I fucking told you II

"Den globalen Ausverkauf verhindern, indem man die wackelnden Banken verstaatlicht, die nicht wackelnden Banken unter Notverwaltung stellt und gleichzeitig die Märkte schliesst. Nicht nur in England, sondern umfassend in allen Industrienationen. Ein Staat allein würde sich mit so einem Vorgehen a la Island und Irland den Geiern der internationalen Finanzwirtschaft vorwerfen, aber mit einer konzertierten Aktion über das Wochenende könnte man den Status quo sichern und beginnen, den Giftmüll der gegenseitigen Forderungen aufzulösen und abzurechnen, hier und da einen Währungsschnitt vorzunehmen, zu entschulden und neue, langfristige Sicherheiten zu entwickeln. Es geht nur, wenn alle mitmachen, aber eine andere Möglichkeit, die komplette Kernschmelze zu verhindern und unseren Lebensstandard zu sichern, sehe ich nicht."

Anderthalb Tage später gibt es eine gekürzte, platte, entgiftete und um Argumente beraubte Version meines Beitrags auch aus der Feder von Robert von Heusinger in der Frankfurter Rundschau, der damit eine Lösung chearleadet, von der man bis zum übernächsten Wochenende noch viel hören wird. Jaja. Wenn man die New Economy und den Berliner Betrieb kennt... Heusinger schlägt damit indirekt übrigens einen hübsch drastischen Verfall der Währungen vor, angesichts der Grösse der Aufgaben sage ich mal: 20% pro Jahr in Europa mindestens, in den USA mehr. So kann man das natürlich auch machen.

Also... hm... hört mal her, gaaanz leise.... Ich erzähle Euch jetzt noch ein kleines Geheimnis aus den allerbesten Kreisen. Nicht nur so Provinzstadttratsch, sondern obere 10.000 in Europa. Also, da gibt es eine nicht ganz unbekannte deutsche Familie, die mit einem 2:1-Hebel einen niedrig dreistelligen Millionenkredit zu niedrigen Zinsen aufgenommen, einiges Werthaltige in NichtEuro erworben hat und damit gegen den Euro spekuliert. Laufzeit des Kredits: 2 Jahre. Die Familie kann damit furchtbar auf die Fresse fallen. Aber nicht, wenn man am Wochenende meinem Szenario oder besonders dem von Heusinger folgt.

Fragt nicht. Ihr wollt es nicht wissen. Und falls es rauskommt: Hier stand es zuerst.

Donnerstag, 9. Oktober 2008, 02:32, von donalphons | |comment

 
Ich will es glaube ich nicht wissen.

Aber eine Frage: Früher haben ja Leitzinssenkungen als "Signal" tatsächlich Wirkung gezeigt. Da dachte ich mir schon "was hilft das wenn da ein echtes Problem existiert - das ist doch Kosmetik?"

Das hiesse doch aber dass jetzt kein Signal mehr angenommen wird. Warum dann noch das Getue? Wie soll man denn hier noch ernsthaft Vertrauen stiften?

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Falsche
Frage avision. Oder falscher thread. Was du wissen willst ist wie der Kapitalismus für Sozialdemokraten oder enttäuschte Bären weiter geht. Don Alphonso schreibt aber von Wohlhabenden für Wohlhabende.

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Nein. Ich schreibe für mich. Und aktuell für alle. Weil es alle angeht.

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"Nein. Ich schreibe für mich."
Wow. So einen Satz in aller Öffentlichkeit hinzustellen, ohne rot zu werden. Diese Naivität/Chuzpe hätt ich auch gern.

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Nun ja. Daß hier ein Privilegierter für Privilegierte oder die, die sich dafür halten, schreibt, ist so offensichtlich, daß man doch nun wirklich darüber hinweglesen kann.

Immerhin werden hier die Dinge beim Namen genannt. Das empfinde ich als wohltuend und macht es mir einfacher, zu verstehen, was derzeit überhaupt vorgeht. Denn unserer Dame und den Herren Politikern glaube ich eh kein Wort mehr und versuche, zwischen deren Zeilen die Wahrheit herauszulesen. Da ist mir das intelligente Geplänkel hier schon lieber.

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@the great gat
So What ?

