2 Sekunden
Nicht länger. Zu kurz, um zu schalten. Ich ging gerade zur Kasse, als sie mir entgegen kam. Sie sah mich an. Irgendwas war da, aber ich wusste nicht mehr, wann und wo. Ich habe letzte Nacht nicht geschlafen, meine Synapsen waren zu langsam, aber ich hätte es wissen müssen, als ich den Wagen vor mit an der Tankstelle gesehen hatte, und das Zeichen des Alumni-Clubs.
Der Kassierer schaute noch zum Fenster raus und ihr hinterher, als sie einstieg, und auf die Strasse preschte. In dem Moment begriff ich, wer sie war. Andere Frisur, kürzer und cleaner, andere Sonnenbrille, anderes Auto, immer noch sie. Ich hatte ihr Gesicht verdrängt, sie, den Umkreis, überhaupt alles, was in dieser zeit geschehen war.
Das wär was, mit ihr nach München mitgenommen zu werden, sagte der Typ an der Kasse. Er wusste nicht, was er sagte, er ist sicher nie mitgenommen worden. Ich schon. Ich bin mit ihnen den ganzen Weg gefahren in die Nebelwand, ganz unten bin ich ihr damals begegnet, und dann bin ich jeden verdammten Meter wieder zurück, zuerst auf dem Zahnfleisch, und am Ende mit einer Bombe unter den Flügeln. Als es raus kam, mussten ein paar Leute ihre Schreibtische räumen. Sie natürlich nicht. Es gibt Menschen, die werden immer oben sein. Und sie gehört zu denen, deren Paps räumen lässt.
Immerhin, wahrscheinlich hat sie mich erkannt. Es gab auch einen guten Grund dafür. Eigentlich sind wir quit, nach all dem, was damals war, aber selten bin ich so langsam, so widerwillig nach München, in die einzigartige Munich Area gefahren wie heute, in ihren Spuren, und dass sie heute Nacht nur 400 Meter von hier unter einem Gris ganz ruhig schlafen wird, nagt an meiner Seele. Falls ich sowas habe, natürlich.
Der Kassierer schaute noch zum Fenster raus und ihr hinterher, als sie einstieg, und auf die Strasse preschte. In dem Moment begriff ich, wer sie war. Andere Frisur, kürzer und cleaner, andere Sonnenbrille, anderes Auto, immer noch sie. Ich hatte ihr Gesicht verdrängt, sie, den Umkreis, überhaupt alles, was in dieser zeit geschehen war.
Das wär was, mit ihr nach München mitgenommen zu werden, sagte der Typ an der Kasse. Er wusste nicht, was er sagte, er ist sicher nie mitgenommen worden. Ich schon. Ich bin mit ihnen den ganzen Weg gefahren in die Nebelwand, ganz unten bin ich ihr damals begegnet, und dann bin ich jeden verdammten Meter wieder zurück, zuerst auf dem Zahnfleisch, und am Ende mit einer Bombe unter den Flügeln. Als es raus kam, mussten ein paar Leute ihre Schreibtische räumen. Sie natürlich nicht. Es gibt Menschen, die werden immer oben sein. Und sie gehört zu denen, deren Paps räumen lässt.
Immerhin, wahrscheinlich hat sie mich erkannt. Es gab auch einen guten Grund dafür. Eigentlich sind wir quit, nach all dem, was damals war, aber selten bin ich so langsam, so widerwillig nach München, in die einzigartige Munich Area gefahren wie heute, in ihren Spuren, und dass sie heute Nacht nur 400 Meter von hier unter einem Gris ganz ruhig schlafen wird, nagt an meiner Seele. Falls ich sowas habe, natürlich.
donalphons, 00:22h
Sonntag, 3. Oktober 2004, 00:22, von donalphons |
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siggi,
Sonntag, 3. Oktober 2004, 01:11
Abgerechnet wird zum Schluss!
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lotree,
Sonntag, 3. Oktober 2004, 03:53
Zuviel Barbara Cartland oder Courths-Maler gelesen?
