Das Ende der Märkte und Banken
möchte ich hier kurz anhalten und eine Vorhersage machen, wie das alles seinen Höhepunkt und gleichzeitig sein Ende findet. Und ich sage: Es dauert nicht mehr lang. Wir reden von Tagen oder bestenfalls Wochen. Konkret: Übernächstes Wochenende gibt es meines Erachtens die ganz grosse Notbremse von staatlicher Seite, das Ende der Märkte und der Privatbanken in der Form, wie wir sie kennen.
Wie vorhergesagt, hat Island fertig. Wir sehen einen bankrotten Nationalstaat mit Banken, die das geld ihrer Kunden mit in den Untergang nehmen. Die Staatsgarantie hat gerade einmal ein paar Stunden gehalten, während die Kreditlinien austrockneten und auch niemand mehr die isländische Krona handeln wollte. Ein Währungskollaps um 50% bringt jedes System in die Knie.
Es ist nur logisch, dass jetzt zwei Reaktionen kommen: Die Hoffnung auf eine globale Leitzinssenkung und die Suche nach den nächsten Kandidaten, denen ein isländisches Schicksal blüht. Man muss nicht weit gehen: Irland sieht mit seinen deregulierten Banken, seiner ansonsten irrelevanten Wirtschaft, seiner verblödeten Politikerkaste und den Billionenrisiken seiner windigen Finanzakrobaten wie ein aufgeblasenes Island aus.
Während eine globale Leitzinssenkung um üppige 50 bis 100 Basispunkte und in der Folge eine zweitätige und angesichts der fundamentalen Entwicklung sinnlose Rally an den Börsen denkbar ist, ist eine Rettung Irlands sehr, sehr unwahrscheinlich. Einfach, weil sich nach dem Debakel der Isländer jeder vom Kleinsparer bis zum Konzernchef fragt, was ähnlich wackelt. Irland ist das natürlich Opfer, und ich wäre nicht überrascht, wenn man sich am nächsten Wochenende dort ebenso vergeblich um eine Rettung bemühen würde, wie Island. Die Woche drauf kommt dann der Bankrott. Während aber Island und Irland per se politisch bedeutungslos sind, wäre die nächste Eskalationsstufe weder finanziell noch politisch zu regeln.
Das ist Grossbritannien. Nicht nur wegen seiner engen Finanzanbindungen an das irische Finanztschernobyl. Sondern weil die Banken der Insel schon heute selbst nach Geld und Teilverstaatlichung schreien. Die Insel ist nichts anderes als ein grösseres Irland, die Paralellen wären tödlich. Natürlich könnte der Staat noch die ein oder andere Bank übernehmen. Und dann von anderen Banken als reale Bank wahrgenommen werden, die zu den Verpflichtungen steht. Und unverzüglich zahlt. So viel und so schnell wie möglich, denn in dieser Lage würde die Vertrauenskrise der Banken nicht begrenzt werden. Sie würde auf den Staat überspringen.
Wie verheerend staatliche Übernahmen gerade ausgehen, geht im dummen Gegaffe der Medien auf die Aktienkurse unter, aber bei der Versicherungsgesellschaft AIG musste die amerikanische Notenbank innerhalb weniger Wochen 61 Milliarden Dollar raushauen. Und nachdem ich früher an Due Diligences mitgewirkt habe, kann ich auch sagen: Es ist selbst mit einem ganzen Eimer McKs unmöglich, eine grössere Bank innerhalb von einem Monat so zu durchleuchten, dass man grössere Risiken unwahrscheinlich macht. Es geht allein wegen der internationalen Verbindungen nicht. Es geht nicht, weil man in diesem Markt während der Due Diligence ständig alle Risiken tagesaktuell neu bewerten müsste. Das hat schon bei der Hypo Real Estate nicht funktioniert, und dem Staat fehlen dazu auch die nötigen Kapazitäten.