Viele Blogger schreiben für sich selbst aus welchen Gründen auch immer.
Das ist nix neues , ein beispiel von mir in anderem Kontext :
http://otaku1612.wordpress.com/2008/07/21/der-spiegel/

Sehe das Problem an dem Satz nicht....

Have fun
Otaku

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Great Gate, dieses Blog hier entstand, weil ich neben dem etwas zu Awareness bringenden Dotcomtod irgendwo eine Bleibe brauchte, wo ich die Schuhe ausziehen, die Beine hochlegen und unter der Dusche singen konnte, ohne dass ich dauernd auf andere Rücksicht nehmen muss. Bis heute verstehe ich Rebellen ohne Markt so. Ich will mir hier Dünkel leisten können, und ich will mich nicht irgendwelchen pseudogleichmacherischen Anforderungen unterwerfen. Hier wird zwar ab und zu gelogen, um mich zu schützen, aber wenigstens fahre ich keine chronisch verlogene Spreeblick-Nummer, deren Malte den linken Dachkammerphilosophen gibt und ansonsten versucht wir, dieses pseudolinke Klientel als Tielgruppe an die Werbeindustrie zu verkaufen. Normalerweise ist Rebellen ohne Markt ohnehin darauf ausgerichtet, die Nutzerzahl klein zu halten, und nur, weil ich denke, dass diese Krise einen unabhängigen Ort zur Information braucht, lasse ich das jetzt anschwellen. Wenn das vorbei ist, gibt es hier wieder Themen, die ganz natürlich den Leserstamm reduzieren. Damit ich meinen Spass haben kann.

Sonst würde ich hier ohne Reue sofort dicht machen.

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"Die Familie kann damit furchtbar auf die Fresse fallen"

Ich glaube Andre Kostolany hat mal eine Anekdote zum besten gegeben wo ein französischer Politiker mit seinem Familienvermögen auf den Fall des französischen Franc spekuliert hat. Ich habe es nicht mehr genau in Erinnerung aber er hat glaube ich die Familienfirmen heftig nach Mexiko exportieren lassen und ein Guthaben in mexikanischen Peso und Schulden in französischen Franc angehäuft. Dann hat er in seinem Kabinett (bei seinem Finanzminister) auf eine Abwertung des Franc gedrängt. Dieser hat sich aber stur gestellt. Schließlich kam es genau anders herum und der Peso wurde über 30% devaluiert. Das Guthaben verpuffte und die Schuldensumme stieg rapide an.

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Soweit ich das verstanden habe, ist die Überlegung, dass der Euro irgendwo im Mittelfeld rumschwabbelt und sich einfach nicht entziehen kann. Insofern ist das eine relativ lockere und unkomplizierte Wette, besonders angesichts der laufzeit. Irgendwann hat man einen Peak bei der Volatilität, steigt aus, kauft Euro, legt die an und zahlt dann zurück. Und tatsächlich werden wir ein paar heftige Bewegungen sehen, neben einer Inflation, die sich gewaschen hat.

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Mit einer erheblich erhöhten Inflation rechne ich auch und die "Goldhamster" wahrscheinlich sowieso. Damit haben sich irgendwelche Stabilitätspakte (3% Neuverschuldungs-Kriterium) wohl erst einmal erledigt. Obwohl ich lese gerade:

Ausnahmen sieht der Stabilitätspakt nur vor, wenn ein außergewöhnliches Ereignis auftritt oder sich das betroffene Land in einer schweren Wirtschaftskrise befindet (was der Stabilitätspakt als ein Zurückgehen des BIP um mindestens 0,75% definiert).

Also muss die Rezession kommen um die Kriterien des Stabilitätspaktes einzuhalten?

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Die Iren und die Briten sind sowieso schon bei 6%. Und die fragen da auch nicht lange. Auf Stabilität würde ich auch bei Frankreich nichts wetten wollen, was mehr wert ist als eine Lehman-Aktie.

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Die 10% Inflation per Anno sollten wir locker schaffen wenn ich mir solche Seiten wie bankimplode.com anschaue und höre für was alles garantiert werden soll.

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Von einem Alumni-Netwerk habe ich heute folgendes bekommen:
mit „Social Business“ findet derzeit ein Paradigmenwechsel in der Weltwirtschaft und Weltgesellschaft statt. Dementsprechend ist „Social Business“ nach Meinung vieler Zukunftsforscher das hoffnungsvollste Thema der nächsten Jahre.

