... newer stories
Mittwoch, 12. September 2012
Wenigstens das
Es sind 83 Kilometer von mir daheim bis nach Hall in Tirol, wo die erste Etappe der Fahrt nach Meran enden sollte. Und es sind (mit kleinen Umwegen) 83 Kilometer über Rottach und das Kreuther Tal nach Fall am Sylvensteinspeicher, bekannt durch einen Heimatroman, der bei weitem nicht so hübsch wie die Landschaft ist, und wieder zurück.



Ausserdem sind dabei rund 500 Höhenmeter zu überwinden, was deutlich mehr als bei der ersten Etappe ist - fast schon entspräche das dem verwegenen Plan, am ersten Tag bis zum wilden Mann nach Lans zu radeln. Also gewissermassen nach Hall noch den Berg hinauf. Oder auch das, was man klettern muss, wenn man vom Brenner zurück an den Tegernsee fährt - die ersten 30 Kilometer geht es ja nur bergab, und dann erst aus dem Inntal hoch zum Achensee. So schwer kann das alles nicht sein.
Und wenn man richtig spät startet, kommt man nicht nur zum Sonnenuntergang oben an (hoffentlich), man hat auch genug Druck durch die Dunkelheit, das mit allen Bildern, Pausen und Freuden an Kähen und Bächen richtig schnell zu machen: 4 Stunden, länger sollte es nicht dauern, sonst wird es ekelhaft kalt und duster. Es kommt also darauf an, die richtige Geschwindigkeit zu finden: Nicht zu langsam, sonst holt einen die Nacht. Nicht zu schnell, sonst... es ist viel Verkehr unterwegs, denn die Ferien gehen zu Ende. Man will ja kein Risiko eingehen.
Dann der Pass. 941 Meter, eine dicke Katze mit Wintermantel und der typische Geruch von verbrennendem Buchenholz. Ja, das wird langsam so winterlich werden, man ist hier nur einen Moment auf Urlaub, wie eigentlich immer im Leben. Und dann lasse ich die Bremsen los und sage dem Viner: Zeig, was Du kannst. Der Achenpass ist flach vom Norden aus, aber er geht gaach hinunter zu den Balkanbewohnern. Nur eine Minute alle Vorsicht vergessen, eine Minute mal einen Autofahrer bedrängen, von hinten, oder das dann vielleicht doch nicht, aber: es macht Freude.
Noch mehr Freude macht, dass der Damm am Speicher immer noch nicht fertig ist, und lang, lang sich der Verkehr vorn zur Abzweigung nach Lenggries hin staut. Für Autos. Aber nicht für mich. Recht weit vorn überhole ich viele, die mich überholt haben: Es kommt nicht nur auf die Geschwindigkeit an, sondern auch auf die richtige Spurbreite. Wer immer hier zurückbleibt, er wird den Sonnenuntergang hier oben nicht erblicken. Ich komme gerade noch rechtzeitig über die Brücke, an das Südufer. Das Bild in der Mitte kann man auch grossklicken)
Und dann sitze ich da und warte ein wenig, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Alles fühlt sich gut an, es sollte kein Problem sein, wieder nach Hause zu kommen. Wäre es der Weg nach Meran, so würde ich jetzt über den Achensee nach Pertisau blicken, oder von der Kanzelkehre über das Inntal. Aber hier ist es auch sehr schön. Und eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich es schaffe. Kein Problem bislang. Nur die Sehnsucht, die würde beissen, wären da nicht andere Dinge, die so vieles nichtig erscheinen lassen. Die Berge sind so gross.
Und der Mensch kämpft sich wieder hinauf, Meter für Meter, Kurve für Kurve, am Grenzstein vorbei hinauf zum Pass, und dann geht es nur noch hinunter. Ein klein wenig Nahrung hätte ich mitnehmen können, das hole ich in Rottach nach, und hier bin ich auch das einzige Mal in nicht so guter Gesellschaft: Aber das ist eben Südeeutschland, da dominieren die zugezogenen Münchner, die ohnehin kein Verschtestme für das haben, was ich so mache. Ich lese momentan viel über jüngere Leute, die Pedelecs in den Bergen fahren: Kann man machen, warum auch nicht, aber wer wie im Flachland treten will, soll halt daheim bleiben.



Ausserdem sind dabei rund 500 Höhenmeter zu überwinden, was deutlich mehr als bei der ersten Etappe ist - fast schon entspräche das dem verwegenen Plan, am ersten Tag bis zum wilden Mann nach Lans zu radeln. Also gewissermassen nach Hall noch den Berg hinauf. Oder auch das, was man klettern muss, wenn man vom Brenner zurück an den Tegernsee fährt - die ersten 30 Kilometer geht es ja nur bergab, und dann erst aus dem Inntal hoch zum Achensee. So schwer kann das alles nicht sein.



Und wenn man richtig spät startet, kommt man nicht nur zum Sonnenuntergang oben an (hoffentlich), man hat auch genug Druck durch die Dunkelheit, das mit allen Bildern, Pausen und Freuden an Kähen und Bächen richtig schnell zu machen: 4 Stunden, länger sollte es nicht dauern, sonst wird es ekelhaft kalt und duster. Es kommt also darauf an, die richtige Geschwindigkeit zu finden: Nicht zu langsam, sonst holt einen die Nacht. Nicht zu schnell, sonst... es ist viel Verkehr unterwegs, denn die Ferien gehen zu Ende. Man will ja kein Risiko eingehen.



Dann der Pass. 941 Meter, eine dicke Katze mit Wintermantel und der typische Geruch von verbrennendem Buchenholz. Ja, das wird langsam so winterlich werden, man ist hier nur einen Moment auf Urlaub, wie eigentlich immer im Leben. Und dann lasse ich die Bremsen los und sage dem Viner: Zeig, was Du kannst. Der Achenpass ist flach vom Norden aus, aber er geht gaach hinunter zu den Balkanbewohnern. Nur eine Minute alle Vorsicht vergessen, eine Minute mal einen Autofahrer bedrängen, von hinten, oder das dann vielleicht doch nicht, aber: es macht Freude.



Noch mehr Freude macht, dass der Damm am Speicher immer noch nicht fertig ist, und lang, lang sich der Verkehr vorn zur Abzweigung nach Lenggries hin staut. Für Autos. Aber nicht für mich. Recht weit vorn überhole ich viele, die mich überholt haben: Es kommt nicht nur auf die Geschwindigkeit an, sondern auch auf die richtige Spurbreite. Wer immer hier zurückbleibt, er wird den Sonnenuntergang hier oben nicht erblicken. Ich komme gerade noch rechtzeitig über die Brücke, an das Südufer. Das Bild in der Mitte kann man auch grossklicken)



Und dann sitze ich da und warte ein wenig, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Alles fühlt sich gut an, es sollte kein Problem sein, wieder nach Hause zu kommen. Wäre es der Weg nach Meran, so würde ich jetzt über den Achensee nach Pertisau blicken, oder von der Kanzelkehre über das Inntal. Aber hier ist es auch sehr schön. Und eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich es schaffe. Kein Problem bislang. Nur die Sehnsucht, die würde beissen, wären da nicht andere Dinge, die so vieles nichtig erscheinen lassen. Die Berge sind so gross.



