: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 29. Juni 2013

Das kann einem schon den Rennradtag verderben

Es ist gar nicht so leicht, unbeschwert über die angenehmen Dinge zu schreiben, wenn draussen gerade der erste digitale Weltkrieg der Regimes gegen die Menschen offenbar wird, und man macht sich schon so seine Gedanken, was man im Kleinen jenseits von Internettechnik so tun kann. Generell sehe ich die ganze Debatte um Computersicherheit nur begrenzt ein: Das ist so, als sagte man, schütze Deinen Besitz besser vor Einbrechern, denn die handeln mehr oder weniger mit dem Abnicken durch Deine eigenen Staatskriminellen. Man muss die Einbrecher jagen und sei es, dass Herr Obama halt in ein deutsches Guantanamo muss: Es gibt da wirklich scheussliche Gegenden mit abartigen Leuten und grausamer Folter bei jedem CSU-Parteitag.







Ernst beiseite, insgesamt dreht mir das schon etwas den Magen um. Teilweise, weil man es sich ja genau so vorstellt. Ich glaube nicht, dass sich die NSA die Mühe macht, so einen kleinen Dienst wie Blogger.de zu durchsuchen und daraus eventuell Profile zu gewinnen, weil es mit text- und bildbasierten Inhalten ohne Ordnungskriterien auch mitausgefeilten Übersetzungsprogrammen eher schwierig ist, gerade, wenn auch noch ironische Zwischentöne auftauchen. Auch Katzenbilder sind sicher nicht deren Ziel. Aber worüber ich mir wirklich Gedanken machen würde, ist Facebook und (vielleicht etwas begrenzt) Google. Denn Facebook selbst liefert das Zeug schon so strukturiert, dass man prima Programme zur Analyse drüber laufen lassen und Netzwerke extrahieren kann. Ausforschung ist auch immer eine Zeitfrage, und wie sehr man den Schnüfflern selbst in die Hände spielt.







Also, weiterhin ein klares NEIN zu sog. sozialen Netzwerken, denn ich glaube auch nicht, dass Arbeitgeber oder Kunden dergleichen weniger intensiv nutzen. Aber Bloggen? Da habe ich ja auch so meine Erfahrung gemacht, der bislang fieseste und kompetenteste Schnüffler, mit dem ich zu tun hatte, war ausgerechnet einer, der ansonsten immer gegen Überwachungskameras in der Öffentlichkeit gewesen ist. Im Prinzip macht es mir nichts aus, wenn man gewisse Bereiche nachlesen kann, wenn ich manches erzähle und nachtrage und vortäusche, so wie ich es mag.

Aber natürlich: So etwas kann nicht ohne Konsequenzen bleiben. Und wenn die Schweiz oder die Staaten Südamerikas klug wären, und nach einem Ersatz für Schwarzgeld oder Drogen suchten - die Welt bräuchte dringend einen sicheren Freihafen für Daten.

... link (12 Kommentare)   ... comment