Wie war das? Die Krise bietet auch Chancen?

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"social business" -
wenn das annähernd so eine Luftnummer ist wie "social shopping", dann würde ich keine zehn Dollar auf diesen angeblichen Megatrend setzen.

Irgendeine Vorstellung, was das sein soll?

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ist doch ganz einfach

ich leih dir nen Euro und du leihst mir nen Euro und schon haben wir Geld erzeugt äh geschöpft .. und wir können beide nen Euro ausgeben - ist zwar nicht gedeckt aber das haben wir doch schon immer so gemacht ..

Social banking ..

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@strapatto/mark793
Hab es mir schon vor längerem angesehen weil ich immer Absatzmärkte suche und DAWanda und Co nix taugen.

Erstens mal nehmen die nur die Großen die sich alle möglichen und unmöglichen Siegel leisten können. Damit fällt der kleine Qualitätshersteller/Handwerker komplett raus.

Egal wo er sitzt.

Dann ist der weitergeleitete Aufschlag lächerlich und früher oder später, eher früher landet auch da getarnter Industrieschrott, weil der Konsument echtes gar nicht mehr erkennt und erst recht nicht bezahlen will ( noch ) .

IMHO eine reine Alibiveranstaltung, nützlich für Leute die "was tun wollen" ohne Ihren Hintern zu bewegen. Ansonsten : in 5 Jahren redet keiner mehr davon.

Was das social angeht. Ist es . Eine sehr soziale Veranstaltung für die Betreiber.

Blubber ohne Substanz. Rate immer noch jedem direkt ohne Zwischenhändler zu kaufen, im Netz gibt es mittlerweile zu Hauf Qualitätshersteller für alles, man muss nur lange suchen.

Die Zwischenhändler spart man sich besser. So hat man dann auch einen oft persönlichen Draht und excellente Beratung.

Have fun
Otaku

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Was das soll? Bullshit-Bingo-Jonglieren:
Das Ziel ist eine weltweite Gründerwelle von so genannten Sozialunternehmen. Sozialunternehmen bilden
einen neuartigen, ergänzenden Sektor in der Weltwirtschaft wie in der Zivilgesellschaft. Ihre Mission
ist die Lösung der sozialen Probleme in der Welt. Doch ihre Mittel sind nicht Charity, sondern die intelligente Anwendung ökonomischer Prinzipien. Engagierte Menschen und Organisationen in der Zivilgesellschaft erkennen in Sozialunternehmen die Chance zu einer enormen Effizienzsteigerung bei nahezu allen sozialen Anliegen und damit zu einer neuen Qualität ihres Engagements. Und Unternehmen - von Gründern bis zu großen Konzernen - nehmen in Social Business völlig neue Chancen verantwortungsvollen unternehmerischen Handelns wahr. Immer mehr Menschen erkennen in Social Business einen Paradigmenwechsel in der Beziehung zwischen Ökonomie und Sozialem und den Beginn einer weltweiten Bewegung, die der Bedeutung der Umweltbewegung nicht nachstehen wird.


Sozusagen "Gemeinnützigkeit 2.0"

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Meinst du sowas wie

http://www.s***a.de/
http://d***ni.net/

gibt auch schon länger ne social community ala StudiVZ aber ich kenn den Namen nicht mehr ..

Mein Tipp das ist ne sehr kurze Nummer .. smava ist jetzt schon auf dem absteigenden Ast.. vermehrt Ausfälle bei den AAA Boni-Kunden ..
Ist ne "tolle" Nummer denen die noch was haben auch noch das letzte Hemd auszuziehen... klingt am Anfang wirklich toll aber wenn sich ein paar Haie eingeschlichen haben ist es vorbei.

