Das dicke Ende

Gerade habe ich noch einmal nachgeschaut, weil es ja doch ganz lustig ist: Vor einem Jahr schrieb ich etwas über 60m²-Wohnungen in München für 250.000 Euro. Das würde ich heute nicht mehr tun und überhaupt kommt das einem vor wie eine Meldung aus dem vergangenen Jahrzehnt - was, so billig war das damals? Wenn man so will, gibt es die Preise immer noch, aber halt leider nur 25m² und ein Zimmer weniger. Dafür ist angeblich die Krise vorbei, bis zur Wahl, und danach kommen dann erst die Schuldenschnitte, die Spanier wollen dann auch etwas haben und weil das gut und gern 100 Milliarden kosten wird, kann man froh sein, dass die dann erhöhte Mehrwertsteuer nicht auf private Immobilienkäufe anfällt. Nur redet man heute noch nicht drüber. Wie mies es in Europa ist, wird erst dann von eben jenen Presseschweineschnauzen der Junte gegrunzt, die jetzt noch verkünden, alles wäre gut und wichtige Themen wären irgendwelche Nippel und die S-Klassenzulassung.







Wir kriegen also vermutlich nicht nur eine Fortführung der Überwachungsbemühungen mit noch fehlender Killerdrohnenschnittstelle, sondern auch eine etwas verdrängte Komplettierung unseres Weltbildes. Mein Rennrad trägt die Trikolore und ich lese auch italienische Medien: Man sollte hierzulande nicht allzu laut über geographisch begrenzte Amerikaner herziehen, die Deutschen sind gegenüber dem, was sonst auf diesem Kontinent gerade passiert, ebenso ignorant. In meiner Drittheimat ist die Lage inzwischen so schlecht, dass sich die Politik mit Apellen an die Wirtschaft wendet, die Leute nicht mehr zu entlassen. Aber auf der anderen Seite ist die World of Interiors nicht nur so dünn, weil die Werbebudgets fehlen. Es fehlen inzwischen auch die Firmen, namentlich, wenn wir über Italien reden, die Sanitärkeramikhersteller. Am Bad spart es sich im Moment am leichtesten, und auf eine neue Wanne kann man auch länger verzichten, als so eine Firma überlebt. Was bleibt - und das übersieht man bei den neuen Rekordpreisen für alte Kunst leicht - sind Versteigerungen des Besitzes von Antiquitätenhändlern, die früher viermal so viel Platz kauften, als sie heute für den letzten Aufruf für Gebote bekommen. Und dann ist Schluss.







Es sterben als manche Auswüchse, aber das Unkraut selbst überlebt, schweigt und kommt dann nach der Wahl wieder zum Vorschein. Bankster. Freihandelsmilitaristen. Vermutlich auch die ganze Gentechnikkdreckblase und die Contentmafia. Das alles schweigt im Moment nur, weil sie genau wissen: Auf dieses Land, das sich satt endlich dem Sommer hingeibt, und auf seine korrupte Junta kommt es an. Dieses Regime, egal ob schwarz, gelb oder rosarot, muss bleiben, dann wird alles gut. Nicht für die breite Mehrheit, aber die hat ja auch noch andere Sorgen wie etwa dem Umstand, dass Immmobilienpreisblasen nur dann verhindert werden können, wenn die Rendite stimmt und leicht über dem liegt, was man sonst bekommt. Nur das dicke Ende, das bekommen wir nicht alle gleich. Zuerst nochmal 4 Jahre Bush2.0 und dann nochmal vier Jahre Umverteilung unter Merkels Ostregime, angefangen bei den Subventionen, die "Energiewende" heissen bishin zu noch grösseren Fernsehern und noch flacherem Programm. Damit man nicht denken muss, was man halt so tut, wenn man Kilometer für Kilometer über dieses an sich schöne land fährt, das so etwas eigentlich nicht verdient hätte. Es sich aber selber immer wieder einbrockt.

Und falls ein Pirat winselt: Wer Ponader gewählt und ihn dann nicht rechtzeitig aus dem Amt gedrängt hat, braucht sich auch nicht beschweren.

Donnerstag, 11. Juli 2013, 13:05, von donalphons | |comment

 
Freihandel
Die Freihändler sind sicher schon eine Weile am Vorbereiten, je unauffälliger desto besser. Angeblich betrachtet Herr Barroso das Abkommen als sein Lebenswerk:
http://www.atimes.com/atimes/World/WOR-01-170513.html

Am Ende gibts vielleicht ein bischen Bestandschutz für subventionierte Chansons und ZDF Zweiteiler und im Gegenzug freie Fahrt für freie Klonrinder und Supergetreide.

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ja die freude über den "rückzug" von monsanto währte nur kurz. in der konzernzentrale hat man vermutlich nur etwas lobbygeld umgeschichtet.

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Und in China, so hörte ich heute Morgen im Radio, ist es wohl auch nur noch eine Frage der Zeit, bis die Immobilienblase platzt. Ganz zu schweigen von den vielen Schattenbanken.

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Naja, zur Not macht man halt wieder eine Kulturrevolution.

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..das könnte demographisch eng werden, die haben immer weniger junge Rotgardisten zum verheizen:
http://en.m.wikipedia.org/wiki/Demographics_of_the_People%27s_Republic_of_China

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Ich wäre mir auch nicht sicher, ob die Partei es wirklich schaffen könnte, die Lebensverhältnisse wieder an die von Nordkorea anzugleichen, die man wohl auch in China mit einem gewissen Grausen (Boahhamwirnglückhättauchsoseinkönnenhier) beobachtet. Und anders als in den 1960ern gibt es auch eine immer größere Mittelschicht, für die dann mehr auf dem Spiel stehen würde als "nur" die Wohnung.

Mir dünkt übrigens, Münchener und Chinesischer Immobilienmarkt sind sich in ihren Grundstrukturen nicht so unähnlich. Man ist hier nur zu träge, an eine Blase glauben zu wollen, also macht man weiter und verschuldet sich 40 Jahre lang für eine bessere Garage. Hauptsache die hat Kabelfernsehen und einen Kühlschrank für die Pferdelasagne.

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