Durch die Verstaatlichung verhindert der Staat einen Kollaps weiter Teile des Bankensystems und der Börsen, fügt sich aber selbst eine dauerhaft blutende Wunde zu, aus der Geld zu Banken sprudelt, von denen keiner weiss, wann sie die nächste Wunde verursachen. Angesichts der läppischen Börsenwerte von ein paar Milliarden für eine grössere englische Bank bei einem zig-Fachen an Verbindlichkeiten darf man aber annehmen, dass es nicht allzu lang dauern wirs, bis die Banken an Liquiditätsmagel draufgehen. Eine Woche, würde ich sagen. Wenn es gut geht.
In der Folge würde man ein paar globale Runden Assetverkäufe sehen. Banken und Firmen und Staatsfirmen würden wie jetzt schon in Island und Korea alles mögliche verschleudern, um an Liquidität zu kommen, während oben die Notenbanken zusehen müssten, wie die reingepumpte Liquidität im System steckenbleibt. Grob gesagt: Jeder würde versuchen zu bekommen, was gerade geht. So viel wie möglich von den Staaten nehmen, um das Überleben zu sichern, aber nichts zu geben.
Ich lasse jetzt mal neben den fallenden Hauspreisen und der allgemeinen Rezession bewusst ein paar andere, bislang nur von Exoten diskutierten oder erkannten Gefahrenquellen weitgehend raus, wie unsere 45.000 Billionen Derivate, die Besitzer der britischen, deutschen und amerikanischen Staatsverschuldung, die überlegen müssen, mit welchem Staat sie ihre Staatsreserven retten wollen, oder das Ende der amerikansichen Altersvorsorge über Fonds, oder das Implodieren der Hedgefonds, oder die de-facto-Pleite amerikanischer Bundesstaaten, Städte, Wasserversorgungen und anderer Dinge, die man über den Kapitalmarkt finanzierte (Welcher Depp will eigentlich die Bahn privatisieren?). Allein schon in der Frage der Bankenkrise und Liquidität wäre das vereinigte Königreich der "Point of no return", und dann stellt sich die Frage, ob man das letzte gute Geld einer Nation dem schlechten nachwirft, obwohl die verängstigten Kunden vom Sparer bis zum Hedgefonds die Flucht antreten und rauchende Trümmer zurücklassen werden. Ich lehne mich hoffentlich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich das für den kommenden Donnerstag oder Freitag in einer Woche vorhersage.
Das wiederum ist prima, denn es bleiben zwei Tage ohne Märkte, um das einzige zu tun, was bleibt und auch sinnvoll ist:
Den globalen Ausverkauf verhindern, indem man die wackelnden Banken verstaatlicht, die nicht wackelnden Banken unter Notverwaltung stellt und gleichzeitig die Märkte schliesst. Nicht nur in England, sondern umfassend in allen Industrienationen. Ein Staat allein würde sich mit so einem Vorgehen a la Island und Irland den Geiern der internationalen Finanzwirtschaft vorwerfen, aber mit einer konzertierten Aktion über das Wochenende könnte man den Status quo sichern und beginnen, den Giftmüll der gegenseitigen Forderungen aufzulösen und abzurechnen, hier und da einen Währungsschnitt vorzunehmen, zu entschulden und neue, langfristige Sicherheiten zu entwickeln. Es geht nur, wenn alle mitmachen, aber eine andere Möglichkeit, die komplette Kernschmelze zu verhindern und unseren Lebensstandard zu sichern, sehe ich nicht.
Es wäre danach immer noch schlimm genug für alle. Es wäre ziemlich nah am Kommunismus, verwaltet und kontrolliert durch einen Haufen Idioten, die es so weit haben kommen lassen, aber ein deutscher Beamter ist mir da immer noch lieber als ein Finanzjockey, der auf die nächste Prise Koks wartet. Es wäre auch eine immense Umverteilung, die Wirtschaft würde Schaden nehmen, aber wer nur ein klein wenig Einblick in die Marktmechanismen hat, wird zum Schluss kommen, dass man dem ein Ende setzen muss. Schnell und umfassend. Ja, auch mit diesem Personal. Einknasten kann man sie später immer noch. Wenn die Banken dem Staat gehören, findet sich genug Material ohne Hausdurchsuchung.