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Ich würde da gerne nochmal aus dem Interview in n+1 zitieren: "it's amazing how many brilliant investors have gotten so much egg on their face trying to trade the G-7 crosses. I can think of so many examples—where people make these really strong calls, that seem very sensible, and then get killed. (...) all these guys just got carried out, even though the stylized facts of the argument were very good. (...) if everybody already has said ‘I hate the [Euro],' they've already positioned for it, who's left?" Who's left to actually make this move happen? And who's on the other side of that trade? On the other side of the trade is the official sector that has all sorts of other incentives, non-financial incentives... (...)" usw. usf. Wenn's die oberen 10k Europas sind, dann tun denen niedrigen dreistelligen Million nicht wirklich weh. Zur Nachahmung nicht empfohlen.

Quelle: http://www.nplusonemag.com/?q=node/418

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Die Schweizer sind clever
Sie tun nichts um ihre Privatbanken zu retten .. was sie sowieso nicht könnten da die Schulden ihr BIP übersteigt. Da sie aber noch eine Staatsbank haben können die Bürger dort ihr Geld "sichern" und wenn die UBS pleite geht haben sie nen Plan B.

"Und schließlich gibt es einen Plan B: Sollte die UBS hopps gehen, würde offenbar ein Geheimabkommen in Kraft treten und die Europäische Zentralbank (EZB) zur Hilfe eilen."

Ein Problem haben sie trotzdem .. die Finanzwirtschaft macht 18% ihres BIPs aus ..

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Der SPON ist immer die letzte Quelle, auf die ich mich berufen würde. Der fragliche Beitrag geht völlig an den Realitäten vorbei und macht das, was man nicht tun darf: Die Bilanzsumme mit dem Risiko verwechseln. Aber in Zeiten wie heute ist das wohl üblich, und sogar Leute, die nicht ganz blöd sind, fallen auf sowas rein und lassen sich davon in ihren Entscheidungen beeinflussen. Gestern war mal wieder so ein Tag: Massenhaft Gerödel, weil unbedingt und sofort, eine panische Absage wegen einer komischen Graphik im Internet, dann wieder eine Zusage, dann wieder eine Absage und dann auch noch andere aufhetzen. Ich bin schwerst begeistert.

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Ich frage mich trotzdem, was die Schweiz machen würde, wenn um sie herum alles hopps geht. Nicht nur UBS, sondern auch Credit Suisse und Swiss Re sind ja ziemlich eng eingebunden ins internationale Bankengeflecht - und auch die beiden letzteren haben so einiges an zweifelhaften Risiko-Assets. Mit Sicherheit haben auch die kleineren Schweizer Banken Geschäfte mit den Großen abgeschlossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Kettenreaktion da im Ernstfall ausbleibt. Klar hat es vermutlich einen stabilisierenden Effekt, wenn viele Reiche ihr Geld in der Schweiz parken. Aber ob sich dieses Land angesichts der komplizierten globalen Verflechtungen heute noch so leicht von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abkoppeln kann, wie es in den 1930er Jahren vielleicht der Fall war, das kann man sich zumindest fragen.

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Die Schweiz hat wie deutschland ein 3-Säulen-Modell bei der Absicherung. Sprich Privatbanken, Kantonalbanken und Genossenschaftsbanken sind voneinander getrennt.

Dass die Schweiz einen Fall der UBS nicht würde schultern können, ist offensichtlich. Von dem im Spiegel erwähnten Geheimvertrag sehe ich nichts. Es gibt aber ein paar Dinge, die man bedenken muss: Die UBS hat Auslandstöchter, deren Pleite ein Problem des Auslands wäre. Nicht nett, ist aber so. da hätten also eher London und New York ein Problem der Dimension Bear Stearns. Bei der Krise der Berner Kantonalbank hat sich die Schweiz auf eine Bad Bank besonnen, verhandelt und das Problem dann über Jahre abgewickelt.

Generell glaube ich, dass die Schweiz selbst weniger Angst vor einer Pleite der Bank haben muss, als der Rest der Welt. Auch das ist nicht nett, ist aber so. Die Assets sind in der Schweiz konzentriert, die Verbibdlichkeiten schwirren weltweit rum, die Vermögensverwaltung würde vermutlich die CS bruchlos nehmen... Als führende globale Bank ohne Bankenregulierung in der Heimat und mangelhaften Rechtsabkommen mit der Restwelt würde mir auf die Schnelle ganz viel einfallen, was man sich in Resteuropa nicht erträumen könnte.

Ausserdem gibt es in der Schweiz sehr, sehr viel Geld, das nicht einfach so verschoben werden kann *hüstel*.

