Der Niedergang der Korruption
(vom Kongress für gegenseitige Handhygiene in Rottach Egern berichtet Don Alphonso) Überlagert von Bankenkrise, Steuerhinterziehung und Empörung über die Folgen der in Deutschland üblichen Kleinstbegünstigung wird ein Werteverfall übersehen , der von Eppendorf bis Rottach-Egern Deutschlands Führungseliten heimsucht: Die Wertverluste der echten Korruption. Deutschland riskiert, auf dem globalen Markt abgehängt zu werden. Auf diesen Nenner lassen sich die Vorträge des diesjährigen Symposions "Challenging public and private Structures" in den exklusiven Räumen des vorzüglichen Nobelhotels (Redaktion bitte prüfen, ob die die Werbeseite endlich gebucht haben, sonst einfach nur "Rottach" schreiben) zusammenfassen.
Schuld sind dabei vor allem die Käuflichen der mittleren Ebene. Was sich schon in den 90er Jahren bei Fällen wie dem Münchner Flughafen oder zu Beginn des Jahrzehnts bei der Allianz-Arena andeutete, ist heute traurige Gewissheit: Bestecher suchen gezielt nach den günstigsten Anbietern in der Kette, und versuchen mit kleinsten Begünstigungen maximale Erfolge zu erzielen. Die hohe Kunst der Korruption, einst das Spiel der Eliten, hat dadurch einen vulgären Beigeschmack verstaubter Amtsstuben bekommen.
So verteilte kürzlich ein rheinischer Gadgethersteller lediglich drittklassige Flachbildschirme an Bankmanager, um so etwas Langweiliges wie seine Kreditlinie zu sichern. Ein Autohersteller organisierte für Betriebsräte sexuell ausgestaltete Lustreisen, die auch als normaler Pauschalurlaub hätten gebucht werden können. Gänzlich mehrwertfrei sind vereinzelte Fälle an Hochschulen, in denen Studentinnen den Professoren für ein Examen geschlechtlich entgegenkommen. In allen Fällen entspricht der Gewinn der Käuflichen nur einem Bruchteil der Einnahmen der Kaufenden. Unglamuröse Neigungen dieses Subproletariats der Vorteilsannahme sorgen für Umsatzverluste der Luxusgüterindustrie. "Allein deshalb sind wir schon gezwungen, uns Journalisten zu kaufen", betont der enttäuschte Vorteilsanbieter eines deutschen Automobilveredlers. "Wenn wir früher zehn Wägen an die eine Stadtverwalter geliefert haben, konnten wir sicher sein, dass zwei Wochen später der Kanalbauer der Nachbargemeinde ebenfalls mit einem Auftrag kommt. Das geht heute alles nur noch über Klickstrecken und Reality Soaps, bei denen wir das Einsammeln der Fahrzeuge vergessen."
Aber auch der Staat - und damit die Allgemeinheit - ist unmittelbar vom Niedergang betroffen. Genügte es noch in den 60er und 70er Jahren, bei ein paar bekannten Personen wegzuschauen, kann er inzwischen nicht umhin, ab und zu ein paar Neukorrupte mit hohen Kosten für Ermittlung und Verurteilung aus dem Verkehr zu ziehen. "Vollkommen unverständlich gerade bei den mickrigen Angeboten", meint der bekannte Müncher Promianwalt L., "wenn es auffliegt, ist man so oder so fällig und ruiniert. Ein angenommener Fernseher hilft da nicht weiter, deshalb raten wir unseren Kunden, angesichts der Risiken auch angemessene Preise zu verlangen". Ansonsten würden nur neue Sozialfälle auf Kosten der Steuerzahler geschaffen.
