Pardon

Ich bin trotz eskalierneder Somergrippe nach München gefahren, und es hat sich gerächt. Schon im Restaurant. So ein Tegernsee ist nicht nur als Wohnsitz gut, sondern auch als münchennaher Fluchtpunkt. Da macht es auch nichts, wenn das Wetter eher weniger schön ist.

Aber in schlaflosen Nächten kann man nachdenken, und ich vermute, in den nächsten zwei Wochen ruinieren sich die Piraten in Berlin komplett. Eine ganze Menge Leute formulieren ihren Hass, aber keiner sagt, worum es geht: Die Gierr nach dem Bundestagsmandat. Da wird vorsichtig über Bande angedeuet, die innerparteiliche Wühlarbeit zwischen den verschiedenen Interessensgruppen wird alle inhaltliche Arbeit überdecken. Das Lustige ist: Der ausichtsreichste Kandidat mit der grössten Präsenz ist gleichzeitig auch als Psychopath verhasst, aber niemand will es offen aussprechen, weil er die Fraktion im AGH hinter sich hat, und über die noch einen Block von mehreren Dutzend Mitgliedern, die ihn im Landesverband helfen. Die Leute haben Angst, abgehängt zu werden, wenn sie den Konflikt offen austragen. Das ist schon heftig für so eine transparente Partei. Jedenfalls - es werde Licht der Mohrenlampe - bricht der Kegelklub gerade nach vielen Ankündigungen aus der Partei. Oder bleibt drin. Ist nicht so wichtig, so oft sie das schon gesagt und geplant haben und dann doch blieben. Statt einmal einen g'scheiden Stoss zu führen, haben sie sich im Klein-Klein auflaufen lassen.

Ich betrachte, obwohl rot, die Piraten durchaus mit Wohlwollen. Viele Themen sind wichtig. Aber eigentlich müsste es bei all den Plärrern im Netz mit ihren Partikularinteressen einmal zum Aufstand kommen. Sie sind doch alle so laut und offen.

Aber nicht hier. Hier wird nur angedeutet. Und jene, die nur andeuten, haben noch nie etwas verändert.

Dienstag, 3. Juli 2012, 14:03, von donalphons | |comment

 
Transparent ist nur der Feudalismus.

... link  


... comment
 
Sie sollten dringend vor Ort recherchieren und fotografieren.
Das ist Ihre große Stärke, wie wir bei den Italienberichten gesehen haben.

... link  

 
vor Ort:
In Berlin ? Das wär ein Spaß.

... link  

 
so gerne ich den Don mal nach Berlin schicken würde (aus purer, kindlicher Boshaftigkeit), sehe ich da in diesem zusammenhang doch wenig sinn drin

leider ist parteiinternes gekeife im vergleich zu erdbeben und feinkostläden doch eher wenig bildgewaltig. da fließt kein blut, es gibt nichtmal blaue augen.
nur gallensteine und ritzereien unter langen ärmeln (vlt auch mal ein neues geschmackloses tatoo wenn alles vorbei ist)

schad ists nicht wenn die berliner pirateska versinkt, sichtbare veränderungen wird aber es auch nicht geben. die 2 planken die da über bleiben treiben rasch die spree herunter.

gesalzene kommentare auf der blogbar, interne hassmails an gleicher stelle, unbedachte tweets, rumgelümmel auf anderer leute sofas ... das ist das schlachtfeld. berlin ist nur der große schwamm in dem irgendwo der schimmel sitzt

... link  


... comment
 
Sehn wirs doch mal so - Kungelei und das Verfolgen von Partikularinteressen sind doch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Volkspartei.

Bezüglich Bundestagsmandat - man korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber wird das in den Landesverbänden nicht separat geregelt, so dass sich der Einfluss der Berliner Kreise eben gerade auf Berlin beschränkt?

... link  

 
geht es nicht auch gerade um den berliner piratenclan? in anderen landesclans mag das bieterverfahren um den btag etwas ziviler ablaufen, weil da keiner MUSS (aus ökonomischen gründen), in B gehts wohl für wichtige Teile des Politbüros um die sprichwörtliche Wurst (auf dem Brot).

... link  

 
In Berlin ist man auch näher an der MdB-Realität dran und sieht die damit verbundenen Annehmlichkeiten und Distinktionen.