Man wird es tun, und nicht nur, weil die UdSSA sich im November einen neuen grossen Vorsitzenden des Staatsrats wählen. Ich lehne mich sehr, sehr weit aus dem Fenster, ich weiss. Wenn ich nicht recht habe, und es weder den Zusammenbruch nich die Stlllegung der Märkte gibt, werde ich behaupten, dass ich zu früh aufgestanden bin, zu lange in einer Krisensitzung mit ein paar Briten war, die nicht wussten, ob sie mit ihren Karten noch das Hotel bezahlen können ("Herr Porcamadonna, könnten Sie mal unseren Gästen etwas Geld von der Bank holen, am besten gleich bei der Commerzbank"), und mir auf dem Heimweg übernächtig ein paar schräge Gedanken gemacht habe. Falls ich aber recht habe: Schon mal an Schweizer Franken gedacht?
Dein Zeitplan aber ist excellent. Du hast mal wieder Infos über die du nicht bloogst...
Otaku
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Das ist alles, worum es noch geht. Nochmal so ein halbes Jahr, und Lafontaine ist Kanzler. Nochmal so ein halbes jahr, und in China stehen ein paar böse Verteilungskämpfe bevor. In dem Moment, da die Vertrauenskrise grossflächig von den Banken auf die Staaten überspringt, muss und wird man handeln. Weil es bei dieser Krise keinen bailout und keine Zahlungen bei Versagen mehr geben wird.
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Den bank run gibt es längst, nur eben sehr diskret.
Nächste Woche dann weniger diskret
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Es zeigt sich wieder mal: Nur Bares ist Wahres.
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Zuerst mal ist in der Schweiz die Golddeckung der Währung extrem hoch - bei den aktuellen Preisen und abzüglich der Verkäufe als Reservewährung über 100%. Und wenn man die Märkte schliesst, wird sehr, sehr viel Geld und Vermögen dorthi gehen, wo man am sichersten ist. Alle Schweizer Banker werden meines Erachtens nicht so viel Mist bauen können, wie dann an dessen Stelle an Assets ins Land kommt.
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Man tut gut daran, nicht paranoid zu sein, aber wie der Markt paranoid denken zu können.
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Ach.
Reisebank am Bahnhof, wurde ich beschieden. Oder gleich selbst über die Grenze.
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Hab dann lieber gleich 10000 genommen, da grummelten sie schon etwas.
PS: In Filialen besagter Bank brauchst du gar nicht erst anfangen, die haben nix, und Gold schon gar nicht.
Naja die Bankomaten geben noch.
Aber mein Stamm-Obsthändler hat heute auch sein gesamtes Guthaben abgehoben. Er meinte, wenn die Merkel sowas sagt, dann muss es schlimmer sein als er dachte.
Er glaubt den bluadsvarregten bolitickern nix
PS: Nochmal Zentrale. "Nicht haben" ist natürlich nicht beweisbar und daher Meinungsäußerung. Anders als "nicht hergeben wollen".
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Ich denke, die armen Bank-Mitarbeiter im Privatkundenbereich sind vollkommen überfordert von der Situation und den Kundenwünschen. Ist ja auch ziemlich neu, dass Franken geordert werden, preiswerte Hypotheken getilgt oder im grossen Stil Aktien verkauft werden.
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Oder doch zu ner Bank in Deutschland?
Zum Thema Gold sei übrigens noch angemerkt, dass Pro Aurum gerade seinen Online-Shop dicht gemacht hat. In Berlin z.B. (jaja, Don) gibt's bei Banken lange kein Gold mehr am Schalter, das hat Pro Aurum übernommen.
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Das Tolle an der Geldautomaten-in-der-Schweiz-Nummer ist, dass manche deutsche Bank mit bestimmten Karten im Ausland kostenfrei Bares ausgibt. Da kriegt man dann oft einen vernünftigen Kurs ohne Extragebühren. Das Problem: Da gibt's ein Tageslimit von 1000 Euronen oder so.