Und der Mensch kämpft sich wieder hinauf, Meter für Meter, Kurve für Kurve, am Grenzstein vorbei hinauf zum Pass, und dann geht es nur noch hinunter. Ein klein wenig Nahrung hätte ich mitnehmen können, das hole ich in Rottach nach, und hier bin ich auch das einzige Mal in nicht so guter Gesellschaft: Aber das ist eben Südeeutschland, da dominieren die zugezogenen Münchner, die ohnehin kein Verschtestme für das haben, was ich so mache. Ich lese momentan viel über jüngere Leute, die Pedelecs in den Bergen fahren: Kann man machen, warum auch nicht, aber wer wie im Flachland treten will, soll halt daheim bleiben.
donalphons, 00:33h
... link (30 Kommentare) ... comment
Zur Hölle mit Euch
Es gab eine Zeit, da hat mancher Holtzbrinck dafür gelobt, dass sie StudiVZ übernommen haben, trotz aller Skandale und Bedenken.
Und jetzt, da StudiVZ verramscht worden ist, an eine bislang unbekannte Investmentfirma, sollten diese Leute vielleicht beschliessen, dass eine Arbeit für sie in der Gebäudereinigung eine gute Sache wäre. Oder beim Abbruch von AKWs. Oder in einer Bleimine in Afrika. Wo auch immer- Aber diese Schmiergangster - bitte auf den gleichen Müllhaufen der Geschichte, auf dem auch StidiVZ landet.
Und jetzt, da StudiVZ verramscht worden ist, an eine bislang unbekannte Investmentfirma, sollten diese Leute vielleicht beschliessen, dass eine Arbeit für sie in der Gebäudereinigung eine gute Sache wäre. Oder beim Abbruch von AKWs. Oder in einer Bleimine in Afrika. Wo auch immer- Aber diese Schmiergangster - bitte auf den gleichen Müllhaufen der Geschichte, auf dem auch StidiVZ landet.
donalphons, 19:20h
... link (14 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 11. September 2012
Warum ich keinen Wikipediaeintrag will und anderes
Weil ich eigentlich ganz gern selbst entscheide, was von mir verfügbar ist, und was nicht. Das hat ein wenig auch mit der Erfahrung mit Stalkern zu tun. Man legt sich in all den Jahren mit vielen Leuten an, aber mit den meisten fetzt man sich, und dann ist die Sache vorbei. Anderen dauernd im Internet hinterher rennen und schauen, was sie tun, ist mithin das Letzte, was mich reizt. Und schon im Streit - wenn es mir nicht allzu deutlich reingedrückt wird - interessieren mit die Lebensgeschichten und Vermögensverhältnisse solcher Leute auch nicht weiter. Mitunter kann man nicht umhin, so etwas zur Kenntnis zu nehmen, aber ich google nie Personen, mit denen ich zu tun habe. Umgekehrt gab es über all die Jahre so ein gewisses Grundrauschen an Stalkern: Wütende Unternehmer, beleidigte Journalisten, abgelehnte Wichtigtuer, psychisch Kranke, die unvermeidlichen IchwilleinkindvonDirs (allerdings nur 2, und beide mit schwerer Eso- und Judenklatsche), Neoconazis, Kollegen verschiednster Art und Neider.

Momentan ist die Qualität des Stalkings wieder sehr gering, aber das war auch schon mal anders. Da macht man automatisch die Klappe zum persönlichen Dasein wirklich dicht, legt falsche Fährten und passt auf, dass man notfalls immer einen Hebel hat. Momentan wird lediglich versucht, die Sache in Richtung "hockt weit weg und hat keinen Peil von der Realität" zu spinnen - ausgerechnet von Leuten in Berlin mit Drogenproblem. Nicht schlimm, wie gesagt, das gehört wohl ab einer gewissen Bekanntheit dazu, aber dennoch möchte ich nicht, dass konkrete Informationen zu mir irgendwo allzu leicht verfühgbar sind. Je mehr man schreibt, je mehr man um die Information herumbastelt, desto schwerer wird es für solche Leute, den Wesenskern zu erfassen. Definiert haben sie ihn, aber jetzt bräuchten sie noch die konkreten Beweise: So, wie es jetzt ist, meine ich ausrecihend schwer greifbar zu sein.
"Mag Silberkannen und Stuck und Gemälde", das ist von aussen betrachtet nicht so schlimm, wenn siche Leute darüber aufregen, die billig mieten, damit mehr Geld für ihre Drogensucht bleibt. Und wenn es so ist, kann aich auch wieder mehr über Erinnerung an die Jugend schreiben, zumal die bei mir - ruhig, eher ein wenig verkopft und ohne jeden echten Exzess - ohnehin nur rückblickend folgerichtig war. Ich bin mal in Florenz mit dem Auto an ein Tor gestossen, und eine Kugel ist herabgefallen, sowas, zum Beispiel. In der FAZ.
Greifbar werde ich vermutlich dennoch kaum. So, wie es ist, mit meiner Bekanntheit, ist es auch gut. Und in Talkshows gehe ich nicht.

Momentan ist die Qualität des Stalkings wieder sehr gering, aber das war auch schon mal anders. Da macht man automatisch die Klappe zum persönlichen Dasein wirklich dicht, legt falsche Fährten und passt auf, dass man notfalls immer einen Hebel hat. Momentan wird lediglich versucht, die Sache in Richtung "hockt weit weg und hat keinen Peil von der Realität" zu spinnen - ausgerechnet von Leuten in Berlin mit Drogenproblem. Nicht schlimm, wie gesagt, das gehört wohl ab einer gewissen Bekanntheit dazu, aber dennoch möchte ich nicht, dass konkrete Informationen zu mir irgendwo allzu leicht verfühgbar sind. Je mehr man schreibt, je mehr man um die Information herumbastelt, desto schwerer wird es für solche Leute, den Wesenskern zu erfassen. Definiert haben sie ihn, aber jetzt bräuchten sie noch die konkreten Beweise: So, wie es jetzt ist, meine ich ausrecihend schwer greifbar zu sein.

donalphons, 00:35h
... link (20 Kommentare) ... comment
Dsokavodamare
(Manchmal wäre es schön, wenn es bei Blogger.de eine Rückdatierungsfunktion gäbe. Die etwas schrägen Wach- und Schlafphasen der letzten Tage, ein Ergbenis von Heuschnupfen (?) und anderem haben jedenfalls die Einträge vom Wochenende verhindert.)
Es begann vor 10 Monaten, als ich eine ältere Dame kennenlernte. Sie war auf dem Flohmarkt von Gmund und hatte handgestrickte Socken dabei. Wirklich schöne Exemplare. Ihre Schwester habe ein altes Musterbuch aus der Zeit um 1920, und sie würde halt so nebenbei dann einfach stricken, das liefe ganz von selbst und mache ihr auch viel Freude. Leider waren die Socken dieser Marie samt und sonders zu eng für meine feschen Wadeln, und so kamen wir überein, dass d'Mare, mit meinen Körperumfängen ausgerüstet, bis zum nächsten Mal Exemplare für mich machte.
D'Mare tat das nicht, sondern stürzte beim Baumschneiden von der Leiter und brach sich die Beine.
60 Jahre lang also hatte d'Mare Socken für Familie, Bekannte und Kunden der Bergwanderei gestrickt, und dann,wenn als ich sie entdecke, passiert so etwas. Einen kleinen Betrag für die Wolle hatte ich schon anbezahlt, und der wurde dann sicher vertelefoniert, um mir das Missgeschick und den weiteren Fortgang in der Reha zu berichten. Im Frühling sagte ich dann, dass ich nach Italien fahre, und wenn es so weit ist, sollte man mich halt anrufen, ich hätte Zeit.
Der Anruf kam am Samstag. D'Mare sei soweit wieder hergestellt, dass sie die Socken gemacht hätte, und auch noch Strickjacken, von denen ich doch damals so geschwärmt hätte, und jetzt sei man auch wieder in Gmund und ob ich Zeit hätte.
Zu allem sonstigen Elend der abgesagten Italienradeltour hatte ich natürlich keine Zeit für gar nichts, ich bin im Moment schwer am rotieren, und nach Gmund kann ich sicher nicht fahren. Dachte ich. Aber dann wendete sich ein Schicksalsteil zum Guten und etwas anderes klappte doch, und zwei andere Verschiebnungen später sass ich im Auto und war unterwegs.



