Alubase: Alpenluftsmoker, Gerölleinwerfer
Es ist wohl eine Konstante, dass kein Sommer in den Bergen vergeht, da ich nicht vom Rad falle. Und es ist auch immer bergab. Die Landschaft ändert sich natürlich, und obendrein geht es auch immer glimpflicher ab, vermutlich, weil ich auch das Stürzen lerne. Diesmal war es - im Gegensatz zum letzten Jahr, als in der Nacht passierte und der nächste Brunnen in Rottach war - sogar noch hell, ich hatte noch Wasser in der Flasche, und statt einer wirklich hässlichen Geschichte waren es mehrere, die nicht ganz so übel auffallen. Ausserdem ist die Anzahl der gefahrenen Kilometer und Berge zwischen den Stürzen gewachsen. Man könnte also sagen: Es wird nicht gut, aber besser.
Und das Rad hat diesmal wirklich keine Schuld, es lag einfach am Schotter und der mangelnden Aufmerksamkeit in einer Kurve, die ich schon zig mal gefahren bin. Ging ganz schnell und war der Niederpunkt einer, davon einmal abgesehen, wirklich schönen Tour. Ich konnte sogar noch beide Bremsen bedienen, was auch nicht selbstverständlich ist, und dem Rad hat nichts gefehlt. Ja, ich würde auch sagen: So ein Cannondale v2000 SL von 1999 würde ich jederzeit wieder kaufen. Da kann nicht viel kaputt gehen. Und es hat mich zweimal schon vor brenzligen Momenten bewahrt - irgendwann endet halt die Glückssträhne. Genau genommen endete sie in jenem Moment, da ich die eine Hand vom Lenker nahm, um die Gabel einzustellen. Das macht man besser nicht in der Kurve, das kann ich an dieser Stelle nicht so wie das V2000 empfehlen.
Trotzdem war diese Tour die schönste der letzten Tage, weil endlich die Luft klar gewesen ist. Manche halten das hier oben für eine überwältigende Fernsicht, aber ich bin im Winter hier, und ich kenne den Unterschied. Die letzten Tage war es immer diesig, nie sah man das Zugspitzmassiv, nie konnte man in Rottach Bäume zählen; es war schon hübsch, aber um wirklich überwältigend zu sein, muss sich ein Zug der Berge nach dem anderen in absoluter Klarheit stapeln. Erst dann stellt sich dieses Gefühl ein, in einem grenzenlosen Raum über allen Dingen zu sein. Der Dunst ist immer im Flachland, aber der darf da auch sein. Diesmal sah ich zum ersten Mal seit Monaten wieder den Grossglockner in der Ferne. Ich habe mich damit abgefunden, dort nie hinaufzuklettern - nicht weiter schlimm, man muss nicht alles getan haben - aber es ist gut, ihn zu sehen: Weil er mir das menschliche Mass verdeutlicht.
Normalerweise schaue ich nicht auf die Uhr, ja, ich habe noch nicht mal eine Uhr dabei, und sogar die EXIF-Dateien der Bilder lösche ich inzwischen; genau kenne ich die Zeiten nicht, aber eines wusste ich dennoch: Unten wartete man, um essen zu gehen, also war nicht nicht lange oben. Manchmal bleibe ich ja auch Stunden einfach sitzen und schaue und denke nicht viel, und das hätte ich vielleicht auch diesmal tun sollen. Statt dessen bin ich dann bald wieder abgestiegen, habe mich aufs Rad geschwungen und dann gedacht: Oh, die Federgabel muss ich ja noch.... mir war schon beim Tun klar, dass das jetzt keine gute Idee ist. Aber mei. Nochmal passiert mir das nicht.
Wie auch immer, mit Wundenauswaschen am Berg und hinab über die Böschung zum Rad klettern und ganz vorsichtig abfahren war ich dennoch noch nie so schnell da oben und wieder herunten. Ich hätte also ganz langsam absteigen können, den Drehgriff öffnen, und dann weiter fahren. So mache ich das das nächste Mal auch, und warte zudem, bis es finster ist.
