Nett, die kleine Schwester

Natürlich ist es nicht nett, auf eine Parteiruine wie die FDP einzuschlagen. Aber nach den letzten Wahlen war da so viel Gejohle und Beglückung bei einigen Neoliberalala Blogs, die ihre Freunde mit dieser Partei im Bundestag sahen - da denke ich mir, die halten schon was aus. ZUm Beispiel, wenn ich hier sage, dass ein ruhiger Stil in meinen Augen aus Herrn Lindner noch lang keinen ehrenwerten Charakter macht.



Eher ist er sowas wie der Beginn einer neuen Partei mit alten Gesichtern. Es ist ja nicht so, dass er nicht Möglichkeiten gehabt hat. Er war unter Westerwelle führend dabei, und dannn unter Rösler. Da ist er sicher kein Opfer der Umstände mehr. Und die Politik der Liberalen, gemessen an ihren schlimmsten Auswüchsen im Aussen- und Entwicklungshilfeministerium, hätte er durchaus beeinflussen können. Angesichts der Leistungen von leicht paranoiden Linksgefahrensehern ist der Umgang mit dieser Partei allgemein fast noch gnädig, und im Besonderen zu Lindner, dem man nicht weh tun will, was auch sonst immer die Möwenpickpartei dahinter anrichtet. Dafür hatte er seinen Posten, sein Gehalt und jede Menge guter Presse bis zuletzt. Nur für das Nettsein und den Kontrast zur ausgewiesenen Arschgeigenorchesteraufführung in seinem Rücken, bei deren 2. Akt er selbst mit am Dirigentenpult stand.



Nun schleicht er sich in der Stunde grösster Not davon. Das darf er. Niemand ist gezwungen, seine Hände bis zum bitten Ende am Steuer eines Wagens zu lassen, der an die Wand knallt. Niemand muss in diesem Wagen sitzen bleiben. Und natürlich darf er auch den Eindruck erwecken, er wollte nur das Beste und jene, die jetzt gleich hochgehen werden, wären die eigentlich Schuldigen und er wäre da nur zufällig dabei gewesen. Viele kaufen ihm auch diese Geschichte ab. Und geben ihm damit die Chance für einen Neuanfang. Lindner ist unbeschadet dem Kommenden entgangen, und empfieht sich jeder neuen Nachfolgeorganisation der FDP als vorzeigbarer, glaubwürdiger und vor allem netter Geburtshelfer. Mit dem Mann kann man mehr erreichen, als mit den offenen Partikularinteressen von einem Henkel oder Merz allein. Das muss man erst mal schaffen: Eine Partei so mitruinieren, sie in ihre finale Krise stürzen und weiterhin als vorzeigbar zu gelten.



Kein Wunder: Diesem Manne gehört die Zukunft einer Schmierfritzenrepublik, die nichts, gar nichts aus anderen hohlen Wichten a la Guttenberg gelernt hat. Lindner macht es auch nicht anders: Teil und Profiteur des Systems und gleichzeitig dessen Nichtdabeiseinwoller, nur etwas weniger knallig. Traurig statt wütend, nett statt aggressiv, und schon lieben sie ihn. Als wäre das alles kein Kalkül, als würde ein Karrierist wie Lindner nicht genau überlegen, welche Optionen ihm jetzt noch bleiben. Es sind einige, und sie sind nicht schlecht. Zumindest besser als das Verbrennen von Rösler, Westerwelle, Niebel und anderen, die das jetzt ausbaden müssen. Ausgerechnet Atombrüderle gilt als die Zukunft: Die hat die FDP nicht mehr, und Lindner braucht sie für seine Zukunft auch nicht.



Vielleicht machen ihm die Union und die Grünen schon wenig verdeckte Angebote. So einen kann man brauchen! Und die Wählerreste der FDP kann man gut brauchen. Er ist eine Integrationsfigur, er kommt gut an, und er ist, das hat man gesehen, reichlich schmerzunempfindlich: Eine weitere Volte wird man ihm gerne verzeihen, so jung, wie er ist. Eine neue Partei wird für ihn sicher einen hohen Preis zahlen. Er ist nicht zurückgetreten, er bleibt uns meistbietend erhalten. Und wenn alles nicht geht, dann geht es eben ab in die Wirtschaft. Einmal Möwenpick, immer Möwenpick.

Mittwoch, 14. Dezember 2011, 23:52, von donalphons | |comment

 
Vielleicht haben wir ja Glück und die Bundeskanzlerine spricht ihm zeitnah ihr vollstes Vertrauen aus...

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Dem letzten Bild fehlen zur Abrundung Blaukraut und gelber Senf.