D'Mare hat ganze Arbeit rund um meine Wadl geleistet.
Das um so mehr, als die einen von der Leiter und die anderen vom Radl fallen; ich habe noch andere sehr geschätzte Socken, wahre Zuneigungsgaben, und ein Paar ist gerade voll mit Blut in der Wäsche.
Aber d'Mare hatte natürlich auch noch mehr, denn in dem Musterbuch von 1920 gibt es zu den Socken auch noch eine passende Wollweste mit dem gleichen Motiv, und weil ich so lange warten musste und noch so viel Wolle da war, hat sie halt noch ein paar Jacken gemacht. Darunter eine, von der sie dachte, sie würde mir passen, so nach Beschreibung durch ihre Schwester, die von einer "bayerischen Statur" sprach. Sie passte auch, wenn ich einen Pullover darunter trage. Und 6 Kasknödel. Mit Rahmsosse und Pfifferlingen.
Ich bin ja nicht so arg begeistert von der Neigung meiner Heimat, mich mit Krallen aufzunehmen und in eine Welt von Loden und Tracht zu schleppen, aber das Musterbuch - und bitte, ich schwöre, ich habe ihrer Schwester KEIN Wort über meine Leidenschaft für Engländer in den Bergen und historischen Rodelsport erzählt - erwähnte nun, dass sich diese Art Kleidung, von den Bergbewohnern zwar erfunden, besonders in der Schweiz bei den dort Sport treibenden Briten grösster Beliebtheit erfreue. Nein sagen wäre wirklich schwierig gewesen.


Ich bin dann natürlich prompt in die Berge, wie sich das gehört, und zwar mit blutgetränkter Hose, Rennrad und ansonsten neu im Stil von 1920 ausstaffiert.
Also, mit dem, was ich halt auf einmal tragen kann.
Weil die Weste, die habe ich auch genommen, schliesslich wird es bei uns in den Bergen jetzt schon früh kalt. Aber das kann man nicht zusammen tragen. Das ist wirklich viel Wolle, und sie ist schwer. Und gut winddicht. Aber auch atmungsaktiv, wie man heute sagt. Mir kam ein Blutender entgegen, mit einem türkisgrünen T-Shirt und der Aufschrift I <3 Pop. Ich finde ja, es ist nicht egal, wie man am Berg stirbt. Wenn dann schon g'scheid und richtig und nicht in unangemessener Freizeitkleidung. Trotzdem habe ich natürlich meine Hilfe angeboten, aber der Mann schleppte sich allein weiter zum Auto. Ja, der Aufstieg zur Sonnbergalm, der hat es besonders so um 1100 Höhenmeter in sich. Wildromantisch, steil, gnadenlos.



Ach so, der Hut. ja, also das war a so, da hat man mich genötigt, den auch noch zu probieren. Das ist das Blöde an der Sache: Das Sach steht mir noch nicht mal sonderlich schlecht. Knickerbocker und eine vierläufige Elefantenbüchse neben dem Rucksack, und ich könnte mich aufmachen und Bergmastodone erlegen. Und wenn ich wiederkäme, würde man in Kreuth feiern, weil dann für das nächste Jahr genug Elefantenfleisch für die Touristen da wäre.
Was?
Gibt es nicht in den Bergen?
So ein Schmarrn. Aber ich bin nun mal Stadtbewohner, das geht ganz langsam mit der Verbayerung, Schritt für Schritt und d'Mare wird noch viel stricken müssen.


Hier reden schon alle vom Winter und der Brennholzbeschaffung. So schnell, so früh, aber tatsächlich, da ist so etwas in der Luft, und daran erkennt der Landbursch, dass es Zeit wird. Ich nicht, aber die Schwester von da Mare meint, dass die es jetzt meint, in den geborstenen Knochen zu fühlen, entlang der Nägel, die drin stecken. Aber die Hände, die häkeln und stricken wie eh und je. Der nächste Auftrag ist schon draussen.
Ein Rodeltrikot. Mit Banderole über die Brust
Aufschrift: "The Davos Tea & Bobsleigh Society of 1898"
Es begann vor 10 Monaten, als ich eine ältere Dame kennenlernte. Sie war auf dem Flohmarkt von Gmund und hatte handgestrickte Socken dabei. Wirklich schöne Exemplare. Ihre Schwester habe ein altes Musterbuch aus der Zeit um 1920, und sie würde halt so nebenbei dann einfach stricken, das liefe ganz von selbst und mache ihr auch viel Freude. Leider waren die Socken dieser Marie samt und sonders zu eng für meine feschen Wadeln, und so kamen wir überein, dass d'Mare, mit meinen Körperumfängen ausgerüstet, bis zum nächsten Mal Exemplare für mich machte.
D'Mare tat das nicht, sondern stürzte beim Baumschneiden von der Leiter und brach sich die Beine.
60 Jahre lang also hatte d'Mare Socken für Familie, Bekannte und Kunden der Bergwanderei gestrickt, und dann,
Der Anruf kam am Samstag. D'Mare sei soweit wieder hergestellt, dass sie die Socken gemacht hätte, und auch noch Strickjacken, von denen ich doch damals so geschwärmt hätte, und jetzt sei man auch wieder in Gmund und ob ich Zeit hätte.
Zu allem sonstigen Elend der abgesagten Italienradeltour hatte ich natürlich keine Zeit für gar nichts, ich bin im Moment schwer am rotieren, und nach Gmund kann ich sicher nicht fahren. Dachte ich. Aber dann wendete sich ein Schicksalsteil zum Guten und etwas anderes klappte doch, und zwei andere Verschiebnungen später sass ich im Auto und war unterwegs.



D'Mare hat ganze Arbeit rund um meine Wadl geleistet.
Das um so mehr, als die einen von der Leiter und die anderen vom Radl fallen; ich habe noch andere sehr geschätzte Socken, wahre Zuneigungsgaben, und ein Paar ist gerade voll mit Blut in der Wäsche.
Aber d'Mare hatte natürlich auch noch mehr, denn in dem Musterbuch von 1920 gibt es zu den Socken auch noch eine passende Wollweste mit dem gleichen Motiv, und weil ich so lange warten musste und noch so viel Wolle da war, hat sie halt noch ein paar Jacken gemacht. Darunter eine, von der sie dachte, sie würde mir passen, so nach Beschreibung durch ihre Schwester, die von einer "bayerischen Statur" sprach. Sie passte auch, wenn ich einen Pullover darunter trage. Und 6 Kasknödel. Mit Rahmsosse und Pfifferlingen.
Ich bin ja nicht so arg begeistert von der Neigung meiner Heimat, mich mit Krallen aufzunehmen und in eine Welt von Loden und Tracht zu schleppen, aber das Musterbuch - und bitte, ich schwöre, ich habe ihrer Schwester KEIN Wort über meine Leidenschaft für Engländer in den Bergen und historischen Rodelsport erzählt - erwähnte nun, dass sich diese Art Kleidung, von den Bergbewohnern zwar erfunden, besonders in der Schweiz bei den dort Sport treibenden Briten grösster Beliebtheit erfreue. Nein sagen wäre wirklich schwierig gewesen.



Ich bin dann natürlich prompt in die Berge, wie sich das gehört, und zwar mit blutgetränkter Hose, Rennrad und ansonsten neu im Stil von 1920 ausstaffiert.
Also, mit dem, was ich halt auf einmal tragen kann.
Weil die Weste, die habe ich auch genommen, schliesslich wird es bei uns in den Bergen jetzt schon früh kalt. Aber das kann man nicht zusammen tragen. Das ist wirklich viel Wolle, und sie ist schwer. Und gut winddicht. Aber auch atmungsaktiv, wie man heute sagt. Mir kam ein Blutender entgegen, mit einem türkisgrünen T-Shirt und der Aufschrift I <3 Pop. Ich finde ja, es ist nicht egal, wie man am Berg stirbt. Wenn dann schon g'scheid und richtig und nicht in unangemessener Freizeitkleidung. Trotzdem habe ich natürlich meine Hilfe angeboten, aber der Mann schleppte sich allein weiter zum Auto. Ja, der Aufstieg zur Sonnbergalm, der hat es besonders so um 1100 Höhenmeter in sich. Wildromantisch, steil, gnadenlos.