Bin mal gesopannt, wie Piraten-MdBs mit der Fahrbereitschaft umgehen. Fahrrad, wenn der Benz mit Fahrer/in nur einen Anruf weg ist?

... link  

 
Ich denke, nur weil sich manche Berliner Piraten so wichtig nehmen müssen das nicht-Berliner (nicht-)Piraten nicht unbedingt auch tun...

Zu befürchten ist allerdings, dass das typische Piratenpartei-Mitglied gegenüber den Verlockungen des Politikbetriebes nicht weniger empfänglich ist, als sein Pendant aus den anderen Parteien. Wobei es eigentlich eine interessante Frage ist, wer hier problematischer ist: der Neuankömmling, welcher mit bisher unbekannten Verlockungen konfrontiert wird oder der Alte Hase, welcher früh im Politikbetrieb sozialisiert wurde und die Grenzen des Akzeptierten verinnerlicht hat, innerhalb dieser Grenzen aber skrupellos alle Möglichkeiten nutzt.

... link  

 
Kaum ist die WestLB verschwunden, wird der Rotlichtkönig in Düsseldorf verhaftet. Zeitlicher Zufall?
Die Rotstiftkönige bleiben alle in Freiheit.

Den Don würde ich mir am Rhein wünschen, zu Milieustudien.

... link  

 
@yuuudid: Ja,
wünsch ich mir auch manchmal: jemanden, der den vermeintlichen Stützen der Gesellschaft in der Gartenstadt Alt-Meererbusch oder drüben in Kaiserswerth mal stilvoll heimleuchtet.

... link  

 
Don als eine Art moderner Wallraff, der dahin geht, wo's richtig wehtut. Berlin und StudiVZ hatten wir schon, jetzt also Düsseldorf.

... link  

 
Einigkeit und Recht und Tegernsee
Tegernsee passt scho´, da schmerzt es richtig:

"Wenn es mal eng wird für Sie: Mein Haus steht für Sie immer offen", soll Franz Jpsef Strauß zum "großen Alex" gesagt haben.

http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Stasi-im-Westen-6-Schalck-wollte-angeblich-nur-die-DDR-retten

Herzlichen Glückwunsch zum 80. sten heute,
und feiern Sie schön, daheeme in Berlin.

... link  

 
In dem Etablissement des Rotlichtkönigs, "bekannt aus seiner RTL II-Serie" wurde ein Spross einer Unternehmerfamilie, selber bekannt zusammen mit seiner Frau aus einer Pro7-Serie , die wiederum bekannt aus VIVA ist, angetroffen - die die "Ballermann-Hits" auf RTL II "moderiert".

Eine Parallelwelt, genau wie die Parrallelwelt der Piraten.

... link  


... comment
 
Kein Pardon
Wer braucht schon eine Sommergrippe und trägt diese auch noch nach München? In Berlin brauchts einen richtigen Virus. Also auf gehts!

... link  


... comment
 
Wünsche Ihnen gute Besserung und kommen Sie recht bald wieder auf die Beine!

---

Zu dem aussichtsreichsten Kandidaten: Die AGH-Piraten haben keine Nachrückerliste, der Stuhl im Landesparlament bliebe leer, wenn jemand von denen in den Bundestag gewählt werden würde.

... link  


... comment
 
Sie als Roter
Ich respektiere die Sozialdemokratische Partei. Als große und älteste Partei Deutschlands hat sie eine enorme Bandbreite. Aber wo ordnen wir Sie ein?
Unter Toskanafraktion? Gewiß nicht. Kanalarbeiter? zur Zeit passend. Dem Besserwisser Schmidt würden Sie zumindest heute kaum recht geben. Die TwoStones? Siggi-Pop?
Ich will nicht lästig werden, aber Sie könnten noch etwas schreiben: Bei drei namentlichen Abstimmungen zum ESiiii Vertrag gab es erst etliche, dann einige und zum Schluß eine Gegenstimme aus den Reihen der SPD. Herr Danckert muß erinem enormen Druck standgehalten habhen, die anderen sind gewichen.

... link  

 
Stimmt es, dass Feinschmecker und Köche ihr Sensorium verfeinern, indem sie einfach mal zwei Tage lang gar nichts essen, und dann ganz genau hinhören, was ihnen die Magensäfte erzählen?

... link  

 
Paßt schon
Ja, wenn man es auch auf die Kommentarfunktion anwendete.

... link  

 
mhh ich dachte immer hunger macht die schlechtesten köche ...

