: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 7. November 2007

Kann man in Sachsen leben?

Ja! Sicher! Man kann in Sachsen leben. Es gibt in Sachsen genug Tatorte, die beweisen, dass es auch Ausländer lebend soweit nach Sachsen hinein schaffen, bis sie auf Skinheads treffen. Rein biologisch kann man also in Sachsen leben, und ich selbst bin der schlagende Beweis dafür, denn ich war auch auf sächsischen Landstrassen mit Kurven unterwegs, ohne von Sachsen von der Piste gekegelt zu werden. Gut, ich hatte ein schnelles Fluchtfahrzeug und eine professionelle Ausbildung für das Fahren und habe mich ausserdem als Bayer und nicht als Jude ausgegeben, wodurch ich zumindest als Reaktionär durchging - aber ja. Man kann dort leben. Wenn man damit leben kann, aus Orten zu kommen, die so heissen, wie sie sind:



Das gibt es dort wirklich, ich hätte es nicht geglaubt, aber das Photo beweist es. Ich glaube, man muss ohnehin dort leben, wenn man von dort kommt, man stelle sich den Sachsen vor, der sich in Bayern als "Öfäföf" (so heissen die da, glaube ich beim Tanken aus dem nebenstehenden Betriebswagen einer Gemeinde verstanden zu haben) aus Wöstenbrond vorstellt und zu hören bekommt, dass man durchaus schon gehört hat, wie es um das da drüben bestellt ist, die Mitleidsnummer zieht nicht mehr.

Also, man kann dort leben, im Sinne von existieren. Aber kann man dort auch leben, so wie das in diesem Blog hier verstanden wird? Leben in Freude, Überschwang und immer einem Stück Torte auf dem Teller? Der Sachse kann vielleicht Swingerclub, aber kann er auch Food Porn? Ich hatte da so meine Zweifel bei einer Tour durch das Vogtland: Ich kam durch vier Orte nacheinander, und erst im vierten Ort war eine kleine Bäckerei, der Rest scheint sich auf der grünen Wiese einzudecken. Und diese Bäckerei... ich will ja nichts sagen und die grüne Wiese ist sicher auch nicht besser, aber mit der Deckplatte der holländischen Schnitte hätte man die Autobahn pflastern können, und die Kirschtaschen hätten problemlos den Hammer im Haus ersetzt.

Heute jedoch kam ich an einem Trödelgeschäft und einer Bäckerei (wieder übrigens die erste nach drei Orten, ganz schlimm, das) vorbei, und wie man sieht:



Hier gibt es das XXL-Livecam-Pic geiler Food Porn download

Mit ein wenig Unterstützung von anderen Käufen aus Sachsen und einer kleinen Hilfe aus Sachsen-Anhalt in Form der Rokokoleuchter geht es auch in Sachsen. Die kleine Schale mit den Feigen ist Meissen, und weil es so wunderbar günstig war, werde ich den Teufel tun und hier erzählen, wo ich sie und die Vorlegegabel erworben habe. Das - altbekannte - Porzellan kommt ebenfalls aus der Region, und nun zur Torte und dem Stollen: Die sehen nicht nur üppig aus, die sind auch üppig. Der Kuchen ist eine Wucht, ein Monstrum, ein schamloser Brocken von Streussel, Topfen und Apfel, nichts für Essensverweigerer und Hungerhaken, und der Stollen ist mit viel Butter gemacht, wie bei uns daheim eben auch, und vor allem mit einer massiven, butterhaltigen Puderzuckerschicht und fetten, feuchten Rosinen, statt der Orangeatbrocken in staubtrockender Sandteighülle, die es in Supermärkten gibt. Wenn man also schon nach Sachsen muss und Richtung Dresden unterwegs ist: Vor Chemnitz runter von den Autobahnen, rein nach Oberlungwitz (kein Witz, das heisst so), und zur Bäckerei Wetzel. In der Hofer Strasse 233 a. Die, wie es der Name schon sagt, Richtung des bayerischen Kältepols Hof führt. In Hof möchte man auch nicht tot über dem Zaun hängen, aber das ist eine andere Geschichte, die mit Nordfranken und Fastoberpfälzern zu tun hat, die die Nachbarn der Sachsen sind und damit den Hinweis liefern, dass es vielleicht doch so etwas wie einen gerechten Gott gibt. Jedenfalls stimmt mit der Hofer Strasse auch schon die Richtung.

