Zur toten Hand

Andere bekommen Probleme mit der Gesundheit, weil sie zu viel vor dem Rechner sitzen. Bei mir ist es eher so, dass der Gedanke "jetzt Chili kochen" irgendwie nicht zur Idee passte, noch etwas im Bett zu liegen. Und zwar auf dem Bauch. Ich erkläre mir die Sache jedenfalls so, dass ich - typischerweise weggeschlafen - ein dumpfes Hungergefühl hatte, den für diese Nachtzeit unüblichen nicht ganz so vollen Magen, und bäuchlings liegend die rechte Hand an die Stelle schob, an der das Chili zur Ruhe hätte kommen sollen.

Jetzt habe ich abgenommen. Und etwas zuckt in meiner Schreibhand. Wenn sie schreiben soll. Das sieht etwas unheimlich aus, und wäre nicht weiter schlimm, denn einges geht trotzdem ohne Zucken:



Schrauben zum Beispiel. Fest zugreifen, und das Problem ist weg. Irgendwie stabilisiert sich alles in der Hand.



Lesen. In ruhiger Lage, nur ab und zu blätternd, ist das überhaupt kein Problem, im Gegenteil, ich vergesse es dann schnell und wende mich der Handlung zu.



Durch den Regen spazieren. Dabei hängt die Hand herunter und schwingt ein wenig, etwas Feuchtigkeit hat noch keinem geschadet, und Bewegung tut gut.



Radeln. Dabei verspannt sich der Körper so, dass alles wieder richtig geht, auch wenn die Hand belastet wird. Das einzige, echte Problem tritt beim Tippen und nach einer Weile beim Mausschieben auf. Vielleicht sind es die kleinen Erschütterungen beim Aufschlag auf die Tasten. Knipsen dagegen geht.



Und was lernen wir daraus? Wenn man Hunger auf Chili hat, sollte man kochen und sich nicht bäuchlings ins Bett legen, wenn man einem schreibenden Beruf nachgeht. Zumindest nicht, wenn man keinen Hohlwaschbrettbauch hat, der die Hand nicht belastet. Für das Umsatteln zum Fahrradmechaniker ist es allerdings zu spät. Leider bedeutet das auch, dass es mit dem schnellen Runterschmieren von Texten in drei Stunden vorbei ist. Ich schreibe langsam und - Novität - sogar mit Nachdenken, zwecks Ablenkung.

Ein schlimmer Zustand, fürwahr.

Dienstag, 10. Januar 2012, 00:46, von donalphons | |comment

 
Sie machen's aber wirklich spannend mit Ihrer Sybille.

Gute und rasche Besserung!

(und raschere Enthüllung)

wünscht s.

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Erst mal brauche ich einen Rahmen.

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74 mal 62. Das ist nicht ganz einfach.

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Aber Nageln geht wiederum.

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Und ansonsten ist es leicht zu finden: Samian Sibyl, Pietro da Cortona, zum Bespiel hier:

http://www.antiques-atlas.com/dealer-antiques/view.php?idname=garnersantiques&code=as131a005

Meine Kopie dürfte ungefähr aus dem 18. Jahrhundert stammen. Allerdings ist sie auch enorm oft kopiert worden.

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Verstehe :-)

Merkwürdige Symptome.

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Danke für den link!

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Ja, den Link hätte der Anbieter mal haben sollen, dann wäre da gleich mal ein Limit drauf gewesen, das mich aus dem Rennen geworfen hätte... es war aufgeführt als Italienisches Portrait. Sobald man einen guten Namen hat, wird auch so einer Kopie ein begehrenswerter Gegenstand, obwohl da Cortone damals schon längst mausetot war, und jemand einfach die Vorlage abpinselte. Versteh einer die Leut. Man ann es übrigens heute auch noch kaufen, in China nachgemalt oder in Amerika auf Riesenformat gedruckt.

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Nachtrag, eine andere Zuschreibung ist an Giovanni Francesco Romanelli, ein Schüler von Cortona.

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Ahh, verstehe, Sie Fuchs!

Die Namen sagten mir wg notorischen Banausentums erst mal nix, die Wikipedia konnte aber helfen.
Schon recht rätselhaft, dieses Kunstmarkt-Gebaren.

Hinreißende Person, das muß ich schon sagen, wenn mir auch ihr Gestus dem Sinne nach dunkel bleibt.
Man kann in der Abb. auch nicht recht erkennen, welches Drama sie da gerade (nicht) liest, aber das decamerone wird es wohl eher nicht sein ...
Die Wolkenbildung rechts hat zusätzlich noch so was Dräuendes - - -

Also, für die Bibliothek wäre mir das zu viel Ablenkung!

Kann es sein, daß Ihr Format etwas abweicht vom Original? Es kömmt mir etwas schlanker vor als diese Maße ...

Zum Bildprogramm werden Sie uns bestimmt noch was sagen, wenn Sie wieder ein "Händchen" dafür haben ...

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@DA
Sehr schönes Bild, Gratulation!