Was also würde passieren? Die Schweizer würden a la Lehman versuchen, die Probleme rauszublochern, um ihre innerschweizerischen Kunden zu schützen und rauszhelfen. Vielleicht würden sie den Rest der UBS so insolvenzverwalten, dass er mit der CS fusionieren kann.

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(ein wenog off topic, aber mir juckt die Frage schon seit Tagen auf der Lippe ...)
"Die Finanzmärkte haben sich losgelöst von der realen Wirtschaft; die Kurse sind schier unaufhaltsam gestiegen - obwohl schon seit langem überall Risiken lauerten. Energie und Rohstoffe? Wurden immer teurer. Amerikas Aufschwung? War wackelig. Der Dollar? Stand vor dem Absturz.

Jeder, der sehen wollte, konnte diese Gefahren sehen; jeder, der halbwegs nüchtern war, hätte in den vergangenen zwei, drei Jahren vorsichtig sein müssen, spätestens aber seit dem vorigen Sommer. Doch die Börse gleicht bisweilen einer wüsten College-Party: Weil jeder säuft, saufen alle mit. Und am Ende sind alle so besoffen, dass die Veranstaltung außer Kontrolle gerät."


So stand es am 21.1.2008 in der Süddeutschen. Warum nur, tun alle (ok, alle minus dem Hausherrn) so überrascht?

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Weil sich das system in den letzten Ausfallzeiten nach einem Jahr wieder selbst stabilisiert hat, und es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gab, dass es zu keinem Übergreifen auf andere Bereiche kommt. Wie schlimm es um die Investmentbanken wirklich stand, war damals noch ein Thema für Leute, die sich mit Derivaten auskannten, und selbst die konnten nicht wissen, wo welche Risiken lagen. Lehman zum Beispiel hat wüste Bilanzakrobatik betrieben, um den wahren Zustand zu verschleiern, und soweit denken die allerwenigsten. Für den normalen Journalisten reicht die Pressemitteilung zur Berichtssaison. Sprich: Es gab im hanuar eine grosse Diskrepanz zwischen dem, was die Wirtschaft darstellte und dem, was sie de facto gewesen ist.

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Ich bekomme immer mehr das Gefühl (und die Hoffnung), dass die aktuellen Vorkomnisse ein reinigendes Gewitter darstellen könnten. Auf der anderen Seite habe ich das mindestens ebenso starke Gefühl, dass es dabei (wie immer) nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner gibt. Und das die Gewinner die sind, die sich (vorsicht: Plattitüde) noch weniger um die Verlierer scheren, als die anderen. Der Ellbogen regiert die Welt. Immer noch.

PS: Mir ist übrigens ein vier Jahre alter Artikel von mir eingefallen, der sich leicht als Vorbote der aktuellen Ereignisse darstellen lässt. Und ich bin wirklich der letzte, der merkt das sein Hintern brennt ...

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Ich fürchte, als Historiker muss ich eine Absage erteilen: Die new economy ist gescheitert, und gar nichts hat sich geändert. Gerade mal 5 Jahre bis zur nächsten Krise.

In der Regel folgt eine längere Zeit der Beschwernisse, wenn man die tiefgreifenden modernen Krisen betrachtet, darunter auch ein paar Brocken für die ärmeren Schichten: Bismarks Sozialgesetzgebung etwa, den New Deal und, wenn man böse sein will, den Profit der Volksgenossen durch Raub an Juden. Es ist aber legitim, in solchen Zeiten zu versuchen, seinen Besitz so weit wie möglich zu stabilisieren, weil dieser Besitz wiederum hilft, die Lage zu stabilisieren. Das untergekommene Bild deutscher Städte in den 20er Jahren verdankt man der Wohnungszwangswirtschaft, die de facto eine Enteignung auf Zeit war mit der Folge, dass keiner mehr was in Häusern gemacht hat, mit Wertverlusten, Konjunkturschwächen etc. Im Haus meiner Familie hat man glücklicherweise einen arbeitslosen, aber sehr fähigen Schreiner und seine Familie sowie einen Maurer einquartiert, und das hat in dieser Zeit das Haus vor dem Niedergang bewahrt.