Also. Man kann auch in Sachsen leben. Am besten in der Nähe der Bäckerei, denn dann muss man nicht so lang auf die Strasse, die von dem Zwickauer Proll in seinem Opel Kombi befahren werden, der mir kurz danach die Vorfahrt genommen hat.

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Zu gestern Abend

Man sitzt auf so einer Runde, man merkt, dass man mit dem auf der anderen Seite in diesem und den fünf folgenden Leben keine Übereinstimmung mehr finden wird, und weiss, dass man sowas beim Einmarsch in das, was man mag, behindern muss, wo immer es geht. Das Perverse an Werbung ist ja, dass sie meint, alles und jeden immer belästigen zu dürfen. Als gäbe es ein Recht zu werben und die Pflicht, das hinzunehmen. Aber Werber würden sich beschweren, wenn man sie auf der Strasse mit Essensabfällen bewerfen und so beschissen behandeln, belügen und verachten würde, wie sie es mit ihren Zielgruppen tun. Warum eigentlich?

Es gibt drei Möglichkeiten für Werber, mit dem Dilemma ihrer verkommenen Existenz umzugehen: So gut zu sein, dass man sich damit freiwillig auseinander setzt, und das am besten mit Mehrwert für den Nutzer - Werber werden es nicht glauben, aber es geht auch ohne Lügen! Echt jetzt. Oder kündigen und einen sinnvollen Job zu machen - die Sanitärreinigungsbranche, Altenpflege und Strassenreinigung ist ebenso sinnvoll wie ehrenwert. Oder was an der Blogbar eingeflösst zu bekommen.

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Wohnen neben dem Schloss.

Dem Schloss, das noch bis 2009 umgebaut wird, umd dessen berühmter Barockgarten im Winter zugesperrt wird. Soviel zum Thema angenehme Morgenspaziergänge in Sachsens Pracht und Herrlichkeit.

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Dienstag, 6. November 2007

Empfehlung heute - Zweierlei:

Erstens: Meidet Sachsen!



Und zweitens: Meidet schlechte Gesellschaft zweinull in Berlin!

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Mille Miglia Vorschau

Es ist nicht alles schlecht im Osten. Es war auch nicht immer alles schlecht. Gut, sie haben das, was gut war, manchmal erst über die Grenze schaffen müssen. Und so verzweifelt, dass ich mit einem Wartburg die Mille Miglia des kommenden Jahres als Presse begleiten würde, bin ich auch noch nicht. Aber nach einigen Pleiten mit Peugeots und mehreren Spitfires und MG Bs sieht das hier geradezu vernünftig aus:



Es ist so einigermassen erhalten, und die Karosserie wurde schon mal so lala geschweisst. Wenig Rost, gute Sitze unter den Schonbezügen, viele Kleinigkeiten, die Bremsen sind zu machen, aber prinzipiell fährt, lenkt und bremst es. Dazu muss man es sich noch im originalen Napoleonblau vorstellen. Skoda war die sowas wie die Ausnahme des Ostblocks, zumindest bis etwa 1965.

Wie gesagt, es ist nicht alles schlecht im Osten. Besonders nicht, wenn es aus Tschechien kommt. So einer hat schon mal in seiner Klasse die Rally Monte Carlo gewonnen. Und ich kann es mir heute Nacht noch überlegen.

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Bayern vs. Sachsen

Das bin ich, heute morgen um 10. Es ist kalt, stark bewölkt, aber meistens trocken. Gut, dann hinter Bayreuth nicht mehr, da schneit es einen Moment, aber es geht. Wenn man einen Schal dabei und das gehirn im Bett vergessen hat.



Bayern eben, dumm, schön und zufrieden. Hinter Bayern kommt Sachsen, dort kommt Plauen und bei Plauen schwarze Wolken, deren Folgen in Mittweida dann so aussehen.



Eisregen und Hagel. Ich sag jetzt nichts, das könnt Ihr in den Kommentaren machen.

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Dienstag, 6. November 2007

Empfehlung heute - Über Schriften

aus Blei schreibt Martin Z. Schröder in seinem auch sonst sehr feinen Blog aus dem Leben eines Buchdruckers und Offizinbesitzers.

Die neue URL befindet sich hier.

