Zeitenwechsel

Lebe wohl, Zwetschgendatschi, kurz war die Zeit, zu kurz die Orgie, noch einmal die explodierende Frucht im Mund, bis dann, nächstes Jahr. Willkommen dagegen Kürbistarte, von nun an bis ins neue Jahr wöchentlicher Begleiter, zuerst noch mit Recherl, dann mit Egerlingen, zusammen mit Zitronen, heiss serviert und getrunken.


(Grossbild)

Morgen feiern sie hier Erntedank, und auch den Umstand, dass einer der ihren jetzt der oberste Bayer wird. Sie werden ihn lieben und wählen, und er wird eine Politik machen, die dem Lafontaine das Fürchten lehrt. Von seinen Parteifreunden ganz zu schweigen. Er wird die Rechnungen begleichen und keinem anschreiben, und sie weden es hinnehmen. Aber man muss wohl einsehen, dass dieses renitente Volk so ein Viech an der Spitze braucht, so einen Stier, der nachweislich noch zeugungsfähig ist und aus den nebligen Tiefebenen hervorkam, um den Edmund zu überleben und das Elend der Uckermark unterzupflügen. Ich verabscheue die CSU, aber der Gedanke, dass die preussischen CDU-Pinscher, diese Mesmersöhnchen jetzt, nachem die gedemütigte, verdroschene CSU ihnen das letzte Mal noch bei der Bundestagswahl ihre neoliberalen Pavianärsche gerettet hat, damit sie nicht vom Schröder zerschrödert werden; dass diese lumbade Bagasch die Vorrechte der Bayern in der Fraktion beschneiden wollen wie den jungen Stier, um ihn zu unterjochen: Die Vorstellung mag ich auch nicht. Dann lieber einen, der schon alles überlebt hat und den Rest auch noch packt.

Täuschet Euch nicht: Was aus dem Sumpf dieser Tiefebene am Fluss steigt, will nicht spielen. Die sind hier so. Und alle werden sie vor ihm kuschen, die anderen, die Funktionäre, die Strippenzieher, die Heckenschützen die Apparatschiks, sie werden seine Knute lecken. Ich kenne sie. Wir haben hier keine Krischperl wie den Huber oder den Beckstein.

Und ihr werdet ihn kennenlernen. Schon morgen, zum Dank der blutigen Ernte.

Samstag, 4. Oktober 2008, 19:53, von donalphons | |comment

 
als ich noch n kleines buerschen war lebten wir in einer kleinstadt im hochschwarzwald, dort hatten wir nen garten mit zwetschgenbaum. meine mutter hat daraus immer den koestlichsten zwetschgenkuchen gebacken, ich brech schon zusammen wenn ich nur daran denke.

allerdings ist es nicht ganz so tragisch da sich im garten des derzeitigen domizils meiner eltern ein mirabellenbaum befindet. tolle marmelade.

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Blutige Ernte, Part II: Steinbrück hats versaut.
Die Aktionäre, die den Hypo Real-Kurs gestern noch 41,4 Prozent in die Höhe trieben, werden schon am Montag ein neues Jammertal durchleben, dem schönen Geld hinterhertrauernd, während sich die Nervositäten der Bundesregierung auf ungeahnte Höhen steigern.

Was den amigowirtschaftenden Monsanto-Seehofer betrifft, so hoffe ich für ihn und für die Bayern, dass er sich als lernfähig erweist. Seehofer, wie ich ihn kenne, mag ein Viech sein - aber als solches ist es den Einflüsterungen von Scharlatanen nahezu hilflos ausgeliefert.

Sein einziger Pluspunkt ist seine Empfänglichkeit für die Stimmungen und Ansichten in der Öffentlichkeit. Das könnte eine bessere Schulpolitik für Bayern bedeuten - wobei: hieran zweifele ich, wie ich die ganze Person bezweifele.

Als Schwarzgelber müsste er zusehen, wie er als Neoliberaler gezeichnet werden wird, was seine Popularität zerbröseln lassen wird. Mit Gabriele als Bündnispartnerin müsste er jemanden täglich anlächeln, der sich auf seine Kosten zu profilieren weiß, und die CSU von Seite der Freien Wähler an- bzw. abnagen wird.

Für Bayern (ob mit LB oder ohne) kündigen sich dunklere Tage an. Das wird keine einfache Zeit für Seehofer.

(aber eine gute Zeit für Kürbistarte)

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Der Seehofer wird schon in der ersten Woche den huberschen Salat in der BayernLB auslöffeln müssen. Da kann er zeigen, ob er es kann.

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Das CSU-Stehaufmännchen darf sich jetzt ein paar Monate verschleißen bis sich die alte Camarilla von ihrem Wahlschock erholt hat. Dazu ein paar gesundheitliche Probleme (Bild: "Seehofer! Das Herz!") und schon ist die Ära wieder vorbei.

Leider war es ein schlechtes Pflaumenjahr: viel zu groß, viel zu viel Wasser, mein letztes Backblech ist im Pflaumensaft geradezu ersoffen, der sich dann in den Backofen ergoß.

Ferner möchte ich höflich um etwas Foodporn zum Mitraten bitten, wie es noch letztes Jahr manchen trüben Herbsttag verschönert hat.

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Ich würde den nicht unter- und die Bayern nicht überschätzen. Der hat hier bei uns in einer Arbeiterstadt 2/3 der Stimmen geholt, mit einem fast schon PDS-Wahlkampf. Und ich denke eher, dass er es so macht wie mit der Ärzteschaft: Gegeneinander ausspielen und beherrschen. Die meisten Granden wissen ganz genau, dass sie sonst absolut niemanden haben, und bis zur 3 am Anfang der zehl ist es auch nicht mehr weit.

Bei uns war es auch kein ideales Zwetschgenjahr, aber abgesehen von einer Anfangsschwäche war es tolerabel. Mehr Foodporn kommt bald, dann auch mit Denksport.

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