(Ich hätte nie gedacht, dass ich im Jahr 2008 das Wissen meiner Familie aus der schlechten zeit wieder brauchen könnte)

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Nostalgie
Meine Oma (Jahrgang 1912) hat mir immer gesagt ich soll in der Schule gut aufpassen, denn Geld und Besitz kann einen weggenommen werden aber Wissen nicht..
2 Weltkriege, diverse Währungsreformen und eine äh 2 Weltwirtschaftskrisen prägen nachhaltig ;)

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Und ich Idiot habe meine damals belächelt als Sie auch im hohen Alter noch Kirchen, Mirabellen, Kraut und so weiter Jahr für Jahr, Herbst für Hebst selbst eingeweckt hat , 50 Liter schwere Töpfe auf den Herd wuchtete, und das obwohl Sie es nicht gemusst hätte. ( Aber geschmeckt haben die immer, heute noch unvergesslich... )

Und heute steh ich nun hier ich Trottel, nur 25 Jahre später und wäre heilfroh hätte ich Ihr Wissen nebst der Fingerfertigkeit beim entkernen, und muss mir das was ich damals versäumt habe zu fragen mühsam aus Büchern zusammen suchen.

Das "Privileg" der modernen Jugend ab 1950 die Dummheit in der zukunftsgläubigkeit die uns Traditionen gering achten lässt, kommt uns noch teuer zu stehen, schätze ich mal.



Have fun
Otaku

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Was den Vergleich mit der dotcom-Blase angeht, so denke ich geht es hier um mehr. Aber klar, der Knall der Internetblase war noch nicht verklungen, da sortierten sich die Truppen ja schon neu. Geld sucht halt Gesellschaft. Meine Hoffnung geht da hin, dass dieser neue Knall nur wenige übrig lässt, die sich neu sortieren können. Übrigens ohne zu wissen, ob das für mich persöhnlich gut oder schlecht ist!

Und wo ich gerade beim denken bin: Was die aktuellen Ereignisse für mich, meinen Kollegen, Nachbarn oder den Deppen bedeutet, der vor mir an der Ampel steht und Grün nicht von Rot unterscheiden kann, das habe ich noch nicht begriffen. In wie weit betrifft mich (wenig Rücklagen, Bausparer in eigengenutzter ETW, demnächst arbeitslos) die ganze Chose? Kann mir keiner sagen. Und von selbst komme ich nicht drauf. Ich glaube, keiner weiß das so genau ...

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Euro-Alternativen
Vielleicht etwas naiv meine Frage, aber mit was ausser Franken könnte man sich noch absichern? Gold, Immobilien ... klar. Ich meine Währungen.

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Wie wäre es mit afrikanischen Währungen? Die dürften in nächster Zeit gegenüber dem $ und € zulegen.

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Da bräuchtest Du einen Hellseher, selbst Franken auf einem Konto ausserhalb der EU sind in meinen Augen per se keine dauerhafte Absicherung, nur eine Art Bahnhof, falls hier etwas Schlimmes passiert.

Mein Bankmensch in Bayern meint Dollar, aber das halte ich für definitiv falsch, wenn die Herrschaften auf die Idee kommen, die Banken zu übernehmen und die Schulden wegzuinflationieren. Ist also ein Risiko. Schwellenländer werden sicher übler betroffen sein als die EU.

Mein Bauch sagt mir übrigens, dass es nicht mehr viel billiger werden kann, sich in England einen restaurierten Roadster zu holen; vielleicht ist es trotz allem nicht dumm, sich etwas Schönes zu leisten, an dem man lange seinen Spass hat und das seinen Wert hält. (Bezeichnenderweise bin ich bisher immer noch zu rational, so etwas zu tun.)

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Ich weiss, viele sagen das ist kein Auto, aber ich habe mir erst einen komplett neu aufgebauten 1972 Mini gegönnt. Den kann ich zur Not auch selber reparieren, im Gegensatz zu der ganzen Elektronik der modernen Autos.

Dollar würde ich auch nicht und an Afrika fasse ich nicht einmal mit ner 10 Meter Eisenstange hin.

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Alles, was in den letzten 50 Jahren seine Wertschätzung nicht verloren hat:

Edelmetalle, Immobilien, Antiquitäten.