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Noch einmal

Noch einmal die Herrlichkeit Italiens, den gereiften Gorgonzola mit den Fingern zerkrümeln und zusehen, wie er in Butter und Milch vergeht, noch einmal das weisse Fleisch der Seitlinge durchtrennen und sich am feinen Geruch erfreuen, der an die bewaldeten Höhen der Oberpfalz erinnert. Noch einmal frischen Salbei von meinem kleinen, gehegten Stock pflücken, und ahnen, wie er mit einer Prise geriebenen Ingwer und Muskat eine Liaison eingehen wird, die Kontinente des Geschmacks überspannt und die weissgrüne Sauce befruchtet. Noch einmal den weissen Pfeffer in den Mörser geben und fein, ganz fein zermahlen, bis die Küche beissend scharf riecht, und der Stössel im Loch, leicht geölt noch von den Pinienkernen, mehlig die Partikel reibt, so fein, als wäre es der Puder einer feinen Frau vor dem Opernbesuch. Noch einmal sich an den skurrilen Formen des Broccoli erfreuen, der eigentlich viel zu schön ist zum zerschneiden, und noch einmal beim Fallenlassen der Pasta über sprudelndem Wasser der jungen Frau zu danken, die es versteht, Spinat und Ricotta der zarten Füllung durch die Teigfarbe Ausdruck zu geben. Noch einmal kochen, essen, geniessen, das Leben lieben. Noch einmal, ein letztes Mal die Schönheit des Daseins kosten.



Food Porn XXL-Bild

Denn fahre ich für drei Tage. Nach Mittweida. In Sachsen.

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Ich bin etwas verstimmt.

Weil man mich verarschen will. "Man", das sind gewisse Journalisten, die zu behaupten wagen, ihr Papiermedium sei etwas besonderes, das besonders nachhaltige Eigenschaften aufweise. Was mich daran so ärgert, ist der Umstand, dass dieser Papierdreck der Presse auf eine Stufe gesetzt wird mit dem, was dem Begriff "Papier" in meiner Welt innewohnt. Und deshalb habe ich im Internet einen Text über Papier geschrieben. Über mein Papier und das, was die daraus machen, eine Krücke eines siechen, krepierenden Standes.

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Montag, 5. November 2007

Adäquates Foodsexspielzeug

Meine Bekannte Iris ist, wie ihre Freundin Susi auch, eine miserable Haushälterin. Es ist nicht so, dass sie es nicht könnten, doch die Vorsehung hat sie mit Clans ausgerüstet, die mit Geld und Muttern Hände dafür sorgen, dass die Töchter nicht müssen, wenn sie nicht wollen - und sie wollen so gar nicht. Die Befreiung der Frau aus der Küchenknechtschaft hat Convenience Dreckfood hervorgebracht, die Mikrowelle und den ledigen Freund, bei dem man einfach so zum Essen vorbei kommen kann. Was der Abbe des XVIII. Jahrhunderts noch mit Aufklärung an Anziehungskräften zu entwickeln wusste, ist zum Tischgespräch herabgesunken, über dem eigentlichen Anlass, der eher Gargantuas Wünschen nach Tarte, Wein und Süssem entspricht. Der geneigte Leser ahnt es vielleicht: In der Rolle des Kochs findet sich oft, zu oft der Verfasser dieser Zeilen wieder.

Vorbei auch die Tage, da man den Koch alleine werkeln liess; heute flattern Gäste durch die Küche, saufen den Wein schon vorher weg, hetzen, weil ihnen schon ein wenig schummrig ist, fressen Zutaten vor dem Kochen und streiten darüber, ob man nun Ingwer hinzufügen darf (Susi) oder nicht (Iris, die Ingwer hasst, aber noch nie herausgeschmeckt hat, wenn ich ihn verwendet habe). Kurz, sie stören, wie sie nur können, doch nur an einem Punkt stören sie so, dass der Koch überlegt, nach dem Rattengift zu greifen: Wenn es nämlich um das Sieb geht.

