Manchmal sind es die Selbstverständlichkeiten

Wenn ich, wie heute etwa, sage: "Ich fahre nach Frankfurt" - dann wird mir erst klar, was für einen Luxus es bedeutet sagen zu können: "Ich fahre zum See." Nichts gegen meinen Arbeitgeber und die dortige Botticelli-Ausstellung, aber es ist eben Frankfurt. Niemand wird da seufzen und ach ja sagen, und dieses Bild vor Augen haben:



Weil der See einfach für eine starke sehnsucht jener steht, die dort wohnen. Seit gerade mal zwei Jahrhunderten, maximal. Früher hätte das keiner gemacht. Dieser Wandel im Aufenthaltsort von der Mitte der Städte hin zum See ist eigentlich, gemessen an historischen Entwicklungen, eine Ausnahmeerscheinung, die zu ergründen ich in der FAZ mich anheischig mache.

Mittwoch, 2. Dezember 2009, 12:39, von donalphons | |comment

 
Ach Don, nicht verzagen, ich habe mich auch an FFM gewöhnt, und das als Westfälin! Die Zeil ist doch sooooo schön!
Nächstes Mal sollten Sie unbedingt im Maingold (ganz am Ende der häßlichen Einkaufsstraße Richtung Zoo) vorbeischauen. Da gibt´s auch für Vegetarier leckere Sachen. Kartoffelsalat z.B. ist sehr zu empfehlen.

... link  

 
Die Zeil ist eine monströse Version der Fussgängerzone von Salzgitter-Lebenstedt oder anderen künstlichen Beton-"Flaniermeilen". Die Aufhübschung macht es nicht besser. Es soll ja nicht den Bewohnern, sondern den Käufern aus der Provinz gefallen und diese von den Einkaufszentren auf den grünen Wiesen im Rhein-Main-Gebiet fortlocken.

... link  

 
Die Zeil ...
hat im Vergleich zur Fußgängerzone von Salzgitter-Lebenstedt allerdings eine längere Tradition - das entschuldigt die Bausünden seit den siebziger Jahren nicht unbedingt, aber Frankfurt war mal eine schöne Stadt.
Mehr dazu siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Zeil
(das mußte jetzt mal 'raus)
Mein absoluter Favorit ist das Café im Liebieghaus.

... link  

 
Die Zeil ist eben das RTL II der Frankfurter Einkaufsstrassen....da gibt´s ja nicht mal einen guten Tabakladen ;-)

... link  

 
...nen guten Tabakladen gibts aber gleich ums Eck in der Schillerstrasse, und nen weiteren neben dem Café Wacker...

... link  

 
...und natürlich am oberen Ende der Fressgass "Holtz" in der Passage neben Meyers...

... link  

 
...am besten rauchen lässt sich's aber doch in Wien!

... link  


... comment
 
eine sehr kluge beobachtung, und sie stimmt. ich habe den beitrag in der faz noch nicht gelesen (werde das morgen nachholen), deshalb bitte ich um verzeihung, wenn ich hier unter umständen schon gesagtes wiederhole: menschen wohnen trotz urbanisierung (und diese tendenz schreitet weiter fort, aus ökonomischen gründen) hauptsächlich an küsten und gewässern, und das kann man sogar aus dem weltraum nachts beobachten, denn dann sieht man die umrisse der kontinente und gewässer, weil da nämlich die lichter sind. natürlich wohnt eine sehr erhebliche anzahl von menschen nicht an beleuchteten stellen - aber sie spielen ökonomisch und politisch eine geringere rolle!

es ist wohl romantik ("sehnsucht") und hat aber auch ökonomische gründe. man darf diese beiden dinge nicht auseinanderdividieren, wenn man das siedlungsverhalten analysieren will. funktionierende ökonomie macht sehnsucht. sehnsucht macht aber auch ökonomie (wobei ich als marxistin denke, dass die ökonomie sehnsucht generiert und nicht umgekehrt.) aktuell: dubai! und das scheitern dieser bank da, und warum! (und wenn mein blog nicht gerade aus technischen gründen unbenutzbar wäre, gäbe es dort einen text darüber zu lesen. mist, alles, zurzeit.)

bloß: es ist eben *kein* qualitativer unterschied - moralisch gesehen - wenn leute an einem gewässer wohnen. sondern es ist allenfalls ein ökonomischer unterschied mit romantischen missinterpretationen.

... link  

 
Ja, aber aus ökonomischen Gründen dürfte es keine Dörfer geben, schon gar keine Bergdörfer im Tessin, in Tirol oder sonstwo.

... link  


... comment