Ach so, der Hut. ja, also das war a so, da hat man mich genötigt, den auch noch zu probieren. Das ist das Blöde an der Sache: Das Sach steht mir noch nicht mal sonderlich schlecht. Knickerbocker und eine vierläufige Elefantenbüchse neben dem Rucksack, und ich könnte mich aufmachen und Bergmastodone erlegen. Und wenn ich wiederkäme, würde man in Kreuth feiern, weil dann für das nächste Jahr genug Elefantenfleisch für die Touristen da wäre.
Was?
Gibt es nicht in den Bergen?
So ein Schmarrn. Aber ich bin nun mal Stadtbewohner, das geht ganz langsam mit der Verbayerung, Schritt für Schritt und d'Mare wird noch viel stricken müssen.



Hier reden schon alle vom Winter und der Brennholzbeschaffung. So schnell, so früh, aber tatsächlich, da ist so etwas in der Luft, und daran erkennt der Landbursch, dass es Zeit wird. Ich nicht, aber die Schwester von da Mare meint, dass die es jetzt meint, in den geborstenen Knochen zu fühlen, entlang der Nägel, die drin stecken. Aber die Hände, die häkeln und stricken wie eh und je. Der nächste Auftrag ist schon draussen.
Ein Rodeltrikot. Mit Banderole über die Brust
Aufschrift: "The Davos Tea & Bobsleigh Society of 1898"
donalphons, 17:48h
... link (37 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 8. September 2012
Der Tag für Leute wie mich
Derr Tag des offnenen Denkmals. Ich finde es schon, wenn es am Sonntag wieder die Massen in die Städte und Dorfzentren drückt, weil sie sehen wollen, was sonst verborgen ist. Und an die Menschen, die das Alte mit Leben erfüllen.



Diesmal ist das Motto "Holz", also geht es oft unter die Dächer, in die Treppenhäuser und sogar in Ställe und Schuppen. Dass Stein jahrhunderte hält, ist verständlich, aber Holz und Beständigkeit: Das muss man können.



Und man muss dankbar um solche Einrichtungen sein. Damit sich langsam das Bewusstsein ändert. Man kann so vieles kaufen und neu errichten, aber Gischichte, die einmal zerstört wurde, ist weg. Unwiderbringlich. Das Vegehen gehört zum Leben dazu, aber nicht die Vernichtung.



Unterwegs einen Kürbis mitnehmen! Jetzt ist die richtige Zeit.
Und wie jedes Jahr fühle ich mich ein wenig schlecht, weil ich nicht selbst aufsperre. Wir haben da im Hof heftig umstrittene Holzlegen, die andernorts so dem Wandel zum Opfer gefallen sind, wie auch die Weinstöcke. Dabei gehören sie integral zum Anwesen in der Stadt dazu, und sind etwas ganz anderes als Platz für Garagen und Autos.



Das Wetter ist schön, die Luft ist warm: Man sollte diese Gelegenheit nutzen. Am besten natürlich mit dem Rad: Leise, sauber, denkmalschonend.



Diesmal ist das Motto "Holz", also geht es oft unter die Dächer, in die Treppenhäuser und sogar in Ställe und Schuppen. Dass Stein jahrhunderte hält, ist verständlich, aber Holz und Beständigkeit: Das muss man können.



Und man muss dankbar um solche Einrichtungen sein. Damit sich langsam das Bewusstsein ändert. Man kann so vieles kaufen und neu errichten, aber Gischichte, die einmal zerstört wurde, ist weg. Unwiderbringlich. Das Vegehen gehört zum Leben dazu, aber nicht die Vernichtung.



Unterwegs einen Kürbis mitnehmen! Jetzt ist die richtige Zeit.
Und wie jedes Jahr fühle ich mich ein wenig schlecht, weil ich nicht selbst aufsperre. Wir haben da im Hof heftig umstrittene Holzlegen, die andernorts so dem Wandel zum Opfer gefallen sind, wie auch die Weinstöcke. Dabei gehören sie integral zum Anwesen in der Stadt dazu, und sind etwas ganz anderes als Platz für Garagen und Autos.



Das Wetter ist schön, die Luft ist warm: Man sollte diese Gelegenheit nutzen. Am besten natürlich mit dem Rad: Leise, sauber, denkmalschonend.
donalphons, 01:58h
... link (7 Kommentare) ... comment
Vergebung
Ich wollte gerade noch etwas Fieses über Draghi schreiben, und darüber, wie sie uns jetzt berauben -
und dann ist mir eingefallen, dass, anders gesagt, Draghi mich ja eigentlich bereichert hat. Die mittelfristigen Geldverluste nämlich sind nichts gegen den nach oben gerichteten Preisschock, den er bei den Immobilien ausgelöst hat. Alles, wirklich alles, was in den letzten Monaten als "zu teuer" galt, wird jetzt, wenn es schuldenfinanziert war, staatlich gefördert, anders kann man das nicht umschreiben. Und wer schon hat, hat gegenüber diesem Geld mit Quadratmetern einen phantastischen Hebel. Nicht dass ich das jetzt tun würde, aber
man muss halt auch immer die Chancen sehen. Draghi ruiniert auch die Rentenansprüche (falls das schon mal jemandem aufgefallen ist), aber er eröffnet Menschen wie mir auch einen Ausweg.
und dann ist mir eingefallen, dass, anders gesagt, Draghi mich ja eigentlich bereichert hat. Die mittelfristigen Geldverluste nämlich sind nichts gegen den nach oben gerichteten Preisschock, den er bei den Immobilien ausgelöst hat. Alles, wirklich alles, was in den letzten Monaten als "zu teuer" galt, wird jetzt, wenn es schuldenfinanziert war, staatlich gefördert, anders kann man das nicht umschreiben. Und wer schon hat, hat gegenüber diesem Geld mit Quadratmetern einen phantastischen Hebel. Nicht dass ich das jetzt tun würde, aber
man muss halt auch immer die Chancen sehen. Draghi ruiniert auch die Rentenansprüche (falls das schon mal jemandem aufgefallen ist), aber er eröffnet Menschen wie mir auch einen Ausweg.
donalphons, 15:45h
... link (14 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 7. September 2012
Wie immer:
Bei den Piraten beginnt die Suche nach Gründen, warum man diesen kenntnisreichen Beitrag über ihre internen Probleme von Teresa Bücker ignorieren sollte.
Wenn ich dann den zweiten Teil mit vielen hübschen Zitaten über den Süd-Berlin-Konflikt schreibe, wird es genauso sein. Und dann machen sie sich wieder gegenseitig kaputt.
Ich würde eigentlich gern den CCC wählen können.
Wenn ich dann den zweiten Teil mit vielen hübschen Zitaten über den Süd-Berlin-Konflikt schreibe, wird es genauso sein. Und dann machen sie sich wieder gegenseitig kaputt.
Ich würde eigentlich gern den CCC wählen können.
donalphons, 01:55h
... link (26 Kommentare) ... comment
Man muss immer das Gute sehen
Und da gibt es durchaus etwas.
Aber davon einmal abgesehen ist es auch nur eine Frage der Formulierung. Traubenernte an der Etsch klingt natürlich schöner als Salbeischneiden an der Donau. Und natürlich ist es schade, dass die bunte Bergrennkuh nicht laufen darf, jetzt, wo sie doch wirklich fertig und durchgestaltet ist. Kein Almauftrieb, sondern zurück in den Stall.



Allerdings, jetzt, da ich bleibe, kann ich es auch ehrlich sagen: Es ist nicht mehr warm. Auch nicht in den sonnigen Lagen im Flachland. Ich fürchte fast, dass es oben in den Bergen nochmal kälter ist, und was ich so optimistisch plante - radeln eventuell noch bis 20 Uhr - hätte sich auch als Debakel in Kälte und Finsternis herausstellen können. ich habe keinen Zweifel., dass in Meran noch Sommer ist, aber oben auf den Bergen ist der Sommer nur eine Illusion,. eine Einbildung, ein vorübergehendes Desinteresse des Winters. Ich hatte mir ein paar schöne Kameraperspektiven mit Bergen überlegt - wer weiss, ob ich daran überhaupt Interesse gehabt hätte. Ich werde bei Kälte schnell apathisch.