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ich esse sowas nicht ... man verzeihe mir daher meine unwissenheit: war das mal ein schweinderl ?

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Das hab ich mich auch gefragt. Reste von einem Spanferkel vielleicht? Auf jeden Fall schön drastische Bilder zur drastischen Sprache. Ich gehöre ja absolut nicht zur FDP-Klientel. Aber vor langer Zeit war diese Partei doch wenigstens irgendwie honorig, trotz Lambsdorff. Aber seit der Möllewellisierung ist nur noch Fremdschämen angesagt. Weg mit Schaden damit.

P.S.: Schauen Sie doch netterweise heute mal in Ihren elektrischen Brieftkasten, Don Alphonso.

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Bitte, was ist das Ekelerregende auf dem letzten Bild jetzt???

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Wenn man es noch kaputter macht, ist es Lammkotelett.

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(Und das ist so in einem Frankfurter Restaurant im Bankenviertel)

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Oh, meine Mittagsspeise heute! Beim Dorffleischer, Lammrücken mit Klößen und Bohnen. War gut.

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Ist ja gut... Ich werde vielleicht wirklich Vegetarier.

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Das stimmt allerdings ...
"Das muss man erst mal schaffen: Eine Partei so mitruinieren, sie in ihre finale Krise stürzen und weiterhin als vorzeigbar zu gelten."

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es besteht einfach kein bedarf mehr fuer diese gestalten.  sie wuchsen auf in einer kuenstlichen welt und glaubten dummerweise daran. aber nun? da ist doch was, was keiner mehr braucht.
baut ihnen eine stadt!  
sourced sie out. diesen ganzen sich selbst erfundenen schwachsinn. all die bankangestellten, fdp-ler, versicherungsfuzzies, berater, controller, wirtschaftsanwaelte. eine modern town der puren dienstleistung. mit ganz vielen shopping centern, in denen man mit der card oder dem couponheft ganz easy trolleys, swaps, eurobonds, stresstests, jeeps, und ganz viele rettungsschirme kaufen oder leasen kann. dort koennen die professionals dann total socialconnected mit einem haufen cooler debts ihre world flat machen und im job einen real waterwalker oder city-boy abgeben, ohne normalen menschen auf den sack zu gehen.  

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Eine Stadt ist viel zu gut. Ab ins Raumschiff mit denen und bitte die Telephondesinfizierer zurückholen, denn DIE braucht man tatsächlich :)

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Und ihn dann gleich mit ab, denn wer wie Wolfram Weimer anno Dezember 2011 noch von Banker - Bashing im Stile der Judenverfolgung dreckpinselt, kann nicht von dieser Welt sein.

http://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/weimers-woche/schluss-mit-dem-banker-bashing/5940516.html

Beam him up, Scotty


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Brr, wie ekelhaft. Und das vor Weihnachten.
Gab es da nicht jüngst einen Staat mitten in Europa, der ganz gut eine Zeitlang ohne Regierung ausgekommen ist?

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... Scotch me up, Beamy!

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hmmm, das gegenteil scheint mir der fall zu sein.....das grosse problem ist eher, dass es weit und breit kein banker-bashing gibt. wer schlaegt sie? wer bespuckt sie? wer wirft eier auf ihre faulen gebaeude?
noch immer darf dieser menschliche abfall unter uns leben und wird mit ernster miene als systemisch gescholten.
aber ewig stellt sich die frage: wie kann etwas systemisch sein, was morgen keiner vermissen wuerde?

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[nur nebenbei bemerkt, geschätzter gastgeber: es gibt wohl ein problem mit dem server der faz community, zumindest bei mea parvitas. basteln die da drüben wieder herum?]

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Keine Ahnung, bei mir läuft es (s gibt aber mal wieder eine mir völlig unerklärliche PI-Vermehrung bei einem Blog)

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Bei mir geht es auch. Heute vormittag war das Layout - zumindest der obere Teile - zweispaltig, jetzt wieder drei.

Weiter unten schlägt es dann wieder um. Da steckt bestimmt eine Logik dahinter, für die ich zu doof bin. Schwer, einen schnellen Überblick zu bekommen, deshalb lasse ich es lieber.

Vor den Stützen hatte ich diese Seite übrigens viele Jahre nicht angeklickt. Wenn Sie mögen, können Sie das gerne als Kompliment auffassen.

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@19 Uhr 21:
Falls wir vom selben Beitrag reden: Vielleicht liefert das Wort mit den drei Buchstaben die Erklärung?

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Da fällt mir ein:
Jemand neulich die Southpark-Folge mit dem Funnybot gesehen? Ach herrlich, wir Deutschen sind schon ne Marke.

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@19:21
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Beim Pazifisten?

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