Mütter sind nicht mein Thema

Ich habe es irgendwie so gar nicht mit Müttern. Schon verheirateten und heiratswillen Frauen stehe ich eher skeptisch gegenüber.Und eigentlich habe ich auch gar keine Lust, mich gross mit diesem - alles in allem wenig erbaulichen - Thema zu beschäftigen. Ich habe ein Hinterhaus, das reicht als Lebensaufgabe. Aber wenn dann eine Ministerin so darum bettelt, es mal sauber gesagt zu bekommen, was ich von der Arroganz der Besserverdienenden gegenüber den nicht so gut Gestellten halte - dann will ich mal nicht so sein. Auch eine Art des Mutterschutzes. In der FAZ.

Sonntag, 23. Januar 2011, 12:10, von donalphons | |comment

 
Ich vermute, es wird dann auch von kauzigen Kommentaren in der FAZ zu berichten sein, à la "Hier kann nur mitreden, wer selber Mutter ist!".
PS: Na bitte, da ist ja schon einer: "Mal davon ab, dass kaum jemand mitreden kann, der es nicht selbst erlebt, heute Kinder zu erziehen."

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Aber die frauenfeindlichen Kommentare dort sind (wie so oft) auch nicht ohne.

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Tja, ich sag mal: Wer sich da selbst entsprechend darstellen will, den lasse ich. Ich würde es nicht tun.

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Ich liebe ja Kommentatoren,
die erst mal in die Unterhaltung reinplatzen mit "Haben Sie alle nichts besseres zu tun?" und damit ungewollt zugeben, dass sie selber ja grad anscheinend auch nichts besseres zu tun haben als ihren Senf zu spenden.

Wenigstens hält sich diesmal die Alle-Kinderlosen-sind-Egoisten-Fraktion halbwegs bedeckt.

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Dieses Land ist ziemlich kinderfeindlich, schön wenn man keine Kinder hat, dann kriegt man das nämlich nicht mit. Und Teil dieser Kinderfeindlichkeit ist die unsoziale Benachteiligung von Leuten mit mittleren Einkommen und Kindern, zu Gunsten von Kinderlosen, Besserverdienenden und irgendwelchen Lobbyschranzen. Wenn es mal an die Altersversorgung geht wirds richtig lustig, will mal sehen wie man sich dann selbst im Alter die Windeln wechselt, so mit gekündigtem Generationenvertrag. P.S. Windeln=19% MwSt.

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Umgekehrt finde ich dann wieder die Leute toll die die angebliche 'Kinderfeindlichkeit' Deutschlands den Kinderlosen in die Schuhe schieben wollen, die es ja angeblich so viel besser haben.

Das Kinderlos in dem Falle als Verbalinjurie zu verstehen ist, sieht man schon daran, dass man in einem Atemzug mit 'irgendwelchen Lobbyschranzen' genannt wird.

Deutschland ist nicht kinderfeindlich, ganz im Gegenteil, kaum ein europäisches Land macht um seinen Nachwuchs ein solches Aufheben wie die Deutschen.

Deutschland ist Elternfeindlich, wer in der aktuellen Situation auf Kinder verzichtet hat mein volles Verständnis, weil er eine große langfristige Verpflichtung eingeht ohne jegliche Sicherheit (selbst ohne die Illusion einer solchen) und überall auf Menschen trifft, die nichts gegen Kinder haben, aber gegen die Leute die sie großziehen.

Ein Arbeitgeber der keine jungen Frauen einstellt, weil sie schwanger werden können oder einen Mann nicht befördert, weil er sich wegen seiner Familie nicht voll der Karriere widmet, der tut das ja nicht, weil er Kinder nicht mag, sondern weil er lieber Leute ohne Verpflichtungen einstellt, für die der Beruf eine Art Familienersatz ist.

Kombiniere sie das mit sinkenden Löhnen, steigenden Kosten, befristeten Verträgen, Zeitarbeit und dem Ruf nach mehr Flexibilität und sie haben eine gefährliche Mischung.

Interessanterweise haben die meisten der Entscheider, die uns in die Situation gebracht haben selbst Kinder.