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Gibt es jede Menge Goldhändler
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Gegen die kommenen Veränderungen kannst Du eh nichts tun, jetzt sowieso nicht mehr und zu der Zeit, als man noch etwas hätte tun können, hättest Du kein Wort von dem geglaubt. Also lebe einfach weiter und erfreue Dich an Dingen, die Dir so schnell niemand wegnehmen kann. Und vor allem, Du kannst Dir zwar gerne Sorgen machen, lass Dir aber keine Angst einjagen. Es wird keine Apokalypse geben. Nur Veränderungen :)
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Man könnte ernsthaft der Einführung von Standgerichten etwas abgewinnen.
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I have evidence.
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Die Länder dieser Erde aber werden von Politikern regiert, die entweder von Neoliberalen oder den Geldjockeys gekauft wurden. Die werden nichts entscheiden. Die werden starr vor Angst zusehen und dann Krieg führen.
Ansonsten kommt dein Zeitplan wohl hin.
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Oder der Staatsbankrott. Oder das Niederinflationieren der Schulden.
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grinsend, doch schon rostzerfressen fliegt er durch den Wilden Westen,
Risse in Beton und Stahl, müde alles Material, hörst Du es flüstern im Land,
Old Shatterhand und Nietzsche tot,
im Kaufhof klaut sich Gott sein Brot,
auf den Asphaldfeldern grasen
gold´ne Kälberherden Tag und Nacht,
wo die Computer schmatzen ach,
wo ist noch Platz für Dich oder ein Dach für mich,
die Postboten tragen schwarz,
Gerhard kauft sich Koks im Park,
siehst Du die Schrift an der Wand:
DER TURM STÜRZT EIN,
DER TURM STÜRZT EIN
HALLELUJAH; JA DER TURM STÜRZT EIN!
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(BTW: Exzellenter Artikel. Nach so einer Perle muss man lange suchen bei den prostit... ähh professionellen Medien, ob FAZ, ob ZEIT, ob HB oder FTD, um von SpOn gar nicht zu reden)
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"too much employer stock": Das konnten wir alle ja hervorragend im Falle Enron sehen, was dann passiert. Irgendwann ist der Begriff Rente auch nur noch ein Relikt aus historischen Wörterbüchern.
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An die Wand, alle. ( Ok OK ich beruhige mich ja schon wieder... )
Have fun
Otaku
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Der Link funktioniert bei mir immer noch. Ich wurde gestern von einer Bekannten darauf hingewiesen, die in Bielefeld Verwandte mit Konten bei der Bank hat, und sich nun fragt ob das irgendwas mit der Krise zu tun hat. Deswegen bin ich überhaupt nur darüber "gestolpert".
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Da bin ich überfragt. Vielleicht ein obskurer Bug im Content Management System oder irgendein Redakteur hat beim Einstellen eines neuen Artikels irgendwas versaubeutelt :-)
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But Mr Cowen declined to comment on the loan book of individual institutions, saying simply the guarantee scheme was designed to protect the interests of the economy and the taxpayer.
Auf deutsch, scheiss auf das Risiko, wir machen das einfach. Die Iren rauschen senkrecht in die Katastrophe.
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It was another hellish day on the Irish market today, as the Iseq fell by 253.8 points, or 7.1 per cent, to finish the day at 3,299, as bad news from the banking sector dragged the index down.
As one broker described it, a “tsunami of bad news” keeps on coming, [...]
Irish banks also fell on the news that Dankse Bank, the Danish parent company of National Irish Bank (NIB), would incur a write-down for the third quarter due, in part, to commercial property loans at NIB.
Anglo Irish Bank had the honour of being the worst performer on the Irish market, as it lost €1.31 or 32.7 per cent of its value to close down at €2.68.
Irish Life & Permanent also had another torrid day as it saw its share price decline by €1.20 or 24 per cent, to finish the day at €3.80.
Both Allied Irish Bank and Bank of Ireland finished the day in negative territory, with AIB dropping 85 cent or 13.3 per cent to close at €5.55 and BOI losing 71 cent, or 17.8 per cent, to finish at €3.29.
