Hur nein Ka nein Journaille

Meistens kommen die Schweine damit durch - ich kannte mal einen VC, der kurz nach einem erfolgreichen IPO sich mit einem Schreiben seiner in Paris bei einer PR-Agentur ansässigen Freundin zuerst einen Presseausweis und dann die Teilnahme an einem 800 Euro teuren Kongress erschlichen hat. Dort kam er dann ins Schleudern, als er seine Visitenkarten durcheinander brachte.

Nachdem der Kongress zwar privat durchgeführt, ansonsten aber vor allem staatlich finanziert war, machte der Veranstalter kein Aufhebens darum. Niemand verscherzte es sich in dieser kleinen Welt gern mit einem VC.

Aber so ein Landtagsabgeordneter ist ja nur Volksvertreter, da geht das nicht so leicht, auch wenn sie einen Journalistenausweis haben. Zum Glück. Denn Luxushotels sehen bei sowas nur weg, wenn ein Lobbyist die Rechnung für den Politiker übernimmt. Alles andere geht in Richtung Betrug, wenngleich nicht am Wähler.

Sonntag, 19. Juni 2005, 02:48, von donalphons | |comment

 
Na ja. Das Bourjd el Arab würde auch das verzeihen, also sind, wie Du sehr richtig sagtest , alle Dubai. Beim Bourjd el Kebir war das noch anders, da gab es Schädelpyramiden. Warum ist mir so nach Tamerlan zumut?

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So geil ist das Burj el-Arab auch nicht. Allerdings gab es damals noch genug Touris dich doch tatsächlich ca. 70 Euro gezahlt haben NUR um mal das Foyer sehen zu dürfen.

Oh und die Palmen waren damals nicht mehr als eine riesige Baustelle - genau wie die ganzen Hightech-Siedlungen (Reuters, Intel, Siemens, ... ) im Umkreis.

Generell ist mir ein Land wo man nicht zu jeder Uhrzeit ein Bier kaufen kann sowieso suspekt ...

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Simma doch mal ehrlich: Auch in Dubai sind überall Pauschalis dabei, sogar dort. Sonst würden die das jenseits der Saison nie voll kriegen.

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Wenn man sieht, welche Mühe er sich mit seinen Fälschungen gemacht hat. Dabei hat er ja richtig kriminelle Energie entfaltet.

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Nein, er hat Chancen ergriffen und Initiative entwickelt, so muss man das sehen, so passt das auch zu Merstoiwelle.

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Wie darf ich das jetzt verstehen?

Wenn ein "echter" Journalist seinen Presseausweis zückt und Rabatte in Hotels bekommt, zu Veranstaltungen für lau reinkommt ohne eine Zeile darüber zu veröffentlichen, satte Preisnachlässe bei Autoherstellern mitnimmt oder gar Reisejournalisten von Veranstaltern gepampert werden, "Motorjournalisten" die Autos immer an exotischen locations testen müssen, Technik-Journalisten nette neue Gadgets bekommen und nicht zurücksenden müssen, usw.

Das ist kein Betrug? - wenigstens am Leser/Zuschauer/Zuhörer?

Mal ehrlich: Was da gelaufen ist, ist wohl nicht unüblich und wird in Maßen auch von den Unternehmen und PR-Abteilungen akzeptiert. Dass es ein MdL war, ist das aufsehenerregende und der eigentliche Betrug ist wohl, dass fremde Veröffentlichungen zum Nachweis einer Leistungen benutzt wurden. Was aber in anderer Form, bsp. bei Bewerbungen, auch nicht so selten ist.

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da ist nicht viel zu verstehen,

wenn frau bodenkipf (sämtliche namen wurden geändert) bei ikea in dresden an der kasse sagt, mein mann ist ministerpräsident unseres lieben schreistaats faxen, und ich will 15 prozent rabatt. warum kriegt die frau den rabatt, den ich nicht bekomme?

warum bekommen die angehörigen des landtags in dresden flottenrabatte auf das leasing von daimler-limousinen? das ist erst anlässlich der daimlerung der neuen altnazi-kader auffällig geworden, bei den anderen fiel das sonderbarerweise niemand auf.

warum bekommen beamten und darüberhinaus alle angehörigen des öffentlichen dienstes groszügigere versicherungskonditionen als der rest? weil die so besonders zuverlässig sind? ich denke nicht.

es wird eben so sein, dass mancher glaubt, etwas goodwill notwendig zu haben. vielleicht geniesst da die presse einen ruf, der so nicht zutrifft, ich denke mal, der normale redakteur in der lokalredaktion weiss, dass er nicht unersetzlich ist. und die freien - na ja, da hat schon karl kraus alles dazu gesagt.

ach so: einfach mal nach "journalistenrabatte" googeln. ist doch interessant, und man braucht dort auch nicht zu kaufen, wo der pressköter was in den napf kriegt...

die freie presse chemnitz ist da schon weiter, da gibt es für die abonnenten eine plastikkarte und zweimal im jahr eine beilage, wo der fp-abonnent gegen vorlage seines kärtchens ein rabättschen erhält. die bande schafft es, den geschäftsleuten klarzumachen, dass sie diese rabatte an die abonnenten herausrücken, ohne dass die fp ihrerseits was zu tun braucht. das ist überzeugungsarbeit!

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15% Rabatt sind es übrigens z.B. bei Audi ... also das kann man auch so raushandeln. Aber unter dem Strich ist natürlich die Objektivität ein Hindernis wenn man 2mal zum Porsche-Test nach Finnland will. Deswegen selber Augen auf beim Eierkauf.

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Ich kenne auch einen Unternehmer, der nur auf die Behauptung hin Journalist bei einer bekannten Computerzeitung zu sein, fast 30% Rabatt bei einem Münchner Vertreter französischer Automobile bekommen hat.

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Anspruch und Wirklichkeit
IKEA ist besonder lustig. Zitat:
IKEA ist ein sehr demokratisches Unternehmen und hat schon in der Geschäftsidee verankert, für möglichst viele Menschen da zu sein.

Daher gewähren wir auch einzelnen Berufsgruppen keine Rabatte.
Vermutlich war das trotzdem alles korrekt. Ministerpräsidentenfrau ist ja auch keine Berufsgruppe, und hat was mit Demokratie zu tun.

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Da kenne ich noch etwas Anderes: 1992 fand bei einer Bezirksregierung eine Ausschreibung statt, wo es um die Bewirtschaftung von Wohnheimen ging. Bei einer Konsultation mit den Chefs der entsprechenden servicefirmen sagte der zuständige Amtsträger: "Meine Frau braucht einen Opel Omega." Nur diesen Satz, ohne Bezug zu irgendwas. Nun kann geraten werden, welche Firma ein auto anschaffte und welche dann den Zuschlag bekam. Von Beamtenbestechung kann man hier eigentlich nicht reden, denn ein Beamter, der sich bestechen lässt, ist dabei passiv, und dieser Herr war sehr aktiv.

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