Tun sie deshalb bitte nicht so, als wären wir Kinderlosen an allem Schuld, der Personalchef, der ihre Frau nicht einstellt, der hat selbst Frau und Kinder zu Hause.

Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass wir glücklicherweise aus der Zeit, wo man Frauen noch an den Haaren in die Höhle gezerrt hat, raus sind. Wenn sie also nicht Frauen per Gewalt zum Kinderkriegen zwingen wollen müssen sie halt mit der mageren Geburtenrate leben.

Ist schon blöd, wenn Frauen plötzlich sowohl die Bildung als auch die Mittel dazu besitzen, sich nicht mehr von jedem dahhergelaufenen schwängern zu lassen, Gell.

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Irgendwie haben Sie den Generationenvertrag und die Windeln vergessen. Kinderfreundliches Land, in dem man in meiner Stadt über 400 Euro für einen Kindergartenplatz bezahlen muss und wo Kindergärten gerichtlich weggeputzt werden können? Und reden Sie mal mit Jemandem der gerade Kinder in der Schule hat und seine Abende und Wochenenden als Hilfslehrer verbringen muss, weil die Schule das vorraussetzt.

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Und Sie, werter graefrather, scheinen zu vergessen, dass Kinderlosigkeit auch nicht immer freiwillig ist. Ich kenne jedenfalls etliche Menschen, die stets eine eigene Familie wollten, nur hat es sich eben leider nicht ergeben.

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Nun müssen sie mir nur noch erklären, welche Geheimgesellschaft der Kinderlosen es sich zum Ziel gesetzt hat das deutsche Schulsystem zu ruinieren.

Die letzten drei Familienministerinnen hatten Kinder, die Dame die gerade erst ihre Schwangerschaft durch die Medien trägt hat erst vor kurzem an den Sozialausgaben für Eltern und Kinder herumgekürzt. Außerdem haben das letzte Mal als ich nachgesehen habe auch Eltern CDU gewählt.

Ich würde sie außerdem bitten den 'Generationenvertrag' nicht mehr zu zitieren sonst muss ich ihnen einen Vortrag drüber halten welche Generation den 'gekündigt' hat. Ich lege jedenfalls nicht jeden Monat zusätzlich zu den Sozial- und Rentenabgaben Geld weg, weil der so toll funktioniert und meine Kassenbeiträge stteigen auch nicht deswegen weil ich so oft krank bin.

Ich verstehe ihren Frust, ich lasse mir nur nicht gerne die Schuld dafür in die Schuhe schieben, nur weil ich noch keine Kinder in die Welt gesetzt habe. Fakt ist, die heutige Situation wurde von Leuten geschaffen die Kinder haben oder hatten und sie wurden von Menschen gewählt, die Kinder haben oder in die Welt setzen wollen. Ich kann doch nichts dafür wenn ihre Eltern da gegen ihre eigenen Interessen handelten.

Ansonsten beteilige ich mich mit 51% meines Bruttogehalts an Sozialleistungen die Eltern bevorzugt behandeln und es ihnen z.B. ermöglichen Frau und Kinder beitragsfrei zu versichern und finde mich damit ab, dass von der Steuer bis zum Kündigunsschutz Familien besser gestellt sind.

Das bedeutet aber nicht, dass ich mich von den 'Boomern' und deren Kindern, die einen Grossteil des Mists den sie heute beklagen selbst zu verantworten haben auch noch beleidigen lassen muß.

Als letztes Wort sei mir noch erlaubt darauf hinzuweisen, dass ich es zynisch finde Kinder auf den Aspekt des 'zukünftigen Beitragszahlers' zu reduzieren. Dort offenbart sich die wahre Kinderfeindlichkeit

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Sagen wir es doch rundheraus:
Das strukturelle Problem von Eltern nennt sich "Kinder".