Doch es gibt auch Hoffnung. "Die Preise haben fraglos ihren Tiefpunkt erreicht, jetzt geht es wieder aufwärts", sagt der in der Szene bekannte Geschäftsvermittler S. aus Düsseldorf. Zu verdanken sei das den Geschäftsinteressen russischer und fernöstlicher Unternehmen, die auf den deutschen Markt drängen und die Preise verderben. "Bei denen ist das ein Teil der Traditionspflege, bei dem keine Kosten gescheut werden", erklärt S., "deutsche und europäische Interessenten werde zukünftig tiefer in die Tasche greifen müssen, um mitzuhalten".
Das gilt schon jetzt für den Markt der Universitäten. "Da bahnt sich ein Strukturwandel an", gibt der St. Gallener Berater T. zu bedenken, "seit die Professoren die Benutzung von StudiVZ kennen, haben sich die Machtverhältnisse verschoben: Sex gibt es schon, wenn ein Professor die Bilderfunde aus dem VZ als Drohpotenzial einsetzt, und wer wüste Drogenparties oder teure Mietwägen herzeigt, muss auch damit rechnen, dass der Professor gerne mal einen 911er fahren möchte". Ohnehin ist der Sexmarkt im Niedergang begriffen, denn im VZ gibt es genügend Gruppen, in denen sich Studentinnen für Kleinstbeträge anbieten. "Heute gehen die Zahlungen der Studenten fast schon treuhänderisch über den Prof zu den Studentinnen", plaudert T. aus dem Nähkästchen.
Vielleicht wird der Markt aber auch von den aktuellen Krisen stimuliert. "Crashszenarien sind immer gute Zeiten für investitionsintensive Vertuschungsversuche", stellt L. klar, der in den letzten Wochen bei Justiz und Staatspartei gern gesehener Gast war. Und gerade, wenn es um das wirtschaftliche und gesellschaftliche Überleben geht, oder auch der Vermeidung eines Zusammentreffens mit von Liechtensteinern engagierten Spezialgruppen der früheren Roten Armee, ist mit einer Erholung des Marktes zu rechnen. "Die Konsolidierung wird einige Marktteilnehmer mit 9 Millimeter zwischen die Augen treffen", bestätigt S., "aber es hilft dem Markt, den Sumpf der Junk-Bestechlichen auszutrocknen und sich wieder auf die Werte des Kerngeschäfts zu konzentrieren." Botschaften, die man bei Sicherheitsfirmen, Staatsparteien und Kofferherstellern in der Schweiz mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen wird.
Schuld sind dabei vor allem die Käuflichen der mittleren Ebene. Was sich schon in den 90er Jahren bei Fällen wie dem Münchner Flughafen oder zu Beginn des Jahrzehnts bei der Allianz-Arena andeutete, ist heute traurige Gewissheit: Bestecher suchen gezielt nach den günstigsten Anbietern in der Kette, und versuchen mit kleinsten Begünstigungen maximale Erfolge zu erzielen. Die hohe Kunst der Korruption, einst das Spiel der Eliten, hat dadurch einen vulgären Beigeschmack verstaubter Amtsstuben bekommen.
So verteilte kürzlich ein rheinischer Gadgethersteller lediglich drittklassige Flachbildschirme an Bankmanager, um so etwas Langweiliges wie seine Kreditlinie zu sichern. Ein Autohersteller organisierte für Betriebsräte sexuell ausgestaltete Lustreisen, die auch als normaler Pauschalurlaub hätten gebucht werden können. Gänzlich mehrwertfrei sind vereinzelte Fälle an Hochschulen, in denen Studentinnen den Professoren für ein Examen geschlechtlich entgegenkommen. In allen Fällen entspricht der Gewinn der Käuflichen nur einem Bruchteil der Einnahmen der Kaufenden. Unglamuröse Neigungen dieses Subproletariats der Vorteilsannahme sorgen für Umsatzverluste der Luxusgüterindustrie. "Allein deshalb sind wir schon gezwungen, uns Journalisten zu kaufen", betont der enttäuschte Vorteilsanbieter eines deutschen Automobilveredlers. "Wenn wir früher zehn Wägen an die eine Stadtverwalter geliefert haben, konnten wir sicher sein, dass zwei Wochen später der Kanalbauer der Nachbargemeinde ebenfalls mit einem Auftrag kommt. Das geht heute alles nur noch über Klickstrecken und Reality Soaps, bei denen wir das Einsammeln der Fahrzeuge vergessen."
