GO to hell YA Goya
oder warum die sog. "Nobeldisco" in der sog. "Hauptstadt", auch bekannt als der Slum a.d. Spree bei Marzahn nicht laufen wird.
Sehen wollte sie es schon mal, meine kleine Schwester. Vielleicht auch mal reinschauen, aber erst mal vorbeifahren. Was wir auch so gegen 22 Uhr taten. Auf den Türmen des Goya-Gebäudes fummelten zwei Lichtfinger in den weichen Nebel hinein, als ginge es um das Aufspüren britischer Bomber.
Kurz, das Goya wirbt mit den billigen Tricks einer Autobahnsico im Bayerischen Wald. Keine Nobeldisco hat sowas nötig. Und kaum ein Gast, der für einen Abend regelmässig 10 Euro auf den Tisch legt, wird von solchen plumpen Methoden angezogen.
Anziehend wirkt das eher auf die Prolls, und die verscheuchen eher die guten Leute. Die Flakscheinwerfer sind sowas wie das letzte Aufgebot im Kampf um die Gunst eines Publikums, das gehoben sein und 1400 Köpfe zählen sollte. So geht das nicht. So wird das eine Riesenpleite, denn wenn die Poser und Prolls erst mal begreifen, dass sie für 10 Euro Eintritt unter sich sind, werden sie auch ausbleiben. So wie wir, heute Abend und für immer. Und so beginnt das Ende vom Goya, bevor es überhaupt einen Anfang gab.
Gute Clubs erkennt man an der guten Türe, und nicht an den Scheinwerfern.
Sehen wollte sie es schon mal, meine kleine Schwester. Vielleicht auch mal reinschauen, aber erst mal vorbeifahren. Was wir auch so gegen 22 Uhr taten. Auf den Türmen des Goya-Gebäudes fummelten zwei Lichtfinger in den weichen Nebel hinein, als ginge es um das Aufspüren britischer Bomber.
Kurz, das Goya wirbt mit den billigen Tricks einer Autobahnsico im Bayerischen Wald. Keine Nobeldisco hat sowas nötig. Und kaum ein Gast, der für einen Abend regelmässig 10 Euro auf den Tisch legt, wird von solchen plumpen Methoden angezogen.
Anziehend wirkt das eher auf die Prolls, und die verscheuchen eher die guten Leute. Die Flakscheinwerfer sind sowas wie das letzte Aufgebot im Kampf um die Gunst eines Publikums, das gehoben sein und 1400 Köpfe zählen sollte. So geht das nicht. So wird das eine Riesenpleite, denn wenn die Poser und Prolls erst mal begreifen, dass sie für 10 Euro Eintritt unter sich sind, werden sie auch ausbleiben. So wie wir, heute Abend und für immer. Und so beginnt das Ende vom Goya, bevor es überhaupt einen Anfang gab.
Gute Clubs erkennt man an der guten Türe, und nicht an den Scheinwerfern.
donalphons, 02:16h
Sonntag, 11. Dezember 2005, 02:16, von donalphons |
|comment
kay,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 03:57
"Scheinwerfer vor der Tür --> Laden ist scheisse"
Bin ich jetzt bei Bild-Online gelandet ?!?
Muss mich wohl verklickt haben. Sorry, bin schon wieder weg.
Bin ich jetzt bei Bild-Online gelandet ?!?
Muss mich wohl verklickt haben. Sorry, bin schon wieder weg.
... link
noergler,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 07:56
Ja, das muß frustrierend sein, wenn man gerade aus dem Goya kommt und bei Don die Wahrheit über das Goya lesen muß.