Ich nehme mal an, die Kitagebühren in Graefrath sind wie hier auch nach Einkommen gestaffelt. Und ja, wir zahlen auch den Höchstsatz und finden es natürlich schade, dass Musikschule und Early Englisch nicht im all-inclusive-Paket drinne sind. Wir haben uns aber durchaus in Kenntnis der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auf das Abenteuer Elternschaft eingelassen und jammern daher auch nicht rum, wie schwierig und teuer das alles ist und dass die ganzen kinderlosen Egoisten unseren Prädikatsnachwuchs bitte schön etwas mehr quersubventionieren möchten.

Wobei: Das mit den Kindergärten, die man aus Wohngebieten wegzuklagen versucht, macht mich auch irgendwie fassungslos.

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Als letztes Wort sei mir noch erlaubt darauf hinzuweisen, dass ich es zynisch finde Kinder auf den Aspekt des 'zukünftigen Beitragszahlers' zu reduzieren. Dort offenbart sich die wahre Kinderfeindlichkeit.

Ja, das ist zynisch. Und der Schritt bis zu einer Neuauflage eines Mutterkreuzes ist dann auch nicht mehr so groß.

Und natürlich ist es Banane, Kindergärten aus Wohngebieten zu klagen. Aber das sind nicht zwangsläufig Kinderlose, die da klagen.

Den kleinen Kids klagt man die Kindergärten weg, den Jugendlichen die Clubs (zuletzt geschehen in Berlin mit dem Knaack-Club, der mehr als 30 Jahre an derselben Stelle residierte, bis in einen der benachbarten Hinterhöfe noch ein Neubau mit Eigentumswohnungen gesetzt wurde.) In beiden Fällen stecken aber vermutlich nicht unbedingt kinder- und jugendfeindliche Singles hinter diesen Klagen.

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Wenn man die Situation der Alten dagegenstellt, speziell derer, die Betreuung brauchen, ist die Gesellschaft nicht nur kinder-, sondern auch altenfeindlich.

Was die abhängig Beschäftigten betrifft, werden sie mit Zeitarbeit und -verträgen, Lohnkürzungen, Abbau der Sozialleistungen und allerlei steigenden Gebühren traktiert.

Vielleicht ist die Kinderfeindlichkeit nur Teilmenge einer Menschenfeindlichkeit.

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Kindergärten, so könnte ich mir vorstellen, werden nicht wegen des Kindergartenseins an sich weggeklagt, sondern weil es sich durchgesetzt hat, auf sozialverträgliche Erziehung zu verzichten. Knirpse, so meine Erfahrung, sind nämlich meist recht nett, durchaus schon als Dreijährige, und sehr wohl bereit, auf stundenlanges Huronengebrüll etc. zu verzichten. Man muss ihnen den Sinn gegenseitiger Rücksichtnahme lediglich erklären, halt auch drei-, vier- oder fünfmal. (Bei den Eltern und professionellen Erziehern hingegen ist das oft vergebliche Liebesmüh, wie ja auch Don Alphonso es durch die Schule in seiner Straße erfährt.)

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ilnonno, was Sie da sagen, hat was. Was nicht der Profitmax-, pardon: -optimierung dient, gilt als Last und gehört eingespart, auch wenn's ein Gesicht und weder Fell noch Federn oder Schuppen hat. Weit hat man's gebracht mit der BWL.

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Drei Feststellungen,
für jedes Kind eine.

1. Erbärmlich fände ich eine dem Kinder-Machen, Kinder-Kriegen und Kinder-Haben vorangehende Kosten-Nutzenanalyse. In sentimentaler Verklärung bestehe ich darauf, die Zeugung von Nachkommen von Wirtschaftlichkeitskalkulationen und Zukunftsplanungen scharf zu trennen.

2. Mit drei Mark fuffzig läßt sich keine Kinderfreundlichkeit herstellen. Meines Erachtens leitet die sich aus anderen Kategorien ab, die nicht nur hier etwas unterbelichtet sind.

3. Sobald es in die politisch-ökonomische Sphäre geht sind auch Eltern keine Unschuldsengel. Wir haben uns eben eine Hobbessche Welt zurecht gezimmert, in der ein Flußpferd die gleiche Wertgrundlage wie ein Carport, wie ein Kind etc. hat. Die Bewertung selbst ist dann eben "Aushandelungssache".

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