Real Life - November 2003
Niemand ist besser geeignet als Sie, das Thema zu vertiefen, stand in der Mail der Fernsehstation. Liquide und Dotcomtod bei einer Sendung zum Tod im Internet. Das Format ist auf Internet spezialisiert. Warum nicht.
Alles soweit normal. Eine Praktikantin holt mich ab und kümmert sich um mich. Wir reden über die Krise am Medienstandort, ich erzähle, wer ich bin. Wie das damals war, 2000, als die Nacht über dem Netz voller brennender Maschinen war, und wie ich durchgekommen bin. Warum es die anderen erwischt hat und nicht mich. Sie ist zu jung, um den Irrsinn damals miterlebt zu haben. Sie sagt nicht, dass er ihr noch bevorsteht.
Danach Maske, bei der Produktion zuschauen. Dann der Auftritt. Es ist nichts vorher abgesprochen, aber es läuft gut. Der Moderator ist kein Quatschkopf, sondern setzt auch leicht kritische Fragen gegen mich. Es gibt fast so etwas wie eine Diskussion. Ich bin ziemlich zynisch, mache sarkastische Witze über die Leichen des Hypes, und bringe den schwarzen Humor rein. Gefeixe hinter den Kameras.
Nach einer halben Stunde ist alles im Kasten. Ich habe das letzte Wort, nochmal ein Lacher. Dann die Abmod des Moderators, vielen Dank fürs Zuschauen, wer will, im Internet bleibt das Archiv der Sendung, aber das Format wird im Fernsehen eingestellt. Tod nicht nur im Internet.
Sie müssen sparen. Das Format, vor ein paar Jahren mit grossem Bohei on Air gebracht, hat die Unterstützer verloren. Passt nicht mehr in die Zeit, lohnt sich nicht mehr, ist ja nur Internet, und von New Economy will man nichts mehr hören. Mitttelstandsförderung wäre dagegen ein klasse Thema, lassen die Gremien durchsickern, und der Sender vollstreckt. Erfahre ich danach. Es ist auch nicht lange her, als sie es selbst erfahren haben. Sowas geht schnell.
Es gibt nicht viel zu sagen. Es ist das übliche Spiel, es sind die immer gleichen persönlichen Folgen, eine weitere banale Geschichte vom Scheitern an den Gegebenheiten des Marktes und an den feigen Schweinen, die es entscheiden und deshalb nicht ausbaden müssen.
Die Praktikantin bringt mich zur Pforte. Ich schenke ihr zum Abschied mein Buch. Sie hat bald genug Zeit, es zu lesen. Draussen, in der Tiefebene, ist es neblig.
Alles soweit normal. Eine Praktikantin holt mich ab und kümmert sich um mich. Wir reden über die Krise am Medienstandort, ich erzähle, wer ich bin. Wie das damals war, 2000, als die Nacht über dem Netz voller brennender Maschinen war, und wie ich durchgekommen bin. Warum es die anderen erwischt hat und nicht mich. Sie ist zu jung, um den Irrsinn damals miterlebt zu haben. Sie sagt nicht, dass er ihr noch bevorsteht.
Danach Maske, bei der Produktion zuschauen. Dann der Auftritt. Es ist nichts vorher abgesprochen, aber es läuft gut. Der Moderator ist kein Quatschkopf, sondern setzt auch leicht kritische Fragen gegen mich. Es gibt fast so etwas wie eine Diskussion. Ich bin ziemlich zynisch, mache sarkastische Witze über die Leichen des Hypes, und bringe den schwarzen Humor rein. Gefeixe hinter den Kameras.
Nach einer halben Stunde ist alles im Kasten. Ich habe das letzte Wort, nochmal ein Lacher. Dann die Abmod des Moderators, vielen Dank fürs Zuschauen, wer will, im Internet bleibt das Archiv der Sendung, aber das Format wird im Fernsehen eingestellt. Tod nicht nur im Internet.
Sie müssen sparen. Das Format, vor ein paar Jahren mit grossem Bohei on Air gebracht, hat die Unterstützer verloren. Passt nicht mehr in die Zeit, lohnt sich nicht mehr, ist ja nur Internet, und von New Economy will man nichts mehr hören. Mitttelstandsförderung wäre dagegen ein klasse Thema, lassen die Gremien durchsickern, und der Sender vollstreckt. Erfahre ich danach. Es ist auch nicht lange her, als sie es selbst erfahren haben. Sowas geht schnell.
Es gibt nicht viel zu sagen. Es ist das übliche Spiel, es sind die immer gleichen persönlichen Folgen, eine weitere banale Geschichte vom Scheitern an den Gegebenheiten des Marktes und an den feigen Schweinen, die es entscheiden und deshalb nicht ausbaden müssen.
Die Praktikantin bringt mich zur Pforte. Ich schenke ihr zum Abschied mein Buch. Sie hat bald genug Zeit, es zu lesen. Draussen, in der Tiefebene, ist es neblig.
donalphons, 21:51h
Samstag, 13. Dezember 2003, 21:51, von donalphons |
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