Vorbei

Die Buchmesse, auf der ich nicht gewesen bin, ist vorbei, und deshalb schreibe ich auch ein Fazit, das keines ist. Schwache Vorstellungen verlangen nach schwachen Abschlüssen. Kein Wunder, wenn ich die Frankfurter Messehallen mit einer anderen überschätzten Wüstenregion vergleiche.

Meinen Spass für dieses Wochenende habe ich mehr aus den Festnahmen rund um den Hedge Fonds Galleon gezogen. Die bisher hübscheste Zusammenfassung mit Ausblick - da kommt wohl noch was nach - findet man bei Bloomberg. Dort gibt es übrigens das Gerücht, die gerade billig zugekaufte Mannschaft der Businessweek werde die alten Mitarbeiter teilweise verdrängen, weil man Synergien nutzen wolle. Ich fände das schade, Bloomberg war und ist in der Krise eine wirklich gute und saubere Quelle, ganz im Gegensatz zum WSJ, marketwatch und alle deutsche Wortschaftsmedien.

Montag, 19. Oktober 2009, 01:59, von donalphons | |comment

 
"Wortschaftsmedien"

Das o und das i liegen ja auf der Tastatur direkt nebeneinander, so dass man jetzt rätseln kann, ob diese Wortschöpfung Zufall oder Absicht war. Wie auch immer, es beschreibt auf jeden Fall den Zustand dieser Medien durchaus treffend.

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Zittern aus Angst vor dem Kieferchirurgen.

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Jetzt nehme ich
das böse Wort doch mal in den Mund: Wurzelspitzenresektion?

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Das wäre allerdings etwas, was man seinem ärgsten Feind nicht wünschte. Ich hatte das Missvergnügen im zarten Alter von 14 und die Erinnerungen daran sind keine guten.

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Noch bösere Worte lauten "Abzess" und "verschleppte Zahnbehandlung".

Quasi: FDP im Mundraum

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@Usedomer: Ich biete mehr, hatte zwei von der Sorte im Abstand von einigen Jahren. Die erste hatte ich in extrem unguter Erinnerung, war entsprechend sehr nervös, als die zweite fällig wurde, aber dafür war sie halb so wild. Man sollte halt einen Zahnarzt haben, der nicht nur das Schneiden, sondern auch das Spritzen beherrscht. Außerdem danach, wenn die Betäubung noch wirkt, gleich eine Schmerztablette einwerfen (und kühlen!) und für die Folgetage weitere Tabletten bereithalten. Nach zwei, drei Tagen Erholung sollte aber fast alles vergessen sein.

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Das ist der Tribut an die fleischlose Ernährung. Für was hat uns die Natur die Hackelchen denn gegeben, um Gemüse zu zermahlen?

Einmal die Woche das Riesenkotelett bei Mutter Ernst, mit dem besten Kartoffelsalat Deutschlands, zum Schluss noch wie in grauen Vorzeiten den Knochen in der Hand das beste, das Knochenfleisch abnagen und ich bin sicher, mit meinen Hauern mache ich mit 70 noch die Bierflaschen auf.

Gute Besserung vom Homburger.

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Bei mir war es ganz eindeutig der Tribut an einen Sportunfall. Nix mit Fleisch oder Nichtfleisch.

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Bei mir lag es auch nicht am Fleisch oder Nichtfleisch.

Und Betäubungsmittel helfen auch nur bedingt bei gegen eine rege Vorstellungskraft.

Ansonsten kann ich den Sterngucker mit Mutter Ernst nur unterstützen (auch wenn ich das mit den Bierflaschen lieber lasse als Selbstzahler beim Zahnarzt).

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(Ich glaube ich will das alles gar nicht lesen. Wie wäre es mit einem netten Thema wie Beischlaf oder wenigstens dem Kaktus als Liegstuhl?)

