusserlich umformte und vereinheitlichte Seminarkomplex, der im Kerrn immer noch die mittelalterliche Bausubstanz umfasste. Beim "neuen" Ostflügel stellte sich nach der Säkularisierung heraus, dass er baufällig und nicht mehr zu retten war. An die Stelle des Flügels trat nach dem Abriss ein Hof, die aus den alte Dachbalken errichteten Holzlegen und der Durchgang zum Gesindehaus - irgendwo musste die Dienerschaft ja auch wohnen.

Höfe brauchen Tore, Tore sind damals schon teuer gewesen, und zu allem Überfluss erlitt die kleine Stadt nach der Vertreibung der Gesellschaft im Jahre 1773 und durch die Verlegung der Universität einen enormen Niedergang. Häuser gab es genug, aber Geld war ein grosses Problem. So kam es, dass das neue Hoftor einen nicht wirklich guten Eindruck machte - aber für die Dienstboten und die Backstube im Hinterhaus war die genagelte, schmucklose Konstruktion gut genug.

Dann kam das Königreich Bayern, mein Clan zog hier her und kaufte den ganzen Komplex als sichere Geldanlage, vermietete Wohungen und verliess ihn nicht mehr freiwillig. Nur einmal, sehr kurz, war der Clan tatsächlich draussen, und als er wieder kam, war der Krieg aus, und eine amerikanische Fliegerbombe hatte das grosse Verwaltungsgebäude der braunen Partei zerfetzt. Dessen grosse, schwere Tore hatte die Wucht der Explosion in den Staub geschickt, aber sie waren in sich noch in Ordnung, und passten zufällig genau in die Hofeinfahrt des Stadtpalastes. In der Stadt war keiner, der meinem Grossvater widersprochen hätte, als er die Tore abholen und anstelle des alten Verschlages einbauen liess. Und da sind sie bis jetzt, eine Spolie, die gegnerische Fahne, das klassische Pfund Herzfleisch des Feindes. Leider waren sie aber bis zu jenem Sommer vor fast 10 Jahren kaum mehr gepflegt worden. Hin und wieder ein schlechter Anstrich, mehr wurde nicht getan, und so blätterte die Farbe ab, und das Holz faulte.

Da stand ich dann vor fast 10 Jahren mit der Schleifmaschine, und kämpfte mich durch die Farbschichten bis runter auf das Holz. Ich strich das Tor an einem heissen Tag, trat zurück - und fand es in seiner quadratischen, glänzenden Perfektion ziemlich, hm, faschistisch. So muss es ausgesehen haben, bevor die Bombe kam.



Es dauerte 5 Jahre, bis die Witterung mein Werk so stark angegriffen hatten, dass mir die Tore wieder gefielen. Nach dieser Zeit hatten sie eine italienische Patina, und sahen überhaupt nicht mehr nach Blut und Boden aus. Das Monumetale war verwaschen, die Maserung brach durch die glatte Oberfläche, das Holz war an einigen Stellen ausgebleicht, und der Funktion tat das alles keinen Abbruch. Aber inzwischen liegen grössere Holzpartien frei, und wenn man nicht bald was tut, nimmt das Tor bald Schaden. Also streiche ich es neu, sehe es im neu-alten Glanz erstrahlen, ich werde wieder die braunen Horden sehen, die einst dadurch zogen, die Gauleiter und den dregadn Ösi, und erneut 5 Jahre warten müssen, bis es mir wieder gefällt.

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Ist es ok,

Leute schneller aus den Kommentaren zu kicken für Geschwafel, das man sich von anderen vielleicht anhören und mit dem man sich auseinandersetzen würde, weil diese leute in der Vergangenheit als Mietmäuler aufgefallen sind, und nebenbei den Eindruck von Wichtigtuern machen? Sprich, ist es vertretbar, neben der rein argumentativen Ebene auch das Bauchgefühl mitreden zu lassen? Tatsächlich habe ich nämlich in den letzte Tagen zwei Koofmichs mit meines Erachtens minderwertigen Blogs - in einem Fall ein bekannter Verlinkungsgeiler - für blöde Bemerkungen bei der Blogbar geshitcanned, die ich bei freien, unkäuflichen Bloggern vermutlich erst mal hingenommen hätte. Ich kann das insofern rationalisieren, als ich solche Leute allein wegen ihrer finanziellen Interessen zuerst mal nicht vollkommen ausschliesse, sie aber dadurch schon unter einem gewissen Generalverdacht stehen. ur ist Ratio eben nicht das Bauchgefühl, das meistens einfach so recht hat.

