Dinge, die man in Oberschleissheim lernt

1. Man kann nie zu viele Bilder haben.



2. Der Kunsthandel war schon immer etwas für Exzentriker und Masslose.



3. Gold geht imner und passt zu allem, solange es nur pompös genug ist.



4. Behauptungen, bei mir sähe es wie im Museum aus, sind in Relation dazu stark übertrieben.



Auch nach der nächsten Umhängung, für die ich mir im Schloss den Mut geholt habe.

Samstag, 29. Juni 2013, 01:50, von donalphons | |comment

 
So ein eigenes Schloß hat schon was für sich. Wie es der Zufall will (aber es gibt ja keine Zufälle), fiel mir gestern ein Katalog mit historischen Immobilen in die Hände. Alle zum Verkauf bestimmt. Ich staune ja, was da alles so auf dem Markt ist. Ich dachte bislang, daß so ein Verkauf sich sehr diskret vollzieht. Aber nein, daß steht auch alles im Internet. Wie wäre es mit Schloß Fahlburg, zwischen Meran und Bozen gelegen? VB 5 Millionen (1800 qm Wohnfläche).

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Das ist wie bei Segelbooten: Die Folgekosten fressen einen auf. 5 Mio kriegen die nie, zumal Prissian nicht im Tal liegt, sondern auf dem Mittelgebirge: Das ist sowohl von Bozen als auch Meran aus eine ziemliche Fahrerei. In Obermais wäre das eine andere Geschichte.

Vor dem gleichen Problem stehen auch alte Grandhotels oder ganz pauschal jeder grosse Kasten ausserhalb einer Stadt. 1800 qm bedeutet pro Jahr Betriebskosten von minimal 40000 Euro und da ist noch keine grössere Reparatur dabei. Das Schloss, auf dem ich in Sizilien gewesen bin, ist so ein Fall: Obwohl der Besitzer immerns reich ist und mehrere davon hat, muss er weite Teile davon vermieten, um zu überleben, sonst fressen sie ihn auf. Oder man geht in die Richtung Hochzeitsgeschäft, aber wie lange da der Ausgabenwettlauf anhält, weiss auch keiner.

Gefühlt bin ich mit rund 180 Quadratmetern an zwei Orten und Dachterrasse ganz gut bedient, für einen allein, mehr wäre Sünde. Ich kann zur generellen Orientierung Sotheby's Immobilien empfehlen.

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In Bayern sollen auch einige Klöster verkauft werden.
Auch von Wessobrunn ist die Rede!

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Da werden sich dann halt Stiftugen, Firmen und Verbände bedienen, aber normale Bürger sehe ich nur bei den Klötzen als Käufer, die keiner will - im tiefsten Franken zum Beispiel.

Das ist halt der Gang der Zeit. Mein Haus gehört uns inzwischen genauso lang wie der Gesellschaft Jesu, und es ist ihm nicht schlecht ergangen.

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Es ist für einen Laien aber trotzdem beeindruckend. Es sind ja noch ein paar andere Sachen im Katalog drin. Ich hätte nicht gedacht, daß man dafür inserieren müßte. Kurz nach der Wende wurden ja historische Immobilien hier geradewegs verschenkt. Ich hab ja überlegt, ob ich Schloß Wiederau für 1 DM kaufe. :-)
Es hat sich aber dann doch ein seriöser Verein gefunden und es wieder hergerichtet.

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Es gibt ein Auktionsunternehmen, welches vozugsweise alte Treuhand- und andere Bundes-, Landes-, Stadt-Liegenschaften versteigert und so alle 3 Monate KAtaloge verteilt. Deutsche Immobilienirgendwas. Da könnten Sie, wenn Sie wollten, für 10.000 bis 50.000 vom Guthaus über das in Stuck und Wandmalerei schwelgende Gründerzeit- oder Jugendstilhaus bis hin zum Schloss alles mögliche bekommen. Teilweise mit riesigen Grundstücken dabei (Waldgrundstücke gäbs auch).
Allerdings, die Sanierung. Da wo Sie so ein Ding renoviert vermietet bekommen, sind die Häuser dann wieder teuer (und für noch mehr Geld zu sanieren). Selbst Leerstand kostet, und was will man auf dem platten, sich zunehmend leerendem Land denn mit so einem riesigen Bau machen? Noch ein Seminarzentrum? Noch ein Hotel? Kulturzentren brauchen auch Besucher.
Das schlimme ist, es sind teil wunderschöne Gebäude mit historischen Ausstattungen, für die man in München, Frankfurt, usw. morden würde.

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Sie denken da am Markt vorbei.
Innovation sieht anders aus.
Speziell in diesen ländlichen Gebieten fehlen Sonnenstudios , Dönerläden , FitnessStudios , Videotheken , 1€-Kaufhallen und...hauptsächlich , - ein Wachdienst dafur !
Verstehen Sie den Catch, - 'Mandy's Sonnenstudio' und 'Enrico's FittnessFactory' müssen geschützt werden , - ein disziplinierter vertrauenswürdiger reindeutscher WachdienstPool ist die eigentliche Intention der Restlädenplatzierung.
Den alten Schuppen dekomäßig etwas aufmöbeln (Fassade kaufimpulsfördernd umlackieren , Neon/Luftballons in die Schaufenster, - Misswahlen/Tombolas davor) , - und schon plätschert sie, die freie Marktwirtschaft.
(> Sicherheitsdienst , merken Sie was ?)