@schauerfeld
"Samian Sibyl" ist die Sybille (Prophetin) von Samos. Als Sybille liest sie wahrscheinlich in einem der sibylinischen Büchern. Von der Sybille von Samos wird erzählt, sie hätte die Geburt von Jesus prophezeit. Wahrscheinlich ist das das Thema des Bildes.
Weitere Informationen finden sich hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sibylle_(Prophetin)
http://www.oocities.org/nephilimnot/sybils.html

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Rahmen
Die Maße stimmen. Problem ist wahrscheinlich die Farbe (für meinen Geschmack zu hell für die Sybille) und dann steht das Ding auch noch in Wien...
http://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/antiquitaeten-sammlungen-kunst/aquarell-34829821?adId=34829821

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Hübsch, aber leider sind das die Aussenmasse. Ich brauche das als Innenmass - das Bild wird ein ganz schöner Brocken, eher so 80 mal 78. Man glaubt gar nicht, was so ein Barockgemälde an Rahmen braucht.

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@windsbraut

Herzmerci für die Hilfe!

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"Für das Umsatteln zum Fahrradmechaniker ist es allerdings zu spät. "
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Ich denke nicht. Das Problem ist nur, dass Sie als hauptberuflicher Fahrradmechaniker zumeist an billigen Baumarktvelos der Kunden raumschrauben müßten und nicht nur schöne Camapagnolo Teile verbauern oder Neri und Bianchi etc reparieren könnten. Das wäre dann so, als ob Sie für den Donaukurier über den Anglerverein schreiben müßten.
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Was den Bilderrahmen betrifft, haben wir hier ja schon mal diskutiert. Es bleibt Italien als Lösung mit seinen Rahmenbauern!

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@don ferrando:
Zu mir hats noch keiner gesagt, aber der Spruch "was haben Sie sich denn da für eine Scheiße andrehen lassen?" gehört bei Fahrradmechanikern anscheinend zum Standard-Repertoire.

Sowas ist in der freien Wirtschaft schon schlimm genug, denn wer kein freundliches Gesicht hat, sollte keinen Laden eröffnen. Aber getoppt wird das alles noch in alternativen Radwerkstatt-Kollektiven, wo man sich wenns dumm läuft beschimpfen lassen muss, dass mans selber nicht reparieren kann. Oder in der sogenannten Zukunftswerkstatt in Dü-Dorf, in der Langzeit-Arbeitslose im Rahmen von Wiedereingliederungsprojekten Räder reparieren dürfen (was ich grundsätzlich natürlich gut finde und deswegen Sir Walter auch mal dort hinbrachte für ein paar Routinesachen). Dem Kapo Oberspezialisten dort musste ich aber einmal Bescheid stoßen, als der die Oma vor mir in der Kundenreihe ultrablöd angeblafft hat wegen ihres Billigrads. Die sah mir nicht danach aus, als ob die Rente ein Rad aus dem Manufactum-Katalog hergegeben hätte, also was soll das?

Mir ist natürlich klar, dass man diese Billigräder nicht zwingend kaufen müsste, wenn man was Brauchbares für vertretbares Budget sucht, aber dass so ein Muttchen jetzt nicht noch wochenlang kalaydo-Kleinanzeigen und Ebay-Auktionen studiert, dafür könnte man m.E. schon minimales Verständnis aufbringen.

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@mark
Service-Wüste Deutschland !
Natürlich soltte der Handwerker freundlich auch das Billigprodukt reparieren. Er kann ja den Hinweis auf die Qualität geben. Da sind wir völlid einer Meinung.

Als ich letztes Jahr meine bicicletta classica
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1911659/#1913060
im Coupé aus Italien mit gebracht habe, ließ ich mir auch vom örtlichen Fahrradmechaniker nach dem Wiederzusammenbau alles justieren. Ich bekam besten und freundlichen Service.
Mein Motto ist, "was Du nicht selber richtig gut kannst, laß den Fachmann machen"

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"...aber der Spruch "was haben Sie sich denn da für eine Scheiße andrehen lassen?" gehört bei Fahrradmechanikern anscheinend zum Standard-Repertoire..."

Das ist heute in der Branche von Waschmaschinenschrauber bis hin zu selbsternannten Oldtimer - Spezialisten inzwischen usus. "Oh je... wer hat denn da an ihrem Auto herumgeschraubt... aber das ist noch gar nichts... also letzten Monat hatte ich einen Benz hier, da hatten die Schrauber... also nur Pfusch Pfusch Pfusch..."

"Dienen kommt vor Verdienen", scheint heute nicht mehr gelernt zu werden.

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Duese Radlrepariererei ist eigentlich etwas, das ich wirklich gern tue, weil es mirt beweist, dass ich nicht nur so ein einseitig begabter Schreiberling bin.

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Darf ich dann das nächste mal Sie aufsuchen und Ihnen damit eine Freude machen ? :-))

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der biorhythmus stimmt halt nicht mehr. schwierig, das zu ändern. wäre aber gut.

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