Es ist mir nämlich peinlich, ich schäme mich wegen des Berges, wenn ich so blutwasserüberströmt herunterfahre, und die Entgegenkommenden müssen das entsetzt mit anschauen. Es ist ja nicht der Berg. Es ist nur der Depp.
Und das Rad hat diesmal wirklich keine Schuld, es lag einfach am Schotter und der mangelnden Aufmerksamkeit in einer Kurve, die ich schon zig mal gefahren bin. Ging ganz schnell und war der Niederpunkt einer, davon einmal abgesehen, wirklich schönen Tour. Ich konnte sogar noch beide Bremsen bedienen, was auch nicht selbstverständlich ist, und dem Rad hat nichts gefehlt. Ja, ich würde auch sagen: So ein Cannondale v2000 SL von 1999 würde ich jederzeit wieder kaufen. Da kann nicht viel kaputt gehen. Und es hat mich zweimal schon vor brenzligen Momenten bewahrt - irgendwann endet halt die Glückssträhne. Genau genommen endete sie in jenem Moment, da ich die eine Hand vom Lenker nahm, um die Gabel einzustellen. Das macht man besser nicht in der Kurve, das kann ich an dieser Stelle nicht so wie das V2000 empfehlen.
Trotzdem war diese Tour die schönste der letzten Tage, weil endlich die Luft klar gewesen ist. Manche halten das hier oben für eine überwältigende Fernsicht, aber ich bin im Winter hier, und ich kenne den Unterschied. Die letzten Tage war es immer diesig, nie sah man das Zugspitzmassiv, nie konnte man in Rottach Bäume zählen; es war schon hübsch, aber um wirklich überwältigend zu sein, muss sich ein Zug der Berge nach dem anderen in absoluter Klarheit stapeln. Erst dann stellt sich dieses Gefühl ein, in einem grenzenlosen Raum über allen Dingen zu sein. Der Dunst ist immer im Flachland, aber der darf da auch sein. Diesmal sah ich zum ersten Mal seit Monaten wieder den Grossglockner in der Ferne. Ich habe mich damit abgefunden, dort nie hinaufzuklettern - nicht weiter schlimm, man muss nicht alles getan haben - aber es ist gut, ihn zu sehen: Weil er mir das menschliche Mass verdeutlicht.
Normalerweise schaue ich nicht auf die Uhr, ja, ich habe noch nicht mal eine Uhr dabei, und sogar die EXIF-Dateien der Bilder lösche ich inzwischen; genau kenne ich die Zeiten nicht, aber eines wusste ich dennoch: Unten wartete man, um essen zu gehen, also war nicht nicht lange oben. Manchmal bleibe ich ja auch Stunden einfach sitzen und schaue und denke nicht viel, und das hätte ich vielleicht auch diesmal tun sollen. Statt dessen bin ich dann bald wieder abgestiegen, habe mich aufs Rad geschwungen und dann gedacht: Oh, die Federgabel muss ich ja noch.... mir war schon beim Tun klar, dass das jetzt keine gute Idee ist. Aber mei. Nochmal passiert mir das nicht.
Wie auch immer, mit Wundenauswaschen am Berg und hinab über die Böschung zum Rad klettern und ganz vorsichtig abfahren war ich dennoch noch nie so schnell da oben und wieder herunten. Ich hätte also ganz langsam absteigen können, den Drehgriff öffnen, und dann weiter fahren. So mache ich das das nächste Mal auch, und warte zudem, bis es finster ist.