Bissl mehr Gründergeist , meine Herren !

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Es würde mich wirklich mal interessieren, wo und vor allem: wie Herr Savall und der Mann mit dem grünen Hut wohnen, daß die solche Kataloge in ihren Briefkasten bekommen.

Ich bekomme immer nur die Prospekte von Aldi Westerland und Lidl Tinnum. grummel ;-)

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Da schickt man eine Postkarte hin, auf der steht, dass man den Katalog will. Und Sie können das auch.

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Hab beruflich damit zu tun, sylter5. War mein Arbeitsexemplar. :-)

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Und mir blutet bei so was das Herz...

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Wir haben in München nicht umsonst gegen eine dritte Startbahn gestimmt.

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Letztens sagte mir jemand: "Der Trend geht zum Zweitschloss." ;o)

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Bei mir geht der Trend lediglich - und auch nur sehr mittelfristig, also mit Zeithorizont von ein paar Jahren - zu einem Erdgeschossnutzraum, den man sonst nicht vermieten könnte. Obwohl ich natürlich weiterhin in Italien schiele.

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Nunja, früher schlief der Bauer über seinen Kühen, der Schäfer über seinen Schafen, und heute schläft man über seinen Rädern. So in etwa?

Ein eigener Raum als Radlwerkstatt ist aber auch ungemein praktisch. Meine Eltern hatten im Haus so eine Art Soutterrain-Keller, und einer der Räume war Werkstatt für Haus, Garten, Auto und die fünf bis sechs Räder in der Familie. Da war auch immer was zu tun.

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so ein zweitschloss schadet ja nicht, speziell wenn man seine räder behalten will!

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man kann dann sogar saalsport betreiben, wenns draußen zu grauslich ist

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Erst mal eine Allegorie des Geruchs

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=121130384291&ssPageName=ADME:B:EOIBSA:DE:3160

Diese Haltung, dieses Einstöpseln!

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Haben Sie sie?

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Ja.

Das war übrigens auch mein Limit. Es gab Gründe, die dagegen sprechen (ganz klar eine Kopie, kein Original, School eben), und andere, die dafür sprechen (aus der Zeit, in Deutschland sonst nicht zu bekommen, in Italien nicht für diesen Preis, guter Zustand, passende Grösse).

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Herzlichen Glueckwunsch, es wird immer enger.

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Danke. Ich habe tagelang überlegt und letztlich nur zugeschlagen, weil das Wetter draussen so mies war und die Dame so warm wirkt.

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Jetzt ist auch noch das Wetter Schuld! Sie waeren sonst radeln, nehme ich an.

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Man könnte fast geneigt sein, den Don für einen Snob zu halten.

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Ich hatte halt noch einen Nachmittag, mich zu entscheiden. Normalerweise wäre es bei dem Preis ein "Nein" geworden, weil die Qualität nicht gerade exzellent ist.

Aber wie oft kommt sonst schon mal ein derartig frivoles Sujet aus Neapel in Deutschland des Weges?

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Bei dem Artikelstandort böte es sich an, es vor Ort selbst abzuholen und gleich noch Cavallieri einen Besuch abzustatten.

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Und dann damit durch die Schweiz fahren und es nicht angeben und schauen, ob es jemand merkt...

Morgen soll es in Bayern wieder schön sein, also werde ich einfach auf die italienische Post hoffen.

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Ihr Arrangement mit den Damen und der Putte finde ich sehr gelungen. Da hat sich doch der Ausflug gelohnt.
Ich war gerade wieder in der alten Heimat und habe mir Anregungen geholt. Dieses Haus hier hat mir schon immer sehr gefallen:
http://www.klassik-stiftung.de/einrichtungen/schloesser-und-gaerten/roemisches-haus/
Nicht dass es zum Verkauf stünde. Was ich sagen wollte, selbst bei überschaubarer Größe beliefen sich die Sanierungskosten auf mehrere Millionen.

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Danke. Es zeigt aber auch, dass man mit wenig Fläche viel anstellen kann, wenn man sie nur gut nutzt. Das wäre ja allenfalls ein Seitenhäuschen in einer echten Palastanlage.

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Nein, für Sie ist es höchstens als Teehäuschen nutzbar.Ich fürchte, es ist selbst für Ihre Fahrradsammlung zu klein. Goethen war es übrigens zu opulent. Der Großherzog, Carl-August, dem's gehörte, hat dort seine Amouren gepflegt. Der Park drumrum ist aber ziemlich groß, heute leider sehr ungepflegt. Ich bin da großgeworden.

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Amouren... bei mir kann das ja zum Glück alles unter einem Dach laufen, denn der Speicher ist gross und der Sex mangels Unterleib nicht existent.

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privat und noch authentischer wie schleissheim ist dieses sommerhaus, durchaus zu besichtigen.
http://www.ansichtskartenserver.de/shop/ak/31/3152044.jpg.
im original mit einer beachtlichen patina. offenbar wird aber streng darauf geachtet, daß da niemand bilder ins netz stellt, schließlich ist fotografieren verboten...

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Oh, das war hier im Blog schon öfter zu sehen!

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Privatbesitz...

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