Unsere RAF

Niemand bringt heute Rebellen um. Kein Einsatzkommando des Bundesgrenzschutzes jagt einen signalgrünen 911er-Porsche, aus dem junge Leute mit H&K-Maschinengewehren feuern. Es gibt keine Leichen, kein Blut und keine Märtyrer.

Die Helden der Wir müssen weiterleben. Sie begeben sich freiwillig in U-Haft. Die Beschlagnahmung ihres Vermögens schmerzt sie etwas, und ihre Anwälte unterstellen dem Staat nur Raubabsichten. Aber keine Isolationsfolter oder Nazi-Methoden, was die Sache sehr unsexy macht. Und so vergessen Wir das PopBizzIdol Alexander Falk, das genau 6 Monate nach dem Haftbefehl immer noch einsitzt.

Die Köpfe der Bande leben. Aber sie sind zu abgeklärt und zu wenig von ihrer Mission (Mischn) überzeugt, als dass sie mit einer Kugel einen Mythos schaffen. Sie haben keine Mission. Es wird kein Stammheim geben.

Das ist der Fehler, der das Scheitern total macht.

Freitag, 5. Dezember 2003, 21:53, von donalphons | |comment