Das ist eine Wiederholung der isländischen Pest, bis in die Details. Bei den Kursen muss man nicht mehr anfangen, eine Kapitalerhöhung durchzuführen Das kann nach menschlichem Ermessen nicht gut gehen. Sagen zumindest die Märkte. Irland wird über die Wup äh über die Klippe gehen. Morgen kommt das Rettungspaket, und es wird den Banken auch nicht mehr helfen. Dann ist es vorbei.
In der Financial Times ruft übrigens gerade einer nach einer umfassenden, sofortigen, globalen Lösung.
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ww w.zeit.de/2008/03/G-Aktienkultur
Zum kotzen, oder?
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Ich wünsche Maggie Thatcher klares Bewusstsein und ein langes Leben, damit sie das alles miterleben und auskosten kann. Und ein Konto bei einer britischen Bank, natürlich. Ich dachte ja immer, schlimmer als englische Küche kann es nicht werden, aber ich habe mich geirrt.
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Nicht nur, dass das keinen Sinn macht, das hat Politiker noch nie gehindert, aber überlege Dir doch mal die logistischen Anforderungen. Alleine schon sich darauf in der kurzen Zeit zu einigen sollte eine beträchtliche Überforderung darstellen, ausserdem bestehen aktuell überhaupt keine Kapazitäten das dann auch umzusetzen. Etc. Ist imho einfach nicht machbar.
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Bailout, Notprogramm, Verstaatlichung, Geldschwemme und Zinssenkungen haben nicht funktioniert.
Wenn man etwas tun will - was soll es sein?
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Ansonsten hat niemand eine Ahnung, aber davon viel.
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Wir sind auf unbekanntem Territorium, jeder Lösungsvorschlag enthält eine Reihe von undenkbaren Komponenten, aber bei der ersten Pleite einer deutschen Privatbank wird so viel Geschrei und Panik sein, dass man gleich wieder die Mauer aufbauen und Oskar I von Neusozialistien krönen kann.
Dein Vorschlag wäre, die Vermögenspreisdeflation vom Markt regeln zu lassen, wenn ich das richtig verstehe, egal wie schlimm die Nebenwirkungen sind. Gemacht von Leuten, die die Blase geschaffen haben. Und da frage ich mich halt, ob es nicht geschickter wäre, das kontrolliert abwickeln zu lassen, statt darauf zu warten, ob der Markt irgendwie in der Lage ist, das abzufangen oder gleich Richtung Weltwirtschaftskrise Anno 29 durchrauscht. Oder noch weiter.
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Natürlich ist es schwer Banken vom Rest der Welt zu isolieren, einfach weil das völliges Neuland ist und das aktuelle System absolut nicht darauf ausgelegt ist, aber bspw. ist die Entscheidung der Fed schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht wäre es möglich, Unternehmen wie GE (die das wohl zunächst vor allem in Anspruch nehmen sollen/können), also extrem grosse Konzerne, kurz-/mittelfristig die Bank-Funktion übernehmen zu lassen. Die haben schliesslich kein Interesse daran, ihre Kunden und Lieferanten draufgehen zu lassen und könnten diese finanzieren. Das findet ja in kleinerem Ausmass sowieso schon statt, dass bspw. ein Papierhersteller einem Kunden die neue Druckmaschine finanziert oder die relativ grossen Tier-1-Autozuliefern bei Modellwechseln ihren kleineren Lieferanten den Anlagenumbau mitbezahlen. Ist jetzt nur so ins Blaue gedacht, aber es gibt auf jeden Fall Möglichkeiten.
Alles was sonst so an Vorschlägen rumgeistert und insbesondere schon umgesetzt wurde läuft auf mehr Dollar und höhere Vermögenspreise hinaus. Das ist definitiv der falsche weg. Das Problem sind zu viele Dollar und zu hohe Vermögenspreise, das löst man nicht mit mehr Dollar und gleichen/höheren Vermögenspreisen. Das ist doch imho total offensichtlich.
