Ciao-Ciao, brüllte er.

Das Fiese an der Sache ist, dass man sich so schnell daran gewöhnt. Man könnte wirklich einen Sommer am See verleben, was spräche eigentlich dagegen, und solange Berichte über das schreiben, was für eine gewisse - noch ältere - Generation als Sonnenseite des Lebens gilt.



Wobei: Der fette Bayer der U30-Klasse gestern am See, der Geschäftsgeheimnisse über die Uferpromenade in sein Mobiltelefon brüllte, nach Powerpoints schrie und sich mit einem Ciao-Ciao verabschiedete, unter den bewundernden Blicken seiner schlanken Begleitung, die vermutlich Monopol liest und bei Laura Ashley einkauft, war in seiner trachtenjankrigen Vollzufriedenheit schwerer zu ertragen, als alle Fussballerferraris des Abends. Auch nicht schlimmer zwar als Handelsvertreter im ICE, aber hier ist die Fallhöhe für Hässliches angesichts der Landschaft grösser. Man muss das aufschreiben, man muss es erzählen, sonst glaubt es einem niemand. Auch das ist Deutschland, ganz ohne Probleme und eine grosse Koalition kleiner Geister, man ist fett, faul, zufrieden und mit sagenhaft schönem Wetter belohnt. Kein Biergarten erinnert an Hartziges, kein Yachtclub hat eine Finanzkrise, nur der CSU, der geht es sogar hinten in Kreuth dreckig.

Ich glaube, ich miete mir heute ein kleines Elektroboot.

Montag, 28. April 2008, 14:27, von donalphons | |comment

 
Ich weiß nicht ob die vollgefressenen Selbstzufriedenenheitdarsteller wirklich zufrieden sind. Frieden haben. Da ist nicht nur die Gier als ständiges Treibmittel. Diese Gier die es erfordert den Ferrari und die schlanke Begleitung regelmäßig zu erneuern, oder doch zumindest dem und der alten ein vorgeblich zeitgemäßeres, geschmackloseres Outfit zu verpassen.

Natürlich brüllt man die Betriebsgeheimnisse laut heraus. Seht, bei mir läuft es noch. Ich bin Äktschion. Full in the Powers. Nein kein Untergang in Sicht.

In den Yachtclubs gibt es keine Krise, hier in Berlin auch nicht, aber auffällig viele wollen sich ein neues Boot anschaffen. Viel größer, viel teuerer, aber wegen dem Liegeplatz wollen sie erst das alte Boot verkaufen. Mit dem Liegeplatz.

Der Mann mit der Siedlung am See hat auch schon drei Wochen nicht mehr angerufen. Ich sollte ihm was schreiben, so was aus der Geschichte, mit dem alten Fritz und überhaupt Heimat. Ihm fehlt das Geld und die Kunden um das Ufer unter den alten Eichen zu verwüsten.

Nein sie sind nicht zufrieden. Sie geben sich zufrieden, täuschen Beschaulichkeit vor. Ich sehe es an meinen Wirtschaftsartikeln. Im Blog und anderswo. Sie stürzen sich drauf, verzehren sich nach meinen schlechten Nachrichten und reden sich ein, dass ich übertreibe. Das alles nicht ganz so schlimm wird.

Aber da an ihrem Herzen da bohrt der Wurm. Die Armen wissen, das sie nichts zu verlieren haben, die Reichen wissen noch nicht genau wieviel sie verlieren werden.

Es wird für alle mehr werden als sie fürchten.

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Und die Moral von der Geschicht
War sie neben schlank auch noch schön ? Schlanke Fesseln, lange Beine ? Klavierspielerinnenhände ?

Dann rege ich bei der werten Mitleserschaft mal den Gedanken an wie Freund Ciao-Ciao den Abend und möglicherweise einen Teil der Nacht zugebracht hat.

Ja, das Leben ist ungerecht aber dafür dauert es auch nicht ewig.

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Fette ficken schlechter. Ist wie beim Sport, die Fetten kommen den Berg nicht hoch.

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You can't buy love. But if you spend enough, it's hard to know the difference.
Das mag ja sein - was ich jedoch damit sagen wollte: Den Spass hatte er. Nicht Du. So kurz er auch sein mochte.

Das erinnert mich an den Hamburger Reedersohn, der mit dem Aussehen einer adipösen Qualle (für SciFi-Fans: Jabba the Hut ist gegen ihn der reinste Markus Schenkenberg) stets die schönsten Eisenten am Start hat. So ungerecht wie Papas Kontostand.

Eine davon gestand mir: "Der Sex ist scheisse, aber die gesellschaftlichen Konekkos sind super." Tss. Weiber, was ? Im übrigen hat er sie ausgewechselt, nicht sie ihn.

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.... iiiiihhhh Fussballprofis - das ist ja eklig.

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@aber hier ist die Fallhöhe für Hässliches angesichts der Landschaft grösser. --- Jau, vom Gipfel des Watzmann bis zum ungebremsten Aufschlag.

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Gibt es eigentlich schon wissenschaftliche Untersuchungen dazu, warum so viele Leute das Handy mit einem Megaphon verwechseln?

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