Und um das Sieb geht es oft, denn ich habe keines. Was ich allerdings habe, ist ein enormes Geschick, Flüssigkeiten ohne Sieb abzugiessen. Ein Messer und eine Gabel reichen mir allein immer, um Pasta abzuseihen, gekochte Pilze trockenzulegen und Salat zu reinigen, ohne dass etwas unschön in die Spüle danebenklatscht. Mit zunehmenden Mengen wird das schwieriger, und mit Iris und Susi gleichzeitig kann ich nicht verhehlen, dass es hin und wieder von Versagen kündenden Platschgeräuschen kommt. Und als wäre es nicht schon demütigend genug, die Trüffeltriangoli aus der Spüle zu fischen, wird auf den billigen Plätzen darüber diskutiert, mir das nächste Mal aus der jeweils eigenen, ungenutzten Küche ein Sieb mitzubringen. Alles erklären, dass ich die sportliche Herausforderung schätze und ihr Plastik- und Edelstahlmüll in meiner Küche keinen Platz findet, hilft bei derlei Abmachungen nicht weiter, sie insistieren stets auf die Anschaffung eines - am besten babyblau- oder rosa gefärbten - Utensils für kukinöse 2-Minuten-Weicheier. Dann serviere ich, und wir reden darüber, wessen Frau nächstes Jahr was mit dem Golflehrer haben wird. Aber nun hat all die Drohung mit 1,99-Euro-Plasikkrempel von Tchibos Shanghai-Connection jeden Schrecken verloren, denn: Ich habe selbst ein Sieb gekauft!



Weil Porno kostenlos sich grosser Beliebtheit erfreut, hier nochmal in hoher Auflösung.

Und zwar eines, das in meine Küche passt, vom Trödel, ein Kupfersieb mit Holzgriff wie aus einem Küchenbild von Joachim Wtewael, und es enthält sicher nicht mehr krebserregende und gesundheitsgefährdende Stoffe, als das in Fernost gepresste Zeug, das man in den Starterpaketen, Resterampen, Supermärkten und anderen Konsumhöllen findet, mit dem Aufdruck "German Technology" oder "Deutsches Qualitätsdesign". Wenn wir schon über Qualität reden: So müssen Siebe aussehen, handgedrillt müssen die Löcher sein, und mit dem sagenhaft langen Stil, einem wahren Witwentröster, kann man den Inhalt durch die Luft werfen, dass es beim Auftreffen feucht klatscht wie

nun, das überlasse man der Phantasie des Lesers, dem zu wünschen ist, dass er dieses Jahr auch genug Pfifferlinge in Ingwer-Butterschaum und Saint Ceols bekommen hat, denn das ist mit dem heutigen Tag vorbei, diese Trüffeltriangoli sind die letzten, die damit verfeinert werden, und ich esse sie allein - schlecht für Iris und Susi, aber mein Mitleid wäre grösser, hätten sie mich in der Vergangenheit nicht mit Sieben aus Kunststoff bedroht.

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Empfehlung heute - Ich sterbe

an geplatzten Innereien, weil ich mich an Andreas Begegnung mit einem anderen Blogger totlache. Lebt wohl, und immer schon nachtreten.

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Samstag, 3. November 2007

Realienkundliche Betrachtungen in München

Unsere gelebte Sachkultur definiert uns mehr, als es jedes Profil bei einem asozialen Netzwerk je tun könnte, denn sie spiegelt wieder, was wir de facto tun, und nicht das, was wir zwecks Selbstmarketing und Freundegenerierung nach draussen darstellen. Man nehme beispielsweise mal dieses der Jahrezeit angemessene Frühstück, das gegen zwölf Uhr eingenommen unzweifelhaft einem schlechteren Sohne aus besserem Hause zugehört.



Nun, man kann wohl übereinkommen, dass dieser Sohn in erträglichen finanziellen und ästhetisch angenehmen Verhältnissen lebt, sein Essen ohne Tiefkühlkost zu bereiten in der Lage ist, und definitiv keinen Grund hat, sich billigen Buffetfrass irgendwelcher Sponsoren von grobem Geschirr zu wünschen, während um ihn herum gebrüllt und gedrängelt wird. Man kann auch davon ausgehen, dass sich dieses Ambiente nicht gerade in einer abgefuckten Industrieruine findet -

womit wir zu meiner de jure immer noch Heimat München kommen, und die Belästigungen, die das Leben in so einer Stadt mit sich bringt, wie etwa die am Donnerstag veranstaltete Jahreshauptversammlung der Begünstigten von Klingeltonabzocke, die ein reaktionärer US-Medienkonzern verantwortet, gegen den der Bayerische Staatsrundfunk ein Musterbeispiel an Ausgewogenheit und Unabhängigkeit ist. Glücklicherweise weilte ich während dieses Tages fern der Stadt, doch am nächsten Morgen war im Münchner Norden eine Gesellschafterversammlung, und zwar gleich neben einem der Aftershow-Veranstaltungsorte, einer schlonzigen Industrieruine, die nur in der wirklich üblen Endzeit der New Economy als Veranstaltungsort drittklassiger Mobilklitschen diente - dortselbst fanden sich die Reste der vergangenen Nacht.