Natürlich ist es besser, alles irgendwie kontrolliert abzuwickeln, aber das hat noch nie funktioniert und ich wüsste auch nicht, wer dazu in der Lage sein sollte? Wenn selbst die Leute, die das ganze versaut haben und daher zwangsläufig die besten Informationen und das grösste Verständnis besitzen offensichtlich nicht den blassesten Schimmer haben, wer soll das dann machen? Steinbrück & Co., also vor allem gescheiterte Lehrer, Anwälte und ähnliche Typen bzw. alternativ ein paar Öl-Adlige oder Ex-KGBler? Ich denke nicht. Wenn es irgendjemanden gibt, der das kontrollieren kann, d.h. wenigstens die Kompetenz dazu hat, und der auch noch jemanden findet, der die Implentation durchsetzen kann, dann bitte... Ansonsten ist das keine gute Idee. Nur weil ich jetzt vielleicht (noch) keine vollständig durchdachte bessere Idee habe (ausser alles möglichst schnell Pleite gehen zu lassen) heisst das imho noch lange nicht, dass die landläufigen Ideen besser sind...
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Meine Überlegung ist ja auch nicht, dass ich den Weg da oben für richtig halte. Es ist das, von dem ich glaube, dass die Dynamik - eigentlich fehlende Dynamik - der Märkte und der Aktionismus der Politik hinführen werden. Jeder Politiker, der die Meinung pleite gehen lassen und dann schauen vertreten oder praktizieren würde, könnte seine Karriere knicken. Also tun sie was. Die Idee der Briten heute mit Teilprivatisierung, die auch Hopper hatte, geht schon in die Richtung, obwohl ich das für extrem falsch und durch die Praxis wiederlegt halte. Das Spannende wäre, dass man bei so einer Zwangsverwaltung immerhin einen Apparat hätte, der weiss, wem man mit welchen Risiken welche Kreditlinie einräumt. Ein simpler Plan, den man erklären könnte, denn der Staat und die Notenbanken haben für die Kreditvergabe niemanden. Nichts. Nada. Irgendwer muss das machen, und wenn schon Banken da sind, warum sollte man sie nicht nutzen?
Ich kann nicht sagen, was meine Lösung wäre. In der New Economy war es ähnlich; zu wissen, was geschehen wird, bedeutet nicht zu wissen, was man tun kann. Das oben ist das, was ich für relativ wahrscheinlich halte, wenn ich mir die Politik und die Banken anschaue. Dass Politiker nicht sexy wirken - mei, Stalin war Bankräuber, Roosevelt abgebrochener Jurist, Churchill rasselte zweimal durch die Aufnahmeprüfung zum Militär... Schacht und Abs dagegen hatten eine gerade und tolle Laufbahn.
Die landläufigste Idee - Stützung der Hauspreise, Fortführung des Goldenen Zeitalters - wird nicht helfen. Ich sehe Null Anzeichen, dass man in den USA plant, den Leuten das Ende der fetten Jahre als natürliche Folge des Prassens zu erklären. Wenn es nicht der Weg ist, welchen Weg haben die Machthaber dann noch? Das ist die Frage.
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Dass die zur Zweckerreichung eingesetzten Mittel selbst es sind, welche die Gewähr für den Ruin des Zweckes bieten, hatte die Ästhetische Theorie des Aristoteles, seine "Poetik", als Kern und metaphysische Pointe der Tragödien von Sophokles, Aischylos und Euripides bestimmt. Ein Studium der alten Schriften hätte zur Fehlervermeidung beitragen können.
Für den Salonmarxologen ist, natürlich, mal wieder alles ganz einfach: Die "Depreziation des Kapitals" ist notwendiges Element der langfristigen Verwertungszyklen. Und: wo viel Überakkumulation, da viel Depreziation.
Dann sollen die jetzt mal schön depreziieren. Das, bitte, werden sie ja wohl noch hinkriegen.
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Wenn die den Banken jetzt staatlich equity zuführen wollen, ist das allerdings nicht so die dolle Idee, denn das equity dient ja wie gesagt nur dazu, die assets mit der Realität in Einklang zu bringen, d.h. zu verschwinden.
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Das ging damals gut.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, dass es diesmal gut geht ...