Aber auch der Staat - und damit die Allgemeinheit - ist unmittelbar vom Niedergang betroffen. Genügte es noch in den 60er und 70er Jahren, bei ein paar bekannten Personen wegzuschauen, kann er inzwischen nicht umhin, ab und zu ein paar Neukorrupte mit hohen Kosten für Ermittlung und Verurteilung aus dem Verkehr zu ziehen. "Vollkommen unverständlich gerade bei den mickrigen Angeboten", meint der bekannte Müncher Promianwalt L., "wenn es auffliegt, ist man so oder so fällig und ruiniert. Ein angenommener Fernseher hilft da nicht weiter, deshalb raten wir unseren Kunden, angesichts der Risiken auch angemessene Preise zu verlangen". Ansonsten würden nur neue Sozialfälle auf Kosten der Steuerzahler geschaffen.
Doch es gibt auch Hoffnung. "Die Preise haben fraglos ihren Tiefpunkt erreicht, jetzt geht es wieder aufwärts", sagt der in der Szene bekannte Geschäftsvermittler S. aus Düsseldorf. Zu verdanken sei das den Geschäftsinteressen russischer und fernöstlicher Unternehmen, die auf den deutschen Markt drängen und die Preise verderben. "Bei denen ist das ein Teil der Traditionspflege, bei dem keine Kosten gescheut werden", erklärt S., "deutsche und europäische Interessenten werde zukünftig tiefer in die Tasche greifen müssen, um mitzuhalten".
Das gilt schon jetzt für den Markt der Universitäten. "Da bahnt sich ein Strukturwandel an", gibt der St. Gallener Berater T. zu bedenken, "seit die Professoren die Benutzung von StudiVZ kennen, haben sich die Machtverhältnisse verschoben: Sex gibt es schon, wenn ein Professor die Bilderfunde aus dem VZ als Drohpotenzial einsetzt, und wer wüste Drogenparties oder teure Mietwägen herzeigt, muss auch damit rechnen, dass der Professor gerne mal einen 911er fahren möchte". Ohnehin ist der Sexmarkt im Niedergang begriffen, denn im VZ gibt es genügend Gruppen, in denen sich Studentinnen für Kleinstbeträge anbieten. "Heute gehen die Zahlungen der Studenten fast schon treuhänderisch über den Prof zu den Studentinnen", plaudert T. aus dem Nähkästchen.
Vielleicht wird der Markt aber auch von den aktuellen Krisen stimuliert. "Crashszenarien sind immer gute Zeiten für investitionsintensive Vertuschungsversuche", stellt L. klar, der in den letzten Wochen bei Justiz und Staatspartei gern gesehener Gast war. Und gerade, wenn es um das wirtschaftliche und gesellschaftliche Überleben geht, oder auch der Vermeidung eines Zusammentreffens mit von Liechtensteinern engagierten Spezialgruppen der früheren Roten Armee, ist mit einer Erholung des Marktes zu rechnen. "Die Konsolidierung wird einige Marktteilnehmer mit 9 Millimeter zwischen die Augen treffen", bestätigt S., "aber es hilft dem Markt, den Sumpf der Junk-Bestechlichen auszutrocknen und sich wieder auf die Werte des Kerngeschäfts zu konzentrieren." Botschaften, die man bei Sicherheitsfirmen, Staatsparteien und Kofferherstellern in der Schweiz mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen wird.
donalphons, 15:43h
Montag, 25. Februar 2008, 15:43, von donalphons |
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booooster,
Montag, 25. Februar 2008, 16:13
Zurück zur guten alten Zeit des Terrormarketings? Das paßt doch so gar nicht zur beschaulichen Tegernseer Idylle. Trotzdem machts Spaß das zu lesen.