Bei Autos bin ich skeptisch. Benzinpreis, Umweltauflagen, Steuern/Versicherung - wer weiss, wie lange man alte Autos noch bewegen kann - und wenn es nur ein paar Tage im Jahr sind. Dazu nehmen die viel Platz weg, wenn man nicht gerade einen Rest-Hof mit Nebengebäuden hat. Und selber dran schrauben sollte man ein wenig können. Pflege brauchen die auch. Also: Autos nur im Sinne eines Kunstobjekts und nicht mit dem Ziel, den Affen auf der Maximilianstrasse machen zu können. Da wird die Auswahl schon eng und/oder teuer.

Mein Alternativvorschlag: Land, um Kartoffeln, Gemüse, Obst usw. anbauen zu können. Billige Erntehelfer wird es in einer echten Wirtschaftskrise dann genügend geben.

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@msuess
Ihr seht das viel zu eng .. was glaubt ihr wo vodafone und co gerade die grossen Wachstumsmärkte haben und wo sie sich um die Länder streiten um die Masten zu bauen ..

In manchen Bereichen haben uns die Afrikaner schon überholt .. oder habt ihr schonmal mit dem Handy irgendwas bezahlt .. ist dort völlig normal weil sie kein ausgeprägtes Filialnetz oder Festnetz haben ..

Vielleicht schaffen sie es auch durch die Krise sich ein wenig aus der Umklammerung der Europaer zu lösen.

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Ein Schrebergarten. Mit Holzhäuschen.

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Bis vor ein paar Tagen hatte ich noch eine völlig andere Vorstellung von dem Begriff Kapitalverbrechen.

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Stimmt ... Wald hatte ich vergessen. Für den Holzofen, gern auch einen Wamsler in der Küch. Hat der noch Holz-Herde? Gleich mal schaun ... Das korrupte Saudi-System wird es sowieso bald rumpfen und dann Gnade uns Gott mit dem Öl ...

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Notstromaggregate mit Holzvergaser sind leider schwer zu bekommen. Eine alte Mühle wäre nicht schlecht.

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Bei mir wäre noch Platz für ein kleines Blockheizkraftwerk mit Holzhackschnitzel-Betrieb. Alternativen gibt es, aber halt nicht in der 1,5-Raum Altbauwohnung am Prenzlauer Berg.

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@hockeystick Ich wohne recht ländlich, da wird aus Fäkalien schon Strom gemacht. Holzvergaser brauche ich daher nicht wirklich. In Hinblick auf die Bemühungen zur CO2-Reduktion der Bundesregierung möchte ich jedoch auf diesen Biomassestrom als Heizung verzichten, sonst müsste ich hier für einen Ausbau der Schweinezucht pädieren. Ich will nicht erfrieren aber auch nicht Schuld sein, wenn usedomer durch die klimabedingt steigenden Fluten weggespült wird.

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Als ich in den 90ern aufwuchs konnte ich meine Eltern und Großeltern nie verstehen. Alle Eltern meiner damaligen Freunde und Bekannten habe nach dem Fall der Mauer ihren Kohleofen aus den Haus geworfen und auf Öl oder Gas umgestellt. Eine warmes Zimmer zu haben mit nur einer drehenden Handbewegung blieb mir und meiner Familie verwehrt. Mein Großvater ist 72 und bewirtschaftet noch immer ca. 500m2 reine Ackerfläche mit einer Hacke... eine vernünftige Antwort warum er das tut habe ich nie bekommen. Er muss es nicht machen. Die Rente würde auch so reichen. Meine Eltern hätten sich auch ein neues Heizsystem leisten können. Haben sie aber nicht.

Falls es irgendwann dazu kommt das ich meine Altbauwohnung im PrenzlauerBerg verlassen muss. Dann weiß ich wo ich eine warme Bude finde und selbstangebaute Kartoffeln essen kann. Ich hoffe ich muss diesen wahren Luxus nie in Anspruch nehmen.

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@ msuess

Unser Haus steht oben auf einem Hügel. Für uns brächte das noch eine Wertsteigerung so mit direktem Zugang zum Wasser. Vielleicht sollte ich mich schon mal im Fischfang unterweisen lassen.

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ich wollte schon immer mal nen schnuckligen kleinen kernreaktor im keller haben.