Übrigens ist die Schweiz keine gute Idee, weil zu kleine und daher genauso wacklig. Dort ist zwar mehr Geld, aber einen Bankrun kann auch die Schweiz nicht überleben. Wenn du für den Fall planen willst: Für Optimisten Gold. Für Pessimisten Konserven.
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Welches zivilisierte Land würdest Du aktuell für sicherer halten?
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Das System ist der Fehler.
Jetzt doktorn alle an den Symptomen herum. Schwafeln von der eingreifenden Hand des Staates, der die Milliarden garantiert, die uns allen gehören. Und selbst damit werden sie den Absturz nicht verzögern können. Denn es stimmt nicht, daß die Gefahr besteht, daß das mangelnde Vertrauen auf die Banken droht, auf die Regierungen überzugehen. Wer, bitte, vertraut denn noch einem Politiker bzw. einer Regierung eben dieses Systems, das uns die Malaise eingebrockt hat?
Jede Veränderung bietet auch immer neue Möglichkeiten. Es ist an der Zeit, daß wir zur Besinnung kommen. Hart arbeiten, wieder eine Gemeinschaft aufbauen, die es dann zu erhalten gilt.
Ein klein wenig hege ich ja auch noch die Hoffnung, daß diejenigen, die hier auf hohem Niveau leiden, aber durchaus über Potential verfügen, sich auch einbringen werden. Was könnten wir gemeinsam auf die Beine stellen... Frei und unabhängig vom weltweiten Neo-Kapital, sozial gegenüber unseren Mitmenschen und eine Nummer kleiner als im bisherigen Größenwahn wieder auf nationaler Ebene.
Mit zuversichtlichem Gruß
Georg Kraus
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Ja, das monetäre System hat so einige grundsätzliche Fehler und es wird allmählich Zeit etwas Neues zu versuchen ...
... aber "Hart arbeiten" und "Gemeinschaften erhalten" ist keine Lösung für gar nichts, sondern nur hohle Schlagwörter für eine rückwärts gewandte Weltsicht ohne Willen zur Weiterentwicklung. Gemeinschaften "erhält" man nicht. Gemeinschaften entstehen und vergehen und wer denkt, hier etwas künstlich "erhalten" zu müssen, ist auf dem besten Wege in eine kurzlebige Diktatur, die der einzige Weg ist, zumindest zeitweise Veränderungen zu verhindern.
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Was Sie als Phrasen bezeichnen, sind historische Wahrheiten. Was im kleinsten die Familie ist, stellt die Nation im größtmöglichen dar: Schutz. Und den werden wir alle bitter nötig haben.
Phrasen... da kommt mir die Galle hoch: Das, was sie uns als in den letzten ca. 30 Jahren als glückseligmachendes globales System verkauft haben, das sind Phrasen. Reicht es nicht, daß wir gerade den Beweis erleben?
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Sogar den "Freiheits!"-Krakeelern und Markt-Talibanen sollte jetzt klar werden, dass der vorgeblich "effiziente" Kapitalismus eine alimentationsbedürftige Veranstaltung ist, die erst noch zu lernen hätte, was ökonomisches Wirtschaften bedeutet.
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Wir werden nicht auf einen Nenner kommen. Aber wir werden es erleben — sehr bald. Mal sehen, was Sie dann sagen werden.
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Die Bauchnabel-Schau ist mir zuwider. Es ist gut, das Alte zu bewahren und zu pflegen. Ansonsten daraus zu lernen für die Zukunft. Und wann, wenn nicht jetzt? Die Gegenwart straft Ihre Thesen Lüge. Die Zukunft gehört der Nation. Einem friedlichen Miteinander der europäischen Nationen. Mit gemeinsamem Austausch in Wirtschaft und Kultur. Ohne süße braune Limonade und Fast Food- bzw. Instant-Produkten. Wir gehen unseren eigenen Weg.
Wir müssen nur die Situation als Chance verstehen.
Das reicht schon für den Anfang.
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Die Wirtschaft als solche ist hier begrifflich sicher nicht korrekt. Sagen wir doch die Grossunternehmen und der Finanzsektor dazu, die Wirtschaft in D ist grossteils mittelständisch mit ca 75 % der Arbeits- und Ausbildungsplätze dort.