Und das kennt man: Und dann war da noch dieser Glücksgriff. Weil sich jemand nicht wirklich mit den Details auskannte, war dieser Herr mit dem bitteren Mund und den grossen, nachdenklichen Augen und der prachtvollen Robe falsch auf 1880 datiert, mithin 65 Jahre zu früh. Es ist ein Unterschied zwischen Gründerzeit und Empire, aber so stand nun am Ende neben der wenig schönen Jahreszahl ein wirklich hübscher Preis - für das echte Alter. Normalerweise versenden Auktionshäuser ganz langsam, und nur zur Sicherheit schrieb ich, sie sollten bis nach Meran warten. Aber sicher, sagte die Dame am Telefon. Ist schon unterwegs, sagte ihr Kollege heute. Und das Wiederfinden von Sendungen, die nicht zustellbar waren, noch dazu in dieser Grösse - das bleibt mir somit hoffentlich erspart. Zumal die Vorstellung von empfindlicher Leinwand, die Tag um Tag an- und weggekarrt wird, auch nicht erbaulich ist.



Und durch den Verbleib in Deutschland habe ich das auch schon wieder eingespart. Ausserdem muss man ab heute ja auch gar nicht mehr nach Italien: Dank Herrn Draghi sind wir jetzt alle Italiener, in Rom entscheidet man über die Geldmenge und wozu man lustig ist, und der Rest muss mitmachen, und es steht heute Euro auf unseren Lire, ja vielleicht auch bald wieder Berlusconi und schüttelt dem Draghi die Hand. Eine seltsame Leichtigkeit erfasst mich beim Blick in die Kataloge, es macht nichts, dass ich keinen Platz mehr habe. lieber stapeln sich die Leinwände an der Wand, als das wenige Geld in den Fluten gigantischer Summen, die da kommen werden. Ja, die Demokratie und die Vorstellung, es gäbe Gesetze und Regeln und Zusagen, die gehalten werden, das war alles sehr schön gedacht: Aber wer im Euro bleibt, wird damit leben müssen, dass seine Rechte nicht bei ihm bleiben. Hier hab ich ein Haus und ein Dach und es ist nicht die erste Währung, deren Sturz der Clan hier erlebt: Das ist der Ort, an dem man sein soll. Woanders... kaum zu glauben, dass man vor zwei Wochen noch Luxussorgen wie ein Grundeinkommen haben konnte. Das hat das Regime fein gemacht, Kohl war der Fluch der Deutschen und wenn ich ihm etwas wünsche, dann ist es, dass er es bis zum letzten bitteren Moment mit ansehen muss. und die Merkel: Erst sich in das Debakel locken lassen, und jetzt wird Geld nachgeworfen, wie man bei den anderen will. Nur Idioten reden von einer Rally an den Börsen: Die nehmen die Turboinflation vorweg, und die Krise kommt von den Rändern dort im Süden ins Zentrum.



Daheim habe ich auch einen Weinstock, wie in Meran, ein neuer, italienischer Rahmen ist da und eine Anleitung, wie man auch ohne Schiessgewehr das Fleisch auf den Tisch bringt. Spass beiseite: Es mag spiessig klingen, aber allein das Leben in gefestigten und verlässlichen Strukturen, zu wissen, dass Menschen das tun, was sich gehört, und nicht nur das, was ihnen gehört, so eine gewisse, pardon, Bodenständigkeit, all das ist auch ein grosser Wert, und das mag ich schon sehr. Keiner hier redet über neue Netzprodukte. Keiner hier zieht von WG zu WG. Es ist hier ein wenig so wie bei den Bergbauern von Meran. Wir sind schon so lange hier. Es ist uns dabei immer gut gegangen. Das muss man sehen.
Aber davon einmal abgesehen ist es auch nur eine Frage der Formulierung. Traubenernte an der Etsch klingt natürlich schöner als Salbeischneiden an der Donau. Und natürlich ist es schade, dass die bunte Bergrennkuh nicht laufen darf, jetzt, wo sie doch wirklich fertig und durchgestaltet ist. Kein Almauftrieb, sondern zurück in den Stall.



Allerdings, jetzt, da ich bleibe, kann ich es auch ehrlich sagen: Es ist nicht mehr warm. Auch nicht in den sonnigen Lagen im Flachland. Ich fürchte fast, dass es oben in den Bergen nochmal kälter ist, und was ich so optimistisch plante - radeln eventuell noch bis 20 Uhr - hätte sich auch als Debakel in Kälte und Finsternis herausstellen können. ich habe keinen Zweifel., dass in Meran noch Sommer ist, aber oben auf den Bergen ist der Sommer nur eine Illusion,. eine Einbildung, ein vorübergehendes Desinteresse des Winters. Ich hatte mir ein paar schöne Kameraperspektiven mit Bergen überlegt - wer weiss, ob ich daran überhaupt Interesse gehabt hätte. Ich werde bei Kälte schnell apathisch.






Und durch den Verbleib in Deutschland habe ich das auch schon wieder eingespart. Ausserdem muss man ab heute ja auch gar nicht mehr nach Italien: Dank Herrn Draghi sind wir jetzt alle Italiener, in Rom entscheidet man über die Geldmenge und wozu man lustig ist, und der Rest muss mitmachen, und es steht heute Euro auf unseren Lire, ja vielleicht auch bald wieder Berlusconi und schüttelt dem Draghi die Hand. Eine seltsame Leichtigkeit erfasst mich beim Blick in die Kataloge, es macht nichts, dass ich keinen Platz mehr habe. lieber stapeln sich die Leinwände an der Wand, als das wenige Geld in den Fluten gigantischer Summen, die da kommen werden. Ja, die Demokratie und die Vorstellung, es gäbe Gesetze und Regeln und Zusagen, die gehalten werden, das war alles sehr schön gedacht: Aber wer im Euro bleibt, wird damit leben müssen, dass seine Rechte nicht bei ihm bleiben. Hier hab ich ein Haus und ein Dach und es ist nicht die erste Währung, deren Sturz der Clan hier erlebt: Das ist der Ort, an dem man sein soll. Woanders... kaum zu glauben, dass man vor zwei Wochen noch Luxussorgen wie ein Grundeinkommen haben konnte. Das hat das Regime fein gemacht, Kohl war der Fluch der Deutschen und wenn ich ihm etwas wünsche, dann ist es, dass er es bis zum letzten bitteren Moment mit ansehen muss. und die Merkel: Erst sich in das Debakel locken lassen, und jetzt wird Geld nachgeworfen, wie man bei den anderen will. Nur Idioten reden von einer Rally an den Börsen: Die nehmen die Turboinflation vorweg, und die Krise kommt von den Rändern dort im Süden ins Zentrum.



Daheim habe ich auch einen Weinstock, wie in Meran, ein neuer, italienischer Rahmen ist da und eine Anleitung, wie man auch ohne Schiessgewehr das Fleisch auf den Tisch bringt. Spass beiseite: Es mag spiessig klingen, aber allein das Leben in gefestigten und verlässlichen Strukturen, zu wissen, dass Menschen das tun, was sich gehört, und nicht nur das, was ihnen gehört, so eine gewisse, pardon, Bodenständigkeit, all das ist auch ein grosser Wert, und das mag ich schon sehr. Keiner hier redet über neue Netzprodukte. Keiner hier zieht von WG zu WG. Es ist hier ein wenig so wie bei den Bergbauern von Meran. Wir sind schon so lange hier. Es ist uns dabei immer gut gegangen. Das muss man sehen.
donalphons, 01:20h
... link (17 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 5. September 2012
Bayerische Sehenswürdigkeiten feat Kampfstern Galaktica
In diesem Krankenhaus - doch ja, das ist ein Hospital und nicht Bayerns Plam zur Eroberung weiterer Galaxien zur Aussiedlung der Berliner - wurde unserem Landesvater gerade gesagt, er sei fit genug für weitere vier Jahre in der Schlangengrube CSU und an der Spitze des Freistaates.