... link  

 
wissen sie, was meine magensäfte dem neuen président erzählen?

... link  

 
Dass Sie den Schlankheitswahn auch nicht mitmachen wollen.
Es geht nur darum, dass lähmende Sattheitsgefühl loszuwerden.

... link  

 
und dass Sie, wenn schon, Kiri oder Tartare bevorzugen...

... link  


... comment
 
Der Ponader-Artikel heute im FAZ-Feuilleton war nicht unintelligent.

... link  

 
Wenn dabei noch gestanden wäre, welchen Track Record Ponader in der Sache hält und was er sonst so getrieben hat (u.a. die Wahl damit betrieben, dass er seinen Mitpiraten sagte, er hätte aufgrund seiner beruflichen Situation jede Menge Zeit aka er gedenkt vom Staat das Amtb zu schmarotzen), läse es sich nicht so, as hätte man beispielsweise Herrn Henkel über Steuersenkungen schreiben lassen.

Und dass viele Piraten zu blöd zum lesen sind - mei.

... link  

 
Auf mich wirkt er trotzdem weder faul noch gierig. Und die Beträge sind ja wirklich nicht hoch.
.
Und es ist ja durchaus von Vorteil, wenn auch jemand mit seiner Prominenz mal Sozialhilfe bezieht und aus eigener ERfahrung über die Behördenwillkür berichtet, der er da ausgesetzt ist. Das betrifft ja auch Millionen andere.
.
Ob er der richtige Piratengeschäftsführer ist, interessiert mich da weniger.

... link  

 
Ich habe gerade einiges über Ponader recherchiert, und das Spassige ist, dass der gute Mann, vorsichtig gesagt, das System getrollt hat. Ich würde schon behaupten, dass diese Reaktion des Systems genau das war, was er haben wollte. Inklusive der Möglichkeit, daraus einen Skandal zu häkeln. Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich finde es gut, das System zu trollen. Aber nicht diesen Troll.

... link  

 
auf die sachbearbeiterInnen der Arge ist verlass ...

... link  

 
Wenn ich den Laden, vom dem ich Geld beziehe, im Spiegel als entartet bezeichne, und dann noch im Focus nachschiebe, dass mich die Regeln des Ladens nicht kümmern, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn der Laden genau hinschaut.

... link  

 
Das System wird viel zu selten getrollt.
.
Und diesen "Laden" kann man sich ja nicht raussuchen, oder zur Konkurrenz ausweichen.
Die sonst unter Geschäftspartnern übliche Vertraulichkeitspflicht sehe ich da nicht gegeben. Behörden müssen korrekt arbeiten, und auch mit kritischer (oder gar unfairer) Medienberichterstattung müssen sie leben.
So wie man sich ja auch abschätzig über die Polizei äußern und trotzdem hinter verlangen darf, dass sie einen weiterhin genausogut vor Verbrechern schützen muss wie jeden anderen.

... link  

 
Sicher, aber wenn ich den laden trolle, muss ich auch irgendwo damit rechnen, dass ich zurückgetrollt werde. Nicht fein, aber den Begriff der sozialen Intelligenz sehe ich bei Ponader sowieso nicht verwirklicht.

... link  

 
sollte das wirklich als trolligkeit geplant haben, dann gehört die pampigkeit der arge ganz sichermit zum programm. als ob die genervte reaktion des gegenübers nicht das eigentlich ziel eines jeden trolls wäre.

... link  

 
Ich denke, man muss Ponaders Sicht der Dinge so sehen, wie man Zumwinkels Blick auf die Steuerfahndung sieht.

... link  

 
keine Frage, aber machen sie dem Gewerkschafter auch den ruf nach Lohnerhöhung zum vorwurf ?

... link  

 
Nein, das liegt vermutlich an meinem verbissenen Leistungsdenken und meiner protestantischen Erfolgsdenke, und meinem generellen Glauben, dass nur wer leistet auch essen darf.

Im Kern geht es um die Frage, was so ein Sozialsystem aushalten kann. Ich sehe den Ponader und was sein Verhalten jenseits der Twitterblase auslöst. Das bringt kein BGE, aber jede Menge Befürworter für eine Verschärfung von H4. Das Thema ist sensibel, und wenn jemand meint, es auf die Spitze treiben zu müssen, ist das keine kluge Sache, würde ich meinen.

... link  


... comment