Und dort kann man sich ebenfalls leicht vorstellen, was für ein Publikum dort weilte, etwa, wenn ein norddeutscher Kleinst-PRler einen Kriminellen traf, und die sich beide für Musiker halten, nennen wir sie einfach mal MC Hinkl und Schnupfköter. Schnupfköter ist platt, er hat moderieren müssen, und wie er da so steht, sieht MC Hinkl seine Chance und quatscht ihn voll:

Ey, yo, Brudda, nech, ei äm da famous MC Hinkl, nech, and eim soooooo kläd to sie te Köterdaddy, iu are te grätest Idol from me, nech, also, er, Kinningsizzle,

Schnupfköter: Er...

MC Hinkl: Ei iwn trei to be a gut Gangsta at Kiel what is te Äll-Aj of Northgermany, right, Ei got al tose bitsches...

Schnupfköter: Hoes? Where?

MC Hinkl: On my Plog! You know. Tey sent me piktschures and Ei scho tem on te Media Kongress tat inveits me and say Ei find te buubs great. Ei do te nastiest videocasts of te German Blogs, and tey comment and say Eim te natschural Afterfollowa of my ota Idol from me, who is runnig an Betting Show on te Tiube.



Schnupfköter: Fakinizzle horse races?

MC Hinkl: No, bat longing te gests on te buubs, and Ei will do tis ting later, weil, nech, because my fäns on mei plog sei Ei hav to do it, nur not tose Ei spammed whus plogs, nech, but tey underständ not fan.

Schnubfköter: Plog?

MC Hinkl: Yeah, its an Internetting, nech, Ei write about tings big companies like Opel, Ebay and Holsten giv me and tey giv me big money-izzle, nech, Kinnings, also, big deals, multinaschnal, tey even brogt mi here for Ei do promoizzles on my plog, tats me, te famous MC Hinkl (kramt auf seinem Handy nach einem Video, in dem er über vollgepinkelte Waschbecken in einem Schloss referiert, das muss dem in seinen Videos ebenso in Schlössern auftretenden Schnupfköter doch imponieren).



Schnupfköter: (verdreht die Augen)

MC Hinkl: Oh, Ei faund te video of mei Band and Gangsta kolliegs Office at Bietsch! Look!

Schnupfköter: (starrt fassungslos auf das Gezappel mittelalter Vertriebler auf dem Handy, zählt Video und unsauberes Englisch falsch zusammen) Man, you´re a bitch? (Schnalzt nach der Security, zwecks falschem Geschlecht)

Security schleppt MC Hinkl raus, der brüllt, er möchte wenigstens noch te Pfoto mit Schnupfköter haben, und irgendwo kotzt einer in den Gully.

So in etwa, stelle ich mir vor, wird es wohl gelaufen sein.

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Mangelintelligente & Spamsauen

Aus der Sexwebsite Abt. Studentinnen, die heute eine Spammer bei der Blogbar verlinkt hat:

Hier gibt es die Crem de la Crem der Bildung!

Michael Schinzel von ip-projects aus Waldbrunn, der für die beworbene Website verantwortlich ist, sollte seine Studentinnen vielleicht etwas besser aussuchen, wie auch die Websiten, auf der dieser Dreck werblich gespamt wird.