Ich fühle mich zwar so, als könnte ich vier Jahre mit der Machete in Schlangengruben hacken gehen, und vier Jahre über den Freistaat schreiben - aber leider wurde mir im gleichen Hause mit guten Gründen geraten, nicht unbedingt gerade jetzt mit dem Rad nach Meran zu radeln. Nicht dass ich krank wäre, aber es gab schon Argumente. Wir erinnern uns, vor ein paar Wochen hat es mich übel gelegt, und nun ist man der Auffassung, dass es Gründe für die schnelle Ermüdung der rechten Hand gibt, tief drinnen, ich erst mal wieder
was Leute halt so sagen, die vermutlich auch noch recht haben.
Und es stimmt ja auch, ohne rechte Hand könnte ich auch keinem mehr verbal das Gesicht und das Spatzenhirn in den Rückenmarkkanal treten, wofür es einfach zu viele Piraten in Berlin gibt.
Ich hasse Krankenhäuser, und Mediziner sollte ich auch nicht so oft sehen. ich sehe sie fast nie, aber auch das ist zu oft. Hilft alles nichts.

84 Kilo vibrierender Muskeln (die 12 Kilo fett sind Reserven).
Ich wäre den Berg hinaufgeflogen. Und jetzt bleibe ich unten.

Ich fühle mich zwar so, als könnte ich vier Jahre mit der Machete in Schlangengruben hacken gehen, und vier Jahre über den Freistaat schreiben - aber leider wurde mir im gleichen Hause mit guten Gründen geraten, nicht unbedingt gerade jetzt mit dem Rad nach Meran zu radeln. Nicht dass ich krank wäre, aber es gab schon Argumente. Wir erinnern uns, vor ein paar Wochen hat es mich übel gelegt, und nun ist man der Auffassung, dass es Gründe für die schnelle Ermüdung der rechten Hand gibt, tief drinnen, ich erst mal wieder
was Leute halt so sagen, die vermutlich auch noch recht haben.
Und es stimmt ja auch, ohne rechte Hand könnte ich auch keinem mehr verbal das Gesicht und das Spatzenhirn in den Rückenmarkkanal treten, wofür es einfach zu viele Piraten in Berlin gibt.
Ich hasse Krankenhäuser, und Mediziner sollte ich auch nicht so oft sehen. ich sehe sie fast nie, aber auch das ist zu oft. Hilft alles nichts.

84 Kilo vibrierender Muskeln (die 12 Kilo fett sind Reserven).
Ich wäre den Berg hinaufgeflogen. Und jetzt bleibe ich unten.
donalphons, 23:51h
... link (44 Kommentare) ... comment
Tee hilft gegen Kopfschmerzen
Gut, vielleicht kommen die Kopfschmerzen bei mir auch daher, dass ich zu wenig Tee getrunken habe. Gefühlt aber ist das nicht meine Droge, sondern meine Medizin. Und damit verstehe ich absolut keinen Spass, wenn da Firmen wie Nestle dran rumpanschen. In der FAZ.
donalphons, 23:45h
... link (40 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 5. September 2012
Andererseits
Warum fährst Du weg, pflegte meine - ansonsten selbst höchst reiselustige - Grossmutter immer zu betonen, und sagte, wie schön man - und besonders ich - es hier doch habe.
Und wie immer.












