Anlass zum Ärgern

(gewissermassen versteckter Beitrag, nötig, aber nicht unbedingt passend)

2010 ist das Jahr, das mich nicht mehr auf Medienkongressen und Vorträgen sehen wird. Das Abkotzen von Lügnern und Businessbloggergeschmeiss, die darin immer ein Problem sehen wollen, ist da so gut wie kein Problem. Schlimm sind Veranstalter selbst, bei denen ein erstaunlich hoher Anteil nicht mal in der Lage ist, die Sache mit einem Minimum an Anstand über die Bühne zu bringen. Das geht bei einem Leipziger Uniheini los, der zwar Journalismus lehrt, aber trotzdem ungefragt Bilder der Gäste ins Internet klatscht, und endet bei Organsiationen, die mit einer Riesenklappe einladen, die Veranstaltung dann aber kaum auf die Reihe kriegen, und erst mit verspäteten Ausflüchten und dann mit Dauerschweigen hoffen, dass man die Rechnung für die Unkosten irgendwie vergisst.



Wenn man mit Veranstaltern solcher Branchentreffen zu tun hat, versteht man schlagartig, warum der Journalismus so eine elende Schluderei ist: Der Veruf animiert vermutlich zu einer Überbetonung des Maulheldentums bei gleichzeitiger Wurschtigkeit in der Umsetzung. Im Ergebnis sind Medien wie Medienkongresse: Unprofessionell, nervig und voller leute, denen ich mich im Privatleben ja auch nicht aussetzen würde. Es gibt ein paar Ausnahmen, aber das mit den Kongressen ist wie mit Twitter: Irgendwann ist man einfach zu alt für den Blödsinn.

Samstag, 23. Januar 2010, 23:40, von donalphons | |comment

 
Don, es gibt Kosten, aber keine Unkosten. Sowie es Kräuter aber keine Unkräuter gibt. Grr.

Ansonsten geht es diesen Veranstaltungen wie Weihnachtsbäumen. Einige hängen alles daran und hoffen, dass wenigstens etwas gefällt, vergessen aber, das man den Baum nicht mehr sieht.

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Jochen, es gibt Kosten und Unkosten. So wie es Wetter und Unwetter gibt. Zum Nachlesen wäre hier Augmentativ das Stichwort.

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Und es gibt Garn und Ungarn
Da die Vorsilbe "un" den Begriff ins Negative zieht, kann man natürlich von "Unkosten" sprechen. Nur muss man sich bewußt sein, dass man dann von Einnahmen (Unkosten = negativen Kosten!) spricht.

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ähm, reizzentrum:
negative Kosten sind nicht Einnahmen, sondern Kosten, die keinen Ertrag zur Folge haben und daher schlecht sind.

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D.h. ALLE Kosten haben direkt Einnehmen auf der Habenseite damit diese als Kosten definiert sind? Wo in der Betriebswirtschaft ist DAS definiert? Soll = Kosten, Haben=Einnahmen. Kosten ist ALLES was abliesst. Da wird nicht unterschieden. UNKosten gibt es einzig im "Volksmund".
Kein Wirtschaftler und kein Kaufmann nutzt (bewusst) diesen Begriff - wobei, wenn ich dran denken, was sich heute alles Kaufmann nennen darf :)

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kosten (positive und negative) sind alles, was man an aufwendungen hat, auch das, was man nicht "bezahlt", aber trotzdem kalkulieren oder mit geld bewerten muss - nicht zu verwechseln mit ausgaben (cash). negative kosten sind solche, die einen geringeren ertrag zur folge haben. positive kosten sind die, die einen höheren ertrag zur folge haben.

wenn man beispielsweise an den falschen kosten spart, kann das negative auswirkungen auf umsatz und gewinn haben. wenn man zum beispiel mitarbeiter entlässt, hat man zwar ordentlich was gespart, aber weil man nicht mehr alle kunden in der gewohnten qualität bedienen kann, verdient man am ende weniger.

die diskussion um negative und positive kosten findet aber typischerweise in der marketingabteilung statt. wenn es dem unternehmen schlecht geht, will man meist als erstes an den werbekosten sparen (dazu zählen aus dem blickwinkel der negativen kosten auch alle anderen vertriebskosten - sachen wie support, reisen, messeauftritte), und das ist dann oft mittelfristig gesehen doch nicht so der brüller. personal ist ebenfalls so ein bereich, wo blindäugig gespart werden kann, mit ähnlichen folgen, allerdings ist der faktor mensch ein sehr flexibler (man erhöht einfach die arbeitszeiten, macht mehr druck, zahlt boni statt basisgehälter usw. usf.)

herauszufinden, was sich LOHNT, einzusparen, ist eins der schwierigsten...

mein chef (kaufmann mit leib und seele!) sagt übrigens zu allen kosten "unkosten". so wie "unding". kosten sind für den einfach immer grundsätzlich schlecht. er meint damit aber "ausgaben" - die anderen kosten will er jeweils für lau. wir haben deshalb auch keine kalkulatorischen kosten in der buchhaltung. immerhin haben wir aber neuerdings "rücklagen" - sieht ja auch in der bilanz gleich viel besser aus:)

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