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Ankündigung

Nachdem die Condenet GmbH, die Vanity Fair online betreibt, für die Urheberrechtsverletzung ihres - inzwischen als "ehemalig" titulierten - Mitarbeiters Peter Turi in meinem Fall ordentlich gezahlt und wegen seiner Lügen eine Unterlassungsverpflichtung abgegeben hat, und demnächst in der Sache noch ein Nachspiel kommt, hat sich inzwischen der nächste gefunden, der geglaubt hat, eine blöde Anmache meiner Person zwecks Awareness würde generösen Umgang mit meinen Bildrechten nicht ausschliessen. Diesmal ist es kein Blogger, sondern ein Startup, mit Blog, so eines der Sorte, die einen einfach mal blöd anlabern, weil sie glauben, damit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Nachdem mir deren Geschäftsziele ohnehin zuwider sind, wird es demnächst einen lauten Knall geben. Nachdem es eine kleine Klitsche ist, die im Moment nach Investoren sucht, besteht Anlass zur Hoffnung, dass es ihnen wirklich weh tut.

bis montag können sie natürlich zu kreuze kriechen und sich entschuldigen, aber dann ist es zu spät

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Freitag, 2. November 2007

Empfehlung heute - Katalanen

scheinen mit israelischen Flughafenmitarbeitern gewisse Ähnlichkeiten zu haben, wenn man Herrn Paulsen - sicherlich - Glauben schenken darf.

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Was ist das Gegenteil von einfachen Verhältnissen?

Komplizierte Verhältnisse etwa? Das komplexe, ungeschriebene Regelwerk, in dem man sich zu bewegen hat und das man nur kann, wenn man es nie anders kennengelernt hat? Eine Welt, deren Komplexität so normal ist, wie das spanische Hofzeremoniell den Zeitgenossen Maris Theresias geläufig war? Ein Begriff, dem Umstand geschuldet, dass die Sorgen nicht kleiner werden, wenn man das Geld, das die anderen bräuchten, wieder wohin tun muss?

Normalerweise versucht man, Euphemismen zu bilden, unter denen sich kein Sicherungsnetz mehr findet. "Mittleres Management" ist so ein Wort. Es gibt kein unteres Management, und wer dort in der Mitte gelandet ist, bleibt voraussichtlich auch den Rest seines Lebens dort, solange er von Beratern und Top Management nicht irgendwann eingespart wird. Unter einfachen Verhältnissen kommt noch was, einfachste Verhältnisse etwa. Die Leute etwa, die bei uns Anfangs des vergangenen Jahrhunderts im vierten Stock wohnten, drei grössere Familien auf einem Raum, der heute einem Paar mit Zukunft ausreicht. Und dann asoziale Verhältnisse. Etwas, das auf der anderen Seite gerade in Deutschland selten von Menschenfreunden aufgewogen, sondern durch ebenfalls Asoziale verstärkt wird, die Kunstvereine gegen Spendenquittung zur Steueroptimierung und verbilligte "Jahresgaben - was würd Ihnen denn gefallen, Herr Prof. Dr. Dr." unterstützen.



Vorgestern stand ich draussen vor einem Büro in bester Lage und wartete, als wäre ich der Fahrer eines Fluchtfahrzeugs, mit laufendem Motor und Blick nach oben, wann endlich das Licht ausgeht. Gegenüber hielt ein Wagen, und heraus kletterte einer, den ich von einem vergangenen Fall, in einem anderen Leben, einer anderen Zeit kenne, und der die acht Jahre nur dank chirurgischer Eingriffe halbwegs proper aussehend überstanden hat. Er hat jetzt wieder jemanden, der ihn fährt, er ist nicht mehr ganz unten, was ganz unten für solche Leute eben ist, er darf an untergeordneter Position wieder mitmachen, unten einsortiert mit Leuten über ihm, die mit der Gnade des späteren Hochschulabschlusses die Erfahrung der New Economy nicht machen mussten unddurchstarten konnten, als er noch stürzte.

Komplizierte Verhältnisse also, kaum weniger komplex als der Anlass, warum ich an dieser Stelle in diesem viel zu grossen, hässlichen Auto sitze, den Motor laufen lasse und warte auf jemanden, der nur Sekunden brauchen wollte. Auf der anderen Seite torkelte dann ein Isar-Obdachloser vorbei, ich kenne ihn inzwischen, hier gibt es nur einen kleinen Feinkost-Supermarkt, und da kaufen alle, ich, die anderen. Er ging schwankend weiter, blieb stehen, steckte die Arme in die Luft und grölte etwas, das durch die B2-Panzerung nicht zu mir drang. Man versucht, ews sich einfach zu machen, man lässt es eben raus, wenn man kann, aber es ist nicht einfach.

Wenn ich dann umsteige und nach Hause fahre, wenn ich nicht in München bleiben muss und zurück zu meinen Büchern kann, dann habe ich meine einfachen Verhältnisse erreicht. Kompliziert genug, aber das trägt dazu bei, dass die Verhältnisse einfach bleiben, und nicht so werden, wie auf beiden Seiten des Platzes, auf dem ich warte.