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Wir haben uns ja schon mal formell zu einem grossen Schnappsbrenner-, Fleischschieber-, Obsteinkocher- und Strassenräuberring verabredet.

Ein paar WMD für Erpressungen können da auch nicht schaden.

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Die 9000 sind nun geschafft. Hat ja lange gedauert....

Was wird noch gebraucht ? Ich habe läuten hören das meine Hausbank demnächst auch den Abflug macht...

da ich da eine dame gut kenne....

über Estland könnte man da evt. billig an ein Luftkissenboot in militärischer Ausführung oder nen Amphibienpanzer kommen...

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Als heute einer von "Verschnaufpause" sprach, war klar, dass es nur eine Pause sein würde. Morgen wird hart, sehr hart, und ich bin leider unterwegs.

Aber das eigentliche Drama kommt am Wochenende. Wie immer.

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wenn ich das gerade richtig sehe sind gerade 700 !!! Punkte futsch ??? Nun aber .... . Da ist ja bis zum Wochenende nix mehr übrig wenn das so weiter geht. ...

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Morgen fliegt uns erst mal der Osten um die Ohren. Nebenschaden Österreich. Hihi.

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Mal sehen wer sich am Sonntag so trifft
oder ob sie noch eine Woche warten... bei dem Tempo vielleicht nicht ratsam.

Ob wir am Montag früh mit weitgehend eingefrorenen Konten aufwachen?

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Gerade habe ich gelesen, dass sich Angie und Georgie nochmal ausdrücklich das Verstaatlichen vorstellen können. Neben GB, Island, Russland, Italien, Frankreich, Japan, China sowieso. Na also.

Wer fehlt? Drr Schweizzrr.

Und ich kann mir da schon die Verhandlungslinie vorstellen: Also wir Schweizer sind topfit und wir müssen nicht verstaatlichen und wenn Ihr anderen partout wollt, bittschön, aber dann zahlt Ihr bitte auch.

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Das könnte interessant werden, wenn der Schweizer weiterhin fehlt

Schau dir das Jüngste Gericht an, morgen

Ich glaube, ich leg noch mal 10000 CHF nach

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Die Schweiz hat Jahrhunderte Tradition darin, es die anderen ausbaden zu lassen, und sich daran zu bereichern. Warum sollte es diesmal anders sein?

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Natürlich. Und solange die Leute die Schweiz als sicheren Hafen sehen, wird das so bleiben.

Man muss halt öfter rüberfahren als früher

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Schlimmstenfalls wüsste ich im Vinschgau ein paar nette Berggasthöfe, bei denen man mit 500 Euro im Monat dabei ist. Das sind dann 100 Franken. Da halte ich lange, lange aus.

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Sklerotisch-autokratischer Postkapitalismus. Irgendwie wird die Krise gewuppt; da die Produktionsmittel sich nicht in Luft auflösen, bleibt es bei der realienbasierten Verteilung. Die - um die derivativen Vermögen bereinigte - Statik verändert sich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass es zu einer selbstverstärkenden Dynamik der sozialen Segregation kommt. Soll heißen: Binnenökonomische Lobbypolitik zugunsten patriarchal organisierter "Familienunternehmen" mit entprechender Wirkung auf die vertikale Mobilität derjenige ohne Fabrikantenpapa.
Meine Prognose: Die Erbschaftsteuer wird komplett abgeschafft. Das hilft der generationenübergreifenden Übertragung von Vermögen - und der CSU; den rot-grünen "Neoliberalismus" werden sich viele noch zurückwünschen, die heute "Linke" wählen...

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Never heard before
Sorry, donalphons,

habe eben erst Ihre Vermutung gelesen, dass ich bei Ihnen eine Anleihe genommen haben soll, entgiftet, platter, etc. pp.
Muss Sie enttäuschen, kannte Ihren Blog bis eben nicht. Nichts für ungut, passiert schon mal, dass manche gleich denken. Hatte mich schon länger für das Modell Verstaatlichung erwärmt, u.a. im Dezember vergangenen JAhres (http://blog.zeit.de/herdentrieb/2007/12/28) und dann einfach weiter versucht, die Krise zu verstehen. So wie Sie wahrscheinlich auch.

Grüße,
Robert Heusinger

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