Und wie immer.
donalphons, 00:54h
... link (2 Kommentare) ... comment
Zwischen 5 und 0 Prozent
Man könnte jetzt übrigens einen brillianten Beitrag darüber schreiben, wie der sich in Berlin an die Fraktionsmacht gebracht habende Christopher Lauer an Bundespartei, Landesverband, anderen Piraten und Fraktionskollegen vorbei direkt an Annett Meiritz vom SPONschleim seine eigenen, von der Beschlusslage abweichenden Vorstellungen einer Urheberrechtsreform als Entwurf "der Piraten" lanciert. Und dann, wie die ihm dafür auch was aufs Maul gibt - die Zeiten des Kuschelns sind schliesslich vorbei, seitdem die Piraten absaufen. Und das Ganze wird dann unter dem Label 15 Piraten auch noch ins Internet gestellt wird, aber ohne dass Lauer irgendwie einen Plan hat, wie das debattiert werden soll. Willkommen in der Realpolitik, liebe Piraten, wäre ine Überschrift
Dann sähe man, was Parteitagsbeschlüsse, Liquidfeedback und Basiswahlen von Mandatsinhabern bei den Piraten wirklich wert sind, wenn nur ein an ADHS-entschlossener Intrigant in die Position kommt, Medien zu füttern und an den Strukturen wie der ach so geliebten Basis bei Kernthemen vorbei zu regieren, und Themen zu setzen, wie er es für richtig hält. Man könnte ein wenig Medienkritik machen und nach der Professionalität fragen, und noch so einiges mehr.
Aber ich habe gerade keine Lust. Ich schreibe lieber was über Tee. Da habe ich dann meine Ruhe, und warum soll ich mich anstrengen und rumärgern - andere schreiben einfach bei Zeitschriften ab und lassen Schülerzeitungsqualität von angeblichen "Philosophinnen" drei Tage auf der Hauptseite. Anstrengung lohnt einfach nicht.
Edit 1: Die Fetzen fliegen.
Edit 2: Einmal mit echten Profis arbeiten.
Edit 3: Man darf nicht von Berlin auf Bayern schliessen.
Edit 4: Offensichtlich wusste sogar die Springer'sche Welt vor der Partei von Lauers Idee.
Edit 5: Weiteres schönes Detail vom Zuständigen.
Edit 6: Es gibt also noch Piraten bei den Piraten und nicht nur Berliner Mobber.
Edit 7: Nach nur zwei Stunden nach dem PR-Gau finden es auch andere Übergangene der Fraktion nicht so toll.
Edit 8: Schon lustig: Bislang-Lauer-Getreuer Morlang distanziert sich, während Lauers Intimus Martin Delius den Vorschlag brav retweeted hat.
Edit 9: Die Geschäftsführerin der Fraktion hat offensichtlich vergessen, wie Lauer andere Leute bei der Presse dranzuhängen beliebt.
Edit 10: Nach dem verheerenden Medien, Twitter und Parteienecho des Tages - nur einer hat sich wohl nicht genau umgetan und ignoriert, was an Argumenten vorgebracht wurde - kann man wohl öffentlich sagen, dass zukünftige Lauerdrohungen, er werde irgendwas mit seinen Pressekontakten unternehmen, getrost zu den Akten gelegt werden können. Lauer is toast. Sowas passiert halt, wenn man dauernd damit öffentlich rumposed, dass einem die Medien nach dem Mund reden.
Edit 11: Oh, wie ist das schön! Lauer hat zwar gesagt, dass es ein Fehler war, seinen Entwurf als den der Fraktion auszugeben, aber: Heute um 22 Uhr dann noch diese kleine Debatte zwischen Nutellaberliner und dem Fraktionsmitglied Alexander Morlang:
nutellaberliner @nutellaberliner
@pfadintegral und die PM ist auch überschrieben mit "die piratenfraktion legt einen entwurf vor". vielleicht solltet ihr die PM korrigieren?
Alexander Morlang Alexander Morlang @alx42
@nutellaberliner @pfadintegral ist das immer noch nicht passiert?
nutellaberliner @nutellaberliner
@alx42 hab gerade geschaut, in der PM stand noch "entwurf der piratenfraktion" cc @pfadintegral
Dann sähe man, was Parteitagsbeschlüsse, Liquidfeedback und Basiswahlen von Mandatsinhabern bei den Piraten wirklich wert sind, wenn nur ein an ADHS-entschlossener Intrigant in die Position kommt, Medien zu füttern und an den Strukturen wie der ach so geliebten Basis bei Kernthemen vorbei zu regieren, und Themen zu setzen, wie er es für richtig hält. Man könnte ein wenig Medienkritik machen und nach der Professionalität fragen, und noch so einiges mehr.
Aber ich habe gerade keine Lust. Ich schreibe lieber was über Tee. Da habe ich dann meine Ruhe, und warum soll ich mich anstrengen und rumärgern - andere schreiben einfach bei Zeitschriften ab und lassen Schülerzeitungsqualität von angeblichen "Philosophinnen" drei Tage auf der Hauptseite. Anstrengung lohnt einfach nicht.
Edit 1: Die Fetzen fliegen.
Edit 2: Einmal mit echten Profis arbeiten.
Edit 3: Man darf nicht von Berlin auf Bayern schliessen.
Edit 4: Offensichtlich wusste sogar die Springer'sche Welt vor der Partei von Lauers Idee.
Edit 5: Weiteres schönes Detail vom Zuständigen.
Edit 6: Es gibt also noch Piraten bei den Piraten und nicht nur Berliner Mobber.
Edit 7: Nach nur zwei Stunden nach dem PR-Gau finden es auch andere Übergangene der Fraktion nicht so toll.
Edit 8: Schon lustig: Bislang-Lauer-Getreuer Morlang distanziert sich, während Lauers Intimus Martin Delius den Vorschlag brav retweeted hat.
Edit 9: Die Geschäftsführerin der Fraktion hat offensichtlich vergessen, wie Lauer andere Leute bei der Presse dranzuhängen beliebt.
Edit 10: Nach dem verheerenden Medien, Twitter und Parteienecho des Tages - nur einer hat sich wohl nicht genau umgetan und ignoriert, was an Argumenten vorgebracht wurde - kann man wohl öffentlich sagen, dass zukünftige Lauerdrohungen, er werde irgendwas mit seinen Pressekontakten unternehmen, getrost zu den Akten gelegt werden können. Lauer is toast. Sowas passiert halt, wenn man dauernd damit öffentlich rumposed, dass einem die Medien nach dem Mund reden.
Edit 11: Oh, wie ist das schön! Lauer hat zwar gesagt, dass es ein Fehler war, seinen Entwurf als den der Fraktion auszugeben, aber: Heute um 22 Uhr dann noch diese kleine Debatte zwischen Nutellaberliner und dem Fraktionsmitglied Alexander Morlang:
nutellaberliner @nutellaberliner
@pfadintegral und die PM ist auch überschrieben mit "die piratenfraktion legt einen entwurf vor". vielleicht solltet ihr die PM korrigieren?
Alexander Morlang Alexander Morlang @alx42
@nutellaberliner @pfadintegral ist das immer noch nicht passiert?
nutellaberliner @nutellaberliner
@alx42 hab gerade geschaut, in der PM stand noch "entwurf der piratenfraktion" cc @pfadintegral
donalphons, 14:54h
... link (8 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 4. September 2012
Mausetotes Kapital
Es gibt da ein Kameraproblem mit meiner Radreise: Ich kann meine - vergleichsweise grosse - Olympus Pen nicht mirnehmen. Sie ist schwer und beim Sport auch unhandlich. Ich weiss, ich werde es bereuen, wenn ich dann erst mal in Meran bin, und es wieder um Fragen wie Details und Tiefenunschärfe geht.
Aber beim Weg über die Berge ist so ein Brocken eher hinderlich. Man muss jedesmal anhalten, komplett absteigen und hantieren, wenn man abdrücken will. Obendrein ist das Objektiv auch nicht gerade das, was man als "Weitwinkel" bezeichnen würde, was wiederum für die Landschaftsaufnahmen in den Bergen nur so mittelgut ist - deshalb sind die Alpenbilder in diesem Beitrag teilweise auch mit einer kleinen Casio EX H5 gemacht. Und weil öfters Fragen kommen, welche Kamera ich denn benutze, wenn die Bilder aus dieser - relativ gesehen - Knipse stammen, kann die Qualität auch nicht ganz schlecht sein.
Dazu kommt, dass dieses kleine Ding schon mal aus dem fahrenden Auto und auch sonst oft runter gefallen ist, klaglos Regen, Bergtouren, Stürze, ein paar tausend Kilometer in der feuchten Trikottasche und Hardcorerodeln weggesteckt hat, einmal sogar verloren ging, wieder zu mir kam, und danach im Vergleich zum bedauernd angeschafften und laut Prospekt natürlich sehr viel neueren Ersatz die besseren Bilder machte. Und leichter war. Und kleiner. Und - sowas merkt man erst nach vielen Bildern - auch durch die runde, kantenlosen Form schneller in und aus Taschen heraus glitt, wenn es nötig war. Seit dem 26. August sind alle Bilder in diesem Blog mit der Kleinen entstanden, und es hat sich niemand beschwert. Sie hat nur drei Nachteile: Gegen die Sonne brennen die Bilder aus, in Dunkelheit muss man viel nacharbeiten, und der Akku ist für eine Kamera mit grossem Zoombereich von 28 bis 280 mm zu klein. Theoretisch sollte der NP-80 bis zu 260 Bilder machen, aber in der Praxis ist nach 150 Schluss. Der Teufel ist bekanntlich ein emsiges Eichhörnchen, ich möchte nicht oben am Jaufenpass stehen und von der ungenauen Energieanzeige gefoppt werden, und daher dachte ich mir: So ein zweiter Akku und ein zweites Ladegerät -wie schnell ist so etwas im Hotel vergessen - wäre keine dumme Idee.
So sieht das aus.
Kostet 30 für den Akku und 60 für das Ladegerät.
Natürlich gibt es im Internet auch billige Kopien, da ist man ab 25 Euro dabei, und Amazon hat beides auch für 50 Euro, aber die Erfahrung zeigt leider auch, dass solche Dinge dann erst daheim ankommen, wenn man schon laut auf Bayerisch in einem Alpental über die streikende Kamera flucht. Die grossem Läden vor der Stadt sind da auch unerbittlich, die verschleudern zwas Kameras, aber verdienen sich nachher an solchen Kleinigkeiten den nächsten grossen Laden vor anderen Städten. Aus Prinzip gehe ich daher zu dem, was man als Photofachgeschäft bezeichnet, weil, wenn ich schon blute, dann bitte an der richtigen Stelle, und zwar in der Altstadt (und selbst, wenn es teurer wäre, müsste man beim grossen Laden noch Zeit und Fahrtkosten dazurechnen). Dort hörte man sich meine Frage an und sagte:
Nehmen Sie doch diese EX-Z330 von Casio, das ist unser letztes Exemplar, die kostet 50 Euro, mit Garantie und allem. Da ist der Akku und das Ladegerät dabei.
Betrachtet man das rational, könnte man sagen, dass die Entfernung einer früher mal 180 Euro teuren Kamera - so klein und schick und handlich, Japanerinnen werden vor Glück gquietscht haben, als sie vorgestellt wurde - dem Laden 40 Euro wert ist, verglichen mit Ladegerät und Akku allein. Aber wir leben ja auch in Zeiten, wo man auf Wertgegenstände hinten ein Bapperl draufklebt, das besagt, man sollte sie nicht in den Müll werfen.
Ganz rational weiss ich, dass diese unsere sog. "Zivilisation" das nicht auf Dauer überleben wird. Dieses Bapperl ist obszön und dekadent, und steht für das, was wir tun und wie wir leben. Vor 20 Jahren wäre es noch unvorstellbar gewesen, auf eine Kamera - ein vererbungsfähiger Wertgegenstand - so eine Erinnerung zu drucken. Schon jetzt ist es nur noch ein Akku, ein Ladegerät und eine Art Aufbewahrungskiste für die zweite SD-Karte. Weil sie zwei Jahre alt ist - in der Vorstellung unseres Systems also obsolet.
Das sollte man geniessen, solange es nich geht. Ich weiss, es wird sich ändern, und ich frage mich, ob wir dann überhaupt noch eine Kamera zum Aufheben haben werden. Immerhin, die Berge werden bleiben, und die Rennräder, die ich baue, werden auch 30, 40 Jahre funktionieren.