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Donnerstag, 1. November 2007

Es ist vorbei

Gerade, weil heute nochmal so ein unfassbar schöner, lichtdurchdrungener Tag war, von den silbergleissenden Nebelresten am Morgen, über das tiefe Blau des Mittags bis zur samtrot gesäumten, sternenfunkelnden Finsternis der Nacht, weil alles irgendwie nach Frühling aussah und die letzte Lüge des Sommers verbreitete, und weil die lustigen rotweissen Sonnenschirme an den Stände am Friedhof der Anderen dieselben anlachten, die sich heute aus Prestigegründen beim Wandern zwischen schwarzer Erde und modrigen Steinen blicken lassen mussten; weil es so anders war als das, was unweigerlich kommen wird, ist es Zeit, ein Einsehen zu haben: Es ist vorbei.

Das hat auch der Herr erzählt, mit dem ich heute unterwegs war, vom Alter, von der Plage, ein Nest bauen zu müssen, vom Bausparvertrag und all den Verpflichtungen, die einen festzurren beim Weg, der nur ein Ende und keine Seitenstrassen kennt, und der so schnurgerade verläuft, dass man ohnehin weiss, was einen zum Schluss erwartet. Man trennt sich irgendwann von seiner Jugend, fährt einen Kombi und bekommt gesundheitliche Probleme. Man nimmt Abschied von den Schwärmereien und konzentriert sich auf das Machbare, und so ein Windelwechsel ist auch immer wieder ein Sieg, ein kleiner.

Am Ende hat er für seine Spitfire einen Betrag verlangt, der in etwa sagte: Junger Mann, ich habe das Ding zehn Jahre kaum mehr bewegt, und ich habe definitiv nicht die Zeit dazu, es herzurichten, aber ich will verflucht sein, wenn Du mal mit meiner Spitfire vorbeifährst, mit der ich damals in Sardinien, Italien, Frankreich, weiss der Teufel wo war, und deshalb klemme ich mich diesen Winter dahinter, und nächstes Frühjahr, mein Bester, zeige ich dir und deinem Italorutscherl, was übersteuern bedeutet, pass also auf, wenn du eine Spitfire im Strassengraben siehst.

Und ich antwortete indirekt, dass ich die Spitfire nicht will, weil ihn als verdammten Trottel verfluchen würde, wenn er mein Vater wäre und ich sein 14-jähriger Sohn, und er würde diesen Wagen mal eben so verkloppen, insofern passt es schon, und ausserdem ist es jetzt ohnehin erst mal vorbei, mit dem offen fahren, das vor 8 Monaten begann.



hast du italienisch auto, brauchst du nix amerikanisch kürbis

Ich fahre normalerweise nie zum Spass Auto, da muss es schon einen Zweck geben; Umwege können passieren, wie schnell biegt man auf eine enge Bergstrasse ab, und ich fahre schon mal drei Pässe, um an das passende Olivenöl zu kommen. Aber heute bin ich dann völlig sinnlos, ohne Grund durch den Abend und die Nacht gefahren, offen, im Wissen, dass es wirklich bald vorbei ist, und im Gedenken für all diejenigen, die vielleicht auch könnten, aber ihre Roadster eingemottet und sich in der Vorstadt lebend begraben haben. Hölle, es war verflucht kalt, kalt wie der Tod, den ich mir irgendwann durch so ein Verhalten hole. Geholt habe ich dann aber - um dem ganzen wenigstens den Anschein eines Sinns zu geben, eine 15-schichtige Marzipan-Nougattorte aus dem nächsten Ort.



Denn wenn es schon vorbei sein muss, dann wenigstens so, dass ich meinen Spass habe, bis sich Zahnschmerzen und Grippe im nicht mehr schockgefrosteten Körper ausbreiten.

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Der November kann kommen

wenn er so bleibt:



Und jetzt bitte jeden Tag so bleiben, bis März, danke, so machen wir das.

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Mittwoch, 31. Oktober 2007

Super Hardcore Extrem Food Sex Porno Action

Das hier ist nichts für hungrige, schwache Nerven, und auch nichts für Kinder, die ihren Frass immer noch im Fastfood holen:



Ultra geiles Gratis Lifesex Grossbild hier!