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Donnerstag, 23. August 2007

Empfehlung heute - Allerchristlichste Majestäten

und diejenigen, mit denen sie ihre Zeiten verbrachten, wenn sien nicht gerade Glauben heuchelten: Wikipedia hat eine grossartige Liste der Maitressen der französischen Könige.

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Und so wurde es doch noch ein netter Tag

Ganz erstaunlich, wie ich das Erlebte ausblenden kann, sobald in die Nähe eines Antiquariats komme. Und dort einen Lacroix über Busenbaum finde.



Nein, das hat mit Sex fast nichts zu tun, es ist keine ausgefeilte Stellung, das muss jetzt keiner verstehen, denn einerseits wäre Wissen über die Kölner Publizistik von 1711 ein wenig viel verlangt, und andererseits wird das auch noch en detail erklärt. Im Gegensatz zu dem hier.



Einer der wenigen Clubs, die nicht verseucht sind mit zu vielen Erinnerungen an die Schattenseiten der New Economy. Ich war hier nur mit drei Bekannten. Und es bleibt kein bitteres Gefühl. Fast könnte man sagen, dafür hat sich all die Qual, die Lügen, das Leben mit dem Abschaum gelohnt - wäre es nicht auch weitgehend ohne das ganze Drumherum möglich gewesen.



Aber das alles ist schon sehr lange vorbei, und es wird so nicht wieder kommen. Diese Stadt hat verstanden, dass sie sich den nächsten Tripper besser in einem sauberen Haus von einem gepflegten Herrn einfängt, statt sich nochmal den Boygroups hinzugeben, und schiebt zur eigenen Verschönerung all das Tomorrow, Vanity Fair, N24 und MTV zum Krepieren zu den anderen Versagern nach Berlin, wo sie nicht so stören. Da liegt sie also im Dunkeln und wartet auf die nächste Spekaulantenseuche, um sich ihr hinzugeben und den Geldeiter unter all die Menschen zu spritzen, die nie etwas anderes gelernt haben, als den Ausfluss gierig aufzulecken. Aber diesmal kann man es ignorieren.

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Real Life 22.08.07 - Dead on Arrival

Es gibt da einen, den kannst du seit über drei Jahren. Die Sorte Kundenbetreuer, die eingesetzt wird, wenn der Kunde zum Problem wurde. Und er hat eine Menge dieser Kunden. Die du wiederum kennst. Und deshalb kennst du ihn. Seit dreieinhalb Jahren.

In dieser langen Zeit entstanden Briefwechsel, die in ihrer Gesamtheit nicht viel kürzer als "Krieg und Frieden" sein dürften. E gab Meetings zwischen München, Berlin, Hamburg und dem Starnberger See, die zurückgelegten Strecken der Beteiligten in ihrer Gesamtheit reichen fast bis zum Mond, und du vermutest, dass allein die Kosten dieses Hin und Hers bald so hoch sind, wie die strittigen Summen, die der Betreffende bestenfalls erhalten könnte, wenn er einer sinnvollen Einigung frühzeitig zugestimmt hätte.

Aber nun ist es dreieinhalb Jahre später, keine Immobilie steht besser da als damals, und auch die Problemfälle haben in dieser Zeit zu wenig errafft, um dem Verlangen des Kundenbetreuers zu entsprechen. Privatinsolvenzen waren nicht auszuschliessen, oder auch 30 Jahre abstottern für einen Fehler bei der Beteiligung an einem Steuersparmodell. Zwischenzeitlich hatte man den Eindruck, die andere Seite wollte den ein oder anderen Gang zum Amtsgericht, um die anderen Betroffenen zu terrorisieren. Bei denen würde sicher keiner mehr Kunde werden, aber sie sind es nun mal und kommen nicht mehr aus, egal wie teuer die möglichen Einigungen ausfallen würden. Bis gestern.