Nur haben die keinerlei Lobby. Die anderen schon. Der Schwanz wedelt schon länger mit dem Hund, im Lande D:
mephistopheles : Ein solch Papier, an Gold und Perlen Statt, Ist so bequem, man weiß doch, was man hat; Man braucht nicht erst zu markten, noch zu tauschen, Kann sich nach Lust in Lieb\' und Wein berauschen.
Will man Metall, ein Wechsler ist bereit, Und fehlt es da, so gräbt man eine Zeit. Pokal und Kette wird verauktioniert,
Und das Papier, sogleich amortisiert, Beschämt den Zweifler, der uns frech verhöhnt. Man will nichts anders, ist daran gewöhnt. So bleibt von nun an allen Kaiserlanden
An Kleinod, Gold, Papier genug vorhanden.
Kaiser: Ich ahne Frevel, ungeheuren Trug! Wer fälschte hier des Kaisers Namenszug? Ist solch Verbrechen ungestraft geblieben?
Schatzmeister: Erinnre dich! hast selbst es unterschrieben;
Erst heute nacht. Du standst als großer Pan,
Der Kanzler sprach mit uns zu dir heran:
\"Gewähre dir das hohe Festvergnügen,
Des Volkes Heil, mit wenig Federzügen.\"
Du zogst sie rein, dann ward\'s in dieser Nacht
Durch Tausendkünstler schnell vertausendfacht.
Damit die Wohltat allen gleich gedeihe,
So stempelten wir gleich die ganze Reihe,
Zehn, Dreißig, Funfzig, Hundert sind parat.
Ihr denkt euch nicht, wie wohl\'s dem Volke tat.
Seht eure Stadt, sonst halb im Tod verschimmelt,
Wie alles lebt und lustgenießend wimmelt!
Obschon dein Name längst die Welt beglückt,
Man hat ihn nie so freundlich angeblickt.
Das Alphabet ist nun erst überzählig,
In diesem Zeichen wird nun jeder selig.
narr: Die Zauberblätter! ich versteh\'s nicht recht.
Aus Faust zwo, ein wenig angepasst.
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*gähn*
Mich als ausgesprochenen Verfassungspatrioten stört es zunächst mal absolut nicht, wenn einer die Nation im Munde führt. Das sollte auch kein Tabu sein. Aber wenn wer im Namen der Nation sich anschickt, auf Dummenfang zu gehen, dann heißt es "uffbasse".
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Ein Verfassungspatriot. Das macht mich jetzt etwas hilflos. Welche Verfassung? Wir haben keine deutsche Verfassung bzw. nur eine vorläufige — siehe Grundgesetz-Präambel. Darüber nonchalant hinwegzugehen, wäre jetzt... unklug? nein... widersprüchlich, ja, widersprüchlich. Man kann sich nicht einerseits über die Aussage der Grundgesetz-Präambel hinwegsetzen, sich andererseits als Verfassungspatriot bezeichnen.
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Gemeint ist doch sich der Europäische Dingsdavertrag mit seinen ca. 800 Seiten, der ja de facto über der deutschen Verfassung schwebt. Insofern wäre der moderne Kampfschrei der Vertragsheloten: pacta sunt servanda !
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http://www.minschuns.ch/
Zum Einkaufen jedoch fährt der gemeine Schweizer gerne hinüber ins Vinschgau, das in etwa das ist, was Polen für den Ossi darstellt.
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sehr, sehr erwägenswert.
Vielleicht könnte man tatsächlich dort das Angenehme mit dem Notwendigen verbinden. In der Schweiz speist man ja auch meist recht gut.
Danke für den Tipp, vielleicht sieht man sich ja am Schalter ... öhm ... auf der Piste, meinte ich selbstverständlich.
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Don schätzt vermutlich die vegetarische Küche im Hotel Tschierv
Landschaftlich auch sehr schön zum wandern, und regnen tut es hier auch weniger als anderswo
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Bitte, gern geschehen.
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