Härter als die l'Eroica

Daheim wartete eine Nachricht auf mich. Nicht wirklich extrem überraschend, aber doch so, dass ich sagte: Endlich klare Verhältnisse. Das Hinterhaus steht ab Januar für die Restaurierung zur Verfügung.



Auf den ersten Blick sieht man, dass hier in den letzten 45 Jahren keine Sanierung mehr stattgefunden hat, weil: Aufgrund von Gründen unmöglich. Und der Ausbau davor war auch nicht gerade das, was man heute als stilsicher bezeichnen würde. Immerhin aber entstand damals Raum, für den man heute kaum mehr Baugenehmigungen bekommen würde. Es ist eine grössere Aufgabe, aus diesem Problem - und es ist eines, aufgrund vieler kleiner Einzelheiten - wieder ein Schmuckstück zu machen, aber die Alternative wäre ein Abriss, und der würde nur Geld kosten und eine Freifläche hinterlassen, von der niemand etwas hätte.

Da wird einiges zu tun sein. Man beachte nur den oberen Balkon: da ist Rost, aber ich habe vor ein paar Jahren mal einen Kostenvoranschlag miterlebt, bei dem so ein Geländer neu gemacht werden sollte: Es lohnt sich, da selbst zu schleifen, die Zwischenräume mit Streben zu füllen und selbst zu streichen. Neu kostet der Spass schnell 5000 Euro. Da kommt eine Menge Arbeit auf mich zu. KLassische Don Alphonso Arbeit, richtige Arbeit, nicht nur so ein paar Zeilen für das Buchmesseblog runterschreiben, über Hegemänner und andere, die ich da hinten gern zu schlecht bezahlter, harter Arbeit abkommandiert sehen würde.

Mittwoch, 6. Oktober 2010, 23:18, von donalphons | |comment

 
Und wenn es fertig saniert ist, vermieten Sie zum Selbstkostenpreis an arme WFI Studenten!

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das wird toll! ich freue mich jetzt schon auf berichte und bilder! (und wäre insbesondere gespannt, was mit den fenstern geschieht.)

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Bei der Gelegenheit könnten Sie auch gleich eine dezentere Schüssel installieren, oder?

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Siehe an, eine "Schüssel" und wenn ich recht sehe, niederbayerische Telefonleitungen anno Tobak... endlich erklärt sich, woher das Berlin-Trauma tatsächlich herrührt. :-)

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viel glück, don. sie werden es brauchen.
im januar hoffe ich mit meinem projekt fertig zu sein, bin ihnen also etwas voraus; sicher auch hinsichtlich der nerven.

möchten sie auch stilistisch etwas verändern oder lediglich dafür sorgen, dass das gebäude nicht zusammenbricht?

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..zu jedem Vorderviertel gehört eben auch ein Hinterviertel..

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Das war früher die Backstube und das Gesindehaus.

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Don es ja schön, aber wenn Sie das richtig instandsetzen möchten, dann sollten Sie Ihr Rad einmotten, das bedeutet Arbeit-Arbeit-Arbeit usw.
Trotzdem viel Vergnügen.

mfg

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Oha. Das wird Arbeit und ich befürchte, mit einem Abschleifen des Geländers wird es nicht getan sein. Wie wohl ohnehin der ganze alte Balkon verschwinden dürfte, der stark nach der damals üblichen Kältebrücke ins Wohnungsinnere aussieht. Die Fenster kann man gleich mit entsorgen, es wird gemauert und verputzt werden und wie hält es der Hausherr überhaupt mit dem parteienübergreifenden Wettlauf um Wärmedämmung und Null-Energieverbrauch?

Nach dem Dach möchte ich gar nicht mehr fragen, die Mieter im Obergeschoss dürften es im Sommer ziemlich warm haben...

Kurzum: Ein Sunbeam in Hausform.

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Gutes Stichwort. Was macht eigentlich der Sunbeam?

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ich bin noch nicht wirklich beeindruckt, sage ihnen aber als beruflich in der branche angesiedelter ferndiagnostiker: geländer sind meist pillepalle. die bodenplatte bzw. die bewehrung derselben bei offenen betonbalkonen ... da werden die enten fett ...

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Wohnt da noch jemand?
Sieht so aus, als würde es seit über 10 Jahren leerstehen. Zumindest die Gardinen sind das letzte mal vor 10 oder noch mehr Jahren gewaschen worden.

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Mieter, die Gardinen 10 Jahre lang nicht waschen -und weit Schlimmeres anstellen- gibt es zuhauf.

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Es gab mal jemand, der über eine mir bekannte Mieterin sagte: Lieber mache ich in die Hose, als dort auf das Klo zu gehen.

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@ stuck-und-dielen: Wer sagt denn, dass das nicht die ursprüngliche Farbe ist und die Gardinen frischgewaschen anders aussehen?

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Der Efeu mag ja hübsch anzuschauen sein.
Aber die Wurzeln von den Dingern knacken mit der Zeit alles.
An der Wetterseite innerhalb kürzester Zeit.

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Efeu
Wir habe Efeu an dem Mietshaus in Deutschland seit das Haus gebaut wurde - fast 60 Jahre her - und der hat dem Putz nicht geschadet.

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@pythia:
Dann wird es wohl wilder Wein sein.
60 Jahre Efeu und Du hast die Ranken innerhalb der Wohnung.
Vom Putz ganz zu schweigen.
Und das ist keine Übertreibung.
Jeder kennt die Story von der Kraft eines Samenkornes Löwenzahn unter einer Asphalt-Decke.
Efeu ist darauf evolutioniert Ritzen zu suchen, zu bilden und zu verbreitern um darin Halt zu finden.
Efeu ist wie Krebs.

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Efeu? Butterblumen
(https://rebellmarkt.blogger.de/stories/1695782/)

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Also hier gibts auch viel alten Efeu an altem Putz. Muss halt erst runtergerissen und dann von der Wand abgeflammt werden, ehe gestrichen werden kann. Aber dass der Was aufbrechen würde, habe ich an unseren alten Buden auch bei Wuchshöhen bis über den dritten Stock noch nicht gesehen.

Was die Renovierung angeht: Ich wohne unrenoviert. Gerne, weils billig ist und Charme hat. Und da in des Dons Heimat quasi Vollbeschäftigung herrscht, sollte es im Gegensatz zu meiner Kleinstadt doch eigentlich problemlos sein, Mieter auch jenseits von Hartz 4 für einen günstigen Preis in eine unrenovierte Wohung reinzukriegen, oder bin ich einfach die Ausnahme?

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Na ja, in der Nachbarschaft meiner Schwester gibt es ein Siedlungshaus aus den Zwanziger Jahren, das wurde viermal ausgebaut - erst ein Anbau an der Seite, dann eine Art Seitenschiff mit Flachdach (Das Haus selber hat ein Satteldach), dann eine oberes Stockwerk auf dem Anbau und zuletzt eine kuppelförmige Sternwarte darauf (Besitzer ist Hobbyastronom). Alles vollkommen stilfrei, aber interessant.

BTW in Kairo ist es üblich, auf 6-8stockigen Häusern ohne Baugenehmigung und ohne statische Berechnungen erst ein Stockwerk aufzumauern (Billigwohnungen), dann eins aus Holz draufzuzimmern (fürs Personal der Läden im Erdgeschoss) und zuletzt aus Spanplatten, Wellblech und schlimmstenfalls Pappkartons Kaninchenställe und Taubenschläge draufzusetzen. Irgendwann kommt das Ganze dann mal runter.

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