Gestern hattest du befürchtet, dass dein angenehmes Treffen danach ml wieder im Sturm der Streitigkeiten und des zähen Ringens untergehen könnte, und die schwarzen Fluten des Zorns dich privat und geschäftlich überschwemmen könnten. Doch es ging schnell, enorm schnell, die andere Seite legte einen Plan auf den Tisch, der finanzierbar ist, der unbedingt anzunehmen ist, die Rettung, und die könnte fair wirken -

gäbe es keine ameriknische Kreditblase. Denn die andere Seite hatte dreieinhalb Jahre alle Zeit der Welt. Geld war in enormen Mengen da, es gab keine Probleme, ausser eben mit den alten Geschichten im Berliner Immobilienmarkt. Nun jedoch hat sich herausgestellt, dass die andere Seite von ihren eigenen Geschäftspartnern dank AA-gewerteter Anlagen in den USA in der selben Situation ist wie die, die sie seit dreieinhalb Jahren bedrängt. Da nutzt all der Anspruch auf Immobilienvermögen nichts, da geht es nur noch um Geld, um Liquidität um jeden Preis: Die Bilanzen werden nach jedem Euro durchwühlt, als fehlte dem Alkoholiker nur noch der Groschen für de Kauf des Korns, und lieber lebt man mit weniger sofort weiter, als mittelfristig zu auf seinen Forderungen zu verhungern.

Du verlässt nach einer Stunde die Sitzung. Für die Verfolgten hat die Pein ein Ende. Aber in den Augen der anderen war die blanke Angst um die Existenz. Das sist kein Markt mehr. Das ist der Abgrund.

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Dienstag, 21. August 2007

München und ich

Dieses Blog ist für heute geschlossen. Grund: Immobilienkrise. Nicht die in Amerika, sondern die in München. Ich hätte ohnehin nach München gemusst, aber wie es nun mal so ist: Die Gelegenheiten kommen beim Einpacken, wie die Anzeigen beim Bilderklau.



Und weil ich annehme, dass der Leserschaft Bilder aus Antiquariaten lieber sind als aus Konferenzräumen, die ausser WLAN keine Vorzüge zu bieten haben, und ich sehr spät heimkehren werde, befreie ich uns alle von sauer grummelnden Bemerkungen über lauwarmen Tee und drittklassige Plätzchen, die auf Glastischen unübersehbare Brösel mitsamt Spiegelung hinterlassen, und melde mich morgen wieder. Und empfehle solang kranke Münchner Möpse aus Hamburg. Mehr Krankes aus München dann morgen.

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myON-ID Media GmbH: Reputationswächter versuchen es als Spammer

Die myON-ID Media GmbH im Maarweg 149 - 161 in 50825 Köln hat eine seltsame Vorstellung von Reputation: Sie hat unter dem Gründer Mario Grobholz bislang noch nicht mal eine Umsatzsteueridentifikationsnummer, will aber schon eine " Zentrale Reputations-Plattform" im Netz für "Eigen-PR" sein.

Das kleine Problem: Ich habe das durch eine Spammail erfahren, die in meinem Briefkasten war. Offensichtlich wurde meine Email vom Absender Andrés Sieverding missbraucht - laut der Emailadresse, die auf prp-koeln.de endet, kann er auf den Mailserver der Firma PR-Partner Köln zugreifen.

Und ich wüste jetzt nur zu gerne, wieso Sieverding und MyON-ID es nötig haben wollen, als Spammer in Erscheinung zu treten. Ich habe keie PR-Texte verlangt, ich will sie auch nicht haben, und wer keine Lust hat, im Internet als Versender unverlangter Werbepost dazustehen, sollte es sich gut überlegen, ob er mit Leuten zusammenarbeiten will, die Emailadressen gegen den erklärten Willen ihrer Inhaber missbrauchen und einen somit der Gefahr aussetzen, die eigene Repuation als Spamversender bei Google ganz oben zu finden.

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