Die Schweinehälfte der Schwaben

Die Süddeutsche Zeitung gehört ab 29. Februar mehrheitlich der Südwestdeutschen Medien Holding. Bayerns Vorzeigestück in der Hand der Schwaben. Uh-Oh. Witzigerweise betonte man früher, dass die Süddeutsche im Besitz der Holding schlechte Karten haben werde. Immerhin: Damit gibt es jetzt einen noch internetuntauglicheren Besitzer als die Online-Redaktion.

Freitag, 21. Dezember 2007, 18:51, von donalphons | |comment

 
Interessant vor allem, welche Blätter die Holding im Ländle drucken lässt.

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Vielleicht wird die SZ in "Schwarzländer Bote" umbenannt.

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Dann wohl eher "Südostdeutsche Zeitung"...

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Daher weht also s'Windle. Gruselig, aber wie heute schon erwähnt nicht ohne Chancen.

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Ich würde eher sagen, dass die Süddeutsche nun endgültig in badische Hände fällt. Die Südwestdeutschen Medien Holding gehört wiederum zwei Unternehmen: "Gruppe Würtembergischer Verleger": Kleinere Verlage, die den Mantelteil von den Stuttgarter Nachrichten beziehen. Interessant ist der andere Eigentümer: "Medien Union" aus Ludwigshafen. Dem Hauptgesellschafter Dieter Schaub (+ Familie) werden Kontakte zu Kohl zugeschrieben, was Kohl immer dementiert - oder man liest auch über Kontakte zu Johannes Ludewig, bei Kohl im Kanzleramt nach der Wende für den Aufbau Ost zuständig.

Dieter Schaub ist sehr reich, aber seit 20 Jahren sehr öffentlichkeitsscheu.

Wenn man so ein wenig im deutschen Zeitungsverlagswesen recherchiert, dann kommen einem die verschachtelten Beteiligungen, die diskreten Eigentümerfamilien und Beteiligungen an Buchverlagen und Radiosender sehr eigentümlich vor. Kein Wunder, dass da im Internet nichts läuft. Da geben die Kinder und Enkel der Gründer die Marschroute vor, deren Väter und Grossväter von den Allierten die Presselizenzen ergattert haben. Was damals fast einer Lizenz zum Gelddrucken gleichkam. Insofern ist im deutschen Zeitungswesen überall "Schwaben".

Und was man so im Internet über die neuen Süddeutschen Mehrheitseigentümer findet, lässt nichts Gutes erahnen.

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entscheidend ist, was hinten raus kommt. (jedoch schade, dass man hier nicht blinzeln und lispeln kann.) warten wir also einmal ab, ob sich an qualität und inhalten der süddeutschen etwas ändert.

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aus der wikipedia
"Die Medien Union GmbH mit Sitz in Ludwigshafen ist ein Medienkonzern mit einem ungefähren Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro"
doch schon beachtlich, wie es sich zusammenläppert.

zur medien union gehört auch die "in chemnitz erscheinende" freie presse, eine abonnementszeitung mit einer auflage von immerhin etwa 330 tsd stück.

die akquise selber, ja, also es heisst, die kontakte des herrn schaub seien im dabei von nutzen gewesen. nun, dafür hat man sie schliesslich.

die fp ist für mich, da ich in deren verbreitungsgebiet lebe, muster dessen, was ich für die zukunft des journalismus halte: billige tagelöhner für den content, der ruhig einmal ins schleichwerberische abgleiten darf. die leser wollen das so, sie kennen es nicht anders. fürs überregionale kommt man bei der fp ohne dpa aus, da wackelt dann schon der nächste grosse name im gewerbe.

die alten halten das blatt, weil sie es immer schon gehalten haben, die jungen scheren sich nicht drum. für die armen gibt die fp ein anzeigenblatt für lau heraus. die anzeigen- und amtsblätter bieten fürs regionale nicht weniger als die fp im abonnement. die überregionalen nachrichten kommen jede stunde aus dem radio (und die haben dsie wohl von spon, zumindest die privaten, nehme ich mal an). wobei die privaten sender wie psr es schaffen, mit gewinnspielen auch noch reibach zu machen, jeder anruf kostet 50 cent, nicht jeder anruf gewinnt...

und für diejenigen, für die sich das so anhört, als ob das geschäftsmodell auf dem absteigenden ast ist:

für mich ist das gewerbe, prospekte mit umverpackung zu verteilen, noch lange nicht am ende. manche kunden sind sogar bereit, für die umverpackung auch noch zu bezahlen.

dazu kommt noch, dass für die verteilung der prospekte einen verteilapparat besteht, leute, die für ein nasenwasser bereit sind. egal was austragen, prospekte mit und ohne umverpackung, adressierte infopost oder postsendungen. und je mehr die dpag ihren zustellern bezahlen muss, umso günstiger kann ein unternehmen wie vdl express (so heisst der verteilapparat der fp) seinerseits die geschäfts- und behördenpost zustellen.

wie wird die sz zugestellt? haben die ein eigenes netz von zustellern?

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Sagen wir mal so: Ich wäre nicht überrascht, wenn sich beim Thema Lohngefüge bei der SZ demnächst was tun würde. Irgendwie muss man den Kauf ja auch refinanzieren :-)

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Und nach diesem feisten Täuschungsversuch

http://blogbar.de/archiv/2007/12/20/die-neue-eiszeit/#comment-381186

siehe die weiteren Kommentare, ist das Einsparen vielleicht gar nicht so dumm.

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Die internetuntauglichkeit hat die SZ ja hinlänglich mit ihren wahnwitzigen "Öffnungszeiten" für die Kommentarfunktion unter Beweis gestellt. Dabei waren die oft das interessanteste an den Artikeln...

Ich steig wieder auf Papier um.

*raschel*

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