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donalphons,
Montag, 25. Februar 2008, 16:16
Ich habe in den letzten Tagen zu viel FTD-Verlautbarungsmist gelesen, das hat sich jetzt ein Ventil gesucht.
Und ja: Gerade in Rottach. Genau da.
Und ja: Gerade in Rottach. Genau da.
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che2001,
Montag, 25. Februar 2008, 17:15
Aus großer Zeit
Früher, als die Haut noch dünner war, reichte dem stellvertretenden Chef einer Bezirksregierung die Tatsache, dass ich für den SPIEGEL gegen ihn wg. Korruption recherchierte aus, um offiziell wg. Alkoholproblemen in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen.
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donalphons,
Dienstag, 26. Februar 2008, 11:41
Heute würde man beim Spiegel eher Empörung für die ungerechte Behandlung der Leistungseliten finden.
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logog,
Dienstag, 26. Februar 2008, 12:19
ist schon da: Die geschmähte Elite vom notorisch auffälligen Kaden.
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donalphons,
Dienstag, 26. Februar 2008, 12:23
Sieht nicht so aus, als würde der Spiegel nach Aust die schmale Rinne auf dem Kurs zur INSM verlassen. Eher im Gegenteil.
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oberlehrer,
Dienstag, 26. Februar 2008, 12:31
Wobei mir der Artikel auf SpOn im Grundtenor eher in die Richtung "ja, schon, aber..." zu gehen scheint und zumindest deutlich macht, dass das alles nicht nur ein Scheinproblem ist.
Hat sich eigentlich die FDP schon zu diesem ganzen Komplex bemerkbar gemacht?
Hat sich eigentlich die FDP schon zu diesem ganzen Komplex bemerkbar gemacht?
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mark793,
Montag, 25. Februar 2008, 16:22
Sehr schön ausgeführt,
und die marktübliche Tonalität von Tagungsberichten bis aufs i-Tüpfelchen genau getroffen.
Aber war der rheinische Gadgethersteller mit der bekannten Gattin tatsächlich Hersteller oder doch eher Importeur? Naja, ist ja letztlich auch egal. Aber auf dem vom BND erworbenen Datenträger sollen auch ein paar Adressen aus dem gleichen Postleitzahlbereich gewesen sein, wie man hört. Dass die Aufwendungen im intermanuellen Hygienebusiness nicht mehr so ohne weiteres steuerlich absetzbar sind, kommt ja zu der von Dir kenntnisreich beschriebenen Marktlage noch verschärfend hinzu. Ich bin also nicht so sicher, ob wir die Talsohle schon erreicht haben.
Aber war der rheinische Gadgethersteller mit der bekannten Gattin tatsächlich Hersteller oder doch eher Importeur? Naja, ist ja letztlich auch egal. Aber auf dem vom BND erworbenen Datenträger sollen auch ein paar Adressen aus dem gleichen Postleitzahlbereich gewesen sein, wie man hört. Dass die Aufwendungen im intermanuellen Hygienebusiness nicht mehr so ohne weiteres steuerlich absetzbar sind, kommt ja zu der von Dir kenntnisreich beschriebenen Marktlage noch verschärfend hinzu. Ich bin also nicht so sicher, ob wir die Talsohle schon erreicht haben.
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donalphons,
Dienstag, 26. Februar 2008, 11:43
Du weisst doch, wie bei Kongressen mit dem Licht am Horizont - und denen, die einen dorthin führen - geworben wird. Ich persönlich bin auch weiterhin bearish, aber als Medienpartner und Beteiligter kann man es sich nicht aussuchen, da bin ich auch nicht anders als Turi, Lobo, Niggemeier und Häusler.