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lotree,
Sonntag, 3. Oktober 2004, 15:34
Ja, klar, und auch für Stories die plump um ein Foto drumherum geschrieben sind. Schreib weiter! Und beklecker Deinen Armani-Anzug nicht, wie kürzlich beim Freund...
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donalphons,
Sonntag, 3. Oktober 2004, 16:25
Oh, das ist fein. Darf ich Dich meinem Verleger als Anwärter auf den Lektorenjob verstellen? Deine Sachkenntnis überzeugt. Wirklich.
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lotree,
Sonntag, 3. Oktober 2004, 17:13
Nein, das möchte ich wirklich nicht. Und schon gar nicht bei diesen Strato-Schwarzköpfen, da sich meine Sachkenntnis doch nur auf Trivialliteratur beschränkt. Das ist nun nicht das Niveau Ihres Verlegers, da wäre ich fehl am Platz. Und Sie bekommen auch so schon genug Bewerbungen auf Ihren Tisch, die Sie ablehnen müssen, da müssen Sie sich nicht auch noch mit einen Bewunderer von Barbara und Hedwig beschäftigen. Schlafen Sie lieber mal richtig aus...Ihre Augenränder sehen ja entsetzlich aus. Machen Sie halt auf dem nächsten Parkplatz. So übermüdet kann es schnell zu einem Blechschaden kommen. Irgendwo zwischen Zürich, München, Frankfurt und Berlin. Oder fliegen Sie, dann kommen Sie auch mal wieder dazu, die Bücher der Debütantinnen zu lesen und nicht nur immer die Verlagsprogramme oder die Elle Ihre Schwester...
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donalphons,
Sonntag, 3. Oktober 2004, 17:28
Aber bitte, warum so bescheiden? Bei Ihrem Auftreten? da Sie mich doch tatsächlich mit ihren einzigen Postings beehren?
Dass Ihnen mein Aussehen nicht zusagt, bedaure ich. Nein, wirklich. Allein, ich finde Liften ausgesprochen unangemessen, insofern kann ich Ihnen den Anblick nicht ersparen, es sei denn, Sie würden Ihr Antlitz abwenden. Das wäre fürwahr eine Tragödie.
Dass Ihnen mein Aussehen nicht zusagt, bedaure ich. Nein, wirklich. Allein, ich finde Liften ausgesprochen unangemessen, insofern kann ich Ihnen den Anblick nicht ersparen, es sei denn, Sie würden Ihr Antlitz abwenden. Das wäre fürwahr eine Tragödie.
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rainald,
Sonntag, 3. Oktober 2004, 18:56
Männer haben eine Seele, nur bei Farbigen und Frauen war sich die heilige römische Kirche eine zeitlang unsicher, aber auch diese Frage wurde auf verschiedenen Konzilien geklärt.
Richtig erkannt: Problematisch für Deine Seele sind allenfalls Deine Emotionen. Aber das sagte ich ja hier schon
Richtig erkannt: Problematisch für Deine Seele sind allenfalls Deine Emotionen. Aber das sagte ich ja hier schon
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hella,
Montag, 4. Oktober 2004, 12:00
Ich habs so verstanden:
Juan Gris (23. März 1887 - 11. Mai 1927), spanisch-französischer Maler des Kubismus.
Juan Gris (23. März 1887 - 11. Mai 1927), spanisch-französischer Maler des Kubismus.
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che2001,
Montag, 4. Oktober 2004, 12:19
Der olle Watto
Sorry, das war ein hermeneutischer Witz aus der Rubrik "Heute kein Nonerdism". Ich hatte auch mal Kunstgeschichte studiert. Der Don hatte immer mit so furchtbaren Leuten zu tun, die zwar einen echten Watteau besaßen, aber nicht wussten, wer das ist und ihn "Watto" aussprachen.
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donalphons,
Montag, 4. Oktober 2004, 12:42
In Fact, ihr Dad hat auch ein Gemälde der Karavatcho-Schule, glaube ich ;-)
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