... link
funzen,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 08:09
nix neues... nörgel,nörgel.
die scheinwerfer waren schon seit jahren dort aktiv; naja man muß ja zugestehen, wenn ein p1 in bärlin. dann dort. jetzt halt was für die umliegende koofgräftige schwulenszene, von mir aus. wenns schön macht.
und wenn wowi nach dem weltereignis eines ausgeglichenen haushalts (okay bei 60 mrd. schulden) mit seiner ausgehfreundin mal wieder zeit hat.
aber was soll diese ganze koofmich abzocke wie 90° etal, die namen der dissen , ogott wie hies doch gleich diese touristenabzocke am kuhdamm (edel irgendwas). und die 5 anläufe von edeldissen zwischendurch ? keine ahnung. geld versenkt, fertich.
spannend waren andere sachen: toaster, hirschbar (bevor der tanzende detlef die lokalität beerbte) d.doughnuts im ersten anlauf mit paula k. als türsteherin (später im oxymoron), das war echt hart bei ihr reinzukommen.
von den abbruchgeschichten ganz zu schweigen. da wußte man mittags noch nicht, wo man abends landet, weil sie es noch nicht gab.
aber don ehrlich - 22 uhr ? -> ward ihr alleine dort ?
sonst der berliner im allgemeinen vielleicht so ab 1. und kit cat club wäre ja mal was zum ausgehen gewesen, aber da spielt dann die angst um die schwelle mit...
und wenn wowi nach dem weltereignis eines ausgeglichenen haushalts (okay bei 60 mrd. schulden) mit seiner ausgehfreundin mal wieder zeit hat.
aber was soll diese ganze koofmich abzocke wie 90° etal, die namen der dissen , ogott wie hies doch gleich diese touristenabzocke am kuhdamm (edel irgendwas). und die 5 anläufe von edeldissen zwischendurch ? keine ahnung. geld versenkt, fertich.
spannend waren andere sachen: toaster, hirschbar (bevor der tanzende detlef die lokalität beerbte) d.doughnuts im ersten anlauf mit paula k. als türsteherin (später im oxymoron), das war echt hart bei ihr reinzukommen.
von den abbruchgeschichten ganz zu schweigen. da wußte man mittags noch nicht, wo man abends landet, weil sie es noch nicht gab.
aber don ehrlich - 22 uhr ? -> ward ihr alleine dort ?
sonst der berliner im allgemeinen vielleicht so ab 1. und kit cat club wäre ja mal was zum ausgehen gewesen, aber da spielt dann die angst um die schwelle mit...
... link
strappato,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 09:15
"Big Eden" - die Touristenabzocke.
http:// www.arena-berlin.de/bigeden.aspx?flagtext=Bigeden
Gibt es noch und war höchst erfolgreich. Aber es ist wie im richtigen Leben. Keiner bleibt mehr heute 40 Jahre in der selben Firma. Genauso sind die Zeiten vorbei, dass Clubs und Dissen 30 Jahre unter dem selben Namen und am selben Ort existieren. Da gab es in West-Berlin einige legendäre Beispiele: Big Eden, Big Apple, Riverboat. Die Zeit ist schnelllebig, auch ein Grund keine 10 Millionen Euro in einen Laden zu stecken.
Hauptproblem wird sein: Das Ding ist langweilig. Die Einrichtung passt zu den Flackscheinwerfern - A.Speer hätte seine Freude gehabt. Wer geht nachts aus, um die Fressen zu sehen, die man tagsüber schon ertragen muss. Und das in einer Atmosphäre, die man von den Airport-Lounges kennt. Und die gealterte Schwulenszene rund um den Nollendorfplatz ist auch kein exotischer Anreiz.
http:// www.arena-berlin.de/bigeden.aspx?flagtext=Bigeden
Gibt es noch und war höchst erfolgreich. Aber es ist wie im richtigen Leben. Keiner bleibt mehr heute 40 Jahre in der selben Firma. Genauso sind die Zeiten vorbei, dass Clubs und Dissen 30 Jahre unter dem selben Namen und am selben Ort existieren. Da gab es in West-Berlin einige legendäre Beispiele: Big Eden, Big Apple, Riverboat. Die Zeit ist schnelllebig, auch ein Grund keine 10 Millionen Euro in einen Laden zu stecken.
