Manifesto

1986

wurden die 68er spiessig. Hippe Schreiber, witzige Werber und flotte Kreative rebellierten. Die 68er sagten selbst, dass sie die Welt von ihren Kindern nur geliehen hatten - also her damit.


1997

hatten sie es geschafft. Die 68er hatten fertig. Die Rebellen sassen in den Feuilletons, erfanden Trends, gaben in der Jugend den Ton an. Zusammen mit den Neokonservativen und der Wirtschaft machten sie Revolution. Popkultur goes Business. Sie nannten es: Die New Economy. Alle wollten dabei sein. Diese Revolution wird ein Festessen


2000

gab es für New Economy und Rebellen ein unvorhersehbares Problem.


2002

Die Wirtschaft will sie nicht mehr. Die Popkultur ist tot. Die Reaktion frisst ihre Kinder. Sie sind REBELLEN OHNE MARKT.


2003

sitzen die Rebellen im Arbeitsamt. Und die 68er als Generation Mallorca auf ihrer Finca. Die Rebellen hätten jetzt gern einen Marsch durch die Institutionen, wie ihn die 68er geschafft haben. Und die neukonservativen Freunde in Politik und Medien diktieren ihre Konditionen: Soziale Einschnitte, Fleiss, Gehorsam, Unterordnung und Schwangerschaft. Die Party ist vorbei. Die Ideologie der spiessigen 50er Jahre ist wieder da. Die Rebellen waren erst die nützlichen Idioten der Reaktion. Jetzt, nach der Pleite, sind sie die Opfer.


2004

hilft nur eins: Kreativ sein. Firmen gründen. Nochmal rebellieren und einen eigenen Markt schaffen. Denn wenn es Alternativen zur konservativen Reaktion gibt, muss man sich nicht mehr unterordnen. Von den 68ern lernen heisst da siegen lernen. Diese Revolution wird ist kein Festessen, sondern ein Akt der Gewalt gegen die Mächtigen.


Don Alphonso dixit.

Samstag, 6. Dezember 2003, 21:27, von donalphons | |comment

 
Markt bleibt Markt
auch wenn Du Dir nen neuen suchst. Die Gesetze bleiben, und alle wollen auch nur 'ne Scheibe mit Fett und Kruste. Was bleibt?
Madonnenbilder malen und anonym signieren.

In tormentis pinxit

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2005

Aber woher nehmen wir weiterhin die Zuversicht? Stark sein müssen wir. Uns unsere Scheibe abschneiden, aber anderen dabei möglichst nicht in den Finger. Wollen wir die sanfe Revolution des Egoismus oder muss es endlich mal wieder so richtig krachen? Oder sind unsere Ärsche inzwischen zu breit gesessen, um sie noch für sowas hochzukriegen?

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