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strappato,
Montag, 25. Februar 2008, 17:39
Merkel wird das dann zur Chefsache machen und einen "Korruptions-Wettbewerbs-Beaufragten" einsetzen, der dafür sorgen soll, dass Deutschland im Bakschisch-Ranking nicht weiter zurückfällt.
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Ein schöner Text. Ein echter Don.
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Ein schöner Text. Ein echter Don.
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donalphons,
Dienstag, 26. Februar 2008, 11:46
Das schöne am Thema ist, dass es endlich mal das Thema "Reichtum" nach oben spült. Jetzt nicht nur wegen dem Yellow-Press-Gefühl beim Betrachten, sondern weil es die Reichen tatsächlich unter Druck setzt, mal über ihr Selbstbild nachzudenken. In die Anonymität geht es vorerst kaum zurück, das Protzgehabe von AD und 9to5 kommt schlecht rüber, also wird man sich was einfallen lassen müssen.
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first_dr.dean,
Montag, 25. Februar 2008, 19:45
Don hat Recht
(Aus dem Leben eines Kontaktmanagers)
Worum es geht? Die Distanz zwischen Wirtschaft und Politik gilt es zu reduzieren. Aber! Als künftiger Honorarkonsul bin auch ich empört über den allgemeinen Niedergang der Preise und die wachsenden Erscheinungen von Stillosigkeit. Hatten wir, die wir als Spitzen der Gesellschaft dem Staat (unserem Staat) treu dienten, noch vor wenigen Jahren gutes und bestes Geld allein damit verdienen können, dass wir Würdenträger und Würdennachfrager zusammenbrachten (sog. Moritz-Hunzinger-Effekt), so sind wir heute bereits gezwungen, aufgrund des erschütternden Preisverfalls, neue Märkte zu erschließen. So widerwärtig das für uns auch ist, wir müssen uns nun direkt an die vorderste Front in die Lügenschlachten des PR-Gewerbes begeben oder sogar Artikel in der Wirtschaftspresse verfassen. Konnte man früher noch mit einem lässigen "Wie wärs, wenn Sie einmal mit Herrn xyz sprächen?" die eigene Unverzichtbarkeit beweiskräftig herausstellen, so haben sich meine früheren Auftraggeber inzwischen sogar umfangreichen Büroraum direkt in den Ministerien verschafft und schreiben sich ihre Gesetze selber. Das ist empörend! Die Werthaltigkeit der Dienste ehrenvoller Kontaktvermittler und politisch-ökonomischer Beratungsspezialisten, zu deren Kreis ich u.a. meine Kollegin Frau Fugman-Heesing rechne, wird dadurch auf eine nicht mehr zu duldende Weise diskontiert, ja - mithin - die Möglichkeit zur Projektentwicklung künftiger private-public-partnerships unterminiert, genau deshalb, weil der Preis der Korruption auf eine äußerst beklagenswerte Weise verfallen ist. Nicht einmal mit privaten Darlehen, u.a. in Bundestagsabgeordnetenkreisen äußerst beliebt, können ausreichend nachhaltige Erfolge erzielt werden. Die Damen und Herren lassen sich ihre Möglichkeiten bereits auf unterer Ministerumsebene nehmen und, das muss ich kritisch anmerken, werfen sich nunmehr einfach zu billig weg.
Zu befürchten ist im Übrigen, dass der Bereich der private equity, den sich einige von uns als potenten und verschwiegenen Ersatzmarkt erschlossen haben, bald schon rückläufig werden könnte, auch aufgrund der schlechten Presse u.a. über die Schweizer Corporate Equity AG.