Hauptproblem wird sein: Das Ding ist langweilig. Die Einrichtung passt zu den Flackscheinwerfern - A.Speer hätte seine Freude gehabt. Wer geht nachts aus, um die Fressen zu sehen, die man tagsüber schon ertragen muss. Und das in einer Atmosphäre, die man von den Airport-Lounges kennt. Und die gealterte Schwulenszene rund um den Nollendorfplatz ist auch kein exotischer Anreiz.
... link
... comment
supatyp,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 10:17
ich kenn mich da nich so aus, aber
is 10 Uhr nich auch etwas früh für so ne Aktion?
... link
... comment
mike schnoor,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 10:44
*schnief*
Und ich dachte ursprünglich, dass es mit dem Goya bei einem Berlinbesuch mal was neues geben würde. Endlich ohne den Charme der Suchscheinwerfer in einer standesgemäßen Club-Location... aber nein!
Die Poser kommen dann wohl wie die Motten zum Licht, saugen alles aus wie die umhertanzenden Mücken und biedern sich so ekelig an wie die dicksten Käfer, bevor sie von der heißen Elektroschock-Flamme gezappt werden. Kurz: Das übliche Dorfdisco-Nachtleben in Berlin's Innenstadt lässt grüßen.
Die Poser kommen dann wohl wie die Motten zum Licht, saugen alles aus wie die umhertanzenden Mücken und biedern sich so ekelig an wie die dicksten Käfer, bevor sie von der heißen Elektroschock-Flamme gezappt werden. Kurz: Das übliche Dorfdisco-Nachtleben in Berlin's Innenstadt lässt grüßen.
... link
gibsmir,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 12:32
Vom richtigen Umgang mit Posern:
http://www.shopblogger.de/blog/archives/2484-500er.html#c21299
Bezüglich Exclusiv-Location:
Alles, von dem die Adresse öffentlich bekannt ist, und bei dem ein alleine das Zahlen von Eintritt und konzept-kompatibles Aussehen zum Zutritt ausreicht, ist extrem weit von exklusiv entfernt.
http://www.shopblogger.de/blog/archives/2484-500er.html#c21299
Bezüglich Exclusiv-Location:
Alles, von dem die Adresse öffentlich bekannt ist, und bei dem ein alleine das Zahlen von Eintritt und konzept-kompatibles Aussehen zum Zutritt ausreicht, ist extrem weit von exklusiv entfernt.
... link
first_dr.dean,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 12:38
Why not?
Wenn sich proletarische Lebensformen mit bisken Subkultur mischen; kesse Väter mit normalen Nachschwärmern Tango tanzen, eine Dorfdisko inmitten einem schwulen Umfeld - yes, that's possible in Berlin. Der ROI dürfte mau sein, aber ein paar Jährchen wird sich der Laden schon halten.
Hmm, tja, nun, und irgendwie scheint mir so alles in allem das nightlife von Berlin garnicht so übel zu sein.
So im Vergleich...
...z.B. zu Süddtl. *Augenzwinker*
Hmm, tja, nun, und irgendwie scheint mir so alles in allem das nightlife von Berlin garnicht so übel zu sein.
So im Vergleich...
...z.B. zu Süddtl. *Augenzwinker*
... link
franz.brandtwein,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 14:11
... ja, ja so aka "wer im Plueschpuff sitzt werfe nicht mit Wattebaeuschen".
Ich hab zwar keine rechte Ahnung von dem Berliner herumgeclubbe - aber wenn ein Laden superweltexclusiveinmalig von Anne Will in den tagesthemen besprochen ist er doch per se schon sowas von verbrannt - nachgerade vollcarbonisiert, warum dann also die ganze Diskussion?
Ich hab zwar keine rechte Ahnung von dem Berliner herumgeclubbe - aber wenn ein Laden superweltexclusiveinmalig von Anne Will in den tagesthemen besprochen ist er doch per se schon sowas von verbrannt - nachgerade vollcarbonisiert, warum dann also die ganze Diskussion?
