: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 11. Juli 2012

Bildbeschaffung

Mit zwei bildhungrigen Blogs - eines zur Gaudi, aber eines, das wirklich dauernd gefüttert werden muss - kann man es sich gar nicht leisten, ohne Kamera unterwegs zu sein. Man muss alles mitnehmen, man sollte sich nie sagen, das muss vielleicht doch nicht sein. Was man sieht, was gefällt, sollte abgelichtet werden. Man bereut es, wenn man es nicht tut. Das Zusammenkratzen von irgendwelchen Urlaubsbildresten, weil man irgendwie keine Einfälle hat, gehört mit zum Entwürdigsten, das mein Beruf mit sich bringt. Also ist die Kamera immer dabei, immer wird abgedrückt, ich mache das aus Gewohnheit, bis die Festplatten platzen. Lieber zehn Bilder zu viel, als eines zu wenig. Und bei dieser Tour nun - ja, ich komme wieder etwas hinaus, 30 Kilometer gehen schon wieder - war es so, dass ich zwar an den Wolken Gefallen fand, aber nie gedacht hätte, dass ich sie gleich brauche.



























Zum Glück lebe ich in einer abwechslungsreichen, bunten und bildfreudigen Landschaft voller Details und kleinen Überrraschungen, sonst wäre das gar nicht zu schaffen.

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Gratin etc.

Eigentlich wollte ich einen zweiten eeePC, für die Berge und Reisen; der eine bliebe da und der andere würde mitkommen, war die Überlegung. Und nachdem es für mich weder die teuerste Hardware noch das Neueste und schon gar kein NeureichenAsiprotzkrempel mit Apfel sein muss, schaute ich also so im Internet nach, was das Angebot von Leuten mit dauerrndem Erneuerungszwang so hergibt. Eine Woche wartete und verglich Preise, und dann sagte ich mir: Wenn die so teuer sind, dann für das gleiche Geld lieber einen richtigen Brocken mit 17 Zoll zum Rumstehen. Was sich, als ich dann erkrankte, als gute Idee erwiesen hat.



Für die amüsanteren Netzerscheinungen jedenfalls. Es folgt nun das Bild einer weichkochenden Kartoffel, aber das hat nur was mit meinem Gratin und nicht mit dem Johannes Ponader zu tun, der mich auf 17 Zoll mitsamt seinen Anhängern und der Jesuserlöserhaftigkeit wirklich erstaunt. Eigentlich sollte so ein Politiker ja gute Laune bei den Medien machen, damit es mit den Botschaften gut läuft. Aber Ponader war schon bei Occopy als jemand bekannt, der eine Sache sagte und wegen der Interpretationsspielträume dann mit den Medien zoffte. Einmal wenigstens bekam er damit Recht. Das war ein Fehler. Der glaubt, das ginge immer so. Wenn so einer sich dann hinstellt und Mailkommunikation veröffentlicht, und wenn es auch nur die stinkende Kloake von Bild ist, dann muss der sich nicht wundern, wenn man ihn in Zukunft wie jedes andere Scheusal aus dem Betrieb auch anfasst. Hier nun die gekochte Kartoffel.



Was jetzt den schönen Nebeneffekt hat, dass die Piraten in der Stunde, da es ums Ganze geht, vor allem über die Mitnahmementalität ihres Geschäftsführers unterhalten. Man könnte ja auch mal über Bankenkontrolle sprechen, weil die den Libor manipulierten, oder warum Spaniens Banken nochmal einfach so per Ministerbeschluss 30 Milliarden bekommen, obwohl doch das Parlement eigentlich auch was zum Reden haben sollte. 30 Milliarden sind nicht wenig, in Karlsruihe entscheiden Richter über den Labilitätspakt -gute Themen. Wichtige Themen. Aber die selbsternannte Zukunft der Politik überlässt das lieber politischen Uropas wie Däubler-Gmehlin und Gauweiler.



Statt dessen kann man auch mal durchrechnen, wie man das Fell des Bundestagsbären zur Förderung der Partei zerlegen wird. Je idealistischer, sagt meine Erfahrung, desto mehr und lauter und kurzsichtiger wird über das Geld gestritten. Idealerwerise natürlich öffentlich. Und ich frage mich schon, warum eine Paertei, die für Bürgerrechte eintreten will, jeden. einzelnen. Fehler. der. 68er. noch. einmal. machen. muss. Quoten, auch wenn sie nicht mit dem Wahlgesetz vereinbar sind. Eso-Verschwörungstheorien (man google mal nach Ralph Boes und Ponader, dann wird einem anders). Elende Hardcorefeministische Diskurse mit Tränen und Ihrseidallesexistenäusserungen. Offene Mobbingstrukturen. Ideale wie ein Grundeinkommen und die Idee, mit 1000 Euro käme man im Monat durch (vielleicht, wenn man wie Ponader lebt). Man ahnt, dass das klassische Familienmodell als nächstes auf dem Alter der kurzfristigen Erregung landet, nur weil sich ein Rudelficker steuerlich benachteiligt fühlt.



Mir ist es egal, ich halte Kinderförderung eh für fragwürdig, aber muss man damit eine Partei kaputt machen? Ich glaube, ein Tag am Piratenstream, und man fragt sich wie am bayerischen Stammtisch bei der CSU: Wer zum Teufel soll das eigentlich wähen? Die CSU hat aussenrum einen Berg von Legenden, damit man nicht zu genau hinschaut; die Piraten sieht man klar. Nein. Wirklich nicht. Da ist so wenig inhaltliche Arbeit, so wenig Programmatik in wichtigen Bereichen, und wenn doch, wird eine bescheuerte, sich bekriegende Fraktion aufgefordert, etwas gegen das Meldegesetz zu tun. In Berlin, in der Opposition, während er Ferien, über Liquidfeedback.



Ganz ehrlich: Man möchte wieder einen kleineren Bildschirm, so, wie man einen Unfall am liebsten nicht sehen möchte. So viel Arbeit, so viel echte Leistung, und dann... schade. Das wäre die Zeit für eine radikale Oppositionspartei gewesen, die nicht nur Nein sagt, sondern Perspektiven jenseits der üblichen Schemata entwickelt. Aber statt dessen verkuschelt man sich in die Ausrede, man mache Liquidfeedback, die Schmierseife unter den politischen Prozessen. Unter einer Weisband ging das noch. Aber unter einem Ponader ist das wie Ausrutschen auf der weichen Kartoffel. Oh. Das Gratin ist fast fertig.



Schnell abwaschen und ab in die Röhre, denn noch ist es draussen schön genug, um es zu probieren. Mit Flauschwolken. Man will ja am Abend etwas Gelungenes servieren, wenn man über Paare herzieht, die es eigentlich gar nicht verdienen, wenn man sieht, wie die Donscheit-Bergs in der Zeit als zukünftige Abgeordnete hochgeschleimt werden. Wir haben hier in der Provinz heftige Fehlleistungen. Aber das gibt es dann doch nicht.







Doch ja. Kann man lassen. Ist zwar etwas viel, aber das wird schon. Schmeckt nicht nach Piraten. Ich sage nicht, dass die schlecht schmecken. Aber sie haben ein Menü der erstklassigen Überraschungen versprochen. Und statt dessen gibt es Wackelpudding von 1968, Zwangssmarties in der Gesellschaftspackung und elitärfeministische Eisbeine in Sexistenaspik. Da koche ich lieber selbst.

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