Erst mal wegfahren

Mit dem Regen kamen auch die Norddeutschen. Ich, der ich abgeschieden auf dem Berg wohne, habe mich erst über den Verkehr gewundert, aber sie haben jetzt schon Urlaub. Überall im Tal sind die Wohnungen belegt. Ich werde gefragt, ob ich noch etwas weiss. Dieses Jahr sind es besonders viele. Und das, obwohl global die Preise gefallen sind, obwohl man mir 5 Tage Luxushotel in North Carolina am Strand für 250 Euro offeriert. Aber in schlechten Zeiten ist man eben lieber im Urlaub daheim. See, Berge, Cafes, alles voller Deutscher.

Das ist dann auch die Zeit, da vieles leer bleibt. Wer hier wohnt, verabschiedet sich jetzt vom See. Ostsee. Ostasien. Von einer Urlaubsregion in die andere. Von dort wegfahren, wo andere ihren Urlaub machen, wenn sie noch ein Zimmer kriegen.



Apropos Urlaub: es gibt Neues von der Berliner Republik und ihren Stilikonen, die sie verdient hat. Herr Jagdfeld vom Adlon und heiligendamm macht sich gerade wenig Freunde, weder bei seinen Investoren in Berlin noch bei der Politik an der Ostsee. Witzig finde ich es ja, Mietminderung geltend zu machen, weil man Lärm hat, der durch den eigenen Ausbau der fundusgruppeneigenen Fondsimmobilie entsteht. Das muss Herrn Jagdfeld erst mal einer nachmachen.

Man darf gespannt sein, wie lange das noch gut geht. Ich hätte ja nicht gedacht, dass es noch bis Sommer läuft. Derweilen pflege ich menen Steingarten. Klein, aber ohne Schulden und Fondsbeteiligung.

Mittwoch, 1. Juli 2009, 01:52, von donalphons | |comment

 
Tut mir zwar ein wenig leid für Dich, dass Du jetzt die „bekehrten“ Urlauber vor Deiner Nase ertragen musst, aber eigentlich finde ich diese Deutschlandurlauberei einen positiven Nebeneffekt der sog. „Krise“ .

Mir ist in meinem doch nicht allzukleinen Bekanntenkreis keine einzige Person bekannt, die dieses Jahr einen Urlaub ausserhalb Europas plant. Das ist doch eigentlich ein gutes Zeichen, denn ich konnte es die letzten Jahre nicht so ganz verstehen, was die ganzen Menschen immer am A…. der Welt suchen ? Sinn und Zweck von exotischen Weltreisen & dummdreisten Konsumtrips ( a la kurz mal Shoppen in Milano & New York ) scheinen sich momentan in Luft aufzulösen.
So ist´s wohl besser für die Umwelt und schlechter für die Touri-& Luftfahrt-Industrie…was ja eigentlich auch wieder ganz schön ist.

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aber eigentlich finde ich diese Deutschlandurlauberei einen positiven Nebeneffekt der sog. „Krise“


was soll da dran positiv sein, wenn sich die masse so verhält, wie sie es gesagt bekommt*).
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*) wäre doch mal zu überlegen, was da ursache und was da wirkung ist, also ich tippe da auf feinfühlige stimmungsmache.

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Ich glaube, das hat vor allem was mit dem gefühl zu tun, in Sicherheit sein zu wollen. Man muss momentan so viele Sorgen haben, da will man im Urlaub einfach nur heile Welt wie im Deutschland der 50er Jahre.

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Deutschland sucht POCAHONTAS ?
Deutschland, 1953, Sommerurlaub mit Arno Schmidt. Wärmstens empfohlen ..."mal ebn'n Lauf brünieren lassen..." und möglicherweise gut auszumachen: die Differenz zu Seeurlauberern heutigen Datums.

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Verehrter Herr Alfonso, ich las Sie bislang gerne, aber in jüngster Zeit weht mir aus Ihren Beiträgen häufiger eine gewisse Übellaunigkeit entgegen, wie man sie auch in gewissen Börsenforen antreffen kann. Das wirkt infektiös und stimmt mich miß. Zuversichtlich hoffe ich, daß es nur am Sunbeam liegen möge, denn dann dürfte sich demnächst wieder Besserung einstellen. . .Beste Grüsse bb

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Ach? Bedaure, aber mir geht es prima. Wirklich.

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Danke, bin erfreut, das zu lesen. Ich darf mir noch einen kleinen Tip erlauben, falls es am Tegernsee wirklich zu voll werden sollte: Die Glieshöfe im Matscher Tal... Den Weg dorthin kennen Sie ja.

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Ich bin ohnehin etwas abseits, zu mir kommen die nur über dne Klimawanderweg hoch. Nur am See ist es voll.

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ich bin wenn dann sowieso immer für zementgarten. da bleibt dann auch der grabstein schön gerade drauf stehen. wenn´s denn für einen reicht. ein holzding haut sich schon schwerer in den asphalt. am ende muss man gar ins massengrab. wie web-95.0-mäßig.
und die großstadt stinkt derweil zum himmel. vor langeweile. wie überall, wo man sonst immerzu ist.

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