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Zur Ablenkung mal was anderes: Die FT reitet auf dem Punkt herum, dass die Kosten der Ermittlung gegen den Hedgefondsmanager möglicherweise den angerichteten Schaden von 20 Mill. Dollar überstiegen hätten:

http://ftalphaville.ft.com/blog/2009/10/19/78441/rajaratnam-alert-be-afraid-be-very-afraid/

Was mich daran aufregt: Was kostet denn wohl eine Ermittlung gegen einen kleinen Laden- oder Taschendieb? Und wer rechnet diese Kosten gegen den Wert der gestohlenen Ware auf? Diese werden mit dem Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung gerechtfertigt, und mit dem Abschreckungseffekt. Gilt dies für Hedgefonds etwa nicht?

Dass so viele Medien die Zwei-Klassen-Logik der Finanzbranche einfach übernehmen, könnte mich mittlerweile ständig die Wände hochtreiben (auch wenn der FT-Text ansonsten durchaus ausgewogen ist).

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Wir sind noch weit entfernt...
Amelia, es ist noch nicht so lange her, dass die Deutsche Bank (federführend...) eine höchst erfolgreiche Initiative zur "Stärkung des Finanzmarktstandortes Deutschland" betrieb, mit dem Grundtenor, dass jegliche Kontrolle und Beaufsichtigung des Finanzsektors standortschädlich sei.

In der Folge schrieben die netten Beamten im Zypries-Ministerium einige Gesetze um, in engster Zusammenarbeit mit diesem Kreis.

Und es fängt schon wieder so an. Wobei ja im Moment die Immobilienwirtschaft mit ihren Spezial-Wünschen freie Bahn in der Bundesregierung hat. Das geht so weit, dass man HartzIV-Regulationen in Hinblick auf Anforderungen der Immobilienwirtschaft gerade "überarbeitet".

Diese Dreckschweine. Pardon.

Ich mein: In einem Land, wo derlei Rücksichtnahmen auf Wirtschaftsinteressenten für selbstverständlich gehalten werden, ohne jeglichen Aufschrei, ohne nennenswerte Gegenwehr, dort ist es eben auch weitgehend normal, wenn "Journalisten" der Wirtschaftspresse eine Strafverfolgung von Wirtschaftsstraftätern nur unter Vornahme von höchst merkwürdigen Kostenrechnungen
für empfehlenswert halten.

In gewisser Hinsicht zeigt Dein Beispiel die Totalität wirtschafts"liberaler" Vorstellungen auf. Wir sind noch weit davon entfernt, dass sich bei uns ein neues, sozialeres und auf Gemeinwohl orientiertes Denken in Wirtschaftsfragen entwickelt.

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Ich führe die Reaktion von FT Alphaville erst mal auf eine gewisse Unsicherheit zurück - was da passiert ist, zeigt doch eine ganz massive Veränderung im Umgang mit der Wallstreet auf. Ich bin gespannt, was da noch alles so kommt. Gerade bei anderen Häusern.

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=a1fb2.emSyh4

Bei 20 Millionen wird es da kaum bleiben.

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Die 20 Millionen sind wahrscheinlich das, was *leicht* und absolut wasserdicht nachweisbar war.

Al Capone ist auch wegen Steuerhinterziehung im Knast gelandet und nicht wegen Mord.

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beischlaf
ja,
das wird immer wieder gern genommen.
schreiben`s mal was,
wenn`s das wachkoma zuläßt.
.
und
stellen sie endlich die fußbodenheizung an!
für mautzi.

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Lustigerweise mache ich genau das, aber das ist viel zu lang für das Blog.

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ach, wieder ein ledergebundenes
werk?
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darauf muß man dann ja ewiglig warten ...
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what about a teaser?

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mhm, sagte sie.

Dann gingen sie zu Bett.

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Da
hamma´s ja: ohne Zähneputzen in die Heija!

Kein Wunder, wenn dann der Karies den Kiefer kaputt macht.

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