Es ist mir nämlich peinlich, ich schäme mich wegen des Berges, wenn ich so blutwasserüberströmt herunterfahre, und die Entgegenkommenden müssen das entsetzt mit anschauen. Es ist ja nicht der Berg. Es ist nur der Depp.
donalphons, 00:18h
Samstag, 27. Juli 2013, 00:18, von donalphons |
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melursus,
Sonntag, 4. August 2013, 20:53
herzlichen Dank für die Bilder und gute Besserung
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cut,
Sonntag, 4. August 2013, 20:56
Das Risiko bei uns Rheinuferfahrern ist ja doch eindeutig kleiner. Gute Genesung!
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donalphons,
Sonntag, 4. August 2013, 23:27
Geht schon wieder. Radeln war mit dem Arm einfacher als Schreiben.
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sterngucker,
Sonntag, 4. August 2013, 21:48
Mit dem Barchetta bei dem Kaiserwetter...
mal über einen Pass gejagt, hätten Ihnen schlimstenfalls hinterher ein paar Fliegen zwischen den Zähnen gehängt. Ach ja, habe ich irgend wann was überlesen, was macht das 4-rädige Altmetall, gibts ihn überhaupt noch?
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donalphons,
Sonntag, 4. August 2013, 23:27
Für die Barchetta brauchte ich den Wischermotor, den ich noch einbauzen muss, und zum anderen nehme ich wegen einiger wirklich dummer Anmachen hier keine Stellung mehr. Privatleben, Man sei mit dem zufrieden was hier ist und der Rest geht keinen was an.
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sterngucker,
Montag, 5. August 2013, 12:27
Die "Awareness der Kunstfigur DA" ist im Kopfkino...
vieler langjähriger und teilweise automotorphiler Leser hier, so wie bei mir, natürlich untrennbar nicht nur mit diesem ja grade nicht Mainstream - Autochen, den Geschichtchen seiner gelegentlichen, früheren Nutzungen als Opel-Jäger auf Passstraßen, ach ja, und auch mal als Transporter für auf Antikmäkten gerettete Möbelstücke (für die mach einer einen Möbeltransporter verwendet hätte), verknüpft. Und an etwas "vierrädrig Grünes" und einen früheren Herzblut-GT-Blog, wage ich schon gar nicht mehr zu denken.
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don ferrando,
Sonntag, 4. August 2013, 23:58
Sind das Arnikablüten?
In meiner Kindheit wurde jede meiner Blessuren mit Arnikatinktur behandelt, die wir von einer Bäuerin vom Auerberg (oberhalb des Leitzachtales/Wörnsmühl) bezogen.
Kann ich nur empfehlen bei Radelsturzverletzungen.
In meiner Kindheit wurde jede meiner Blessuren mit Arnikatinktur behandelt, die wir von einer Bäuerin vom Auerberg (oberhalb des Leitzachtales/Wörnsmühl) bezogen.
Kann ich nur empfehlen bei Radelsturzverletzungen.
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fritz_,
Montag, 5. August 2013, 00:38
Zum Glück keine Trollblume sondern eher Peter Lustigs Löwenzahn. Pädagogisch wertvoll!
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donalphons,
Montag, 5. August 2013, 09:30
Als Allergiker bin ich da völlig überfragt, ich mochte halt die Farbe.
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melursus,
Montag, 5. August 2013, 13:13
als ebenfalls-allergiker möchte ich anmerken, daß hauptsächlich windbestäubte Pflanzen für den Ärger verantwortlich sind. Früchte, Blätter, Blüten der insektenbestäubten Pflanzen können nur bei Kontakt oder Einnahme problematisch werden.
Bäume, Gräser und wenige blühende Pflanzen sind "ungünstige Lebensbegleiter", die ?Arnika? ist friedlich und auch hilfreich.
@sterngucker mir geht es wie Ihnen. Egal ob Tolkien oder DA; was erlauben sich Autor, einfach aufzuhören.
Der Sunbeam gehört uns allen. Die Barchetta hat Fans, also lebt sie. >>> Die Barchetta hat Rechte. Das Recht auf freien Auslauf, begleitet von Bildern.