Kartoffelgratin mit 9 Schichten, Broccoli und Steinpilzen, Gruyere, Saint Ceols, Milch, Muskat, Salz und Pfeffer. So einfach, so grandios wie Sex. Ganz für mich allein. Und Iris.

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Sehr zu empfehlen - Kaufhölle Kustermann

Es ist vielleicht ganz gut, dass zwischen Dallmayr und Kustermann in München der stets überlaufene - und demnächst kitschüberladene - Marienplatz wie eine natürliche Barriere liegt, sonst könnte man auf Gedanken kommen wie "Oh, für dieses Gratin brauche ich noch eine grössere Backform, da geh ich doch gleich noch beim Kustermann vorbei". Doch das unergründliche Schicksal, das die Touristenhölle zwischen diese Küchenparadiese legte, hat Kustermann auch noch einen Rektaleingang nach hinten hinaus verpasst - und der führt direkt zum Viktualienmarkt.

Sagt also so ein verkommenes Versacegerippe, dass es nur einen Ballancekäse will, und man lügt es an - man kann solche essgestörten Haifische übrigens prima anlügen, Mangelernährung ist nicht gut für die Wahrnehmung - und sagt, beim Supermarkt im Tal wäre alles schon ausverkauft gewesen, statt dessen musste man bei Lupper als Ersatz deren Frischkäse mit Basilikum und Pinienkernen kaufen, steht man schon direkt vor dem Hintereingang zu Kustermann. Und erinnert sich daran, dass man ja noch einen Tellerhalter für das Imariporzellan braucht.



Solche Tellerhalter etwa gi8bt es in der Provinz mit ihren 120.000 Einwohnern nicht. Dazu muss man explizit nach München, wo man bei Kustermann eben diese praktischen Dinge des - natürlich britischen - Herstellers "White Rabbit" erwerben kann, in 5 Grössen und zu günstigen Preisen. Die allerdings sind im ersten Stock, und so muss man durch zwei Haushaltsabteilungen, wo einem dumme Ideen kommen: Wie wäre es etwa mit einem Ravioliausstecher? Gar nicht natürlich, man hat ja die eigenen Lieferanten in der Provinz, die das viel besser können, aber allein das Gefühl, so einen Raviolistecher zu besitzen! Und dann die Kuchenformen, die Backpinsel, die Teiglöffel aus Gummi, mit denen man auch den letzten Rest aus dem Topf bekommt, und überhaupt -

macht es keinen Sinn mehr, sich hier insolvent zu kaufen, denn draussen ist dann wieder der Viktualienmarkt, dessen Freuden mit den Neuerwerbungen gekocht werden wollen. Es ist ein Teufelskreislauf, das eine bedingt das andere, es kostet Zeit, Geld, Nerven, wenn man den Haifischen erklärt, warum es so lang gedauert hat, und man den bestellten Frass der Fastfoodklitschen im Tal natürlich vergessen hat. Und dabei ist Kustermann doch nur der Laden, der eigentlich alles hat, was man in der Innenstadt im Haushalt braucht.

Oder brauchen könnte. Oder nicht brauchte, bis eben jetzt. Raviolistecher eben. Und so etwas banales wie Nägel - schliesslich muss der Teller an die Küchenwand, und dort kann man sich auch komplett den Gang zum Baumarkt sparen.

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Empfehlung heute - Wem all das schöne Essen

hier zu viel ist; wer meint, dass es doch ruhig auch mal etwas anders sein darf, grobschlächtiger, unverfeinert, direkter - für den gibt es hier bei RettetdasMittagessen ein paar Dinge, die fast so lecker sind wie die Genese der Innereien eines Hamburgers.

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Zur Debatte über Entertainment- und Lügenmedien

Zu der hier angestossenen Debatte möchte ich nach einigen Erfahrungen mit dem Talkshowbeobachter Stefan Niggemeier und dem Kleinstunternehmer Christoph Schultheis eigentlich nur sagen, dass ich es extrem schade finden würde, wenn sich lautere Personen jeden Tag mit einer Kleinstfirma zwecks Erwerbsleben mit sowas Ekligem wie der Bildzeitung auseinandersetzen müssten.

Aber es gibt ja das Bildblog. Da hat die Bild genau das Blog, das sie verdient, und umgekehrt.

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