Worum es geht? Die Distanz zwischen Wirtschaft und Politik gilt es zu reduzieren. Aber! Als künftiger Honorarkonsul bin auch ich empört über den allgemeinen Niedergang der Preise und die wachsenden Erscheinungen von Stillosigkeit. Hatten wir, die wir als Spitzen der Gesellschaft dem Staat (unserem Staat) treu dienten, noch vor wenigen Jahren gutes und bestes Geld allein damit verdienen können, dass wir Würdenträger und Würdennachfrager zusammenbrachten (sog. Moritz-Hunzinger-Effekt), so sind wir heute bereits gezwungen, aufgrund des erschütternden Preisverfalls, neue Märkte zu erschließen. So widerwärtig das für uns auch ist, wir müssen uns nun direkt an die vorderste Front in die Lügenschlachten des PR-Gewerbes begeben oder sogar Artikel in der Wirtschaftspresse verfassen. Konnte man früher noch mit einem lässigen "Wie wärs, wenn Sie einmal mit Herrn xyz sprächen?" die eigene Unverzichtbarkeit beweiskräftig herausstellen, so haben sich meine früheren Auftraggeber inzwischen sogar umfangreichen Büroraum direkt in den Ministerien verschafft und schreiben sich ihre Gesetze selber. Das ist empörend! Die Werthaltigkeit der Dienste ehrenvoller Kontaktvermittler und politisch-ökonomischer Beratungsspezialisten, zu deren Kreis ich u.a. meine Kollegin Frau Fugman-Heesing rechne, wird dadurch auf eine nicht mehr zu duldende Weise diskontiert, ja - mithin - die Möglichkeit zur Projektentwicklung künftiger private-public-partnerships unterminiert, genau deshalb, weil der Preis der Korruption auf eine äußerst beklagenswerte Weise verfallen ist. Nicht einmal mit privaten Darlehen, u.a. in Bundestagsabgeordnetenkreisen äußerst beliebt, können ausreichend nachhaltige Erfolge erzielt werden. Die Damen und Herren lassen sich ihre Möglichkeiten bereits auf unterer Ministerumsebene nehmen und, das muss ich kritisch anmerken, werfen sich nunmehr einfach zu billig weg.
Zu befürchten ist im Übrigen, dass der Bereich der private equity, den sich einige von uns als potenten und verschwiegenen Ersatzmarkt erschlossen haben, bald schon rückläufig werden könnte, auch aufgrund der schlechten Presse u.a. über die Schweizer Corporate Equity AG.
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che2001,
Montag, 25. Februar 2008, 20:33
Aber in Road Town auf den British Virgin Islands gibt es noch wa(h)re Gentlemen, die ihre Geschäftsabsprachen beim Big Game Fishing treffen, mal locker zur Geschäftspflege mit den Partnern einen Bootstörn von der Karibik nach Port El Kantaoui und zurück machen, für jeden Reisenden zwei ukrainische Supermodels mitnehmen und über diese spießigen deutschen Kleinkorruptionäre lachen. Die haben aber auch für Politiker, die sich nicht bestechen lassen gute Rezepte, im Zweifelsfall schickt man denen ein paar Gunboys vorbei. Jede Anjatanja, die sich die Nase von innen pudert, sorgt für wahrlich traumhafte Gewinnmargen.
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vert,
Montag, 25. Februar 2008, 20:29
was ist eigentlich mit den "Spezialgruppen der früheren Roten Armee"-fraktion? wer hat die eigentlich engagiert?
wo ist die raf wenn man sie braucht?
wo ist die raf wenn man sie braucht?
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donalphons,
Montag, 25. Februar 2008, 20:53
Es gibt tage, da wünschte man sich wirklich ein bewaffnetes Vorgehen - diesmal aber gleich von den Bundesstreitkräften gegen diese widerlichen Marionettenstaaten in den Bergen:
http://w ww.blick.ch/news/au sland/das-endet-sonst-wie-bei-meili-84097
Das hat wohl auch die Schweizer sehr getroffen.
http://w ww.blick.ch/news/au sland/das-endet-sonst-wie-bei-meili-84097
Das hat wohl auch die Schweizer sehr getroffen.
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