: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 30. September 2004

Mr. Hai and Friends vs. George Grosz

Als du sie anrufst, toben hinter ihr die Kinder ihrer Freundin, bei der sie in Berlin wohnt, wenn es sie mal wieder hierher verschlägt. Es ist Samstag Abend, und sie hat Zeit für dich. Sie schien Anfang des Jahrzehnts vielen wie die Verkörperung eines globalen New Economy Ideals; was die Startups als exotisches Bild auf ihre Webseiten zur Dokumentation ihrer weltweiten Ansprüche klatschten, trat mit ihr in die Realität der Munich Area ein.

Du und sie, ihr habt es fast ohne Kratzer überstanden. In gewisser Weise seid ihr beide immer noch am Drücker, ihr müsst nicht sparen, zumal es in Berlin sowieso kaum teure Restaurants gibt. Du schlägst ihr das Mr. Hai and Friends am Savigny-Platz vor; ein vietnamesisches Restaurant, das im ersten halben Jahr seines Bestehens viele Freunde gefunden hat, darunter auch dich.



Der Savigny-Platz war vor der Wende das gehobene Vegnügungsviertel Berlins, bevor dann das ganze Trendpublikum nach Mitte zog. Seitdem hat die Gegend ziemlich nachgelassen, aber mit Mr. Hai & Friends gibt es jetzt wieder einen neuen Anziehungspunkt. Es ist Samstag, und der Laden ist brechend voll. Wir fragen nach einem Tisch für zwei. Der Platz, den man uns bietet, missfällt deiner Bekannten, denn daneben sitzt weibliches TV-Plebs der C-Prominenz Marke Käferfresser. Für einen Moment verfluchst du dich, unter der Woche gibt es hier sowas nicht, und ausgerechnet jetzt - aber dann wird ein anderer Platz frei, und ihr habt ein paar Meter Freiraum. Man muss ja nicht hinschauen. Man kann sich auch am Interieur des Lokals erfreuen, das mit seinen Grün- und Brauntönen sehr gelungen ist. Rechts hinten ist die Küche mitten ins Lokal gebaut, man kann dem Koch zuschauen, und er ist eine wahrer Meister am Feuer. Manchmal züngeln die Flammen hoch und spiegeln sich in den schönen Augen deiner Bekannten.

mehr bei Restaurantville, auch zur Frage, was das alles mit George Grosz zu tun hat

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Real Life 30.9.04 - Referrer Spammer aus Deutschland?

Da gebe ich mir alle Mühe, als verbitterter alter Sack zu erscheinen - und dann werden mir die Referrer doch glatt mit hunderten netter Angebote a la Thai Trans, gay sex oder sonstige Pornodinger. Nervt natürlich. Beim Durchschauen war aber auch noch ein anderer, kleiner Spammer dabei: Die Beauty-Site Cosmoty.de. Im Impressum steht eine gewisse Stefanie Dabrowski aus Wernigerode.

Googelt man Stefanie, findet man im Schatten der mittlerweile abgeschalteten Website awm-gewinne.net dieses Fragment hier: "Ihr nudemedia-Team. stefanie dabrowski email: dabrowski|@|nudemedia.de tel: 0 39 43 - 55 32 56 bürozeit: ca. 15.00 - 02.00 Uhr, ... "

Abgesehen von den ziemlich spassigen Bürozeiten ist die Telefonnummer absolut identisch mit der bei Cosmoty angegebenen Nummer. Und die Domain wird zu Nudemedia weiterverbunden....

Und was sehen unsere Äuglein? Nudemedia - Ihrem Partner für Adultdesign! Anders gesagt, die Firma macht und bewirbt Pornoseiten. Da steht Stefanie im Impressum. Den ebenfalls verantwortlichen Ingo Wiederhold findet man auch noch ganz woanders: Als Programmierer der Tagungsstätte Kloster Drübeck. Hm. Dabei ist aber auch noch eine, hoppla! WRonline GbR unter der schon bekannten Adresse in Wernigerode. Da ist vieles nicht verfügbar, aber eine weitere Abfrage bei Google findet dann noch Adult minus Spider punkt de, die wohl auch zum Imperium in Wernigerode gehört.

Das wäre dann auch der Punkt, wo mir ein gewisser verdacht käme, von wegen, wer mir denn da ausser dem Cosmoty-Spam noch die anderen Teile verpasst haben könnte - wenn ich nicht noch das hier gefunden hätte; Ingo Wiederhold soll nämlich mit Fördermitteln des Landes Sachsen Anhalt den "Prozess der Etablierung der Unternehmen und Unternehmerinnen, insbesondere alle 21 Kleinprojekte am Markt[...] unterstützen". 21 Kleinprojekte, hm, vielleicht wie die, die Nudemedia anbietet? ;-)

Edit: Inzwischen wurden die Seiten des Klosters und von WRonline weggeleitet, wenn man von hier kommt. Hat da jemand Angst vor Öffentlichkeit? Zum Glück gibt es den Google-Cache... hier und hier.

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