Empfehlung heute - Die Top 3 Irrsinnsmeldungen

Es gibt Ereignisse, die einem den Wahnsinn der Finanzkrise merklich erleichtern. Dazu gehört es, wenn in Italien ein Immunitätsgesetz für den Scharlatan Berlusconi nicht in Kraft treten und der Mann demnächst wieder vor gericht gestellt werden kann. Zuimindest irgendwas geht noch gut. Weniger gut:

Platz 3: Conde Nast, Heimat meines dünn gewordenen Leib- und Magenmagazins World of Interior, könnte dieses Jahr eine Milliarde weniger Werbeumsätze machen. Da bin ich aber mal gespannt, ob die deutsche AD-Chefon noch lange grosse Sprüche von Elite und Reichtum macht.

Platz 2: Das Conde Nast unter den Ländern heisst Lettland und ist gerade dabei, das Island des Baltikums zu werden, mit zusammenbrechender Währung und allem, was dazu gehört. Bei Egghat gibt es eine feine Zusammenfassung der Lage eines Landes, das von Neoliberalen lange als Musterschüler präsentiert wurde.

Platz 1 und hier musste ich erst mal nachschauen, ob heute der 1. April ist: Im Gazastreifen wurden die Tunnels der Hamas für den Waffenschmuggel offensichtlich privatwirtschaftlich finanziert, und die Investoren wollen nach deren Schliessung nun ihr- inzwischen verpulvertes - Geld zurück. Da sage noch einer, nur deutsche Investoren hätten stupid Money.

Freitag, 9. Oktober 2009, 00:13, von donalphons | |comment

 
ohne berlusconi wäre südtirol eine echte option.

alles finster. man ist eigentlich nur noch deswegen in deutschland, weil alles andere auch nicht geht.

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Südtirol ist halbautonom.
Da schlägt der Berlusconi nicht ganz so schlimm durch ... Und wenn sich der Koalitionspartner Lega Nord durchsetzt, wird die Autonomie möglicherweise noch etwas großzügiger ausgelegt (nicht dass die Südtiroler die Lega Nord wählen würden, aber noch mehr Autonomie würden die gerne mitnehmen ...)

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zu Platz 3: Sie dürfen um Ihr Lieblingsmagazin durchaus bangen - Gourmet aus gleichem Hause und mit einer stolzen Geschichte von 68 Jahren wurde gerade dichtgemacht.

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Mein Favorit ist ja das Private Equity Investment im Gaza-Streifen. Andererseits: selbst unter Akademikern im Westen hat es sich ja noch nicht überall herumgesprochen, daß Risiko und Rendite meist parallel verlaufen. Und wenn die Moschee das Anlageobjekt empfohlen hat - ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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Vielleicht hat der Imam seine Grundausbildung bei einem Rating-Gerichtshof gemacht, das würde dann einiges erklären. Die spannende Frage ist jetzt: Muss die Hamas geld drucken oder können sie Anleihen ausgeben?

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Möglicherweise wären auch Verbriefungen von ehemaligen Unternehmungen in der Region oder Futures auf zukünftige Tunnels eine Option? Subskription gleich nach dem Freitagsgebet. Der Imam sollte vielleicht noch einen Executive MBA in Finance draufsetzen, zur Weiterbildung.

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Die Hamas wird weder das eine noch das andere machen, das hätte ja etwas mit Rationalität zu tun. Die regeln das mit der Methode AK 47.

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Man hätte das ja auch durchreichen können an den syrischen Lehrerrentenfonds oder an die pakistanischen Krankenversicherung. Ich sehe nicht, wieso die Hamas auf solche Mittel und Wege verzichten sollte.

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