: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 9. Juli 2012

Das und die Schöne

Das Schöne am freiberuflichen Dasein ist (noch), dass man sich selbst krank und gesund schreiben kann. Mit ist voll bewusst, dass sich das später einmal sehr zu meinem Schaden ändern kann, aber wer weiss schon, was später ist - all die beruflichen Lockrufe sind im Moment ohnehin Festanstellungen, man würde nicht wollen, dass das Vögerl weiterflattert, so man es den Klauen der FAZ einreissen sollte.



Worauf das Vögerl aber nach den einschlägigen Buchverlagserfahrungen sowieso keinerlei Lust hat. Das hat erst mal gereicht, die Vorstellung, gerade an so ein Verkaufssystem angekettet einem Talkshowtermin entgegenzuschmachten, gefiele mir gar nicht. Jedenfalls bin ich so halbungesund und kann, sage ich mir, mehr als 10 Kilometer noch nicht verantworten, was ganz anders ist. als wäre ich gesund: Dann würde ich mir sagen, los, keine Faulheit vortäuschen, nunc est rasendum. Und es ist eine prima Ausrede, warum ich nicht zu einem unverbindlichen Gespräch reisen will. Auch so eine Sache: Leute, die einen wegen der FAZ-Texte haben wollen und nicht wissen, dass es das hier auch noch gibt.



Und dann bin ich immerhin trotzdem gesund genug, um wieder Besuch zu empfangen und zu lauschen, was sich so in der Welt gerade tut. Also, nicht in der grossen Welt, sondern der kleinen Hausansammlung an der Donau, die die Ehre hat, mich zu beherbergen. Kleine, naive Geschichten. Nichts von Bedeutung, leicht schwebend, aber nicht unamüsant. Fast wie Urlaub. Und ein Abwerbeangebot, wenn man so will, ist auch dabei: Jemand wünscht meine Dekorierungsexpertise.



Bunt soll es werden, und alt soll es aussehen, und ich darf sagen, welche Bilder gut sind. Lenke das Interesse auf Landschaften und venezianische Spiegel, möchte die Damen weiterhin ohne Konkurrenz erwerben. Nicht dass die Galle gleich wieder kommt, wenn eine Schöne an einer anderen Wand endet und mich höhnisch anlächelt.

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Eine Berliner Mauer für die Piraten

Die Koalition beschliesst ein völlig irres Melderecht, das den Ausverkauf von Daten erlaubt.

Die SPD stellt sich hin und sagt: Wir lassen das nicht zu! Wir machen diese geschmierten Möwenpicks fertig!

Und die Piraten machen derweilen ihr Camp und reden über Stricken und Eichhörnchen und genderneutrale Programme.

Erst am nächsten Morgen liest man dann Neues, denn es haben welche von ihrem Melderecht bei den Medien Gebrauch gemacht:

Es sei das Szenario an die Wand gemalt worden, die Medien könnten die vermeintlich führungslosen Piraten zum Sommerlochthema machen: „Christopher Lauer hat angekündigt, dass er im Zweifel seine Kontakte spielen lassen und dafür sorgen werde, dass die Medien dies tun.“ Auf Nachfrage wollte sich Lauer zu diesem Vorwurf nicht äußern.

Schöne Zustände, erst sich die Butter von der SPD vom Brot nehmen lassen und dann sich gegenseitig anschmieren. Wen der Lauer mit seinen Kontakten wohl gemeint haben könnte? Die AM vom Sp. oder die HB von Su.? Wenn die Piraten so weitermachen - aktuelle Umfragen sehen sie zwischen 7 und 9%, nach früher mal 13% - dürfen sie sich bei den Berlinern bedanken, wenn sie im Bund an der 5%-Hürde scheitern. Aber bei Leuten, die per Twitter aufrufen, man soll doch bitte Zeug zum Flughafen leaken, wundert einen gar nichts mehr. Schade um die gute Arbeit im Rest des Landes. Vielleicht sollte man Berlin bei den Piraten einfach wegmauern, damit es wieder aufwärts geht.

Aber wenn die SPD wenigstens anfängt zu lernen, ist das ja auch schon was wert.

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