Aber beim Weg über die Berge ist so ein Brocken eher hinderlich. Man muss jedesmal anhalten, komplett absteigen und hantieren, wenn man abdrücken will. Obendrein ist das Objektiv auch nicht gerade das, was man als "Weitwinkel" bezeichnen würde, was wiederum für die Landschaftsaufnahmen in den Bergen nur so mittelgut ist - deshalb sind die Alpenbilder in diesem Beitrag teilweise auch mit einer kleinen Casio EX H5 gemacht. Und weil öfters Fragen kommen, welche Kamera ich denn benutze, wenn die Bilder aus dieser - relativ gesehen - Knipse stammen, kann die Qualität auch nicht ganz schlecht sein.

Dazu kommt, dass dieses kleine Ding schon mal aus dem fahrenden Auto und auch sonst oft runter gefallen ist, klaglos Regen, Bergtouren, Stürze, ein paar tausend Kilometer in der feuchten Trikottasche und Hardcorerodeln weggesteckt hat, einmal sogar verloren ging, wieder zu mir kam, und danach im Vergleich zum bedauernd angeschafften und laut Prospekt natürlich sehr viel neueren Ersatz die besseren Bilder machte. Und leichter war. Und kleiner. Und - sowas merkt man erst nach vielen Bildern - auch durch die runde, kantenlosen Form schneller in und aus Taschen heraus glitt, wenn es nötig war. Seit dem 26. August sind alle Bilder in diesem Blog mit der Kleinen entstanden, und es hat sich niemand beschwert. Sie hat nur drei Nachteile: Gegen die Sonne brennen die Bilder aus, in Dunkelheit muss man viel nacharbeiten, und der Akku ist für eine Kamera mit grossem Zoombereich von 28 bis 280 mm zu klein. Theoretisch sollte der NP-80 bis zu 260 Bilder machen, aber in der Praxis ist nach 150 Schluss. Der Teufel ist bekanntlich ein emsiges Eichhörnchen, ich möchte nicht oben am Jaufenpass stehen und von der ungenauen Energieanzeige gefoppt werden, und daher dachte ich mir: So ein zweiter Akku und ein zweites Ladegerät -wie schnell ist so etwas im Hotel vergessen - wäre keine dumme Idee.

So sieht das aus.
Kostet 30 für den Akku und 60 für das Ladegerät.
Natürlich gibt es im Internet auch billige Kopien, da ist man ab 25 Euro dabei, und Amazon hat beides auch für 50 Euro, aber die Erfahrung zeigt leider auch, dass solche Dinge dann erst daheim ankommen, wenn man schon laut auf Bayerisch in einem Alpental über die streikende Kamera flucht. Die grossem Läden vor der Stadt sind da auch unerbittlich, die verschleudern zwas Kameras, aber verdienen sich nachher an solchen Kleinigkeiten den nächsten grossen Laden vor anderen Städten. Aus Prinzip gehe ich daher zu dem, was man als Photofachgeschäft bezeichnet, weil, wenn ich schon blute, dann bitte an der richtigen Stelle, und zwar in der Altstadt (und selbst, wenn es teurer wäre, müsste man beim grossen Laden noch Zeit und Fahrtkosten dazurechnen). Dort hörte man sich meine Frage an und sagte:

Nehmen Sie doch diese EX-Z330 von Casio, das ist unser letztes Exemplar, die kostet 50 Euro, mit Garantie und allem. Da ist der Akku und das Ladegerät dabei.
Betrachtet man das rational, könnte man sagen, dass die Entfernung einer früher mal 180 Euro teuren Kamera - so klein und schick und handlich, Japanerinnen werden vor Glück gquietscht haben, als sie vorgestellt wurde - dem Laden 40 Euro wert ist, verglichen mit Ladegerät und Akku allein. Aber wir leben ja auch in Zeiten, wo man auf Wertgegenstände hinten ein Bapperl draufklebt, das besagt, man sollte sie nicht in den Müll werfen.

Ganz rational weiss ich, dass diese unsere sog. "Zivilisation" das nicht auf Dauer überleben wird. Dieses Bapperl ist obszön und dekadent, und steht für das, was wir tun und wie wir leben. Vor 20 Jahren wäre es noch unvorstellbar gewesen, auf eine Kamera - ein vererbungsfähiger Wertgegenstand - so eine Erinnerung zu drucken. Schon jetzt ist es nur noch ein Akku, ein Ladegerät und eine Art Aufbewahrungskiste für die zweite SD-Karte. Weil sie zwei Jahre alt ist - in der Vorstellung unseres Systems also obsolet.
Das sollte man geniessen, solange es nich geht. Ich weiss, es wird sich ändern, und ich frage mich, ob wir dann überhaupt noch eine Kamera zum Aufheben haben werden. Immerhin, die Berge werden bleiben, und die Rennräder, die ich baue, werden auch 30, 40 Jahre funktionieren.
donalphons, 01:11h
... link (15 Kommentare) ... comment
Für 500 lausige Franken
In einer Phase ohnehin schon extremer Aneklung durch faule, dumme, nichtsnutzige und moralisch fragwürdige Schmierfinken, mit deren Leistung ich persönlich in die Donau ginge, um die Schande loszuwerden; in einer Phase also, in der ich generell Medienseiten meide, zumal die Klugen der Branche gerade weitgehend anderweitig tätig zu sein scheinen; in einer Zeit, da von das Leyen mit denen schlittenfährt, auf dass die nächste, grosse Umverteilung komme, und man wundere sich bitte nicht über Altersarmmut, irgendwie muss auch hierzulande das Finanzdebakel aufgeräumt werden, nur nicht so offensichtlich bankenverbunden wie bei den Iren, die ihre Rentenkasse einfach verpfändet haben -
in solchen Zeiten des Verdrusses kommen auch noch solche Nachrichten über den Johurnaillenkauf mit Umschlägen und 500 Franken. Dabei auch laut Organisator die angeblich so tolle NZZ.
Das Schlimme daran ist nicht, dass sie so etwas nehmen, weil die Medienhäuser sie schlecht bezahlen. Das Schlimme ist, sie würden es immer nehmen, egal wie man sie bezahlt. An Not ist in diesem Beruf wie an Überfluss kein Mangel- - es ist ein Problem der schlechten Charaktere.
Weiter mit Radfahren.
in solchen Zeiten des Verdrusses kommen auch noch solche Nachrichten über den Johurnaillenkauf mit Umschlägen und 500 Franken. Dabei auch laut Organisator die angeblich so tolle NZZ.
Das Schlimme daran ist nicht, dass sie so etwas nehmen, weil die Medienhäuser sie schlecht bezahlen. Das Schlimme ist, sie würden es immer nehmen, egal wie man sie bezahlt. An Not ist in diesem Beruf wie an Überfluss kein Mangel- - es ist ein Problem der schlechten Charaktere.
Weiter mit Radfahren.
donalphons, 17:44h
... link (2 Kommentare) ... comment
: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 3. September 2012
#9012090
Manchmal übertreibe ich als Kunstfigur ein wenig. "Der dicke Don" zum Beispiel ist im Moment etwas überzogen.

Aber im Winter werde ich die Diskrepanz schon aufzufüllen wissen, keine Sorge.

Aber im Winter werde ich die Diskrepanz schon aufzufüllen wissen, keine Sorge.
donalphons, 00:54h
... link (38 Kommentare) ... comment
In Hamburg.
Mein Blog an der Spree Hafel Ostsee Elbe (stimmt doch, oder?) Ja doch wirklich, die Stützen der Gesellschaft machen im hohen Norden am Polarkreis ein paar Flaschen auf.
donalphons, 13:53h
... link (4 Kommentare) ... comment
... older stories