Zu gestern Abend

Man sitzt auf so einer Runde, man merkt, dass man mit dem auf der anderen Seite in diesem und den fünf folgenden Leben keine Übereinstimmung mehr finden wird, und weiss, dass man sowas beim Einmarsch in das, was man mag, behindern muss, wo immer es geht. Das Perverse an Werbung ist ja, dass sie meint, alles und jeden immer belästigen zu dürfen. Als gäbe es ein Recht zu werben und die Pflicht, das hinzunehmen. Aber Werber würden sich beschweren, wenn man sie auf der Strasse mit Essensabfällen bewerfen und so beschissen behandeln, belügen und verachten würde, wie sie es mit ihren Zielgruppen tun. Warum eigentlich?

Es gibt drei Möglichkeiten für Werber, mit dem Dilemma ihrer verkommenen Existenz umzugehen: So gut zu sein, dass man sich damit freiwillig auseinander setzt, und das am besten mit Mehrwert für den Nutzer - Werber werden es nicht glauben, aber es geht auch ohne Lügen! Echt jetzt. Oder kündigen und einen sinnvollen Job zu machen - die Sanitärreinigungsbranche, Altenpflege und Strassenreinigung ist ebenso sinnvoll wie ehrenwert. Oder was an der Blogbar eingeflösst zu bekommen.

Mittwoch, 7. November 2007, 12:08, von donalphons | |comment

 
Eine Welt ohne Werbung - was für ein Dilemma
Ich finde es komisch, dass du deinen Blog von einem Anbieter hosten lässt, der erst einmal eine Registrierung verlangt um einen Kommentar zu posten. Gerade wo Don Alfonso so gegen die Kommerzialisierung von Web und Co. ist. Bei mir darf man übrigens auch kommentieren, wenn man sich nicht registriert. Und jetzt das Nonplusultra: Ich zähle mich wohl auch so ein bisschen zu denjenigen, die in wohl Zukunft in der Sanitärreinigungsbranche tätig sind.

Nur ein paar Gedanken:
- Wie ist das Web eigentlich entstanden und mit welchem Zweck?
- Seit wann werben Menschen - nicht schon zu Urzeit? Auch schon die Höllenmenschen mussten sich durch Stärke und andere Attribute durchsetzen um sich fortzupflanzen. (Ist natürlich Definitionssache)
- Du willst doch auch das Leute dich kommentieren und du mehr Leser hast, wie machst du das? Du gehst auf Veranstaltung, wie die von gestern. Du trittst für deine Sache und deine Meinung ein, ist das nicht auch schon Werbung?
- Und macht nicht die Werbung es letztendlich möglich, dass Medien wie Fernsehen, Radio, Internet und Co überhaupt in der Art und Weise existieren?

Trotzdem mein Respekt. Deine Blogaktivität gefällt mir. Und einen Leser hast du wieder gewonnen, allein durch die kontroverse Präsentation. Auch wenn unsere Meinung vielleicht da ein wenig auseinander gehen, aber dass ist doch das schöne: Trotzdem macht es mir Spass deine Sachen zu lesen und ich akzeptiere das Ganze.

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Zu den "paar Gedanken"
- Wie so viele Dinge: ursprünglich zu militärischen Zwecken.
- Nein, nicht schon zur Urzeit. (Es sei denn, du hast einen dermaßen weiten und damit aufgeweichten und unscharfen Begriff von Werbung, dass evolutionäre Vorteile für Dich Werbung sind.) Der Don meint damit wohl eher konkrete heutige Werbung (die zugemüllte Inbox, das verschandelte Straßenbild, die verstopften Briefkästen, die zerstörten Filme im TV, die schwachsinnigen Radiospots, die instrumentalisierte und ubiquitäre Sexualität etc.)
- Nein, Verlinkung ist nicht Werbung im engeren Sinn, es sei denn... s.o.
- Nein. Die existieren, weil pfiffige Leute sich Sachen mit Strom, Transistoren, Draht, einer Mattscheibe usw. ausgedacht haben.

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... wenn man mal akzeptiert hat, dass alle Werber vollpfostige Schmierlappen sind kann man in der Branche viel Spass haben - man muss nur ein bisschen neben sich treten ... und ausserdem, wenn ich waehlen muesste zwischen einem Brocanteschuppen in Audihausen und einer Reklamebutze am Duesseldorfer Medienhafen .... dann wuerde ich letztendlich, also eigentlich schon ... aeh ... die Duesseldorfer Cholera waehlen ...

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Ach so, Anleitung zur Schizophrenie: Geh in die Werbung, tritt neben dich und habe Spaß. Unfassbar!

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@johannesb (was ja wohl nicht für Putenwurst steht...): Dieser Vollschwampf "Menschen werben seit der Urzeit" ist in jeder Hinsicht so voll total bescheuert, dass es sich kaum lohnt, ihn zu kommentieren.

Den Dreh, die die erfolglosen Werber gefunden haben, die für filosofischen Überbau ihres nichtswürdigen Tuns sorgen müssen, ist perfide: Werben stammt ethymologisch aus dem Umfeld des Minnesangs, wo es darum geht, dass ein Typ um eine Olle wirbt. Es geht dabei weniger ums spätere Vögeln, als vielmehr um Liebe. Werbung zielt dagegen darauf ab, die Menschen zu f***en, also dazu zu bringen, etwas zu tun, was sie weder wollen noch sich leisten können.

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Wenn man das mit der Urzeit ernst nimmt, dann wäre Werbung das älteste Gewerbe der Welt.

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Werbung und Höllenmenschen, passt ja auch, irgendwie.

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