... link
funzen,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 14:25
anne will - "du bist der baum ?"
ach anne ich mochte dich schon immer; so rasend am wilden eber, einmal im jahr, aber nu ?
und mit den guten geschichten, wohin man ausgeht, die behält man lieber mal schön für sich... tut mir leid.
und mit den guten geschichten, wohin man ausgeht, die behält man lieber mal schön für sich... tut mir leid.
... link
strappato,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 15:01
Tagesthemen. Das war es aber schon.
Was fehlt sind die celebrity news und Skandälchen. Dann wird so ein Laden auch für die "Normalos" interessant. Einmal Boris auf Pirsch erleben. Aber seit der Eröffnung ist es ruhig. Und bei der Eröffnung soll die "Prominenz" auch nicht zahlreich erschienen sein. Die Nagelprobe werden die Filmfestspiele.
Im übrigen erinnert mich das Ambiente (nach den Fotos) sehr an das "Ballhaus Tiergarten" in den 80ern (brühmt geworden durch eine Prügelei Campino und Andi Meuerer mit den Ärzten - nun Usbekistans Botschaft).
Was fehlt sind die celebrity news und Skandälchen. Dann wird so ein Laden auch für die "Normalos" interessant. Einmal Boris auf Pirsch erleben. Aber seit der Eröffnung ist es ruhig. Und bei der Eröffnung soll die "Prominenz" auch nicht zahlreich erschienen sein. Die Nagelprobe werden die Filmfestspiele.
Im übrigen erinnert mich das Ambiente (nach den Fotos) sehr an das "Ballhaus Tiergarten" in den 80ern (brühmt geworden durch eine Prügelei Campino und Andi Meuerer mit den Ärzten - nun Usbekistans Botschaft).
... link
che2001,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 17:27
Überhaupt eine sehr interessante Art der Discotheken-Zweitverwertung, das Koks hinter den Toilettenkacheln kann dann gleich den gewohnheitsmäßigen Usern vorgeführt werden. Aber im Ernst: Wenn ich mir anschaue, wo Teile meiner Nachbarn so hingehen, nämlich Pupasch, Side-Grill oder zur Single-Party in der Stadthalle, oder was da so als megain gilt (Foyer 21, Capitol, Bunker, Café Keese, Golden Pudel, Café Royal und Coccon Club), dann scheint mir der Laden nicht so furchtbar zu sein. Und ein Don kann schließlich auch seine Hazienda illuminieren und einen Feuerwerker bestellen, wenn ihm nach party zumute ist :-))))
... link
strappato,
Sonntag, 11. Dezember 2005, 18:22
@che
Nach den Bildern zu urteilen hat das schon was von Wartesaal-Atmo und das weiss erinnert mich an einen OP-Saal. Richtig: Die Ansprüche der Massen an eine location sind niedrig. Trotzdem muss das Teil in Berlin möglichst dauerhaft 1000-2000 kaufkräftige Leute abends anlocken. Ist auch für Berlin ne Menge Holz. Speziell mit der Kaufkraft hat ja Berlin so seine Probleme. Da gibt es keine Umland-Schickeria, die am Wochende mal auf GrafKoks macht.
PS. Das Jolly Joker gibt es doch sicher noch. In Braunschweig war ich Anfang der 80er oft im Panoptikum. Hiess doch so, oder?
Nach den Bildern zu urteilen hat das schon was von Wartesaal-Atmo und das weiss erinnert mich an einen OP-Saal. Richtig: Die Ansprüche der Massen an eine location sind niedrig. Trotzdem muss das Teil in Berlin möglichst dauerhaft 1000-2000 kaufkräftige Leute abends anlocken. Ist auch für Berlin ne Menge Holz. Speziell mit der Kaufkraft hat ja Berlin so seine Probleme. Da gibt es keine Umland-Schickeria, die am Wochende mal auf GrafKoks macht.
PS. Das Jolly Joker gibt es doch sicher noch. In Braunschweig war ich Anfang der 80er oft im Panoptikum. Hiess doch so, oder?
... link
... comment