Bäume, Gräser und wenige blühende Pflanzen sind "ungünstige Lebensbegleiter", die ?Arnika? ist friedlich und auch hilfreich.
@sterngucker mir geht es wie Ihnen. Egal ob Tolkien oder DA; was erlauben sich Autor, einfach aufzuhören.
Der Sunbeam gehört uns allen. Die Barchetta hat Fans, also lebt sie. >>> Die Barchetta hat Rechte. Das Recht auf freien Auslauf, begleitet von Bildern.
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greenbowlerhat,
Montag, 5. August 2013, 13:51
Sie ist halt die Berggemse und der Engländer der Problembär.
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schrotsaege,
Montag, 5. August 2013, 17:58
Oldtimer & Hipster
Mit Ausnahme der deutschen Spießermarken sind Oldtimer inzwischen in der Hipster-Szene angekommen. Kein Wunder, daß der Don in dieser Angelegenheit so wortkarg geworden ist. Auch ich bestreite, alte Fahrzeuge zu besitzen. Wenn mich z.B. jemand auf meinen Panhard PL 17 anspricht, erkläre ich, daß es sich um einen rumänischen Prototyp aus dem Jahre 2009 handelt.
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donalphons,
Montag, 5. August 2013, 18:26
Es ist schoin erstaunlich, dass man 10 jahre weitgehend friedlich bloggen kann, und dann ein paar Leute es schaffen, mit so einem Ton ein bestimmtes Thema zu vermiesen. Das gibt zu denken. ich schreibe nämlich ungern für so eine Pöbelei.
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hajomitmajo,
Montag, 5. August 2013, 18:34
Ich hab rein zufällig erst am WE wieder darin gelesen und muss sagen,
das GT Blog ist ein Verlust. Inhaltlich eine wahre Freude. Schade, dass es nicht fortgeführt wird.
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donalphons,
Montag, 5. August 2013, 19:08
Das GT-Blog war ein Schaufenster für "Was könnte man in Sachen Reisen machen" und es war nebenher einfach zu viel Arbeit, und mein Leben hat sich seit 2009 so dramatisch verändert, dass es einfach nicht mehr ging. Es wäre auch nicht gegangen, wenn es jemand bezahlt hätte. Und selbst im Kontext mit der FAZ wäre es unter "Reise" gefallen, und ich habe extreme Zweifel, ob man dort so etwas hätte haben wollen. Die Erfahrungen jedenfalls sind so gewesen, dass "Bella Italia" im normalen Feuilleton war.
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melursus,
Montag, 5. August 2013, 19:37
Danke Sterngucker
ich oute mich dann mal als DA-Jubelperser
Im GT-Blog kann man immer noch spazierenlesen Es ist ja nicht alles nur aktuell interessant.
ich oute mich dann mal als DA-Jubelperser
Im GT-Blog kann man immer noch spazierenlesen Es ist ja nicht alles nur aktuell interessant.
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greenbowlerhat,
Montag, 5. August 2013, 20:02
Sie können nicht alles machen oder schreiben, aber Hauptsache ist, Sie machen viele und Sie machen weiter, ob hier oder dort bei der FAZ oder sonstwo, und das ist ganz eigennützig gemeint.
Rein vorsorglich, falls die eine oder andere Bemerkung falsch rüberkam: wenn ich Sie hier, hoffentlich selten genug, ein wenig aufziehe mit dem Oldtimer, dann ist das purer ehrlicher Neid auf den Besitz und auf Italien-Aufenthalte und die Aussicht auf Oldtimerrallyes und auf schönen Bilder von MM & Co. und sowieso.
Rein vorsorglich, falls die eine oder andere Bemerkung falsch rüberkam: wenn ich Sie hier, hoffentlich selten genug, ein wenig aufziehe mit dem Oldtimer, dann ist das purer ehrlicher Neid auf den Besitz und auf Italien-Aufenthalte und die Aussicht auf Oldtimerrallyes und auf schönen Bilder von MM & Co. und sowieso.
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